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BEZEICHNUNG

       sync, syncfs - Zwischenspeicher der Dateisysteme auf die Festplatte schreiben

ÜBERSICHT

       #include <unistd.h>

       void sync(void);

       int syncfs(int dd);

   Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       sync():
           _XOPEN_SOURCE >= 500
               || /* Seit Glibc 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE
               || /* Glibc-Versionen <= 2.19: */ _BSD_SOURCE

       syncfs():
           _GNU_SOURCE

BESCHREIBUNG

       sync()   bewirkt,   dass   alle   anhängenden   Änderungen   an  Dateisystemmetadaten  und
       zwischengespeicherten Inhalten von Dateien auf die unterliegenden Dateisysteme geschrieben
       werden.

       syncfs()  verhält  sich wie sync(), synchronisiert aber nur das Dateisystem, das die Datei
       enthält, auf die der offene Dateideskriptor dd verweist.

RÜCKGABEWERT

       syncfs() gibt bei Erfolg 0 zurück. Bei Fehlern gibt es -1 zurück und setzt errno,  um  den
       Fehler anzuzeigen.

FEHLER

       sync() ist immer erfolgreich.

       syncfs() kann mindestens wegen der folgenden Gründe fehlschlagen:

       EBADF  dd ist kein zulässiger Dateideskriptor.

       EIO    Während der Synchronisierung trat ein Fehler auf. Dieser Fehler kann in den in eine
              beliebige Datei auf dem Dateisystem geschriebenen Daten oder in den  Metadaten  des
              Dateisystems selbst liegen.

       ENOSPC Während der Synchronisierung war der Plattenplatz ausgeschöpft.

       ENOSPC, EDQUOT
              Die Daten wurden auf ein NFS- oder ein anderes Dateisystem geschrieben, welches zum
              Zeitpunkt  des  write(2)-Systemaufrufs  keinen  Plattenplatz  zugewiesen  hat   und
              vorherige Schreibvorgänge wegen unzureichenden Plattenplatzes fehlschlugen.

VERSIONEN

       syncfs()  erschien  erstmalig in Linux 2.6.39; die Bibliotheksunterstützung wurde zu Glibc
       in Version 2.14 hinzugefügt.

KONFORM ZU

       sync(): POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, SVr4, 4.3BSD.

       syncfs() ist Linux-spezifisch.

ANMERKUNGEN

       Seit Glibc 2.2.2 hat der Linux-Prototyp für sync() die oben  beschriebene  Form,  die  den
       diversen  Standards folgt. In Glibc bis 2.2.1 war der Prototyp »int sync(void)« und sync()
       gab immer 0 zurück.

       Nach den Vorgaben  der  Standards  (z.B.  POSIX.1-2001)  kann  sync()  den  Schreibvorgang
       initiieren, aber vor dem eigentlichen Schreibvorgang zurückkehren. Allerdings wartet Linux
       auf den Abschluss der E/A und daher stellen sync() und syncfs() die gleichen Garantien wie
       der Aufruf von fsync() nach jeder Datei im System oder entsprechend Dateisystem bereit.

       In  Mainline-Kernel-Versionen  vor 5.8 schlägt syncfs() nur dann fehl, wenn ein schlechter
       Dateideskriptor (EBADF) übergeben wurde. Seit Linux 5.8 meldet syncfs() auch einen Fehler,
       wenn das Zurückschreiben eines oder mehrerer Inodes seit dem letzten syncfs()-Systemaufruf
       fehlschlug.

FEHLER

       Vor Version 1.3.20 wartete Linux vor der Rückkehr nicht auf den Abschluss der E/A.

SIEHE AUCH

       sync(1), fdatasync(2), fsync(2)

KOLOPHON

       Diese Seite  ist  Teil  der  Veröffentlichung  5.10  des  Projekts  Linux-man-pages.  Eine
       Beschreibung  des  Projekts,  Informationen,  wie  Fehler gemeldet werden können sowie die
       aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser  Handbuchseite  wurde  von  Wolfgang  Jung  <woju@keep.in-
       berlin.de>,   Martin   Eberhard   Schauer   <Martin.E.Schauer@gmx.de>,  Mario  Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> erstellt.

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