bionic (1) chmod.1.gz

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BEZEICHNUNG

       chmod - Dateimodusbits ändern

ÜBERSICHT

       chmod [OPTION]… MODUS[,MODUS]… DATEIchmod [OPTION]… OKTAL‐MODUS DATEIchmod [OPTION]… --reference=RDATEI DATEI

BESCHREIBUNG

       Diese  Handbuchseite  beschreibt  die  GNU-Version  von  chmod.  chmod  ändert  die  Dateimodusbits jeder
       angegebenen Datei  gemäß  Modus,  der  entweder  eine  symbolische  Repräsentation  der  durchzuführenden
       Änderungen sein kann oder eine oktale Zahl, die das Bitmuster für die neuen Modusbits darstellt.

       Das Format eines symbolischen Modus ist [ugoa...][[-+=][Rechte...]...], wobei Rechte entweder keines oder
       mehrere Zeichen aus der Menge rwxXst ist oder ein einzelner  Buchstabe  aus  der  Menge  ugo.  Es  können
       mehrere symbolische Modi, durch Kommata getrennt, angegeben werden.

       Eine  Kombination  der Buchstaben ugoa steuert, für welche Benutzer die Zugriffsrechte der Datei geändert
       werden: Der Benutzer, dem die Datei gehört (u), andere Benutzer, die der Gruppe der Datei angehören  (g),
       andere  Benutzer,  die  nicht  der Gruppe der Datei angehören (o) oder alle Benutzer (a). Wenn keiner der
       Buchstaben angegeben wurde, ist der Effekt so, als sei a angegeben worden, aber Bits, die  in  der  umask
       gesetzt sind, werden nicht beeinflusst.

       Der  Operator  +  bewirkt, dass die ausgewählten Dateimodusbits zu den existierenden Dateimodusbits jeder
       Datei hinzugefügt werden, - bewirkt, dass sie entfernt werden. = bewirkt, dass sie hinzugefügt werden und
       nicht  erwähnte  Bits  entfernt  werden,  mit  der  Ausnahme,  dass  bei  Verzeichnissen  nicht  erwähnte
       »set-user-ID«- und »set-group-ID«-Bits nicht beeinflusst werden.

       Die Buchstaben rwxXst wählen die Dateimodusbits für die betroffenen Benutzer aus:  Lesen  (r),  Schreiben
       (w), Ausführen (oder Suchen bei Verzeichnissen) (x), nur Ausführen/Suchen, wenn die Datei ein Verzeichnis
       ist oder bereits für einige Benutzer die Ausführungsrechte besitzt (X), die Benutzer- oder Gruppen-ID bei
       der  Ausführung setzen (s), Schalter für eingeschränktes Löschen oder »klebriges« (sticky) Bit (t). Statt
       einer oder mehrerer dieser Buchstaben können Sie exakt einen  der  Buchstaben  ugo  angeben:  Die  Rechte
       werden  dem  Benutzer verliehen, dem die Datei gehört (u), die Rechte werden anderen Benutzern verliehen,
       die Mitglieder der Gruppe der Datei sind (g) oder die Rechte werden Benutzern verliehen,  die  in  keiner
       der vorherigen zwei Kategorien sind (o).

       Ein  numerischer  Modus  besteht aus einer bis vier oktalen Ziffern (0-7), die aus der Summe der Bits mit
       den Werten 4, 2 und 1 abgeleitet werden. Weggelassene Ziffern werden als führende Nullen angenommen.  Die
       erste  Ziffer  wählt die Attribute »set-user-ID« (4), »set-group-ID« (2) und eingeschränktes Löschen oder
       »klebrig« (sticky, 1). Die zweite Ziffer wählt die Rechte des Benutzers aus, dem die Datei gehört:  Lesen
       (4),  Schreiben  (2)  und  Ausführen (1). Die dritte Ziffer wählt die Rechte für Benutzer aus, die in der
       Gruppe der Datei sind, dabei gelten dieselben Werte; die vierte Ziffer gilt für Benutzer,  die  nicht  in
       der Gruppe der Datei sind, auch hier gelten dieselben Werte.

       chmod ändert niemals die Rechte von symbolischen Links, denn der Systemaufruf von chmod kann deren Rechte
       nicht ändern. Das ist aber kein Problem, weil die Rechte von symbolischen Links niemals  benutzt  werden.
       Allerdings  ändert  chmod  bei  jedem  in der Befehlszeile aufgelisteten symbolischen Link die Rechte der
       Datei, auf die dieser zeigt.  Im  Gegensatz  dazu  ignoriert  chmod  symbolische  Links,  die  bei  einem
       rekursiven Durchwandern von Verzeichnissen angetroffen werden.

SETUID- UND SETGID-BITS

       chmod  löscht  das  »set-group-ID«-Bit einer regulären Datei, wenn die Gruppen-ID der Datei nicht mit der
       effektiven Gruppen-ID des Benutzers oder einer seiner  zusätzlichen  Gruppen-IDs  übereinstimmt,  es  sei
       denn,  der Benutzer hat die entsprechenden Privilegien. Zusätzliche Einschränkungen können bewirken, dass
       die Bits »set-user-ID« und »set-group-ID« aus MODUS oder RDATEI ignoriert werden. Dieses Verhalten  hängt
       von  der  Richtlinie  und  Funktionalität  des  zu  Grunde  liegenden  Systemaufrufs chmod ab. Im Zweifel
       überprüfen Sie das Verhalten des zu Grunde liegenden Systems.

       chmod lässt die Bits »set-user-ID« und »set-group-ID« von einem Verzeichnis unangetastet,  es  sei  denn,
       Sie  geben  dies  explizit  anders an. Sie können diese Bits mit symbolischen Modi wie u+s und g-s setzen
       oder löschen und Sie können die Bits mit einem numerischen Modus setzen (aber nicht löschen).

SCHALTER FÜR EINGESCHRÄNKTES LÖSCHEN ODER »KLEBRIGES« (STICKY) BIT

       Der Schalter für eingeschränktes Löschen oder »klebriges« (sticky) Bit  ist  ein  einzelnes  Bit,  dessen
       Interpretation  vom Dateityp abhängt. Bei Verzeichnissen verhindert es, dass nicht privilegierte Benutzer
       eine Datei in diesem Verzeichnis löschen oder umbenennen, es sei denn, ihnen gehört die  Datei  oder  das
       Verzeichnis;  dies  nennt  sich  »Schalter  für  eingeschränktes  Löschen«  für  das Verzeichnis und wird
       üblicherweise bei allgemein schreibbaren Verzeichnissen wie /tmp verwendet.  Bei  regulären  Dateien  auf
       einigen   älteren  Systemen  sorgt  das  Bit  dafür,  dass  das  »Text-Image«  eines  Programms  auf  dem
       Auslagerungsgerät gespeichert  wird.  Dadurch  kann  das  Programm  schneller  geladen  werden,  wenn  es
       ausgeführt wird; dies nennt sich das »klebrige« (sticky) Bit.

OPTIONEN

       Den  Modus  jeder  DATEI  auf  MODUS setzen. Mit --reference wird der Modus jeder DATEI auf den Modus von
       RDATEI gesetzt.

       -c, --changes
              Wie --verbose, aber nur durchgeführte Änderungen berichten

       -f, --silent, --quiet
              Die meisten Fehlermeldungen unterdrücken

       -v, --verbose
              Eine Diagnose für jede verarbeitete Datei ausgeben

       --no-preserve-root
              »/« nicht besonders behandeln (Voreinstellung)

       --preserve-root
              Rekursive Bearbeitung von »/« ablehnen

       --reference=RDATEI
              Modus von RDATEI anstatt der MODUS-Werte verwenden

       -R, --recursive
              Dateien und Verzeichnisse rekursiv ändern

       --help Diese Hilfe anzeigen und beenden

       --version
              Versionsinformation anzeigen und beenden

       Jeder MODUS hat die Form »[ugoa]*([-+=]([rwxXst]*|[ugo]))+|[-+=][0-7]+«.

AUTOR

       Geschrieben von David MacKenzie und Jim Meyering.

FEHLER BERICHTEN

       Onlinehilfe für GNU coreutils: <http://www.gnu.org/software/coreutils/>
       Berichten Sie Fehler in der Übersetzung von chmod an <http://translationproject.org/team/de.html>

       Copyright  ©  2017  Free  Software  Foundation,  Inc.  Lizenz  GPLv3+:  GNU  GPL  Version  3  oder  neuer
       <http://gnu.org/licenses/gpl.html>.
       Dies  ist  freie  Software:  Sie  können  sie  verändern  und weitergeben. Es gibt KEINE GARANTIE, soweit
       gesetzlich zulässig.

SIEHE AUCH

       chmod(2)

       Vollständige Dokumentation unter: <http://www.gnu.org/software/coreutils/chmod>
       oder lokal verfügbar mit: info '(coreutils) chmod invocation'

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser  Handbuchseite  wurde  von  Karl  Eichwalder  <ke@suse.de>,  Lutz  Behnke
       <lutz.behnke@gmx.de>,  Michael  Schmidt <michael@guug.de>, Michael Piefel <piefel@debian.org>, Dr. Tobias
       Quathamer <toddy@debian.org> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder  neuer
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