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BEZEICHNUNG

       errno - Nummer des letzten aufgetretenen Fehlers

ÜBERSICHT

       #include <errno.h>

BESCHREIBUNG

       Die  Header-Datei  <errno.h>  definiert  die Variable errno mit Typ integer. Sie  wird von
       Systemaufrufen (und einigen Bibliotheksfunktionen)  gesetzt,  um  anzuzeigen,  was  schief
       gelaufen ist.

   errno
       Der  Wert  in errno ist nur dann von Bedeutung, wenn der Rückgabewert des Funktionsaufrufs
       einen Fehler anzeigt (d.h. -1 bei den meisten Systemaufrufen; -1 oder NULL bei den meisten
       Bibliotheksfunktionen).  Eine  erfolgreich  aufgerufene  Funktion  darf den Wert von errno
       ändern.  Der  Wert  von  errno  wird  niemals  von  irgendeinem  Systemaufruf  oder  einer
       Bibliotheksfunktion auf Null gesetzt.

       Für  einige  Systemaufrufe  und Bibliotheksfunktionen (wie z.B. getpriority(2)) ist -1 ein
       gültiger Rückgabewert bei erfolgreichem  Funktionsaufruf.  In  solchen  Fällen  kann  eine
       erfolgreiche  von  einer  fehlgeschlagenen  Ausführung  der Funktion unterschieden werden,
       indem vor dem Aufruf errno auf Null gesetzt wird und wenn der Rückgabestatus einen  Fehler
       anzeigt, errno untersucht wird.

       Der  ISO-C-Standard  definiert  errno  als  veränderbaren  lvalue  des Typs int, der nicht
       explizit deklariert sein muss; errno darf ein Makro sein. Jeder Thread erhält eine eigene,
       lokale  errno;  wird  sie  in einem Thread gesetzt, wirkt sich das nicht auf ihren Wert in
       anderen Threads aus.

   Fehlernummern und -namen
       Gültige Fehlernummer sind alle positiven Zahlen. Die Header-Datei <errno.h> definiert  für
       jeden der möglichen Fehlernummern, die in errno auftreten können, symbolische Namen.

       All  the error names specified by POSIX.1 must have distinct values, with the exception of
       EAGAIN and EWOULDBLOCK, which may be the same. On Linux, these two have the same value  on
       all architectures.

       Die  Fehlernummern,  die jedem symbolischen Namen entsprechen, unterscheiden sich zwischen
       UNIX-Systemen und selbst zwischen verschiedenen Architekturen unter Linux. Daher  ist  der
       numerische Wert in der nachfolgenden Liste der Fehlernamen nicht enthalten. Die Funktionen
       perror(3) und strerror(3) können dazu verwandt werden, diese Namen in  die  entsprechenden
       textuellen Fehlermeldungen umzuwandeln.

       Auf  einem  konkreten  Linux-System  kann die Liste aller symbolischen Fehlernamen und der
       entsprechenden Fehlernummern mittels des Befehls  errno(1)  (Teil  des  Pakets  moreutils)
       erhalten werden:

           $ errno -l
           EPERM 1 Die Operation ist nicht erlaubt
           ENOENT 2 Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
           ESRCH 3 Kein passender Prozess gefunden
           EINTR 4 Unterbrechung während des Betriebssystemaufrufs
           EIO 5 Eingabe-/Ausgabefehler
           …

       Der  Befehl errno(1) kann auch zum Nachschlagen einzelner Fehlernummern und -namen und der
       Suche nach Zeichenketten aus den Fehlerbeschreibungen wie in  dem  nachfolgenden  Beispiel
       verwandt werden:

           $ errno 2
           ENOENT 2 Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
           $ errno ESRCH
           ESRCH 3 Kein passender Prozess gefunden
           $ errno -s Berechtigung
           EACCES 13 Keine Berechtigung

   Liste der Fehlernamen
       In  der nachfolgenden Liste der symbolischen Fehlernamen sind verschiedene Namen wie folgt
       gekennzeichnet:

       *  POSIX.1-2001:  Der  Name  ist  durch  POSIX.1-2001  definiert  und  wird   in   neueren
          POSIX.1-Versionen definiert, außer es ist anderweitig angegeben.

       *  POSIX.1-2008:  Der  Name  ist  in  POSIX.1-2008  definiert,  war  aber nicht in älteren
          POSIX.1-Standards verfügbar.

       *  C99:  Der  Name  ist  durch  C99  definiert.  Es  folgt  eine  Liste  von  symbolischen
          Fehlernamen, die unter Linux definiert sind:

       E2BIG           Argumentliste zu lang (POSIX.1-2001)

       EACCES          Keine Berechtigung (POSIX.1-2001)

       EADDRINUSE      Adresse schon in Gebrauch (POSIX.1-2001)

       EADDRNOTAVAIL   Adresse nicht verfügbar (POSIX.1-2001)

       EAFNOSUPPORT    Adressfamilie nicht unterstützt (POSIX.1-2001)

       EAGAIN          Ressource zeitweise nicht verfügbar (darf der gleiche Wert wie EWOULDBLOCK
                       sein, POSIX.1-2001)

       EALREADY        Verbindung ist schon aufgebaut (POSIX.1-2001)

       EBADE           Austausch ungültig

       EBADF           Schlechter Dateideskriptor (POSIX.1-2001)

       EBADFD          Dateideskriptor in schlechtem Zustand

       EBADMSG         Ungültige Nachricht (POSIX.1-2001)

       EBADR           Ungültiger Anforderungsdeskriptor

       EBADRQC         Ungültiger Anforderungscode

       EBADSLT         Ungültiger Slot

       EBUSY           Gerät oder Ressource beschäftigt/belegt (POSIX.1-2001)

       ECANCELED       Aktion abgebrochen (POSIX.1-2001)

       ECHILD          Keine Kindprozesse (POSIX.1-2001)

       ECHRNG          Kanalnummer außerhalb des zulässigen Bereichs

       ECOMM           Kommunikationsfehler beim Senden

       ECONNABORTED    Verbindung abgebrochen (POSIX.1-2001)

       ECONNREFUSED    Verbindung abgelehnt (POSIX.1-2001)

       ECONNRESET      Verbindung zurückgesetzt (POSIX.1-2001)

       EDEADLK         Verklemmung  beim  Zugriff  auf   eine   Resource   (deadlock)   vermieden
                       (POSIX.1-2001)

       EDEADLOCK       On most architectures, a synonym for EDEADLK. On some architectures (e.g.,
                       Linux MIPS, PowerPC, SPARC), it is a separate  error  code  "File  locking
                       deadlock error".

       EDESTADDRREQ    Zieladresse erforderlich (POSIX.1-2001)

       EDOM            Argument  einer  mathematischen Funktion außerhalb des Definitionsbereichs
                       (POSIX.1, C99)

       EDQUOT          Festplattenkontingent (disk quota) überschritten (POSIX.1-2001)

       EEXIST          Datei schon vorhanden (POSIX.1-2001)

       EFAULT          Ungültige Adresse (POSIX.1-2001)

       EFBIG           Datei zu groß (POSIX.1-2001)

       EHOSTDOWN       Host/Rechner ist nicht in Betrieb

       EHOSTUNREACH    Host/Rechner nicht erreichbar (POSIX.1-2001)

       EHWPOISON       Speicherseite hat einen Hardware-Fehler

       EIDRM           Identifier/Bezeichner/Kennung entfernt (POSIX.1-2001)

       EILSEQ          Ungültiger oder unvollständiger Multibyte oder  weites  Zeichen  (POSIX.1,
                       C99)

                       Der  hier gezeigte Text ist eine Glibc-Fehlerbeschreibung: in POSIX.1 wird
                       dieser Fehler als »Ungültige Byte-Sequenz« beschrieben.

       EINPROGRESS     Aktion wird gerade ausgeführt (POSIX.1-2001)

       EINTR           Unterbrochener Funktionsaufruf (POSIX.1-2001); siehe signal(7)

       EINVAL          Ungültiges Argument (POSIX.1-2001)

       EIO             Ein-/Ausgabefehler (POSIX.1-2001)

       EISCONN         Socket ist verbunden (POSIX.1-2001)

       EISDIR          Ist ein Verzeichnis (POSIX.1-2001)

       EISNAM          Ist eine Datei benannten Typs

       EKEYEXPIRED     Schlüssel ist abgelaufen

       EKEYREJECTED    Schlüssel wurde vom Dienst zurückgewiesen

       EKEYREVOKED     Schlüssel wurde widerrufen

       EL2HLT          Stufe 2 angehalten

       EL2NSYNC        Stufe 2 nicht synchronisiert

       EL3HLT          Stufe 3 angehalten

       EL3RST          Stufe 3 zurückgesetzt

       ELIBACC         Zugriff auf notwendige Laufzeitbibliothek nicht möglich

       ELIBBAD         Zugriff auf eine beschädigte Laufzeitbibliothek

       ELIBMAX         Versuch, zu viele Laufzeitbibliotheken zu linken

       ELIBSCN         Abschnitt .lib in a.out defekt

       ELIBEXEC        Eine Laufzeitbibliothek kann nicht direkt ausgeführt werden

       ELNRANGE        Link-Nummer außerhalb des zulässigen Bereichs

       ELOOP           Zu viele Ebenen von symbolischen Links (POSIX.1-2001)

       EMEDIUMTYPE     Falscher Medientyp

       EMFILE          Zu viele offene Dateien (POSIX.1-2001).  Typischerweise  wird  dies  durch
                       Überschreiten   der  in  getrlimit(2)  beschriebenen  Ressourcenbegrenzung
                       RLIMIT_NOFILE hervorgerufen

       EMLINK          Zu viele Links (POSIX.1-2001)

       EMSGSIZE        Nachricht zu lang (POSIX.1-2001)

       EMULTIHOP       Multihop (mehrere Etappen) versucht (POSIX.1-2001)

       ENAMETOOLONG    Dateiname zu lang (POSIX.1-2001)

       ENETDOWN        Netzwerk außer Betrieb (POSIX.1-2001)

       ENETRESET       Verbindungsabbruch durch das Netzwerk (POSIX.1-2001)

       ENETUNREACH     Netzwerk nicht erreichbar (POSIX.1-2001)

       ENFILE          Zu  viele  offene   Dateien   (POSIX.1-2001).   Unter   Linux   ist   dies
                       wahrscheinlich  ein Ergebnis der Beschränkung /proc/sys/fs/file-max (siehe
                       proc(5)).

       ENOANO          Keine Anode

       ENOBUFS         Kein Platz für Puffer verfügbar (POSIX.1 (XSI-STREAMS-Option))

       ENODATA         Im  STREAM-Head  der  Lese-Warteschlange  ist  keine  Nachricht  verfügbar
                       (POSIX.1-2001)

       ENODEV          Kein solches Gerät vorhanden (POSIX.1-2001)

       ENOENT          Keine solche Datei oder kein solches Verzeichnis vorhanden (POSIX.1-2001)

                       Typischerweise tritt dieser Fehler auf, wenn der angegebene Pfadname nicht
                       existiert, einer der Komponenten in dem Verzeichnispräfix eines Pfadnamens
                       nicht  existiert  oder  der angegebene Pfadname ein hängender symbolischer
                       Link ist.

       ENOEXEC         Fehler im Format der Programmdatei (POSIX.1-2001)

       ENOKEY          Erforderlicher Schlüssel nicht verfügbar

       ENOLCK          Keine Sperren verfügbar (POSIX.1-2001)

       ENOLINK         Link wurde abgetrennt (POSIX.1-2001)

       ENOMEDIUM       Kein Medium gefunden

       ENOMEM          Nicht genügend Platz/Nicht genügend Hauptspeicher verfügbar (POSIX.1-2001)

       ENOMSG          Keine Nachricht vom gewünschten Typ (POSIX.1-2001)

       ENONET          Machine ist nicht an das Netzwerk angeschlossen

       ENOPKG          Paket nicht installiert

       ENOPROTOOPT     Protokoll nicht verfügbar (POSIX.1-2001)

       ENOSPC          Auf dem Gerät ist kein Speicherplatz mehr verfügbar (POSIX.1-2001)

       ENOSR           Keine STREAM-Ressourcen (POSIX.1 (Option XSI STREAMS))

       ENOSTR          Ist kein STREAM (POSIX.1 (XSI-STREAMS-Option))

       ENOSYS          Funktion nicht implementiert (POSIX.1-2001)

       ENOTBLK         Blockgerät erforderlich

       ENOTCONN        Der Socket ist nicht verbunden (POSIX.1-2001)

       ENOTDIR         Ist kein Verzeichnis (POSIX.1-2001)

       ENOTEMPTY       Das Verzeichnis ist nicht leer (POSIX.1-2001)

       ENOTRECOVERABLE Zustand nicht wiederherstellbar (POSIX.1-2008)

       ENOTSOCK        Ist kein Socket (POSIX.1-2001)

       ENOTSUP         Aktion wird nicht unterstützt (POSIX.1-2001)

       ENOTTY          Unpassende E/A-Steuerungsaktion (POSIX.1-2001)

       ENOTUNIQ        Name ist im Netzwerk nicht eindeutig

       ENXIO           Kein solches Gerät/Adresse (POSIX.1-2001)

       EOPNOTSUPP      Aktion für Sockets nicht unterstützt (POSIX.1-2001)

                       (ENOTSUP und EOPNOTSUPP haben auf Linux den gleichen Wert,  gemäß  POSIX.1
                       sollten diese Fehlerwerte unterschiedlich sein.)

       EOVERFLOW       Wert zu groß für Speicherung im Datentyp (POSIX.1-2001)

       EOWNERDEAD      Eigentümer verstarb (POSIX.1-2008)

       EPERM           Aktion nicht gestattet (POSIX.1-2001)

       EPFNOSUPPORT    Protokollfamilie nicht unterstützt

       EPIPE           Pipe unterbrochen (POSIX.1-2001)

       EPROTO          Protokollfehler (POSIX.1-2001)

       EPROTONOSUPPORT Protokoll nicht unterstützt (POSIX.1-2001)

       EPROTOTYPE      Falscher Protokolltyp für Socket (POSIX.1-2001)

       ERANGE          Ergebnis zu groß (POSIX.1, C99)

       EREMCHG         Adresse in der Ferne geändert

       EREMOTE         Objekt ist in der Ferne/nicht lokal

       EREMOTEIO       E/A-Fehler in der Ferne

       ERESTART        Unterbrochener Systemaufruf sollte erneut gestart werden

       ERFKILL         Aktion aufgrund von RF-Kill nicht möglich

       EROFS           Nur-lesbares Dateisystem (POSIX.1-2001)

       ESHUTDOWN       Senden nach Herunterfahren des Transport-Endpunktes nicht möglich

       ESPIPE          Ungültiger Seek (POSIX.1-2001)

       ESOCKTNOSUPPORT Socket-Typ nicht unterstützt

       ESRCH           Kein solcher Prozess vorhanden (POSIX.1-2001)

       ESTALE          Veraltete Dateizugriffsnummer (file handle) (POSIX.1-2001)

                       Dieser Fehler kann für NFS- und für andere Dateisysteme auftreten.

       ESTRPIPE        Stream-Pipe-Fehler

       ETIME           Timer abgelaufen (POSIX.1 (XSI-STREAMS-Option))

                       (POSIX.1 nennt das »STREAM ioctl(2)-Zeitüberschreitung«)

       ETIMEDOUT       Verbindung ist abgelaufen (POSIX.1-2001)

       ETOOMANYREFS    Zu viele Referenzen: Zusammenfügen nicht möglich

       ETXTBSY         Textdatei belegt (POSIX.1-2001)

       EUCLEAN         Struktur muss aufgeräumt werden

       EUNATCH         Kein zugeordneter Treiber für Protokoll

       EUSERS          Zu viele Benutzer

       EWOULDBLOCK     Aktion   würden  blockieren  (kann  der  gleiche  Wert  wie  EAGAIN  sein)
                       (POSIX.1-2001)

       EXDEV           Ungültiger Link (POSIX.1-2001)

       EXFULL          Austausch/Vermittlungsstelle voll

ANMERKUNGEN

       Ein verbreiteter Programmierfehler ist

           if (somecall() == -1) {
               printf("somecall() fehlgeschlagen\n");
               if (errno == …) { … }
           }

       Hier muss errno nicht mehr den Wert haben, den er bei der  Rückkehr  aussomecall()  hatte.
       (D.h., der Wert konnte durch den Aufruf von printf(3) verändert werden). Wenn der Wert von
       errno über einen Bibliotheksaufruf erhalten bleiben soll, muss er gespeichert werden:

           if (somecall() == -1) {
               int errsv = errno;
               printf("somecall() fehlgeschlagen\n");
               if (errsv == ...) { ... }
           }

       Bei einigen Uraltsystemen war <errno.h> nicht vorhanden oder deklarierte errno  nicht,  so
       dass eine manuelle Deklaration von errno notwendig war (d.h. extern int errno). Machen Sie
       das nicht. Das ist schon seit langer Zeit nicht  mehr  notwendig  und  wird  bei  modernen
       Versionen der C-Bibliothek zu Problemen führen.

SIEHE AUCH

       errno(1), err(3), error(3), perror(3), strerror(3)

KOLOPHON

       Diese  Seite  ist  Teil  der  Veröffentlichung  5.03  des  Projekts  Linux-man-pages. Eine
       Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler  gemeldet  werden  können  sowie  die
       aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung  dieser  Handbuchseite  wurde  von  Martin  Eberhard  Schauer
       <Martin.E.Schauer@gmx.de>,  Mario  Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com>  und  Helge
       Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
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       übernommen.

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                                         10. Oktober 2019                                ERRNO(3)