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BEZEICHNUNG

       dpkg-source - Debian Quellpaket- (.dsc) Manipulations-Werkzeuge

ÜBERSICHT

       dpkg-source [Option …] Befehl

BESCHREIBUNG

       dpkg-source packt und entpackt Debian Quellarchive.

       Keiner  dieser  Befehle  erlaubt  es,  mehrere  Optionen  zu einer zu kombinieren, und sie
       erlauben es nicht, den Wert einer Option in einem separaten Argument zu speichern.

BEFEHLE

       -x, --extract Dateiname.dsc [Ausgabe-Verzeichnis]
              Extrahiere ein Quellpaket (--extract seit Dpkg 1.17.14). Ein nicht-Options-Argument
              muss angegeben werden, der Name der Debian Quell-Steuer-Datei (.dsc). Optional kann
              ein zweites nicht-Options-Argument angegeben werden, um das Verzeichnis  anzugeben,
              in  das  das  Quellpaket  extrahiert werden soll. Dieses Verzeichis darf dann nicht
              existieren. Falls kein Ausgabeverzeichnis angegeben ist, wird das Quellpaket in das
              Verzeichnis  namens  Quelle-Version  unterhalb  des aktuellen Arbeitsverzeichnisses
              extrahiert.

              dpkg-source wird die Namen der anderen Datei(en) aus der Steuerdatei einlesen,  die
              das  Quellpaket ergeben; es wird angenommen, dass diese im gleichen Verzeichnis wie
              die .dsc liegen.

              Die Dateien in dem extrahierten Paket werden die Rechte und Eigentümer  haben,  die
              erwartet  würden, falls die Dateien und Verzeichnisse einfach angelegt worden wären
              - Verzeichnisse und Programmdateien werden 0777 und einfache  Dateien  0666,  beide
              durch  die  umask  der  Person,  die  extrahiert, entsprechend angepasst; falls das
              übergeordnete Verzeichnis setgid ist, werden dies  die  extrahierten  Verzeichnisse
              auch  sein,  und  alle Dateien und Verzeichnisse werden die Gruppeneigentümerschaft
              erben.

              Falls das Quellpaket ein nicht-Standard-Format  verwendet  (derzeit  bedeutet  dies
              alle  Formate  außer „1.0“)) wird sein Name in debian/source/format gespeichert, so
              dass alle folgenden Bauversuchen des Quellpakets standardmäßig das  gleiche  Format
              verwenden.

       -b, --build Verzeichnis [Format-abhängige-Parameter]
              Baue  ein  Quellpaket (--build seit Dpkg 1.17.14). Das erste nicht-Options-Argument
              wird als Name des Verzeichnisses verwandt, das den debianisierten (d.h.  mit  einem
              Unterverzeichnis  debian  und  ggf.  Änderungen  an den Originaldateien versehenen)
              Quellbaum enthält. Abhängig vom dem zum  Bau  verwandten  Quellpaketformat  könnten
              zusätzliche Parameter akzeptiert werden.

              dpkg-source  wird das Quellpaket mit dem ersten gefundenen Format aus der folgenden
              geordneten Liste bauen: dem  mit  der  Befehlszeilenoption(en)  --format  angegeben
              Format,  dem  in debian/source/format angegebenen Format, „1.0“. Die Rückfalloption
              „1.0“ ist veraltet und wird irgendwann in der Zukunft entfernt werden, Sie  sollten
              das  gewünschte  Quellformat  immmer  in  debian/source/format  dokumentieren.  Die
              verschiedenen Quellpaketformate werden im Abschnitt QUELLPAKET-FORMATE  ausführlich
              beschrieben.

       --print-format Verzeichnis
              Gibt  das  Quellformat  aus,  dass  zum  Bau  des Quellpakets verwandt würde, falls
              dpkg-source --build Verzeichnis aufgerufen würde (unter  den  gleichen  Bedingungen
              und mit den gleichen Parametern, seit Dpkg 1.15.5).

       --before-build Verzeichnis
              Der  entsprechende  Hook  des  Quellpaketformats  soll ausgeführt werden (seit Dpkg
              1.15.8). Dieser Hook wird vor jedem Bau des  Pakets  aufgerufen  (dpkg-buildpackage
              ruft ihn sehr früh, sogar vor debian/rules clean auf). Dieser Befehl ist idempotent
              und kann mehrfach aufgerufen werden.  Nicht  alle  Quellformate  implementieren  in
              diesem  Hook  etwas  und  wenn  dies  erfolgt, dann gewöhnlich zur Vorbereitung des
              Quellbaums für den Bau,  in  dem  beispielsweise  sichergestellt  wird,  dass  alle
              Debian-Patches angewandt sind.

       --after-build Verzeichnis
              Der  entsprechende  Hook  des  Quellpaketformats  soll ausgeführt werden (seit Dpkg
              1.15.8). Dieser Hook wird nach jedem Bau des Pakets  aufgerufen  (dpkg-buildpackage
              ruft  als  letztes  auf). Dieser Befehl ist idempotent und kann mehrfach aufgerufen
              werden. Nicht alle Quellformate implementieren in diesem Hook etwas und  wenn  dies
              erfolgt,  dann  gewöhnlich um rückgängig zu machen, was --before-build durchgeführt
              hat.

       --commit [Verzeichnis] …
              Zeichnet Änderungen am in Verzeichnis entpackten Quellbaum auf (seit Dpkg  1.16.1).
              Dieser  Befehl kann zusätzliche Parameter akzeptieren, abhängig vom Quellformat. Er
              wird zu einer Fehlermeldung bei Formaten, für denen dieser Vorgang keine  Bedeutung
              hat, führen.

       -?, --help
              Zeigt  die  Verwendungsnachricht  und  beendet das Programm. Die formatspezifischen
              Bau- und Extrahierungsoptionen können mit der Option --format angezeigt werden.

       --version
              Gebe die Version aus und beende sich.

OPTIONEN

   Generische Bau-Optionen
       -cSteuerdatei
              Bestimmt die Hauptquell-»control«-Datei, aus der  Informationen  ausgelesen  werden
              sollen.  Der  Standardwert ist debian/control. Falls der Pfadname relativ ist, wird
              dieser relativ zum obersten Verzeichnis des Quellbaums interpretiert.

       -lChangelog-Datei
              Bestimmt die »changelog«-Datei, aus der Informationen ausgelesen werden sollen. Der
              Standardwert  ist  debian/changelog.  Falls  der  Pfadname relativ ist, wird dieser
              relativ zum obersten Verzeichnis des Quellbaums interpretiert.

       -FChangelog-Format
              Spezifiziert das  Format  des  Changelogs.  Lesen  Sie  dpkg-parsechangelog(1)  für
              Informationen über alternative Formate.

       --format=Wert
              Verwende  das  angegebene  Format  zum  Bau des Quellpakets (seit Dpkg 1.14.17). Es
              überschreibt jedes in debian/source/format angegebene Format.

       -VName=Wert
              Setzt  eine  Ausgabesubstitutionsvariable.  Lesen  Sie  deb-substvars(5)  für  eine
              Besprechung des Ausgabesubstitution.

       -TSubstvars-Datei
              Lese  Substitutionsvariablen  aus  Substvars-Datei;  standardmäßig wird keine Datei
              gelesen. Diese Option kann mehrfach verwandt werden, um Substitutionsvariablen  aus
              mehreren Dateien einzulesen (seit Dpkg 1.15.6).

       -DFeld=Wert
              Überschreibe oder ergänze ein Ausgabesteuerdateifeld.

       -Ufield
              Entferne ein Ausgabesteuerdateifeld.

       -ZKomprimierung, --compression=Komprimierung
              Gibt  die  Komprimierung  an,  die  für  die  angelegten  Tarbälle und Diff-Dateien
              verwendet wird (--compression seit Dpkg 1.15.5). Beachten Sie,  dass  diese  Option
              nicht dazu führt, dass existierende Tarbälle rekomprimiert werden, sie betrifft nur
              neue Dateien. Unterstützte Werte sind gzip, bzip2, lzma und xz. xz ist  für  Format
              2.0  und  neuer,  gzip für Format 1.0 voreingestellt. xz wird erst seit Dpkg 1.15.5
              unterstützt.

       -zStufe, --compression-level=Stufe
              Zu verwendende Komprimierstufe (--compression-level seit Dpkg 1.15.5). Wie  bei  -Z
              betrifft  dies nur neu angelegte Dateien. Unterstützte Werte sind 1 bis 9, best (am
              besten) und fast (schnell). Der Standardwert ist 9 für Gzip und Bzip2, 6 für Xz und
              Lzma.

       -i[regex], --diff-ignore[=regex]
              Sie  können  einen  regulären Perl-Ausdruck angeben, der auf Dateien passt, die Sie
              aus der Liste der Dateien für den Diff entfernen möchten ((--diff-ignore seit  Dpkg
              1.15.6); diese Liste wird von einem Find-Befehl generiert. Falls das Quellpaket als
              Version 3-Quellpaket mittels eines VCS  gebaut  wird,  ignoriert  dies  stattdessen
              Änderungen  an  bestimmten  Dateien, die noch nicht übertragen (»committed«) wurden
              (mit -i.* werden alle davon ignoriert).

              Die Option  -i  selbst  aktiviert  diese  Einstellung  mit  einem  voreingestellten
              regulären  Ausdruck  (der  alle  Änderungen  durch  einen standardmäßigen regulären
              Ausdruck  erhält,  die  durch  einen  früheren  Aufruf   von   --extend-diff-ignore
              erfolgten),     der     Steuerdateien    und    -Verzeichnisse    der    häufigsten
              Revisionskontrollsysteme, Backups, Swap-Dateien  und  Bau-Ausgabeverzeichnisse  von
              Libtool  herausgefiltert.  Es  kann nur einen aktiven regulären Ausdruck geben, von
              mehrfach angegebenen -i-Optionen wird nur die letzte berücksichtigt.

              Dies ist sehr hilfreich, um irrelevante Dateien, die im Diff aufgenommen werden, zu
              entfernen.  Falls  Sie  zum  Beispiel Ihre Quellen in einem Revisionskontrollsystem
              speichern und »Checkout« verwenden möchten, um Ihr Quellpaket zu  bauen,  ohne  die
              zusätzlichen  Dateien  und  Verzeichnisse,  die darin typischerweise enthalten sind
              (z.B. CVS/, .cvsignore,  .svn/),  mit  aufzunehmen.  Der  voreingestellte  reguläre
              Ausdruck ist bereits sehr erschöpfend, aber falls Sie ihn ersetzen müssen, beachten
              Sie, dass er standardmäßig auf alle Teile des Pfades passen kann. Falls  Sie  daher
              nur  den  Anfang  eines Pfades oder komplette Dateinamen vergleichen wollen, müssen
              Sie die notwendigen Anker (z.B. ‚(^|/)’, ‚($|/)’) selbst bereitstellen.

       --extend-diff-ignore=regex
              Der  angegebene  reguläre  Ausdruck  (Perl-Format)  wird  den  standardmäßigen  von
              --diff-ignore  verwandten  Wert und dessen aktuellen Wert, falls gesetzt, erweitern
              (seit Dpkg  1.15.6).  Dies  erfolgt,  indem  „|regex“  an  den  existierenden  Wert
              angehängt  wird.  Diese  Option  ist  bequem in debian/source/options zu nutzen, um
              einige  automatisch  erstellten  Dateien  von  der  automatischen   Patch-Erzeugung
              auszuschließen.

       -I[Dateimuster], --tar-ignore[=Dateimuster]
              Falls  diese  Option angegeben wird, wird der Dateiname an die Option --exclude von
              tar(1) weitergegeben,  wenn  es  zur  Erstellung  der  Datei  .orig.tar  oder  .tar
              aufgerufen  wird  (--tar-ignore  seit  Dpkg 1.15.6). Zum Beispiel führt -ICVS dazu,
              dass Tar über CVS-Verzeichnisse hinweggeht, wenn es eine .tar-Datei erstellt. Diese
              Option  kann  mehrfach  wiederholt  werden,  um  mehrere  Muster  aufzuführen,  die
              ausgeschlossen werden sollen.

              -I fügt standardmäßig von selbst --exclude-Optionen hinzu,  die  die  Steuerdateien
              und  -Verzeichnisse  der häufigsten Revisionskontrollsysteme, Backups, Swap-Dateien
              und Bau-Ausgabeverzeichnisse von Libtool herausfiltern.

       Hinweis: Obwohl sie ähnliche Zwecke verfolgen, haben -i  und  -I  eine  sehr  verschiedene
       Syntax  und  Semantik.  -i  kann  nur  einmal  angegeben  werden und nimmt einen regulären
       Perlausdruck an, der gegen den vollen relativen Pfad jeder Datei  geprüft  wird.  -I  kann
       mehrfach  angegeben  werden und nimmt ein Dateinamen-Muster mit Shell-Jokerzeichen an. Das
       Muster wird gegen den vollen relativen Pfad aber auch individuell  gegen  jeden  Teil  des
       Pfades  angewendet.  Die exakte Symantik der Option --exclude ist etwas kompliziert, lesen
       Sie   https://www.gnu.org/software/tar/manual/tar.html#wildcards   für   eine    komplette
       Dokumentation.

       Der  voreingestellte reguläre Ausdruck und Muster für beide Optionen können in der Ausgabe
       des Befehls --help gesehen werden.

   Generische Extrahierungs-Optionen
       --no-copy
              Kopiere die Original-Tarbälle nicht in die Nähe des extrahierten Quellpakets  (seit
              1.14.17).

       --no-check
              Prüfe Signaturen und Prüfsummen vor dem Entpacken nicht (seit Dpkg 1.14.17).

       --no-overwrite-dir
              Das  Entpackverzeichnis  nicht überschreiben, falls es bereits existiert (seit Dpkg
              1.18.8).

       --require-valid-signature
              Entpacken des Quellpakets ablehnen, falls es keine  OpenPGP-Signatur  enthält,  die
              entweder  mit  dem  trustedkeys.gpg-Schlüsselring  des  Benutzers,  mit  einem  der
              Schlüsselringen des Lieferanten oder mit einem der offiziellen Debian-Schüsselringe
              (/usr/share/keyrings/debian-keyring.gpg                                         und
              /usr/share/keyrings/debian-maintainers.gpg)  überprüft  werden  kann   (seit   Dpkg
              1.15.0).

       --require-strong-checksums
              Entpacken des Quellpakets ablehnen, falls es keine starken Prüfsummen enthält (seit
              Dpkg 1.18.7). Derzeit wird nur die Prüfsumme SHA-256 als stark betrachtet.

       --ignore-bad-version
              Wandelt die Prüfung auf eine defekte Quellpaketversion in eine nicht-fatale Warnung
              (seit  Dpkg  1.17.7). Diese Option sollte nur notwendig sein, wenn ein historisches
              Quellpaket    mit    defekten    Versionen    entpackt    wird,    lediglich    zur
              Rückwärtskompatibilität.

QUELLPAKET-FORMATE

       Falls   Sie  nicht  wissen,  welches  Quellformat  Sie  verwenden  sollen,  verwenden  Sie
       wahrscheinlich  am  besten  entweder  „3.0  (quilt)“  oder  „3.0  (native)“.   Lesen   Sie
       https://wiki.debian.org/Projects/DebSrc3.0  für  Informationen  über  den  Einsatz  dieser
       Formate innerhalb von Debian.

   Format: 1.0
       Ein Quellpaket in diesem Format besteht entweder aus einem  .orig.tar.gz  mit  zugehörigem
       .diff.gz  oder  einem  einzelnen  .tar.gz  (in  diesem  Fall  wird  das  Paket  als  nativ
       bezeichnet). Optional kann der ursprüngliche Tarball  von  einer  separaten  Signatur  der
       Originalautoren  .orig.tar.gz.asc  begleitet  werden.  Das Entpacken wird seit Dpkg 1.18.5
       unterstützt.

       Extrahieren

       Extrahieren eines nativen Pakets ist ein einfaches Extrahieren eines einzelnen Tarballs in
       das Zielverzeichnis. Extrahieren eines nicht-nativen Pakets erfolgt zuerst durch Entpacken
       des .orig.tar.gz und  dann  durch  Anwendung  des  Patches  aus  der  .diff.gz-Datei.  Der
       Zeitstempel  aller  gepatchten  Dateien  wird  auf  den  Zeitpunkt  der  Extrahierung  des
       Quellpakets zurückgesetzt (das vermeidet Zeitstempelversätze,  die  zu  Problemen  führen,
       wenn  autogenerierte  Dateien  gepatcht  werden).  Der Diff kann neue Dateien anlegen (das
       gesamte Debian-Verzeichnis wird  auf  diese  Weise  erstellt),  kann  aber  keine  Dateien
       entfernen (leere Dateien bleiben zurück).

       Bauen

       Bauen  eines  nativen  Paket besteht nur aus dem Erstellen eines einzigen Tarballs mit dem
       Quellverzeichnis.  Bauen  eines  nicht-nativen  Pakets  schließt   das   Extrahieren   des
       Original-Tarballs  in ein separates Verzeichnis „.orig“ und die Neuerstellung des .diff.gz
       durch Vergleich des Quellpaket-Verzeichnisses mit dem Verzeichnis .orig ein.

       Bau-Optionen (mit --build):

       Falls  ein  zweites  nicht-Options-Argument  angegeben  ist,  sollte  es  der  Namen   des
       Originalquellverzeichnisses  oder  der  Tar-Datei  sein. Falls das Paket Debian-spezifisch
       ist,  dann  sollte  dieses  Argument   die   leere   Zeichenkette   sein,   da   es   kein
       Debianisierungs-Diff  gibt.  Falls  kein  zweites  Argument  übergeben  wird,  dann schaut
       dpkg-source nach der ursprünglichen Tar-Datei  Paket_Upstream-Version.orig.tar.Erweiterung
       oder    dem   ursprünglichen   Quellverzeichnis   Verzeichnis.orig,   abhängig   von   den
       -sX-Argumenten.

       -sa, -sp, -sk, -su und -sr  werden  keine  existierenden  Tar-Dateien  oder  Verzeichnisse
       überschreiben.  Falls  dies  gewünscht ist, sollten stattdessen -sA, -sP, -sK, -sU und -sR
       verwendet werden.

       -sk    Gibt  an,  dass  die  Originalquellen  als  Tar-Datei   erwartet   werden   sollen,
              standardmäßig    Paket_Ursprungsversion.orig.tarErweiterung.    Es    wird    diese
              Originalquellen  als  Tar-Datei  am  Platz  belassen,  oder  sie  in  das  aktuelle
              Verzeichnis  kopieren,  falls  sie  dort  noch  nicht  sind.  Der Tarball wird nach
              Verzeichnis.orig für die Erstellung des Diffs entpackt.

       -sp    Wie -sk, aber das Verzeichnis wird danach entfernt.

       -su    Gibt an, dass die Originalquellen als Verzeichnis  erwartet  werden,  standardmäßig
              Paket-Ursprungsversion.orig. dpkg-source wird daraus ein neues Original-Quellarchiv
              erstellen.

       -sr    Wie -su, aber das Verzeichnis wird nach der Verwendung entfernt.

       -ss    Gibt an, dass die Originalquellen sowohl als Verzeichnis  als  auch  als  Tar-Datei
              verfügbar   sind.  dpkg-source  wird  das  Verzeichnis  zur  Erstellung  des  Diffs
              verwenden, aber die  Tar-Datei  für  die  .dsc.  Diese  Option  muss  mit  Vorsicht
              verwendet  werden  - falls das Verzeichnis und die Tar-Datei nicht zusammen passen,
              wird ein fehlerhaftes Quellarchiv erstellt.

       -sn    Gibt an, dass nicht nach Originalquellen geschaut und  kein  Diff  erstellt  werden
              soll.  Das zweite Argument, falls angegeben, muss die leere Zeichenkette sein. Dies
              wird für Debian-spezifische Pakete verwendet, die keine Quellen von Originalautoren
              und somit kein Debianisierungs-Diff haben.

       -sa oder -sA
              Gibt  an,  dass  nach  dem  Original-Quellarchiv als Tar-Datei oder als Verzeichnis
              gesucht werden soll - das zweite Argument, falls vorhanden, kann eines  von  beiden
              sein,  oder  die  leere  Zeichenkette (dies ist äquivalent zur Verwendung von -sn).
              Falls eine Tar-Datei gefunden wird, wird diese zur Erstellung eines Diffs  entpackt
              und  danach  entfernt  (dies ist äquivalent zu -sp); falls ein Verzeichnis gefunden
              wird, wird dieses gepackt, um die Originalquellen zu erstellen und danach  entfernt
              (dies  ist  äquivalent  zu  -sr);  falls  keines  von  beiden  gefunden  wird, wird
              angenommen, dass das Paket  kein  Debianisierungs-Diff  sondern  nur  ein  direktes
              Quellarchiv  (dies  ist  äquivalent  zu -sn). Falls sowohl ein Verzeichnis als auch
              eine Tar-Datei gefunden werden, dann ignoriert  dpkg-source  das  Verzeichnis,  und
              überschreibt  es,  falls -sA angegeben wurde (dies ist äquivalent zu -sP) oder löst
              einen Fehler aus, falls -sa angegeben wurde. -sA ist die Voreinstellung.

       --abort-on-upstream-changes
              Der Prozess schlägt fehl, falls das erstellte Diff Änderungen an Dateien  außerhalb
              des  Unterverzeichnisses  »debian«  enthält (seit Dpkg 1.15.8). Diese Option ist in
              debian/source/options  nicht  erlaubt,  kann  aber  in  debian/source/local-options
              verwandt werden.

       Extrahierungs-Optionen (mit --extract):

       In allen Fällen werden die Originalquellbäume entfernt.

       -sp    Verwendet  beim  Extrahieren.  Die  Originalquellen  (falls  vorhanden)  werden als
              Tar-Datei belassen. Falls diese sich nicht im aktuellen Verzeichnis  befinden  oder
              falls  eine existierende, aber davon verschiedene Datei bereits vorhanden ist, wird
              sie dort hin kopiert. (Dies ist die Voreinstellung.)

       -su    Entpackt den Originalquellbaum.

       -sn    Stellt sicher, dass die Originalquellen weder in das aktuelle  Verzeichnis  kopiert
              noch  entpackt  werden.  Jeder Originalquellbaum, der im aktuellen Verzeichnis war,
              wird dennoch entfernt.

       Alle -sX-Optionen schließen sich paarweise aus. Falls Sie mehr als eine angeben, wird  nur
       die letzte verwendet.

       --skip-debianization
              Überspringt  die  Anwendung  des  Debian-Diffs  auf die Quellen der Originalautoren
              (seit Dpkg 1.15.1).

   Format: 2.0
       Seit Dpkg 1.13.9 Unterstützung  der  Extrahierung,  seit  Dpkg  1.14.8  Unterstützung  des
       Bauens.  Auch  als  »wig&pen«  bekannt.  Dieses  Format wird nicht für den breiten Einsatz
       empfohlen, es wird  durch  das  Format  „3.0  (quilt)“  ersetzt.  Wig&pen  war  die  erste
       Spezifikation eines Paketformats der nächsten Generation.

       Das Verhalten dieses Formats ist identisch zum Format „3.0 (quilt)“, abgesehen davon, dass
       es keine explizite Liste von Patches verwendet. Alle Dateien in debian/patches/,  die  auf
       den  regulären  Perlausdruck  [\w-]+  passen,  müssen gültige Patches sein: sie werden zum
       Zeitpunkt der Extrahierung angewandt.

       Wenn ein neues  Quellpaket  gebaut  wird,  werden  alle  Änderungen  an  den  Quellen  der
       Originalautoren in einem Patch mit Namen zz_debian-diff-auto gespeichert.

   Format: 3.0 (native)
       Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist eine Erweiterung des nativen Paketformats
       wie es im 1.0-Format definiert ist. Es unterstützt alle Kompressionsmethoden und ignoriert
       standardmäßig  alle  VCS-spezifischen  Dateien  und  Verzeichnisse  sowie  viele temporäre
       Dateien (lesen Sie den Standardwert der Option -I bei der Ausgabe von --help).

   Format: 3.0 (quilt)
       Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Ein Quellpaket in diesem Format  enthält  mindestens  einen
       Original-Tarball  (.orig.tar.Erw,  wobei  Erw  gz,  bz2,  lzma und xz sein kann) und einen
       Debian-Tarball   (.debian.tar.Erw).   Es   kann   auch    zusätzliche    Original-Tarbälle
       (.orig-Komponente.tar.Erw)  enthalten.  Komponente  kann  nur  alphanumerische Zeichen und
       Bindestriche (‚-’) enthalten. Optional kann jeder  Original-Tarball  von  einer  separaten
       Signatur   der   Originalautoren   (.orig.tar.Erw.asc   und  .orig-Komponente.tar.Erw.asc)
       begleitet werden. Das Entpacken wird  seit  Dpkg  1.17.20,  das  Bauen  seit  Dpkg  1.18.5
       unterstützt.

       Extrahieren

       Der   Haupt-Originaltarball   wird   zuerst  extrahiert,  dann  werden  alle  zusätzlichen
       Originaltarbälle in Unterverzeichnisse extrahiert, die  nach  dem  Komponenten-Teil  ihres
       Dateinamens  benannt  werden  (jedes  bereits  existierende Verzeichnis wird ersetzt). Der
       Debian-Tarball  wird  auf  das  Quellverzeichnis   extrahiert,   nachdem   jedes   bereits
       existierende  debian-Verzeichnis entfernt wurde. Beachten Sie, dass der Debian-Tarball ein
       debian-Unterverzeichnis  enthalten  muss,  er  aber  auch  Binärdateien  außerhalb  dieses
       Verzeichnisses enthalten darf (sehen Sie hierzu die Option --include-binaries).

       Dann  werden  alle in debian/patches/debian.series oder debian/patches/series aufgeführten
       Patches angewandt. Falls die erstere Datei verwandt wird und die letztere nicht  existiert
       (oder ein Symlink ist), dann wird die letztere mit einem Symlink zu ersterer ersetzt. Dies
       ist zur Vereinfachung der Verwendung von quilt gedacht,  um  die  Gruppe  von  Patches  zu
       verwalten.  Beachten  Sie  allerdings,  dass  dpkg-source zwar Seriendateien auswertet, in
       denen explizite Optionen für die Anwendung der Patches verwandt werden (diese  werden  auf
       jede  Zeile  nach  dem  Patch-Dateinamen und einem oder mehreren Leerzeichen gespeichert),
       diese Optionen dann aber ignoriert und immer erwartet, dass die Patches mit der Option -p1
       von patch angewandt werden können. Es wird daher eine Warnung ausgeben, wenn es auf solche
       Optionen trifft, und der Bau wird wahrscheinlich fehlschlagen.

       Der Zeitstempel  aller  gepatchten  Dateien  wird  auf  die  Entpackzeit  des  Quellpakets
       zurückgesetzt.  Damit  werden Zeitstempelversätze vermieden, die zu Problemen führen, wenn
       automatisch erzeugte Dateien gepatcht werden.

       Im Gegensatz zum  Standardverhalten  bei  quilt  wird  erwartet,  dass  die  Patches  ohne
       Unschärfe  angewandt  werden  können. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie die Patches
       mit quilt erneuern oder  dpkg-source  wird  mit  einer  Fehlermeldung  beim  Versuch,  sie
       anzuwenden, abbrechen.

       Ähnlich wie bei quilt können Patches auch Dateien entfernen.

       Die Datei .pc/applied-patches wird angelegt, falls einige Patches während der Extrahierung
       angewandt wurden.

       Bauen

       Alle im aktuellen  Verzeichnis  gefundenen  Original-Tarbälle  werden  in  ein  temporäres
       Verzeichnis  entpackt.  Hierbei wird die gleiche Logik wie für das Entpacken verwandt, das
       debian-Verzeichnis wird in das temporäre Verzeichnis kopiert und alle  Patches  außer  dem
       automatischen    Patch   (debian-changes-Version   oder   debian-changes,   abhängig   von
       --single-debian-patch)  werden  angewandt.  Das  temporäre  Verzeichnis   wird   mit   dem
       Quellpaketverzeichnis  verglichen.  Wenn  der  Diff  nicht leer ist, schlägt der Bau fehl,
       falls nicht --single-debian-patch oder --auto-commit verwandt wurde; in diesem  Fall  wird
       der Diff im automatischen Patch gespeichert. Falls der automatische Patch erzeugt/gelöscht
       wird, wird er zu der Datei series und den  quilt-Metadaten  hinzugefügt  bzw.  aus  diesen
       gelöscht.

       Änderungen  an Binärdateien können in einem Diff nicht dargestellt werden und führen daher
       zu einem Fehlschlag, es sei denn, der Betreuer hat sich absichtlich dazu entschlossen, die
       veränderte    Binärdatei    dem    Debian-Tarball    hinzuzufügen   (indem   er   sie   in
       debian/source/include-binaries aufgeführt hat). Der Bau wird auch fehlschlagen,  falls  er
       Binärdateien      im      debian-Unterverzeichnis      findet,      die     nicht     über
       debian/source/include-binaries freigegeben wurden.

       Das aktualisierte debian-Verzeichnis und die Liste der veränderten Programme wird dann zur
       Erstellung des Debian-Tarballs verwandt.

       Der  automatisch  erstellte Diff enthält keine Änderungen an VCS-spezifischen sowie vielen
       temporären Dateien (lesen Sie hierzu den zur Option -i zugeordneten  Standardwert  in  der
       Ausgabe von --help). Insbesondere wird das von quilt verwandte .pc-Verzeichnis während der
       Erstellung des automatischen Patches ignoriert.

       Hinweis: dpkg-source --before-build  (und  --build)  stellen  sicher,  dass  alle  in  der
       Series-Datei  aufgeführten  Patches  angewendet sind, so dass ein Paketbau immer mit allen
       angewandten Patches durchgeführt  wird.  Dies  erfolgt,  indem  nicht  angewandte  Patches
       ermittelt   werden   (sie   sind   in   der   Datei   series,  aber  nicht  in  der  Datei
       .pc/applied-patches aufgeführt) und wenn der erste Patch in dem Satz ohne Fehler angewandt
       werden  kann,  werden  sie alle angewandt. Die Option --no-preparation kann zum Abschalten
       dieses Verhaltens verwandt werden.

       Änderungen aufzeichnen

       --commit [Verzeichnis] [Patch-Name] [Patch-Datei]
              Erstellt einen  Patch,  der  den  lokalen  Änderungen  entspricht,  die  nicht  vom
              quilt-Patch-System verwaltet werden und integriert es unter dem Namen Patch-Name in
              das  Patch-System.  Falls  der  Name  fehlt,  wird  er  interaktiv  erfragt.  Falls
              Patch-Datei  angegeben  ist,  wird er als Patch, der zu den lokalen Änderungen, die
              integriert werden sollen, gehört, verwandt. Sobald die Patch integriert wurde, wird
              ein  Editor  gestartet,  so  dass  Sie  die Metainformationen in den Kopfzeilen des
              Patches einfügen können.

              Die Verwendung von patch-file ist primär nach einem Baufehler nützlich,  der  diese
              Datei  vorgenerierte  und  daher  wird  die  übergebene  Datei nach der Integration
              entfernt. Beachten Sie auch, dass die Änderungen, die in der Patch-Datei  angegeben
              sind,  bereits  im  Baum angewandt worden sein müssen und dass die Dateien, die von
              diesem Patch geändert werden, keine zusätzlichen, nicht aufgezeichneten  Änderungen
              enthalten dürfen.

              Falls die Patch-Erzeugung veränderte Binärdateien erkennt, werden diese automatisch
              zu debian/source/include-binaries hinzugefügt, so dass sie im Debian-Tarball landen
              (genau wie dies dpkg-source --include-binaries --build machen würde).

       Bau-Optionen

       --allow-version-of-quilt-db=Version
              Erlaubt   es   dpkg-source,   ein  Quellpaket  zu  bauen,  falls  die  Version  der
              quilt-Metadaten die angegebene ist, selbst  falls  dpkg-source  nichts  davon  weiß
              (seit  Dpkg  1.15.5.4).  Effektiv  teilt  dies mit, dass die angegebene Version der
              quilt-Metadaten zu Version 2, die dpkg-source derzeit unterstützt, kompatibel  ist.
              Die Version der quilt-Metadaten wird in .pc/.version gespeichert.

       --include-removal
              Ignoriere entfernte Dateien nicht und füge sie zu dem automatisch generierten Patch
              hinzu.

       --include-timestamp
              Füge Zeitstempel zu dem automatisch generierten Patch hinzu.

       --include-binaries
              Füge alle veränderten Programme zu dem  debian-Tarball  hinzu.  Füge  sie  auch  in
              debian/source/include-binaries:   sie  werden  in  folgenden  Bauten  standardmäßig
              hinzugefügt und diese Option wird daher dann nicht mehr benötigt.

       --no-preparation
              Versuche nicht, den Bau-Baum durch Anwenden aller derzeit nicht angewandten Patches
              vorzubreiten (seit Dpkg 1.14.18).

       --single-debian-patch
              Verwende  debian/patches/debian-changes statt debian/patches/debian-changes-Version
              als Namen für den  während  des  Baus  automatisch  generierten  Patch  (seit  Dpkg
              1.15.5.4).  Diese  Option  ist  insbesondere  nützlich, wenn das Paket in einem VCS
              betreut wird und ein Patch-Satz nicht zuverlässig erstellt werden kann. Stattdessen
              sollte  der  aktuelle  Diff  zu  den Quellen der Originalautoren in einem einzelnen
              Patch  gespeichert  werden.  Diese  Option  sollte  in  debian/source/local-options
              eingestellt  werden und würde dann von einer Datei debian/source/local-patch-header
              begleitet, in der erklärt wird, wie die  Debian-Änderungen  am  besten  begutachtet
              werden können, beispielsweise im eingesetzten VCS.

       --create-empty-orig
              Erstelle den Hauptoriginal-Tarball automatisch als leer falls er fehlt und falls es
              ergänzende Original-Tarbälle gibt  (seit  Dpkg  1.15.6).  Diese  Option  ist  dafür
              gedacht,  wenn  das  Quellpaket  nur  eine  Sammlung  von  mehreren  Softwaren  der
              Originalautoren ist und es keine „Haupt“-Software gibt.

       --no-unapply-patches, --unapply-patches
              Standardmäßig wird dpkg-source die Patches im --after-build-Hook  entfernen,  falls
              es  sie  in  --before-build  angewandt  hat  (--unapply-patches  seit  Dpkg 1.15.8,
              --no-unapply-patches seit Dpkg 1.16.5).  Diese  Optionen  erlauben  es  Ihnen,  den
              Patch-Anwendungs-  oder  -Entfernungs-Prozess  zwangsweise  zu  aktivieren  bzw. zu
              deaktivieren. Diese Optionen sind nur in  debian/source/local-options  erlaubt,  so
              dass alle erstellten Quellpakete standardmäßig das gleiche Verhalten zeigen.

       --abort-on-upstream-changes
              Dieser  Prozess  schlägt  fehl,  falls ein automatischer Patch erstellt wurde (seit
              Dpkg 1.15.8). Diese Option kann dazu verwandt werden,  sicherzustellen,  dass  alle
              Änderungen korrekt in separaten quilt-Patches aufgezeichnet wurden, bevor das Paket
              gebaut wurde. Diese Option ist in debian/source/options nicht erlaubt, kann aber in
              debian/source/local-options verwandt werden.

       --auto-commit
              Der  Vorgang  schlägt  nicht  fehl,  falls  ein automatischer Patch erstellt wurde,
              stattdessen wird dieser sofort in die quilt-Serie aufgenommen.

       Extrahierungs-Optionen

       --skip-debianization
              Überspringt das Entpacken des Debian-Tarballs auf die Quellen  der  Originalautoren
              (seit Dpkg 1.15.1).

       --skip-patches
              Wende am Ende der Extrahierung keine Patches an (seit Dpkg 1.14.18).

   Format: 3.0 (custom)
       Seit  Dpkg  1.14.17  unterstützt.  Dieses  Format  ist  besonders.  Es  stellt kein echtes
       Quellpaket dar, kann aber zur Erstellung eines Quellpakets mit beliebigen Dateien verwandt
       werden.

       Bau-Optionen

       Alle  Argumente,  die  keine  Optionen  sind,  werden  als  Dateien verstanden, die in das
       generierte Quellpaket integriert werden sollen. Sie müssen existieren und  sich  bevorzugt
       im aktuellen Verzeichnis befinden. Mindestens eine Datei muss angegeben werden.

       --target-format=Wert
              Notwendig.  Definiert  das echte Format des generierten Quellpakets. Die generierte
              .dsc-Datei  wird  diesen  Wert  und  nicht  „3.0  (custom)“  in  ihrem  Format-Feld
              enthalten.

   Format: 3.0 (git)
       Seit Dpkg 1.14.17 unterstützt. Dieses Format ist experimentell.

       Ein  Quellpaket in diesem Format besteht aus einem einzelnen Bündel eines Git-Depots .git,
       um die Quellen des Pakets zu verwahren. Es kann auch eine Datei .gitshallow geben, die die
       Revisionen für einen flachen Git-Clone aufführt.

       Extrahieren

       Das  Bündel  wird  als  Git-Depot  in  das  Zielverzeichnis  geklont.  Falls es eine Datei
       gitshallow  gibt,  wird  diese  als  .git/shallow  innerhalb  des   geklonten   Git-Depots
       installiert.

       Beachten  Sie,  dass  standardmäßig  im neuen Depot der gleiche Zweig ausgecheckt ist, der
       auch in der ursprünglichen Quelle ausgecheckt war (typischerweise „master“, es könnte aber
       auch was beliebig anderes sein). Alle anderen Zweige sind unter remotes/origin/ verfügbar.

       Bauen

       Bevor  fortgefahren wird, werden einige Überprüfungen ausgeführt, um sicherzustellen, dass
       keine nicht-ignorierten, nicht-übertragene (»uncommitted«) Änderungen vorliegen.

       git-bundle(1) wird zur Erstellung  des  Bündels  des  Git-Depots  verwandt.  Standardmäßig
       werden alle Zweige und Markierungen im Depot im Bündel einbezogen.

       Bau-Optionen

       --git-ref=Referenz
              Erlaubt  die  Angabe  einer  Git-Referenz  zur  Aufnahme  in  dem  Git-Bündel.  Die
              Verwendung deaktiviert das standardmäßige Verhalten, alle Zweige  und  Markierungen
              aufzunehmen.  Kann  mehrfach angegeben werden. Referenz kann der Name eines Zweiges
              oder einer Markierung, der/die aufgenommen werden soll,  sein.  Es  kann  auch  ein
              Parameter  sein,  der  an  git-rev-list(1)  übergeben  werden  kann.  Verwenden Sie
              beispielsweise --git-ref=master, um  nur  den  Master-Zweig  aufzunehmen.  Um  alle
              Markierungen  und  Zweige  außer  dem  Zweig  »private«  aufzunehmen, verwenden Sie
              --git-ref=--all --git-ref=^private.

       --git-depth=Zahl
              Erstellt einen seichten Klon mit einem Verlauf, der bei der angegebenen  Anzahl  an
              Revisionen abgeschnitten wird.

   Format: 3.0 (bzr)
       Seit  Dpkg  1.14.17  unterstützt.  Dieses  Formate  ist  experimentell.  Es erstellt einen
       einzigen Tarball, der das Bzr-Depot enthält.

       Extrahieren

       Der Tarball wird entpackt und dann wird Bzr verwandt, um den aktuellen Zweig auszuchecken.

       Bauen

       Bevor fortgefahren wird, werden einige Überprüfungen ausgeführt, um sicherzustellen,  dass
       keine nicht-ignorierten, nicht-übertragene (»uncommitted«) Änderungen vorliegen.

       Dann  wird der VCS-spezifische Teil des Quellpakets in ein temporäres Verzeichnis kopiert.
       Bevor dieses temporäre Verzeichnis in einen  Tarball  gepackt  wird,  werden  verschiedene
       Bereinigungen durchgeführt, um Platz zu sparen.

DIAGNOSE

   kein Quellformat in debian/source/format angegeben
       Die  Datei  debian/source/format  sollte  immer  existieren und das gewünschte Quellformat
       angeben. Für Rückwärtskompatibilität wird das Format  „1.0“  angenommen,  wenn  die  Datei
       nicht  existiert,  aber Sie sollten sich nicht darauf verlassen: Irgendwann in der Zukunft
       wird dpkg-source verändert und dann fehlschlagen, wenn diese Datei nicht existiert.

       Die Begründung liegt darin, dass „1.0“ nicht mehr das empfohlene Format ist,  Sie  sollten
       normalerweise  eines  der  neueren Formate („3.0 (quilt)“, „3.0 (native)“) auswählen, aber
       dpkg-source wird dies nicht für Sie automatisch vornehmen. Falls Sie  weiterhin  das  alte
       Format   verwenden   möchten,   sollten   Sie   dies   explizit   angeben   und  „1.0“  in
       debian/source/format eintragen.

   der Diff verändert die folgenden Dateien der Originalautoren
       Beim Einsatz des Quellformats „1.0“ ist es normalerweise keine gute Idee, die Dateien  der
       Originalautoren  direkt  zu  verändern,  da  die  Änderungen  größtenteils  versteckt  und
       undokumentiert in der diff.gz-Datei verschwinden. Stattdessen sollten Sie Ihre  Änderungen
       als  Patches  im  debian-Verzeichnis  speichern  und  während  des Baus anwenden. Um diese
       Komplexität zu vermeiden, können Sie auch das Format „3.0 (quilt)“ verwenden, das dies von
       sich aus anbietet.

   kann Änderungen an Datei nicht darstellen
       Änderungen  an  den  Quellen  der  Originalautoren  werden normalerweise als Patch-Dateien
       gespeichert, aber nicht alle Änderungen können als Patches dargestellt werden: Sie  können
       nur  Änderungen am Inhalt einfacher Textdateien vornehmen. Falls Sie versuchen, eine Datei
       mit etwas eines anderen Typs zu ersetzen (beispielsweise eine  einfache  Datei  mit  einem
       Symlink oder einem Verzeichnis), werden Sie diese Fehlermeldung erhalten.

   neu angelegte leere Datei Datei wird im Diff nicht dargestellt werden
       Leere  Dateien  können  nicht  mit Patchdateien erstellt werden. Daher wird diese Änderung
       nicht im Quellpaket aufgezeichnet und Sie erhalten dazu diese Warnung.

   ausführbarer Modus Rechte von Datei wird nicht im Diff dargestellt werden
       Patch-Dateien speichern nicht die Rechte von Dateien und daher werden  ausführbare  Rechte
       nicht im Quellpaket gespeichert. Diese Warnung erinnert Sie an diese Tatsache.

   besonderer Modus Rechte von Datei wird nicht im Diff dargestellt werden
       Patch-Dateien  speichern  nicht  die  Rechte von Dateien und daher werden geänderte Rechte
       nicht im Quellpaket gespeichert. Diese Warnung erinnert Sie an diese Tatsache.

UMGEBUNG

       SOURCE_DATE_EPOCH
              Falls gesetzt, wird es als Zeitstempel (als Sekunden seit der Epoche) zum Festlegen
              der Mtime in den Dateieinträgen von tar(5) verwandt.

       VISUAL
       EDITOR Von den „2.0“- und „3.0 (quilt)“-Quellformatmodulen verwandt.

       GIT_DIR
       GIT_INDEX_FILE
       GIT_OBJECT_DIRECTORY
       GIT_ALTERNATE_OBJECT_DIRECTORIES
       GIT_WORK_TREE
              Von dem „3.0 (quilt)“-Quellformatmodul verwandt.

DATEIEN

   debian/source/format
       Diese  Datei  enthält  auf  einer  einzelnen Zeile das Format, das zum Bau des Quellpakets
       verwandt werden soll (mögliche Formate sind oben beschrieben). Leerzeichen am Zeilenanfang
       oder -ende sind nicht erlaubt.

   debian/source/include-binaries
       Diese   Datei   enthält  eine  Liste  von  Binärdateien  (eine  pro  Zeile),  die  in  den
       Debian-Tarball aufgenommen werden sollen. Leerzeichen am Anfang und Ende der Zeile  werden
       entfernt.  Zeilen,  die  mit  ‚#’ anfangen, sind Kommentare und werden übersprungen. Leere
       Zeilen werden ignoriert.

   debian/source/options
       Diese  Datei  enhält  eine  Liste  an  Optionen,  die  automatisch   vor   den   Satz   an
       Befehlszeilenoptionen bei einem Aufruf dpkg-source --build oder dpkg-source --print-format
       gesetzt werden sollen. Optionen wie -compression und --compression-level  sind  für  diese
       Datei gut geeignet.

       Jede  Option  sollte  auf einer separaten Zeile stehen. Leerzeilen und Zeilen, die mit ‚#’
       beginnen, werden ignoriert. Das einleitende ‚--’ sollte entfernt werden und kurze Optionen
       sind   nicht   erlaubt.   Optionale   Leerzeichen   um   das  ‚=’-Symbol  sowie  optionale
       Anführungszeichen um den Wert sind erlaubt. Hier ist ein Beispiel für so eine Datei:

         # lass dpkg-source ein debian.tar.bz2 mit maximaler Komprimierung
         # erstellen
         compression = "bzip2"
         compression-level = 9
         # verwende debian/patches/debian-changes als automatischen Patch
         single-debian-patch
         # ignoriere Änderungen von config.{sub,guess}
         extend-diff-ignore = "(^|/)(config.sub|config.guess)$"

       Hinweis:  --format-Optionen  werden  in  dieser  Datei  nicht  akzeptiert,   Sie   sollten
       stattdessen debian/source/format verwenden.

   debian/source/local-options
       Genau  wie  debian/source/options,  außer  das die Datei nicht in das erstellte Quellpaket
       aufgenommen wird. Dies kann nützlich sein, um Voreinstellungen zu speichern, die an  einen
       bestimmten  Betreuer  oder an ein bestimmtes VCS, in dem das Paket gewartet wird, gebunden
       sind.

   debian/source/local-patch-header und debian/source/patch-header
       Formloser Text, der an den Anfang des in den Formaten „2.0“ und „3.0 (quilt)“  generierten
       automatischen  Patches  gestellt  wird.  local-patch-header  wird dem erstellen Quellpaket
       nicht hinzugefügt, patch-header dagegen schon.

   debian/patches/series
       Diese Datei führt  alle  Patches  auf,  die  (in  der  angegebenen  Reihenfolge)  auf  das
       Quellpaket  der  Originalautoren  angewandt  werden müssen. Leerzeichen am Anfang und Ende
       werden entfernt. Zeilen, die mit ‚#’ anfangen, sind Kommentare  und  werden  übersprungen.
       Leere  Zeilen  werden ignoriert. Die verbleibenen Zeilen beginnen mit dem Dateinamen eines
       Patches (relativ zum Verzeichnis debian/patches/) bis zum ersten Leerzeichen oder bis  zum
       Zeilenende. Bis zum Ende der Zeile oder bis zum ersten ‚#’ gefolgt von einem oder mehreren
       Leerzeichen (dies markiert den Beginn eines  Kommentars,  der  bis  zum  Zeilenende  geht)
       können optionale quilt-Befehle folgen.

FEHLER

       Die  Stelle,  an  der  das  Überschreiben  von Feldern passiert, verglichen mit bestimmten
       Standard-Ausgabe-Feldeinstellungen, ist eher konfus.

SIEHE AUCH

       deb-src-control(5), deb-changelog(5), dsc(5).

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2017 von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de> und 2008 von Sven
       Joachim <svenjoac@gmx.de> angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen
       Sie die GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. Es gibt
       KEINE HAFTUNG.