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BEZEICHNUNG
glob, globfree - findet Pfadnamen, die einem Muster genügen; gibt von glob() belegten Speicher frei
ÜBERSICHT
#include <glob.h> int glob(const char *pattern, int flags, int (*errfunc) (const char *epath, int eerrno), glob_t *pglob); void globfree(glob_t *pglob);
BESCHREIBUNG
Die Funktion glob() sucht alle Pfadnamen, die nach den von der Shell verwendeten Regeln dem Muster pattern genügen und gibt sie zurück (siehe auch glob(7)). Tilde-Erweiterungen und Parametersubstitutionen werden nicht durchgeführt. Die Funktion globfree() gibt den dynamisch allozierten Speicher wieder frei, der noch von einem früheren Aufruf von glob() belegt wird. Die Ergebnisse eines Aufrufes von glob() werden in der Struktur gespeichert, auf die pglob zeigt. Sie ist vom Typ glob_t (deklariert in <glob.h>) und enthälten die folgenden von POSIX.2 definierten Elemente (als Erweiterung können zusätzliche Elemente vorhanden sein): typedef struct { size_t gl_pathc; /* Anzahl der bisher gefundenen Dateinamen */ char **gl_pathv; /* Liste passender Pfadnamen */ size_t gl_offs; /* in gl_pathv zu reservierendende "Slots" */ } glob_t; Die Ergebnisse werden in dynamisch alloziertem Speicher abgelegt. Das Argument flags besteht aus einer bitweisen ODER-Verknüpfung von null oder mehreren der folgenden symbolischen Konstanten, die das Verhalten von glob() bestimmen: GLOB_ERR Funktion bei Lesefehler beenden (weil z. B. für ein Verzeichnis das Lesen nicht gestattet ist). Standardmäßig versucht glob() trotz Fehlern weiterzumachen und alle Verzeichnisse zu lesen, die ihr möglich sind. GLOB_MARK An jeden gefundenen Pfad einen Schrägstrich an, wenn dieser einemVerzeichnis entspricht. GLOB_NOSORT Die zurückgegebenen Pfadnamen nicht sortieren. Der einzige Grund dafür ist das Einsparen von Zeit für die Verarbeitung. Standardmäßig werden die zurückgegebenen Pfadnamen sortiert. GLOB_DOOFFS pglob->gl_offs Einträge am Anfang der String-Liste in pglob->pathv reservieren. Die reservierten Einträge enthalten NULL-Zeiger. GLOB_NOCHECK Falls kein Muster passt, das ursprüngliche Muster zurückgeben. Standardmäßig gibt glob() GLOB_NOMATCH zurück, wenn es keine Fundstellen gibt. GLOB_APPEND Die Ergebnisse dieses Aufrufs an den Ergebnisvektor eines früheren Aufrufs von glob() anhängen. Setzen Sie dieses Flag nicht beim ersten Aufruf von glob(). GLOB_NOESCAPE Den linksseitigen Schrägstrich (»\«) nicht als Escape-Zeichen zulassen. Normalerweise wird dieses Zeichen verwendet um die folgenden Zeichen zu maskieren und somit einen Mechanismus zum Ausschalten der besonderen Bedeutung von Metazeichen zu bieten. flags kann auch einen der folgenden, nicht von POSIX.2 definierten Werte enthalten. Diese GNU-Erweiterungen sind: GLOB_PERIOD Den Abgleich eines führenden Punktes mit Metazeichen zulassen. Standardmäßig können Metazeichen nicht mit einem führenden Punkte abgeglichen werden. GLOB_ALTDIRFUNC Use alternative functions pglob->gl_closedir, pglob->gl_readdir, pglob->gl_opendir, pglob->gl_lstat, and pglob->gl_stat for filesystem access instead of the normal library functions. GLOB_BRACE Ersetzen von Klammerausdrücken der Form {a,b} im csh(1)-Stil. Klammerausdrücke können verschachtelt werden. So liefert zum Beispiel die Angabe des Musters »{foo/{,cat, dog}, bar}« die gleichen Ergebnisse wie vier separate Aufrufe von glob() mit den Zeichenketten »foo/«, »foo/cat«, »foo/dog« und »bar«. GLOB_NOMAGIC Falls das Muster keine Metazeichen enthält, sollte es als das einzige Ergebnis zurückgegeben werden, auch wenn keine Datei mit diesem Namen existiert. GLOB_TILDE Tilden ersetzen. Falls eine Tilde (» «) das einzige Zeichen im Muster ist oder einer Tilde als erstes Zeichen sofort ein Schrägstrich (»\[u00AB]) folgt, wird die Tilde durch das Home-Verzeichnis des Aufrufenden ersetzt. Falls der einleitenden Tilde ein Benutzername folgt (z. B. ~/andrea/bin), werden Tilde und Benutzername durch das Home-Verzeichnis des Benutzers ersetzt. Falls der Benutzername ungültig ist oder das Home-Verzeichnis nicht bestimmt werden kann, wird keine Substitution durchgeführt. GLOB_TILDE_CHECK Dieses Flag bewirkt ein Verhalten ähnlich dem von GLOB_TILDE. Der Unterschied ist, dass bei einem ungültigen Benutzernamen oder bei nicht ermittelbarem Home-Verzeichnis nicht das Muster selbst als Name verwendet wird, sondern glob() GLOB_NOMATCH zurückgibt, um einen Fehler anzuzeigen. GLOB_ONLYDIR Dies ist ein Hinweis für glob(), dass der Aufrufende nur an Verzeichnissen interessiert ist, die dem Muster entsprechen. Falls die Implementierung Informationen zum Dateityp leicht ermitteln kann, werden Dateien, die keine Verzeichnisse sind, nicht an den Aufrufenden zurückgegeben. Allerdings muss der Aufrufende noch prüfen, ob die zurückgegebenen Dateien Verzeichnisse sind. (Der Zweck dieses Flags ist lediglich eine Leistungsoptimierung, wenn der Aufrufende nur an Verzeichnissen interessiert ist.) Falls errfunc nicht NULL ist, wird sie mit den Parametern epath und eerrno aufgerufen, wenn ein Fehler auftritt. epath ist der Zeiger auf den Pfad, bei dem der Fehler passierte, eerrnoder Wert von errno, wie er von opendir()3, readdir(3) bzw. stat(2) gesetzt wurde. Falls errfunc einen Wert ungleich null zurückgibt oder wenn GLOB_ERR gesetzt ist, kehrt glob() nach dem Aufruf von errfunc in das aufrufende Programm zurück. Nach erfolgreicher Ausführung enthält pglob->gl_pathc die Anzahl der gefundenen Pfadnamen und pglob->gl_pathv ist ein Zeiger auf die Liste der gefundenen Pfadnamen. Die Liste der Zeiger wird mit einem NULL-Zeiger abgeschlossen. Es ist möglich, glob() mehrfach aufzurufen. In diesem Fall muss GLOB_APPEND in flags beim zweiten und jedem weiteren Aufruf gesetzt werden. Als eine GNU-Erweiterung wird pglob->gl_flags auf die angegebenen Flags, logisch oder-verknüpft mit GLOB_MAGCHAR gesetz, falls Metazeichen gefunden wurden.
RÜCKGABEWERT
Nach erfolgreicher Ausführung gibt glob() null zurück. Andere mögliche Werte sind: GLOB_NOSPACE Speicher aufgebraucht GLOB_ABORTED für einen Lesefehler und GLOB_NOMATCH falls keine Pfade gefunden wurden.
KONFORM ZU
POSIX.2, POSIX.1-2001.
ANMERKUNGEN
Die Strukturelemente gl_pathc und gl_offs werden in der Glibc 2.1 als size_t deklariert, wie sie es gemäß POSIX.2 sein sollten. In Libc4, Libc5 und Glibc 2.0 sind sie aber als int deklariert.
FEHLER
The glob() function may fail due to failure of underlying function calls, such as malloc(3) or opendir(3). These will store their error code in errno.
BEISPIEL
One example of use is the following code, which simulates typing ls -l *.c ../*.c in the shell: glob_t globbuf; globbuf.gl_offs = 2; glob("*.c", GLOB_DOOFFS, NULL, &globbuf); glob("../*.c", GLOB_DOOFFS | GLOB_APPEND, NULL, &globbuf); globbuf.gl_pathv[0] = "ls"; globbuf.gl_pathv[1] = "-l"; execvp("ls", &globbuf.gl_pathv[0]);
SIEHE AUCH
ls(1), sh(1), stat(2), exec(3), fnmatch(3), malloc(3), opendir(3), readdir(3), wordexp(3), glob(7)
KOLOPHON
This page is part of release 3.54 of the Linux man-pages project. A description of the project, and information about reporting bugs, can be found at http://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schulze <joey@infodrom.org> und Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E- Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.