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BEZEICHNUNG

       losetup - Loop-Geräte einrichten und steuern

ÜBERSICHT

       Informationen erhalten:

            losetup [Loop-Gerät]

            losetup -l [-a]

            losetup -j Datei [-o Versatz]

       Ein Loop-Gerät abhängen:

            losetup -d Loop-Gerät …

       Alle zugehörigen Loop-Geräte abhängen:

            losetup -D

       Ein Loop-Gerät einrichten:

            losetup [-o Versatz] [--sizelimit Größe] [--sector-size Größe]
                    [-Pr] [--show] -f|Loop-Gerät Datei

       Größe eines Loop-Geräts ändern:

            losetup -c Loop-Gerät

BESCHREIBUNG

       losetup  wird  zum  Zuweisen  von Loop-Geräten zu regulären Dateien oder blockorientierten
       Geräten, zum Abhängen von Loop-Geräten und zum  Abfragen  des  Status  eines  Loop-Gerätes
       verwendet.   Wenn  nur  das  Argument  Loop-Gerät  angegeben  ist,  wird  der  Status  des
       korrespondierenden Loop-Geräts angezeigt. Falls keine Option angegeben  ist,  werden  alle
       Loop-Geräte angezeigt.

       Beachten  Sie,  dass das alte Ausgabeformat (d.h. losetup -a) mit durch Kommata getrennten
       Zeichenketten als veraltet markiert wurde und nun das Ausgabeformat mit  --list  bevorzugt
       wird.

       Es  ist  möglich,  mehrere unabhängige Loop-Geräte für die gleiche zugrunde liegende Datei
       anzulegen.  Diese  Art  der  Einrichtung  kann   gefährlich   sein,   kann   Datenverlust,
       Beschädigungen  und  Überschreibungen  verursachen.  Verwenden Sie während der Einrichtung
       --nooverlap mit --find, um dieses Problem zu vermeiden.

OPTIONEN

       Den Argumenten Größe und Versatz können  die  multiplikativen  Suffixe  KiB  (=1024),  MiB
       (=1024*1024)  und  so  weiter  für  GiB,  TiB,  PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das »iB« ist
       optional, zum Beispiel ist »K« gleichbedeutend mit »KiB«) oder die Suffixe KB (=1000),  MB
       (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB, ZB und YB.

       -a, --all
              zeigt  den  Status  aller  Loop-Geräte  an. Beachten Sie, dass gewöhnliche Benutzer
              nicht auf alle Informationen zugreifen  können.  Siehe  auch  --list.  Das  frühere
              Format (wie es ohne --list ausgegeben wird) ist veraltet.

       -d, --detach Loop-Gerät …
              hängt  die  Datei  oder  das Gerät aus, das dem oder den angegebenen Loop-Gerät(en)
              zugeordnet ist. Beachten Sie, dass der Kernel seit  Linux  v3.7  die  »lazy  device
              destruction«  (lockere  Gerätezerstörung) verwendet. Der Abhängevorgang gibt keinen
              EBUSY-Fehler mehr zurück, falls das Gerät aktiv vom System verwendet wird, aber  es
              wird mit einer »autoclear«-Markierung versehen und später zerstört.

       -D, --detach-all
              hängt alle zugehörigen Loop-Geräte ab.

       -f, --find [Datei]
              sucht  nach  dem  ersten  ungenutzten Loop-Gerät. Wenn ein Datei-Argument vorhanden
              ist, wird das gefundene Gerät als Loop-Gerät verwendet. Anderenfalls  wird  einfach
              dessen Name ausgegeben.

       --show zeigt den Namen des zugehörigen Loop-Geräts an, wenn die Option -f und das Argument
              Datei vorhanden sind.

       -L, --nooverlap
              prüft auf Konflikte zwischen Loop-Geräten, um die Situation zu vermeiden,  bei  der
              die  gleiche  zugrunde liegende Datei von mehreren Loop-Geräten gemeinsam verwendet
              wird. Wenn die Datei bereits von einem anderen Gerät verwendet wird, dann wird  das
              Gerät  erneut  verwendet,  anstatt  ein neues zu einzurichten. Diese Option ist nur
              zusammen mit --find sinnvoll.

       -j, --associated Datei [-o Versatz]
              zeigt den Status aller Loop-Geräte an, die der angegebenen Datei zugeordnet sind.

       -o, --offset Versatz
              verschiebt den Start der Daten um den angegebenen Versatz in Byte in der Datei oder
              dem  angegebenen   Gerät.  Dem  Versatz dürfen multiplikative Suffixe folgen; siehe
              oben.

       --sizelimit Größe
              setzt das Ende der Daten auf nicht mehr als die angegebene Größe in Byte  nach  dem
              Anfang der Daten. Dem Versatz dürfen multiplikative Suffixe folgen; siehe oben.

       -b, --sector-size Größe
              legt  die  logische  Sektorengröße des Loop-Geräts in Bytes fest (seit Linux 4.14).
              Die Option darf sowohl beim Erstellen neuer  Loop-Geräte  als  auch  als  einzelner
              Befehl  zum  Ändern  der  Sektorengröße  eines  bereits  existierenden  Loop-Geräts
              verwendet werden.

       -c, --set-capacity Loop-Gerät
              zwingt den Loop-Treiber, die Größe der Datei neu  einzulesen,  der  das  angegebene
              Loop-Gerät zugeordnet ist.

       -P, --partscan
              zwingt  den  Kernel,  die  Partitionstabelle  auf  einem  neu erstellten Loop-Gerät
              einzulesen.  Beachten  Sie,  dass  das  Einlesen  der  Partitionstabelle  von   den
              Sektorengrößen abhängt. Die standardmäßige Sektorengröße ist 512 Byte, anderenfalls
              müssen Sie die Option --sector-size zusammen mit --partscan verwenden.

       -r, --read-only
              richtet ein schreibgeschütztes Loop-Gerät ein.

       --direct-io[=on|off]
              aktiviert oder deaktiviert die direkten Ein-/Ausgaben  für  die  zugrunde  liegende
              Datei.  Das  optionale  Argument kann entweder on oder off sein. Wird kein Argument
              angegeben, ist on die Vorgabe.

       -v, --verbose
              aktiviert den ausführlichen Modus.

       -l, --list
              Falls ein Loop-Gerät oder die Option -a angegeben ist, werden  die  Standardspalten
              für  entweder  das  angegebene  Loop-Gerät  oder  alle  Loop-Geräte ausgegeben; die
              Vorgabe ist die Ausgabe von Informationen zu allen Geräten.  Siehe  auch  --output,
              --noheadings, --raw und --json.

       -O, --output Spalte[,Spalte] …
              gibt  an,  welche  Spalten mit --list ausgegeben werden sollen. Mit --help erhalten
              Sie eine Liste aller unterstützten Spalten.

       --output-all
              gibt alle verfügbaren Spalten aus.

       -n, --noheadings
              zeigt bei der Ausgabe mit --list keine Überschriften an.

       --raw  verwendet das Rohformat für die Ausgabe mit --list.

       -J, --json
              verwendet das JSON-Format für die Ausgabe mit --list.

       -V, --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       -h, --help
              zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

VERSCHLÜSSELUNG

       Cryptoloop wird zugunsten von dm-crypt nicht mehr unterstützt. Für weitere  Details  siehe
       cryptsetup(8).

RÜCKGABEWERT

       losetup  gibt  0  im  Erfolgsfall  und einen von 0 verschiedenen Wert bei einem Fehlschlag
       zurück. Wenn losetup den Status eines Loop-Geräts anzeigt, wird 1 zurückgegeben, falls das
       Gerät   nicht  eingerichtet  ist  und  2,  falls  ein  Fehler  aufgetreten  ist,  der  die
       Statusermittlung des Geräts verhindert hat.

DATEIEN

       /dev/loop[0..N]
              Loop-Blockgeräte

       /dev/loop-control
              Loop-Steuergerät

BEISPIEL

       Die folgenden Befehle können als Beispiel für  die  Nutzung  eines  Loop-Geräts  verwendet
       werden.

              # dd if=/dev/zero of=~/file.img bs=1024k count=10
              # losetup --find --show ~/file.img
              /dev/loop0
              # mkfs -t ext2 /dev/loop0
              # mount /dev/loop0 /mnt
               …
              # umount /dev/loop0
              # losetup --detach /dev/loop0

UMGEBUNGSVARIABLEN

       LOOPDEV_DEBUG=all
              aktiviert die Debug-Ausgabe.

AUTOREN

       Karel   Zak  <kzak@redhat.com>,  basierend  auf  der  Originalversion  von  Theodore  Ts'o
       <tytso@athena.mit.edu>

VERFÜGBARKEIT

       Der    Befehl    losetup    ist    Teil    des    Pakets    util-linux,    welches     auf
       https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ verfügbar ist.

ÜBERSETZUNG

       Die    deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario   Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License
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