Provided by: manpages-de_2.5-1_all bug

BEZEICHNUNG

       agetty - alternativer Linux-Getty

ÜBERSICHT

       agetty [Optionen] Port [Baudrate …] [Term]

BESCHREIBUNG

       agetty  öffnet  einen  TTY-Port,  bittet  um  einen  Anmeldenamen  und  startet den Befehl
       /bin/login. Es wird normalerweise durch init(8) aufgerufen.

       agetty verfügt über mehrere nicht standardisierte Funktionalitäten,  die  für  Stand-  und
       Einwählleitungen nützlich sind:

       •      Gleicht  die  TTY-Einstellungen für Paritätsbits und die Lösch-, Kill-, Zeilenende-
              und Großschriftzeichen an, wenn es den Anmeldenamen liest. Das Programm kann sowohl
              mit  7-Bit-Zeichen  mit  gerader, ungerader, keiner oder Space-Parität als auch mit
              8-Bit-Zeichen ohne Parität umgehen. Die  folgenden  Sonderzeichen  werden  erkannt:
              Steuerungstaste-U  (kill),  Entfernen  und Rückschritt (Löschen), Zeilenumbruch und
              Zeilenvorschub  (Zeilenende).   Siehe   auch   die   Optionen   --erase-chars   und
              --kill-chars.

       •      Ermittelt  optional  die  Baudrate aus den von Hayes™-kompatiblen Modems erstellten
              CONNECT-Nachrichten.

       •      Legt optional nicht auf, wenn  ihm  eine  bereits  offene  Leitung  übergeben  wird
              (nützlich für Rückrufanwendungen).

       •      Zeigt optional den Inhalt der Datei /etc/issue nicht an.

       •      Zeigt optional eine alternative »issue«-Datei statt /etc/issue an.

       •      Fragt optional nicht nach einem Anmeldenamen.

       •      Startet optional ein nicht vorgegebenes Anmeldeprogramm statt /bin/login.

       •      Schaltet optional Hardware-Flusssteuerung ein.

       •      Erzwingt optional, dass die Leitung lokal und keine Signalerkennung notwendig ist.

       Dieses  Programm verwendet die Dateien /etc/gettydefs (System V) oder /etc/gettytab (SunOS
       4) nicht.

ARGUMENTE

       Port   Ein Pfadname relativ zum Verzeichnis /dev. Falls ein  »-«  angegeben  wurde,  nimmt
              agetty  an, dass seine Standardeingabe bereits mit einem TTY-Port verbunden ist und
              dass die Verbindung zu einem Benutzer in der Ferne bereits aufgebaut wurde.

              Wenn  unter  System  V  als  Port-Argument  ein  »-«  übergeben  wird,  sollte  die
              Zeichenkette »--« vorangestellt werden.

       Baudrate, …
              Eine  kommatagetrennte  Liste einer oder mehrerer Baudraten. Jedes Mal, wenn agetty
              ein BREAK-Zeichen empfängt, schreitet es durch die Liste  fort,  die  so  behandelt
              wird, als ob sie zirkulär wäre.

              Baudraten  sollten  in  absteigender  Reihenfolge  angegeben  werden,  so  dass das
              Null-Zeichen (Strg-@) auch für den Wechsel der Baudrate verwandt werden kann.

              Dieses Argument ist optional und für virtuelle Terminals unnötig.

              Die Vorgabe für serielle Terminals ist, die aktuelle Baudrate beizubehalten  (siehe
              --keep-baud) und falls nicht erfolgreich, als Vorgabe »9600« zu verwenden.

       Term   Der  Wert,  der  für  die  Umgebungsvariable TERM verwendet werden soll. Dies setzt
              außer Kraft,  was  auch  immer  init(8)  gesetzt  haben  könnte  und  wird  an  das
              Anmeldeprogramm und die Shell vererbt.

              Die  Vorgabe  ist »vt100« oder »linux« für Linux auf einem virtuellen Terminal oder
              »hurd« für GNU Hurd auf einem virtuellen Terminal.

OPTIONEN

       -8, --8bits
              Es  wird  angenommen,  dass   das   TTY   8-Bit-korrekt   ist,   daher   wird   die
              Paritätserkennung abgeschaltet.

       -a, --autologin Benutzername
              Der  angegebene  Benutzer  wird  ohne  Abfrage  eines Benutzernamens oder Passworts
              automatisch angemeldet. Die Verwendung dieser Option führt dazu,  dass  die  Option
              und  das  Argument  -f  Benutzername zu der Befehlszeile von /bin/login hinzugefügt
              werden. Siehe --login-options, die zur Veränderung  des  Verhaltens  dieser  Option
              verwandt werden kann.

       -c, --noreset
              Terminal-Cflags  (Steuermodi)  werden  nicht  zurückgesetzt.  Siehe  termios(3) für
              weitere Details.

       -E, --remote
              Typischerweise wird dem Befehl login(1) ein Rechnernamen in  der  Ferne  übergeben,
              wenn  es  von etwas wie telnetd(8) aufgerufen wird. Diese Option erlaubt es agetty,
              an login(1) für die Verwendung in utmp(5) den von ihm  verwandten  Rechnernamen  zu
              übergeben. Siehe --host, login(1) und utmp(5).

              Falls  eine Option --host Fake-Rechner angegeben wird, dann wird die Option und das
              Argument-h Fake-Rechner zu der Befehlszeile von /bin/login hinzugefügt.

              Falls die Option --nohostname angegeben wird,  dann  wird  die  Option  -H  zu  der
              Befehlszeile von /bin/login hinzugefügt.

              Siehe --login-options.

       -f, --issue-file Hinweisdatei
              Zeigt  den Inhalt der Hinweisdatei statt von /etc/issue an. Dies ermöglicht es, auf
              verschiedenen Terminals angepasste Meldungen anzuzeigen. Die Option --noissue setzt
              diese Option außer Kraft.

       -h, --flow-control
              Hardwareflusssteuerung  (RTS/CTS)  aktivieren.  Es bleibt der Anwendung überlassen,
              Softwareflusssteuerung (XON/XOFF) wo notwendig zu deaktivieren.

       -H, --host Fake-Rechner
              Schreibt den angegebenen Fake-Rechner in die Datei »utmp«. Normalerweise wird  kein
              Anmelderechner  angegeben,  da  agetty für lokale, festverdrahtete Verbindungen und
              Konsolen benutzt wird. Diese Option kann allerdings  für  die  Identifizierung  von
              Terminal-Konzentratoren und ähnlichem nützlich sein.

       -i, --noissue
              Zeigt   den   Inhalt   von   /etc/issue   (oder   anderen)   vor  der  Ausgabe  der
              Anmeldeeingabeaufforderung nicht an. Terminals oder Kommunikations-Hardware könnten
              beim  Empfang  von  vielem  Text  mit  der  falschen  Baudrate durcheinanderkommen;
              Einwählskripte könnten fehlschlagen, falls vor  der  Anmeldeeingabeaufforderung  zu
              viel Text steht.

       -I, --init-string Init-Zeichenkette
              Setzt  eine  initiale  Zeichenkette,  die  an das TTY oder Modem vor dem Senden von
              allem anderen übertragen werden soll. Dies  kann  zur  Initialisierung  des  Modems
              verwandt werden. Nicht druckbare Zeichen können gesandt werden, indem ihrem oktalen
              Code ein Rückwärtsschrägstrich (\) vorangestellt wird. Beispielsweise schreiben Sie
              \012, um ein Zeilenumbruchzeichen (ASCII 10, oktal 012) zu übertragen.

       -J, --noclear
              Löscht   den   Bildschirm   nicht,   bevor  nach  dem  Anmeldenamen  gefragt  wird.
              Standardmäßig wird der Bildschirm gelöscht.

       -l, --login-program Anmeldeprogramm
              Ruft ein spezielles Anmeldeprogramm statt /bin/login auf. Dies ermöglicht  es,  ein
              nicht  standardisiertes  Anmeldeprogramm  zu  verwenden.  Beispielsweise könnte ein
              solches Programm nach einem Einwählpasswort fragen oder eine andere  Passwort-Datei
              verwenden. Siehe --login-options.

       -L, --local-line[=Modus]
              Steuert  den  Leitungsschalter  CLOCAL.  Das  optionale  Argument Modus ist »auto«,
              »always« oder »never«. Falls das Argument Modus fortgelassen wird, ist die  Vorgabe
              »always«. Falls die Option --local-line überhaupt nicht angegeben ist, dann ist die
              Vorgabe »auto«.

              always Erzwingt, dass die Leitung lokal und keine  Signalerkennung  notwendig  ist.
                     Dies  kann  nützlich  sein, falls Sie ein lokal angebundenes Terminal haben,
                     bei der die serielle Leitung nicht das Signal »carrier-detect« setzt.

              never  Setzt den Schalter CLOCAL aus den Leitungseinstellungen explizit zurück  und
                     das Signal »carrier-detect« wird auf der Leitung erwartet.

              auto   Vorgabe  von  Agetty.  Verändert  die CLOCAL-Einstellung nicht und folgt den
                     Einstellungen, die vom Kernel aktiviert wurden.

       -m, --extract-baud
              Versucht,  die  Baudrate  aus  der   von   Hayes™-kompatiblen   Modems   erstellten
              CONNECT-Statusmeldung  auszulesen.  Die  Statusmeldungen  sind  von folgender Form:
              »<Müll><Geschwindigkeit><Müll>«. agetty nimmt an, dass das Modem die  Statusmeldung
              mit  der  gleichen  Geschwindigkeit ausgibt, wie das mit dem (ersten) Baudrate-Wert
              auf der Befehlszeile angegeben ist.

              Da  die  Funktionalität  von  --extract-baud  auf  stark   beschäftigten   Systemen
              fehlschlagen  könnte,  sollten  Sie  dennoch die Verarbeitung von BREAK aktivieren,
              indem Sie alle erwarteten Baudraten auf der Befehlszeile aufzählen.

       --list-speeds
              Unterstützte Baudraten anzeigen. Diese werden während der Kompilation festgelegt.

       -n, --skip-login
              Fragt den Benutzer nicht nach einem Anmeldenamen. Dies kann  für  Verbindungen  mit
              der   Option  --login-program  verwandt  werden,  um  einen  nicht  standardmäßigen
              Anmeldeprozess wie eine Mailbox (BBS) aufzurufen. Beachten Sie, dass mit der Option
              --skip-login  agetty  keine  Eingabezeichen  von  dem  Benutzer  erhält,  der  sich
              anmeldet, und daher nicht die  Parität,  Zeichenbreite  und  die  Verarbeitung  von
              Zeilenumbrüchen  in  der  Verbindung erkennen kann. Als Vorgabe wird Space-Parität,
              7-Bit-Zeichen und ASCII-CR (13) Zeilenumbruchzeichen  verwandt.  Achtung:  Das  von
              agetty gestartete Program (normalerweise /bin/login) wird als root ausgeführt.

       -N, --nonewline
              Keinen Zeilenumbruch vor dem Schreiben von /etc/issue anzeigen.

       -o, --login-options "Anmeldeoptionen"
              Optionen und Argumente, die an login(1) übergeben werden. Hierbei wird \u durch den
              Anmeldenamen ersetzt. Beispiel:

                  --login-options '-h darkstar -- \u'

              Siehe --autologin, --login-program und --remote.

              Bitte lesen Sie unten den SICHERHEITSHINWEIS, bevor Sie diese Option benutzen.

       -p, --login-pause
              Wartet auf einen Tastendruck, bevor eine Anmeldeaufforderung ausgegeben wird.  Kann
              mit  --autologin kombiniert werden, um durch träges Erzeugen von Shells Speicher zu
              sparen.

       -r, --chroot Verzeichnis
              Ändert das Wurzelverzeichnis auf das angegebene Verzeichnis.

       -R, --hangup
              Ruft vhangup() auf, um auf dem angegebenen Terminal virtuell aufzulegen.

       -s, --keep-baud
              Versucht, die bestehende Baudrate beizubehalten. Die Baudraten von der Befehlszeile
              werden verwandt, wenn Agetty ein »BREAK«-Zeichen empfängt.

       -t, --timeout Dauer
              Beendet  sich, falls der Benutzername nicht innerhalb von Dauer Sekunden eingelesen
              werden konnte. Diese Option sollte nicht mit  festverdrahteten  Leitungen  verwandt
              werden.

       -U, --detect-case
              Schaltet   die   Unterstützung  für  die  Erkennung  von  Terminals  ein,  die  nur
              Großschreibung beherrschen. Diese Einstellung  wird  einen  Anmeldenamen,  der  nur
              Großbuchstaben  enthält,  erkennen  und davon ausgehend auf ein Terminal schließen,
              das      nur      Großbuchstaben       beherrscht       und       dann       einige
              Groß-zu-Kleinbuchstaben-Umwandlungen  aktivieren.  Beachten  Sie,  dass dabei keine
              Unterstützung für Unicode-Zeichen vorhanden ist.

       -w, --wait-cr
              Wartet bis der Benutzer oder das Modem ein Zeilenumbruch- oder Wagenrücklaufzeichen
              gesandt   hat,   bevor   die   (oder   andere)   Datei(n)   /etc/issue   und   eine
              Eingabeaufforderung  gesandt  wird.  Dies  ist  in  Verbindung   mit   der   Option
              --init-string nützlich.

       --nohints
              Keine Hinweise zu den Num-, Rollen- und Feststelltasten anzeigen.

       --nohostname
              Standardmäßig  wird  der  Rechnername  angezeigt. Wird diese Option aktiviert, wird
              überhaupt kein Rechnername angezeigt.

       --long-hostname
              Standardmäßig wird der Rechnername nur bis zum ersten Punkt angezeigt.  Wird  diese
              Option aktiviert, dann wird der vollqualifizierte Rechnername durch gethostname(3P)
              oder (falls nicht gefunden) durch getaddrinfo(3) angezeigt.

       --erase-chars Zeichenkette
              Diese Option legt zusätzliche  Zeichen  fest,  die  als  Rückschritt  (»das  letzte
              Zeichen   ignorieren«)   interpretiert   werden   sollen,  wenn  der  Benutzer  den
              Anmeldenamen eingibt. Standardmäßig war »#« das zusätzliche »erase« (löschen), aber
              seit   Util-Linux   2.23   werden  keine  zusätzlichen  Löschzeichen  standardmäßig
              aktiviert.

       --kill-chars Zeichenkette
              Diese Option legt zusätzliche Zeichen fest, die als  Bereinigen  (»alle  vorherigen
              Zeichen   ignorieren«)   interpretiert   werden   sollen,  wenn  der  Benutzer  den
              Anmeldenamen eingibt. Standardmäßig war »@« das  zusätzliche  »kill«  (bereinigen),
              aber   seit   Util-Linux   2.23   werden   keine  zusätzlichen  Bereinigungszeichen
              standardmäßig aktiviert.

       --chdir Verzeichnis
              Vor dem Anmelden das Verzeichnis wechseln.

       --delay Nummer
              Wartet Sekunden, bevor ein TTY geöffnet wird.

       --nice Nummer
              Login mit dieser Priorität ausführen.

       --reload
              Fordert alle laufenden Instanzen von  Agetty  auf,  sich  neu  zu  laden  und  ihre
              angezeigten  Anmeldeaufforderungen  zu aktualisieren, falls der Benutzer noch nicht
              mit der Anmeldung  begonnen  hat.  Danach  wird  sich  der  Befehl  beenden.  Diese
              Funktionalität   wird  von  Systemen  ohne  Linux-inotify(7)  möglicherweise  nicht
              unterstützt.

       --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       --help zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.

BEISPIELE

       Dieser Abschnitt zeigt  Beispiele  für  das  Prozessfeld  eines  Eintrages  in  der  Datei
       /etc/inittab.  Sie  müssen  für  die  anderen  Felder  geeignete Werte voranstellen. Siehe
       inittab(5) für weitere Details.

       Für eine hartverdrahtete Leitung oder ein Konsolen-TTY:

              /sbin/agetty 9600 ttyS1

       Für ein direkt verbundenes Terminal ohne korrekte »carrier-detect«-Verkabelung  (versuchen
       Sie     das,     falls     Ihr    Terminal    nicht    reagiert,    statt    Ihnen    eine
       »password«-Eingabeaufforderung anzuzeigen).

              /sbin/agetty --local-line 9600 ttyS1 vt100

       Für eine altertümliche Einwählleitung mit einem 9600/2400/1200-Baud-Modem:

              /sbin/agetty --extract-baud --timeout 60 ttyS1 9600,2400,1200

       Für ein Hayes-Modem mit einer fest eingestellten  115200-bit/s-Schnittstelle  zum  Rechner
       (die  Beispiel-Init-Zeichenkette  schaltet  das  Echo des Modems und die Ergebniscodes ab,
       läßt Modem-/Computer-Datenträgersignalerkennung (DCD) die  Datenträgersignalerkennung  des
       Modems/Modems  verfolgen,  erzeugt  ein  DTR,  das  zum  Beenden  der Verbindung führt und
       schaltet die automatische Antwort nach einmaligem Klingeln an):

              /sbin/agetty --wait-cr --init-string 'ATE0Q1&D2&C1S0=1 15' 115200 ttyS1

SICHERHEITSHINWEIS

       Falls Sie die Optionen --login-program  und  --login-options  verwenden,  seien  Sie  sich
       bewusst,  dass  ein  bösartiger  Benutzer versuchen könnte, Anmeldenamen mit eingebetteten
       Optionen anzugeben, die dann  an  das  verwendete  Anmeldeprogramm  weitergegeben  werden.
       Agetty  prüft  auf  führende  »-«  und  stellt sicher, dass Anmeldenamen als ein Parameter
       weitergegeben werden (daher werden  eingebettete  Leerzeichen  keinen  weiteren  Parameter
       erzeugen), aber abhängig davon, wie das Anmeldeprogramm die Befehlszeile auswertet, könnte
       das nicht ausreichen. Prüfen Sie, dass das verwandte Anmeldeprogramm nicht auf  diese  Art
       missbraucht werden kann.

       Einige  Programme  verwenden »--«, um anzuzeigen, dass der Rest der Befehlszeile nicht als
       Optionen  interpretiert   werden   sollte.   Verwenden   Sie,   falls   vorhanden,   diese
       Funktionalität, indem Sie »--« übergeben, bevor der Benutzernamme mit \u übergeben wird.

MASKIERUNGEN IN ISSUE

       Die  issue-Datei  (/etc/issue  oder  die  mit der Option --issue-file gesetzte Datei) kann
       bestimmte Maskierungscodes enthalten,  um  den  Systemnamen,  das  Datum,  die  Zeit  usw.
       anzuzeigen. Alle Maskierungscodes bestehen aus einem Rückwärtsschrägstrich (\), der sofort
       von einem der unten aufgeführten Zeichen gefolgt wird.

       4 oder 4{Schnittstelle}
              Insert the IPv4 address of the specified network interface (for example: \4{eth0}).
              If  the interface argument is not specified, then select the first fully configured
              (UP, non-LOCALBACK, RUNNING) interface. If not any configured interface  is  found,
              fall back to the IP address of the machine's hostname.

       6 oder 6{Schnittstelle}
              Identisch zu \4, aber für IPv6.

       b      fügt die Baudrate der aktuellen Leitung ein.

       d      fügt das aktuelle Datum ein.

       e oder e{Name}
              Übersetzt  den menschenlesbaren Namen in eine Maskierungssequenz und fügt diese ein
              (Beispiel: \e{red}Hinweistext.\e{reset}). Falls das Argument Name  nicht  angegeben
              ist,  wird \033 eingefügt. Die derzeit unterstützen Namen sind: black, blink, blue,
              bold,  brown,  cyan,  darkgray,  gray,  green,  halfbright,  lightblue,  lightcyan,
              lightgray,  lightgreen,  lightmagenta,  lightred,  magenta, red, reset, reverse und
              yellow. Alle unbekannten Namen werden stillschweigend ignoriert.

       s      fügt den Systemnamen (den Namen des Betriebssystems) ein. Identisch zu »uname  -s«.
              Siehe auch die Maskierungscodes.

       S oder S{VARIABLE}
              Fügt  die  VARIABLEn-Daten  aus  /etc/os-release  hinzu.  Falls  diese  Datei nicht
              existiert, dann wird auf /usr/lib/os-release  zurückgefallen.  Falls  das  Argument
              VARIABLE  nicht  festgelegt  ist,  dann  wird  »PRETTY_NAME« aus der Datei oder der
              Systemname  verwandt  (siehe  \s).  Der  Maskierungscode  erlaubt  es,   /etc/issue
              unabhängig  von  der Distribution und der Veröffentlichung zu halten. Beachten Sie,
              dass \S{ANSI_COLOR} in die echte Terminalmaskierungssequenz umgewandelt wird.

       l      fügt den Name der aktuellen TTY-Leitung ein.

       m      fügt den Architekturkennzeichner der Maschine ein. Identisch zu »uname -m«.

       n      fügt den Knotennamen der Maschine (auch als Rechnername oder Hostname bekannt) ein.
              Identisch zu »uname -n«.

       o      fügt den NIS-Domain-Namen der Maschine ein. Identisch zu »hostname -d«.

       O      fügt den DNS-Domain-Namen der Maschine ein.

       r      fügt die Release-Nummer des Betriebssystems ein. Identisch zu »uname -r«.

       t      fügt die aktuelle Zeit ein.

       u      fügt die Anzahl der aktuell angemeldeten Benutzer ein.

       U      fügt  die  Zeichenkette  »1  user«  oder  »<n> users« ein, wobei <n> die Anzahl der
              derzeit angemeldeten Benutzer ist.

       v      fügt die Version des Betriebssystems ein, d.h. das Baudatum usw.

       Beispielsweise führt die folgende Datei /etc/issue auf meinem System

              Dies ist \n.\o (\s \m \r) \t

       zu der Ausgabe:

              Dies ist thingol.orcan.dk (Linux i386 1.1.9) 18:29:30

DATEIEN

       /var/run/utmp
              ist die Systemstatusdatei.

       /etc/issue
              wird vor der Anmeldeeingabeaufforderung angezeigt.

       /etc/os-release /usr/lib/os-release
              enthält die Identifikationsdaten des Betriebssystems.

       /dev/console
              berichtet Probleme (falls syslog(3) nicht verwandt wird).

       /etc/inittab
              ist die init(8)-Konfigurationsdatei für einen SysV-artigen Init-Daemon.

FEHLER

       Die Baudratenerkennungsfunktionalität (die Option --extract-baud)  verlangt,  dass  agetty
       früh  genug  nach  dem Abschluss des Einwählprozesses eingeplant wird (innerhalb von 30 ms
       bei Modems, die mit 2400 Baud funktionieren). Für einen robusteren Betrieb  verwenden  Sie
       die   Option   --extract-baud   immer   in   Kombination   mit   mehreren   Baudraten   im
       Befehlszeilenargument, so dass die Verarbeitung von BREAK aktiviert ist.

       Der Text in der Datei /etc/issue (oder anderer) und die Eingabeaufforderung  werden  immer
       mit 7-Bit-Zeichen und Space-Parität ausgegeben.

       Die Baudratenerkennungsfunktionalität (die Option --extract-baud) verlangt, dass das Modem
       eine Statusmeldung nach dem Hochziehen der DCD-Leitung ausgibt.

DIAGNOSE

       Abhängig davon, wie das Programm konfiguriert wurde, werden alle Diagnoseinformationen auf
       das   Konsolengerät   geschrieben   oder   über  die  syslog(3)-Funktionalität  berichtet.
       Fehlernachrichten werden erstellt, falls das Argument Port  kein  Terminalgerät  festlegt;
       falls es keinen Utmp-Eintrag für den aktuellen Prozess gibt (nur System V) und so weiter.

AUTOREN

       Werner Fink ⟨werner@suse.de⟩
       Karel Zak ⟨kzak@redhat.com⟩

       Das    ursprüngliche    agetty    für   serielle   Terminals   wurde   von   W.Z.   Venema
       <wietse@wzv.win.tue.nl> geschrieben und von Peter  Orbaek  <poe@daimi.aau.dk>  nach  Linux
       portiert.

VERFÜGBARKEIT

       Der    Befehl    agetty    ist    Teil    des    Pakets    util-linux    und    kann   von
       https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen werden.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von    Helge    Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de>,   Chris   Leick  <c.leick@vollbio.de>  und  Dr.  Tobias  Quathamer
       <toddy@debian.org> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License
       Version   3  oder  neuer  bezüglich  der  Copyright-Bedingungen.  Es  wird  KEINE  HAFTUNG
       übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.