Provided by: manpages-de_2.16-1_all bug

BEZEICHNUNG

       pgrep, pkill - Prozesse finden oder ein Signal auf Basis des Namens oder anderer Attribute
       senden

ÜBERSICHT

       pgrep [Optionen] Muster
       pkill [Optionen] Muster

BESCHREIBUNG

       pgrep durchsucht die gegenwärtig laufenden Prozesse und listet die Prozesskennungen (IDs),
       welche  den  Auswahlkriterien  entsprechen,  in der Standardausgabe auf. Übereinstimmungen
       sind für alle Auswahlkriterien erforderlich. Beispielsweise listet

              $ pgrep -u root sshd

       nur die Prozesse auf, deren Name sshd lautet UND root gehören. Andererseits listet

              $ pgrep -u root,daemon

       jene Prozesse auf, die entweder root ODER daemon gehören.

       pkill sendet das angegebene Signal (per Vorgabe SIGTERM) an jeden Prozess,  anstatt  diese
       in der Standardausgabe aufzulisten.

OPTIONEN

       -Signal
       --signal Signal
              definiert  das  Signal,  das  an  jeden  passenden Prozess gesendet werden soll. Es
              werden entweder numerische Angaben oder der symbolische Signalname akzeptiert  (nur
              für pkill).

       -c, --count
              unterdrückt normale Ausgaben und gibt stattdessen die Anzahl der passenden Prozesse
              aus. Wenn keine Übereinstimmungen gefunden werden, liefert der Befehl einen  von  0
              verschiedenen Rückgabewert.

       -d, --delimiter Trenner
              legt  die  in  der  Ausgabe  als  Trenner  für  die Prozesskennungen zu verwendende
              Zeichenkette fest. Vorgabe ist ein Zeilenumbruch (gilt nur für pgrep).

       -f, --full
              Das Muster wird normalerweise nur auf den Prozessnamen angewendet. Wenn -f  gesetzt
              ist, wird die vollständige Befehlszeile verwendet.

       -g, --pgroup Prozessgruppe, …
              sucht  nur nach passenden Prozessen, die in den Prozessgruppenkennungen aufgelistet
              sind. Die Prozessgruppe 0 wird in die eigene Prozessgruppe  von  pgrep  oder  pkill
              übersetzt.

       -G, --group Gruppenkennung, …
              berücksichtigt  nur Prozesse, deren reale Gruppenkennung aufgelistet ist. Hier kann
              entweder der numerische oder der symbolische Wert verwendet werden.

       -i, --ignore-case
              sucht nach Prozessen, ohne Groß- oder Kleinschreibung zu berücksichtigen.

       -l, --list-name
              listet sowohl den Prozessnamen als auch die Prozesskennung auf (nur für pgrep).

       -a, --list-full
              listet sowohl die vollständige Befehlszeile als auch die  Prozesskennung  auf  (nur
              für pgrep).

       -n, --newest
              wählt nur den neuesten (zuletzt gestarteten) aus den passenden Prozessen aus.

       -o, --oldest
              wählt nur den ältesten (zuerst gestarteten) aus den passenden Prozessen aus.

       -P, --parent Eltern-Prozesskennung, …
              sucht  nur  nach  Prozessen,  von  denen  die  Kennung des übergeordneten Prozesses
              aufgelistet ist.

       -s, --session Sitzungskennung, …
              sucht  nur  nach  passenden  Prozessen,  die   in   den   Prozess-Sitzungskennungen
              aufgelistet  ist.  Die Sitzungskennung 0 wird in die eigene Prozessgruppe von pgrep
              oder pkill übersetzt.

       -t, --terminal Terminal, …
              sucht nur nach passenden Prozessen, deren steuerndes Terminal aufgelistet ist.  Der
              Terminalname sollte ohne das Präfix »dev« angegeben werden.

       -u, --euid effektive_Benutzerkennung, …
              sucht  nur  nach  passenden  Prozessen, deren effektive Benutzerkennung aufgelistet
              ist. Sie können entweder numerische oder symbolische Werte verwenden.

       -U, --uid Benutzerkennung, …
              sucht nur nach passenden Prozessen, deren reale  Benutzerkennung  aufgelistet  ist.
              Sie können entweder numerische oder symbolische Werte verwenden.

       -v, --inverse
              negiert  die Anwendung der Suchkriterien. Diese Option wird üblicherweise mit pgrep
              verwendet. In pkill ist die Kurzoption  deaktiviert,  um  die  zufällige  Anwendung
              dieser Option zu vermeiden.

       -w, --lightweight
              zeigt  bei  pgrep alle Thread-Kennungen anstelle der Prozess-Kennungen an. In pkill
              ist diese Option deaktiviert.

       -x, --exact
              sucht nur nach passenden Prozessen,  deren  Namen  (oder  Befehlszeilen,  falls  -f
              angegeben ist) exakt dem Muster entsprechen.

       -F, --pidfile Datei
              liest  die  Prozesskennungen  aus einer Datei. Diese Option ist wahrscheinlich eher
              für pkill als für pgrep sinnvoll.

       -L, --logpidfile
              schlägt fehl, wenn die PID-Datei (siehe -F) nicht gesperrt ist.

       --ns PID
              sucht nach passenden Prozessen,  die  zu  den  gleichen  Namensräumen  gehören.  Um
              Prozesse  anderer  Benutzer  zu  finden, sind Root-Rechte erforderlich. In --nslist
              finden Sie  Informationen,  wie  Sie  die  Übereinstimmungen  im  Zusammenhang  mit
              Namensräumen begrenzen können.

       --nslist Name, 
              sucht  nur  in  den  angegebenen  Namensräumen  nach  Übereinstimmungen. Verfügbare
              Namensräume: ipc, mnt, net, pid, user, uts.

       -V, --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       -h, --help
              zeigt eine Hilfe an und beendet das Programm.

OPERANDEN

       Muster gibt  einen  erweiterten  regulären  Ausdruck   für   die   Übereinstimmungen   von
              Prozessnamen oder Befehlszeilen an.

BEISPIELE

       Beispiel 1: Prozesskennung des named-Daemons suchen:

              $ pgrep -u root named

       Beispiel 2: syslog veranlassen, seine Konfigurationsdatei neu einzulesen:

              $ pkill -HUP syslogd

       Beispiel 3: Detaillierte Informationen zu allen xterm-Prozessen ausgeben:

              $ ps -fp $(pgrep -d, -x xterm)

       Beispiel 4: Den Nice-Wert für alle chrome-Prozesse erhöhen:

              $ renice +4 $(pgrep chrome)

EXIT-STATUS

       0      Einer  oder  mehrere  Prozesse  entsprechen  dem Kriterium. Für pkill muss auch ein
              Signal erfolgreich an den Prozess gesendet worden sein.
       1      Es wurden keine passenden Prozesse gefunden oder an  keine  von  ihnen  konnte  ein
              Signal gesendet werden.
       2      Syntaxfehler in der Befehlszeile.
       3      Schwerwiegender Fehler: Speicher ausgeschöpft usw.

ANMERKUNGEN

       Der  für  die  Suche  verwendete  Prozessname  ist  auf  die 15 Zeichen in der Ausgabe von
       /proc/Prozesskennung/stat  beschränkt.  Verwenden  Sie  die  Option  -f,  um   stattdessen
       Übereinstimmungen in der gesamten Befehlszeile (/proc/Prozesskennung/cmdline) zu suchen.

       Die laufenden pgrep- oder pkill-Prozesse werden niemals selbst als Treffer gemeldet.

FEHLER

       Die  Optionen  -n,  -o  und  -v  können nicht kombiniert werden. Bitte informieren Sie die
       Entwickler, falls das für Ihre Zwecke nötig sein sollte.

       Bereits beendete Prozesse werden gemeldet.

SIEHE AUCH

       ps(1), regex(7), signal(7), killall(1), skill(1), kill(1), kill(2)

AUTOR

       Kjetil Torgrim Homme ⟨kjetilho@ifi.uio.no

FEHLER MELDEN

       Bitte schicken Sie Fehlerberichte (auf Englisch) an ⟨procps@freelists.org

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
       Version  3  oder  neuer  bezüglich  der  Copyright-Bedingungen.  Es  wird  KEINE   HAFTUNG
       übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.