Provided by: devscripts_2.17.12ubuntu1.1_amd64 bug

BEZEICHNUNG

       uupdate  - führt ein Upgrade eines Quellcodepakets von einer Revision der Ursprungsautoren
       durch

ÜBERSICHT

       uupdate [Optionen] neues_Archiv_der_Ursprungsautoren [Version]
       uupdate [Optionen] --find|-f
       uupdate [Optionen] --patch|-p Patch-Datei

BESCHREIBUNG

       uupdate verändert ein existierendes Debian-Quellcodearchiv,  um  eine  Aktualisierung  der
       Ursprungsautoren  widerzuspiegeln,  die  als  Patch  eines  vollständigen Quellcodearchivs
       bereitgestellt  wurde,  Das  Hilfswerkzeug  muss  von  der  obersten   Ebene   des   alten
       Quellcodeverzeichnisses  aufgerufen  werden.  Falls ein relativer Name für das neue Archiv
       angegeben wurde, wird zuerst relativ  zum  Ausführungsverzeichnis  und  dann  relativ  zum
       übergeordneten    Verzeichnis    des   Quellcodeverzeichnisbaums   gesucht.   (Falls   die
       Changelog-Datei zum Beispiel /usr/local/src/foo/foo-1.1/debian/changelog  ist,  dann  wird
       nach  der  Archiv-  oder Patch-Datei relativ zu /usr/local/src/foo gesucht.) Beachten Sie,
       dass die Patch-Datei oder das Archiv nicht innerhalb des Quellcodeverzeichnisbaums  selbst
       sein kann. Die vollständigen Einzelheiten, was der Code tut, werden nachfolgend erläutert.

       Derzeit  unterstützte Quellcodedateitypen sind .tar.gz-, .tar.bz2-, .tar.Z-, .tgz-, .tar-,
       .tar.lzma-,  .tar.xz-,  .7z  und   .zip-Archive.   Außerdem   werden   bereits   entpackte
       Quellcodearchive  unterstützt;  geben Sie einfach den Pfad des Quellcodeverzeichnisses an.
       Unterstützte Typen von Patch-Dateien sind komprimiert mit  gzip,  bzip2,  lzma,  xz  sowie
       unkomprimierte  Patch-Dateien.  Die  Dateitypen werden durch die Dateinamen identifiziert,
       daher müssen sie die Standardendungen verwenden.

       Üblicherweise wird uupdate in der Lage sein, die Versionsnummer vom Namen des Quellarchivs
       herzuleiten  (solange  sie  nur Zahlen und Punkte enthält). Falls dies fehlschlägt, müssen
       Sie die Versionsnummer explizit  angeben  (ohne  die  Debian-Veröffentlichungsnummer,  die
       anfangs  immer  »1«  oder  auf entdeckten Ubuntu-Systemen »0ubuntu1« sein wird). Dies kann
       durch eine einleitende --upstream-version- oder -v-Option erledigt  werden  oder  im  Fall
       eines  Archivs,  durch  eine  Versionsnummer nach dem Dateinamen. (Der Grund für letzteres
       ist, dass uupdate auch direkt von uscan aufgerufen werden kann.)

       Da  uupdate  zum  Bereinigen  des  aktuellen  Archivs  debuild  verwendet,  bevor  es  die
       Patch-Datei  anwendet,  akzeptiert  es eine --rootcmd- oder -r-Option, die es dem Anwender
       gestattet, einen Befehl  zum  Erlangen  von  Root-Rechten  anzugeben.  Standardmäßig  wird
       fakeroot benutzt.

       Falls  ein Archiv erstellt wird, sollte die unberührte Quelldatei der Ursprungsautoren zum
       Erstellen der .orig.tar.gz-Datei verwendet werden,  wann  immer  dies  möglich  ist.  Dies
       bedeutet,  dass  MD5-Summen  oder ähnliche Methoden einfach zum Vergleichen der Quelldatei
       der Ursprungsautoren mit der Debian-Kopie der Version der Ursprungsautoren benutzt  werden
       kann.   Dies   ist  das  Standardverhalten  und  kann  mittels  der  nachfolgenden  Option
       --no-pristine ausgeschaltet werden.

OPTIONEN

       Dies ist eine Zusammenfassung dessen, was oben erklärt wurde.

       --no-conf, --noconf
              keine Konfigurationsdateien lesen, Dies kann nur als  erste  auf  der  Befehlszeile
              angegebene Option benutzt werden.

       --upstream-version Version, -v Version
              gibt die Versionsnummer des Pakets der Ursprungsautoren explizit an.

       --force-bad-version, -b
              erzwingt,  dass  eine  Versionsnummer  niedriger  als  die  aktuelle ist (z.B. wenn
              rückportiert wird).

       --rootcmd Befehl_um_Root_zu_werden, -r Befehl_um_Root_zu_werden
              gibt den Befehl an, der zum Erlangen von Root-Rechten benutzt wird, um das Paket zu
              bauen. Er wird an debuild(1) übergeben, falls er angegeben wurde.

       --pristine, -u
              betrachtet  das Paket als unberührte Quelle der Ursprungsautoren und erstellt einen
              symbolischen Verweis von  <Paket>_<Version>.orig.tar.gz  darauf,  wann  immer  dies
              möglich   ist.  Diese  Option  hat  für  Patches  keine  Bedeutung.  Dies  ist  das
              Standardverhalten.

       --no-pristine
              versucht  nicht,  einen   symbolischen   <Paket>_<Version>.orig.tar.gz-Verweis   zu
              erstellen.

       --symlink, -s
              erstellt  einfach  einen  symbolischen  Verweis,  wenn ein neues .tar.gz-Archiv der
              Ursprungsautoren   zu   einem    neuen    <Paket>_<Version>.orig.tar.gz-Speicherort
              verschoben wird. Dies ist das Standardverhalten.

       --no-symlink
              kopiert  das  .tar.gz  der  Ursprungsautoren  an den neuen Speicherort, statt einen
              symbolischen  Verweis  zu  erstellen,  falls  <Paket>_<Version>.orig.tar.gz  fehlt.
              Andernfalls wird nichts unternommen.

       --find, -f
              findet      alle      Tarbälle     der     Ursprungsautoren     in     ../,     die
              <Paket>_<Version>.orig.tar.{gz|bz2|lzma|xz}                                    oder
              <Paket>_<Version>.orig-<Komponente>.tar.{gz|bz2|lzma|xz}               entsprechen.
              --upstream-version wird benötigt. Unveränderter Quelltext  ist  erforderlich.  Dies
              ist  nicht  für  --patch gültig. Diese Option verwendet dpkg-source als Backend, um
              Unterstützung für mehrere Tarbälle der Ursprungsautoren zu  aktivieren  und  früher
              gemeldete  kleine  Fehler  zu  lösen. Der Gebrauch dieser Option wird nachdrücklich
              empfohlen.

       --verbose
              erzeugt eine detaillierte Ausgabe.

       --help, -h
              zeigt eine Hilfenachricht an und endet erfolgreich

       --version
              zeigt Versions- und Copyright-Informationen an und endet erfolgreich.

KONFIGURATIONSVARIABLEN

       Die beiden Konfigurationsdateien /etc/devscripts.conf und ~/.devscripts werden  in  dieser
       Reihenfolge eingelesen, um Konfigurationsvariablen zu setzen. Befehlszeilenoptionen können
       benutzt werden, um Einstellungen in  Konfigurationsdateien  zu  setzen.  Einstellungen  in
       Umgebungsvariablen werden zu diesem Zweck ignoriert. Die derzeit bekannten Variablen sind:

       UUPDATE_PRISTINE
              Falls  dies  auf  no  gesetzt  ist,  ist  es  so, als ob der Befehlszeilenparameter
              --no-pristine benutzt würde.

       UUPDATE_SYMLINK_ORIG
              Falls dies auf no gesetzt  ist,  ist  es  so,  als  ob  der  Befehlszeilenparameter
              --no-symlink benutzt würde.

       UUPDATE_ROOTCMD
              Dies entspricht der Option --rootcmd.

MAßNAHMEN, DIE FÜR EIN ARCHIV ERGRIFFEN WERDEN

       neue Versionsnummer herausfinden
              Falls keine Versionsnummer explizit angegeben wurde, wird der Archivname nach einer
              Abfolge von Ziffern  durchsucht,  die  durch  Punkte  getrennt  sind.  Falls  diese
              gefunden  wird,  wird  sie  als  neue Versionsnummer der Ursprungsautoren genommen.
              Falls nicht, wird die Verarbeitung abgebrochen.

       neues .orig.tar.gz-Archiv erstellen
              Falls  die  Option  --pristine  oder  -u  angegeben  wurde  und  das   Archiv   der
              Ursprungsautoren   ein  .tar.gz-  oder  .tgz-Archiv  ist,  wird  dies  direkt  nach
              <Paket>_<Version>.orig.tar.gz kopiert.

       Entpacken
              Das  Archiv  wird  in  ein  Verzeichnis,  dessen  Namen   den   Anforderungen   der
              Debian-Richtlinien  genügt, entpackt: Paketversion_der_Ursprungsautoren.orig. Falls
              das Verzeichnis bereits existiert, wird die Verarbeitung abgebrochen.

       Patches anwenden
              Die .diffs.gzs der aktuellen Version werden auf  das  entpackte  Archiv  angewandt.
              Falls  der  Patch  nicht  richtig  angewandt  wurde oder keine Patch-Datei gefunden
              wurde, ist der Exit-Status ungleich null und es erscheinen Warnungen. Außerdem wird
              die  Liste  abgewiesener  Patches angezeigt. Die Datei debian/rules wird ausführbar
              gemacht und alle von patch erstellten .orig-Dateien werden gelöscht.

       Changelog-Aktualisierung
              Es wird ein neuer Changelog-Eintrag mit dem Text »New upstream release« erzeugt.

              Auf   Ubuntu-Systemen   wird   die   dpkg-vendor-Erkennung   verwendet,   um    die
              Debian-Revision  auf  »0ubuntu1«  zu  setzen. Sie können debian/changelog hinterher
              manuell ändern.

MAßNAHMEN, DIE FÜR EINE PATCH-DATEI ERGRIFFEN WERDEN

       neue Versionsnummer herausfinden
              Sofern keine explizite Versionsnummer bereitgestellt wurde,  wird  die  Patch-Datei
              nach  einer  Abfolge  von Ziffern durchsucht, die durch Punkte getrennt sind. Falls
              diese  gefunden  wird,  wird  sie  als  neue  Versionsnummer  der  Ursprungsautoren
              genommen. Falls nicht, wird die Verarbeitung abgebrochen.

       den aktuellen Quellverzeichnisbaum bereinigen
              Der   Befehl   debuild  clean  wird  innerhalb  des  aktuellen  Debian-Quellarchivs
              ausgeführt, um es zu bereinigen. Falls eine -r-Option für uupdate angegeben  wurde,
              wird sie an debuild weitergereicht.

       Patches anwenden
              Das  aktuelle  Quellarchiv  (.orig.tar.gz)  wird  entpackt  und  der  Patch auf die
              Originalquellen angewandt. Falls dies erfolgreicht ist, wird das  .orig-Verzeichnis
              umbenannt,   um   die   neue   Versionsnummer   widerzuspiegeln  und  das  aktuelle
              Debian-Quellverzeichnis wird  in  ein  Verzeichnis  mit  der  neuen  Versionsnummer
              kopiert, andernfalls wird die Verarbeitung abgebrochen. Die Datei debian/rules wird
              ausführbar gemacht  und  alle  durch  den  Patch  erstellten  .orig-Dateien  werden
              gelöscht.  Falls  es  ein  Problem beim Anwenden der Patches gab, wird eine Warnung
              ausgegeben und das Programm wird schließlich mit einem  Exit-Status  ungleich  null
              beendet.

       Changelog-Aktualisierung
              Es wird ein neuer Changelog-Eintrag mit dem Text »New upstream release« erzeugt.

              Auf    Ubuntu-Systemen   wird   die   dpkg-vendor-Erkennung   verwendet,   um   die
              Debian-Revision auf »0ubuntu1« zu setzen.  Sie  können  debian/changelog  hinterher
              manuell ändern.

SIEHE AUCH

       debuild(1), fakeroot(1), patch(1) und devscripts.conf(5)

       The Debian Policy Manual

AUTOR

       Die   Originalversion  von  uupdate  wurde  von  Christoph  Lameter  <clameter@debian.org>
       geschrieben.  Mehrere  Änderungen   und   Verbesserungen   stammen   von   Julian   Gilbey
       <jdg@debian.org>.

ÜBERSETZUNG

       Diese  Übersetzung wurde mit dem Werkzeug po4a <URL:https://po4a.alioth.debian.org/> durch
       Chris Leick c.leick@vollbio.de im Juli 2012 erstellt und vom deutschen  Debian-Übersetzer-
       Team  korrekturgelesen.  Bitte  melden  Sie alle Fehler in der Übersetzung an debian-l10n-
       german@lists.debian.org oder als Fehlerbericht an das Paket devscripts. Sie können mit dem
       folgenden    Befehl    das    englische    Original   anzeigen   »man   -L   C   Abschnitt
       deutsche_Handbuchseite«.