Provided by: manpages-de_2.5-1_all bug

BEZEICHNUNG

       systemd-sleep.conf, sleep.conf.d - Konfigurationsdatei für die Supendierung und den
       Ruhezustand

ÜBERSICHT

       /etc/systemd/sleep.conf

       /etc/systemd/sleep.conf.d/*.conf

       /run/systemd/sleep.conf.d/*.conf

       /usr/lib/systemd/sleep.conf.d/*.conf

BESCHREIBUNG

       systemd unterstützt drei allgemeine Energiesparmodi:

       suspend
           Ein Niedrigenergiezustand, bei dem die Ausführung des Betriebssystems pausiert ist und
           kompletter Spannungsverlust zu Datenverlust führen kann und der schnell erreicht und
           verlassen werden kann. Dies entspricht den Zuständen »suspsend«, »standby« oder
           »freeze«, wie sie vom Kernel verstanden werden.

       hibernate
           Ein Niedrigenergiezustand, bei dem die Ausführung des Betriebssystems pausiert ist und
           kompletter Spannungsverlust nicht zu Datenverlust führen kann und der langsamer
           erreicht und verlassen werden könnte. Dies entspricht dem Ruhezustand (»hibernation«),
           wie er vom Kernel verstanden wird.

       hybrid-sleep
           Ein Niedrigenergiezustand, bei dem die Ausführung des Betriebssystems pausiert ist,
           der langsam erreicht werden könnte und bei dem kompletter Spannungsverlust nicht zu
           Datenverlust führen kann, aber der in diesem Fall langsamer erreicht und verlassen
           werden könnte. Dieser Zustand wird »suspend-to-both« vom Kernel genannt.

       Einstellungen in diesen Dateien bestimmen, welche Zeichenketten durch systemd-sleep(8)
       nach  /sys/power/disk und /sys/power/state geschrieben werden, wenn systemd(1) versucht,
       das System zu suspendieren oder in den Ruhezustand zu bringen.

KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE

       Die Standardkonfiguration wird während der Übersetzung definiert. Daher wird eine
       Konfigurationsdatei nur benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss.
       Standardmäßig enthält die Konfigurationsdatei in /etc/systemd/ die Vorgaben als Hinweis
       für den Administrator auskommentiert. Diese Datei kann bearbeitet werden, um lokal
       Einstellungen zu ändern.

       Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Konfigurationsschnipsel in
       /usr/lib/systemd/*.conf.d/ installieren. Dateien in /etc/ sind für den lokalen
       Administrator reserviert, der diese Logik dazu verwenden kann, die durch Lieferantenpakete
       installierten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Die Hauptkonfigurationsdatei
       wird vor allen anderen Konfigurationsverzeichnissen gelesen und hat den niedrigsten Rang;
       Einträge in einer Datei in jedem der Konfigurationsverzeichnisse setzen Einträge in der
       einzelnen Konfigurationsdatei außer Kraft. Dateien in den
       Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach
       ihrem Namen sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei
       Optionen, die nur einen einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei mit dem
       lexikographisch spätesten Namen Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option
       festlegen. Bei Optionen, die eine Liste von Werten akzeptieren, werden Einträge
       zusammengefasst, wie sie in den lexikographisch sortierten Dateien auftauchen. Es wird
       empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweiziffrige Zahl und einen
       Gedankenstrich voranzustellen, um die Ordnung der Dateien zu vereinfachen.

       Um eine durch den Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird
       empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis /etc/ mit dem
       gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten anzulegen.

OPTIONEN

       Die nachfolgenden Optionen können im Abschnitt »[Sleep]« von /etc/systemd/sleep.conf oder
       einer sleep.conf.d-Datei konfiguriert werden:

       SuspendMode=, HibernateMode=, HybridSleepMode=
           Die Zeichenkette, die nach /sys/power/disk durch systemd-suspend.service(8),
           systemd-hibernate.service(8) bzw. systemd-hybrid-sleep.service(8) geschrieben werden
           soll. Es kann mehr als ein Wert angegeben werden, indem diese durch Leerraumzeichen
           getrennt werden. Sie werden der Reihe nach ausprobiert, bis einer ohne Fehler
           geschrieben wurde. Falls keiner gelingt, wird die Aktion abgebrochen.

       SuspendState=, HibernateState=, HybridSleepState=
           Die Zeichenkette, die nach /sys/power/state durch systemd-suspend.service(8),
           systemd-hibernate.service(8) bzw. systemd-hybrid-sleep.service(8) geschrieben werden
           soll. Es kann mehr als ein Wert angegeben werden, indem diese durch Leerraumzeichen
           getrennt werden. Sie werden der Reihe nach ausprobiert, bis einer ohne Fehler
           geschrieben wurde. Falls keiner gelingt, wird die Aktion abgebrochen.

BEISPIEL: FREEZE

       Beispiel: um den in Linux 3.9 hinzugefügten Modus »freeze« auszunutzen, können Sie
       systemctl suspend wie folgt verwenden:

           [Sleep]
           SuspendState=freeze

SIEHE AUCH

       systemd-sleep(8), systemd-suspend.service(8), systemd-hibernate.service(8),
       systemd-hybrid-sleep.service(8), systemd(1), systemd.directives(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License
       Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG
       übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.