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BEZEICHNUNG

       taskset - den CPU-Bezug eines Prozesses festlegen oder ermitteln

ÜBERSICHT

       taskset [Optionen] Maske Befehl [Argument…]
       taskset [Optionen] -p [Maske] PID

BESCHREIBUNG

       taskset  wird  zum  Ermitteln  oder  Festlegen  des  CPU-Bezugs  eines laufenden Prozesses
       verwendet, entweder durch Angabe der Prozesskennung (PID) oder durch Ausführen eines neuen
       Befehls  mit  dem angegebenen CPU-Bezug. Der CPU-Bezug ist eine Scheduler-Eigenschaft, die
       einen Prozess an eine  gegebene  CPU-Gruppe  des  Systems  »bindet«.  Der  Linux-Scheduler
       respektiert  den angegebenen CPU-Bezug, so dass der Prozess nicht auf irgend einer anderen
       CPU ausgeführt wird. Beachten Sie, dass  der  Scheduler  auch  den  natürlichen  CPU-Bezug
       unterstützt:  der  Scheduler versucht, Prozesse auf der gleichen CPU zu halten, solange es
       aus Leistungsgründen praktisch ist. Daher ist das Erzwingen eines spezifischen  CPU-Bezugs
       nur in bestimmten Anwendungsfällen sinnvoll.

       Der  CPU-Bezug  wird in Form einer Bitmaske dargestellt, mit dem niedrigstwertigen Bit für
       die erste und dem höchstwertigen für die letzte logische CPU. Es müssen  nicht  alle  CPUs
       auf  einem  System vorhanden sein, aber eine Maske kann mehr CPUs enthalten, als verfügbar
       sind. Eine ermittelte Bitmaske bildet nur jene CPUs ab, die tatsächlich physisch  auf  dem
       System  vorhanden sind. Falls eine ungültige Maske angegeben wird (für die keine passenden
       CPUs auf dem System gefunden wurden), wird ein Fehler  zurückgegeben.  Die  Masken  werden
       typischerweise hexadezimal angegeben. Zum Beispiel

           0x00000001  ist Prozessor #0,

           0x00000003  sind die Prozessoren #0 und #1,

           0xFFFFFFFF  sind alle Prozessoren (#0 bis #31).

       Wenn  taskset  etwas  zurückgibt,  dann  ist  garantiert, dass das gegebene Programm einer
       gültigen CPU zugeordnet wurde.

OPTIONEN

       -a, --all-tasks
              setzt oder ermittelt den CPU-Bezug  aller  Prozesse  (Threads)  für  eine  gegebene
              Prozesskennung (PID).

       -c, --cpu-list Nummern
              gibt  eine  numerische  Prozessorliste anstelle einer Bitmaske an. Die Nummern sind
              durch Kommata getrennt und dürfen Bereichsangaben enthalten. Beispiel: 0,5,8-11.

       -p, --pid
              verwendet eine vorhandene Prozesskennung (PID),  anstatt  einen  neuen  Prozess  zu
              starten.

       -V, --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       -h, --help
              zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.

VERWENDUNG

       Per Vorgabe wird ein neuer Befehl mit der gegebenen Bezugsmaske ausgeführt:
              taskset Maske Befehl [Argumente]

       Sie können auch den CPU-Bezug eines existierenden Prozesses ermitteln:
              taskset -p PID

       oder ihn festlegen:
              taskset -p Maske PID

ZUGRIFFSRECHTE

       Ein  Benutzer muss über CAP_SYS_NICE verfügen, um den CPU-Bezug eines Prozesses zu ändern.
       Die Ermittlung der Bezugsmaske ist allen Benutzern erlaubt.

SIEHE AUCH

       chrt(1), nice(1), renice(1), sched_setaffinity(2), sched_getaffinity(2)

       In sched_setscheduler(2) finden Sie eine Beschreibung des Scheduling-Schemas in Linux.

AUTOR

       Geschrieben von Robert M. Love.

COPYRIGHT

       Copyright © 2004 Robert M. Love. Dies ist freie Software, in den Quellen  finden  Sie  die
       Bedingungen  zur  Vervielfältigung  und Weitergabe. Es gibt KEINE Garantie, auch nicht für
       die MARKTREIFE oder die TAUGLICHKEIT FÜR EINEN BESTIMMTEN ZWECK.

VERFÜGBARKEIT

       Der   Befehl   taskset    ist    Teil    des    Pakets    util-linux    und    kann    von
       ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen werden.

ÜBERSETZUNG

       Die    deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario   Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

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