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BEZEICHNUNG

       mount - Dateisystem einhängen

ÜBERSICHT

       #include <sys/mount.h>

       int mount(const char *quelle, const char *Ziel,
                 const char *Dateisystemtyp,
                 unsigned long Einhängeschalter,
                 const void *Daten);

BESCHREIBUNG

       mount()  hängt  das  als  Quelle  angegebene  Dateisystem  (was  oft ein Pfadname, der sich auf ein Gerät
       bezieht, ist;  es  kann  aber  auch  der  Pfadname  eines  Verzeichnisses  oder  einer  Datei  oder  eine
       Platzhalterzeichenkette  sein)  an  dem durch den Pfadnamen in target festgelegten Ort (einem Verzeichnis
       oder einer Datei) ein.

       Zum Einhängen von Dateisystemen sind geeignete Rechte erforderlich (Linux: CAP_SYS_ADMIN-Capability).

       Die Werte für das Argument dateisystemtyp,  die  der  Kernel  unterstützt,  werden  in  /proc/filesystems
       aufgelistet  (z.B.  »btrfs«,  »ext4«,  »jfs«, »xfs«, »vfat«, »fuse«, »tmpfs«, »cgroup«, »proc«, »mqueue«,
       »nfs«, »cifs«, »iso9660« ). Weitere Typen könnten verfügbar werden, wenn geeignete Module geladen sind.

       Das Argument Daten wird von den verschiedenen Dateisystemen interpretiert.  Typischerweise  ist  es  eine
       Zeichenkette  aus  Optionen,  die  durch  Kommata getrennt sind und die von diesem Dateisystem verstanden
       werden.  Lesen  Sie  mount(8),  um  weitere  Einzelheiten  über  die  verfügbaren  Optionen   für   jeden
       Dateisystemtyp zu erfahren.

       Ein Aufruf von mount() führt eine aus einer Reihe von allgemeinen Aktionsarten durch, abhängig von den in
       Einhängeschalter festgelegten Bits.  Die  Wahl  der  auszuführenden  Aktion  wird  durch  Testen  der  in
       Einhängeschalter  gesetzten  Bits  bestimmt,  wobei  die  Tests  in  der  hier  aufgeführten  Reihenfolge
       abgearbeitet werden:

       *  Eine bestehende Einhängung neu einhängen: Einhängeschalter enthält MS_REMOUNT.

       *  Eine Bind-Einhängung erstellen: Einhängeschalter enthält MS_BIND.

       *  Den Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung ändern: Einhängeschalter enthält einen aus MS_SHARED,
          MS_PRIVATE, MS_SLAVE, MS_UNBINDABLE.

       *  Eine bestehende Einhängung an einen neuen Ort verschieben: Einhängeschalter enthält MS_MOVE.

       *  Eine neue Einhängung erstellen: Einhängeschalter enthält keinen der obigen Schalter.

       Jede  dieser Aktionen wird später auf dieser Seite genauer beschrieben. Wie weiter unten beschrieben ist,
       können weitere Schalter in Einhängeschalter festgelegt werden, um das Verhalten von mount() zu verändern.

   Zusätzliche Einhängeschalter
       Die folgende Liste beschreibt zusätzliche Schalter, die in  Einhängeschalter  festgelegt  werden  können.
       Beachten  Sie,  dass einige Aktionstypen einige oder alle dieser Schalter ignorieren, wie dies später auf
       dieser Seite beschrieben ist.

       MS_DIRSYNC (seit Linux 2.5.19)
              Verzeichniswechsel auf diesem Dateisystem synchron ausführen. (Diese Eigenschaft kann für einzelne
              Verzeichnisse oder Unterverzeichnisse durch Benutzung von chattr(1) erreicht werden.)

       MS_LAZYTIME (seit Linux 4.0)
              Reduziert  die  Aktualiserung  der  Inode-Zeitstempel  (Atime, Mtime, Ctime) auf der Platte, indem
              diese Änderungen nur im Speicher verwaltet werden. Die  Zeitstempel  auf  der  Platte  werden  nur
              aktualisiert, wenn:

              (a)  der Inode aus einem anderen Grund (neben den Dateizeitstempeln) aktualisiert werden muss;

              (b)  die Anwendung fsync(2), syncfs(2) oder sync(2) einsetzt;

              (c)  ein wiederhergestellter Inode aus dem Speicher entfernt wird; oder

              (d)  mehr als 24 Stunden vergangen sind, seitdem der Inode auf Platte geschrieben wurde.

              Diese  Einhängeoption  reduziert  die Schreibaktionen für die Aktualisierung der Inode-Zeitstempel
              signifikant, besonders für Mtime und Atime. Im Falle eines Systemabsturzes könnten die Atime-  und
              Mtime-Felder allerdings bis zu 24 Stunden veraltet sein.

       Zufälliges  Schreiben  in  vorreservierte  Dateien  sowie  andere  Fälle,  in  denen  die  Einhängeoption
       MS_STRICTATIME auch aktiviert ist,  sind  Beispiele  für  Betriebsbelastungen,  bei  denen  diese  Option
       deutlichen  Vorteil  bringen  könnte.  (Der  Vorteil  der  Kombination von MS_STRICTATIME und MS_LAZYTIME
       besteht   darin,   dass   stat(2)   die   korrekt   aktualisierte   Atime   zurückliefern   wird,    aber
       Atime-Aktualisierungen nur in den oben aufgeführten Fällen auf Platte rausgeschrieben werden.)

       MS_MANDLOCK
              Zwingendes  Sperren  von  Dateien  auf diesem Dateisystem erlauben. (Zwingendes Sperren muss immer
              noch für jede Datei eingeschaltet werden, wie es in fcntl(2)  beschrieben  ist.)  Seit  Linux  4.5
              benötigt diese Einhängeoption die Capability CAP_SYS_ADMIN.

       MS_NOATIME
              Nicht die Zugriffszeiten für (alle Typen von) Dateien auf diesem Dateisystem aktualisieren.

       MS_NODEV
              Keinen Zugriff auf Geräte (Spezialdateien) auf diesem Dateisystem erlauben.

       MS_NODIRATIME
              Nicht  die  Zugriffszeiten für Verzeichnisse auf diesem Dateisystem aktualisieren. Dieser Schalter
              stellt eine Untermenge der Funktionalität von  MS_NOATIME  bereit;  sprich  MS_NOATIME  impliziert
              MS_NODIRATIME.

       MS_NOEXEC
              Nicht erlauben, dass Programme von diesem Dateisystem ausgeführt werden.

       MS_NOSUID
              Die  Bits  set-user-ID  und  set-user-group-ID  und Datei-Capabilities nicht berücksichtigen, wenn
              Programme von diesem Dateisystem ausgeführt werden.

       MS_RDONLY
              Dateisystem nur zum Lesen einhängen.

       MS_REC (seit Linux 2.4.11)
              Wird zusammen mit MS_BIND  verwandt,  um  eine  rekursive  Bind-Einhängung  zu  erstellen  und  im
              Zusammenhang  mit  Ausbreitungstypschaltern, um rekursiv den Ausbreitungstyp aller Einhängungen in
              einem Unterbaum zu ändern. Details sind weiter unten beschrieben.

       MS_RELATIME (seit Linux 2.6.20)
              Wenn auf eine Datei auf diesem Dateisystem zugegriffen wird, nur die letzte Zugriffzeit der  Datei
              (atime)  aktualisieren,  falls  der  aktuelle  Wert  von  »atime«  kleiner oder gleich der letzten
              Änderungszeit der Datei (mtime) oder der Zeit der letzten Statusänderung (ctime) ist. Diese Option
              ist für Programme wie mutt(1) sinnvoll, die wissen müssen, ob eine Datei seit der letzten Änderung
              gelesen wurde. Seit Linux 2.6.30 verhält sich der Kernel wie es  dieser  Schalter  vorgibt  (falls
              nicht  MS_NOATIME angegeben wurde) und der Schalter MS_STRICTATIME wird benötigt, um traditionelle
              Semantiken zu erhalten. Zusätzlich wird seit Linux 2.6.30 die letzte Zugriffszeit der Datei  immer
              aktualisiert, wenn sie älter als einen Tag ist.

       MS_SILENT (seit Linux 2.6.17)
              Die  Anzeige  bestimmter  Warnungen  (printk())  im Kernel-Protokoll unterdrücken. Dieser Schalter
              ersetzt den falsch benannten und veralteten Schalter MS_VERBOSE (verfügbar seit Linux 2.4.12), der
              die gleiche Bedeutung hat.

       MS_STRICTATIME (seit Linux 2.6.30)
              Die  letzte  Zugriffszeit  (atime)  immer  aktualisieren,  wenn auf Dateien auf diesem Dateisystem
              zugegriffen wird (dies war das Standardverhalten vor Linux 2.6.30). Die  Angabe  dieses  Schalters
              überschreibt den Effekt der Schalter MS_NOATIME und MS_RELATIME.

       MS_SYNCHRONOUS
              Schreiben  auf diesem Dateisystem synchronisieren (als ob der Schalter O_SYNC für open(2) für alle
              offenen Dateien auf diesem Dateisystem angegeben worden wäre).

       Von Linux 2.4 aufwärts können die Schalter MS_NODEV, MS_NOEXEC und MS_NOSUID  pro  Einhängepunkt  gesetzt
       werden. Von Linux 2.6.16 aufwärts können auch die Schalter MS_NOATIME und MS_NODIRATIME pro Einhängepunkt
       gesetzt werden. Außerdem kann der Schalter MS_RELATIME  pro  Einhängepunkt  gesetzt  werden.  Seit  Linux
       2.6.16  kann  MS_RDONLY  sowohl  auf  einer  pro-Einhängepunkt-Basis  als  auch  auf  dem  unterliegenden
       Dateisystem (zurück)gesetzt werden. Das unterliegende Dateisystem wird nur schreibbar sein,  falls  weder
       das Dateisystem noch der Einhängepunkt als nur-lesbar gekennzeichnet sind.

   Eine existierende Einhängung erneut einhängen
       Die  existierende  Einhängung  kann  erneut  eingehängt werden, indem MS_REMOUNT in den Einhängeschaltern
       festgelegt wird. Dies erlaubt Ihnen, die Einhängeschalter und Daten von einer existierenden Einhängung zu
       ändern,  ohne  das  Dateisystem  aus- und wieder einzuhängen. Ziel sollte der gleiche Wert sein, wie beim
       anfänglichen Aufruf von mount() angegeben wurde.

       Die Argumente Quelle und Dateisystemtyp werden ignoriert.

       Die Argumente Einhängeschalter und Daten sollten den  im  originalen  mount()-Aufruf  verwendeten  Werten
       entsprechen,  außer  für  jene  Parameter,  die  bewusst geändert werden. Eine weitere Ausnahme ist, dass
       MS_BIND beim erneuten Einhängen eine andere Bedeutung hat und daher nur aufgenommen werden  sollte,  wenn
       es explizit erwünscht ist.

       Die  folgenden  Einhängeschalter  können geändert werden: MS_LAZYTIME, MS_MANDLOCK, MS_NOATIME, MS_NODEV,
       MS_NODIRATIME, MS_NOEXEC, MS_NOSUID, MS_RELATIME, MS_RDONLY und MS_SYNCHRONOUS. Versuche, die Einstellung
       des Schalters MS_DIRSYNC zu ändern, werden ohne Rückmeldung ignoriert.

       Seit Linux 3.17 hält die Neueinhänge-Aktion die bestehenden Werte der Schalter MS_NOATIME, MS_NODIRATIME,
       MS_RELATIME und MS_STRICTATIME bei, falls keiner  davon  explizit  angegeben  wurde,  statt  als  Vorgabe
       MS_RELATIME zu verwenden.

       Seit  Linux  2.6.26 kann dieser Schalter mit MS_BIND verwandt werden, um nur die pro-Einhängungs-Schalter
       zu verändern.  Dies  ist  besonders  nützlich,  um  den  »nur-lesbar«-Schalter  auf  einem  Einhängepunkt
       (zurück-)zusetzen, ohne das unterliegende Dateisystem zu verändern. Wird Einhängeschalter als

           MS_REMOUNT | MS_BIND | MS_RDONLY

       festgelegt,  dann  wird  der  Zugriff über diesen Einhängepunkt nur-lesbar, ohne andere Einhängepunkte zu
       beeinflussen.

   Eine Bind-Einhängung erstellen
       Falls Einhängeschalter MS_BIND (verfügbar  seit  Linux  2.4)  enthält,  dann  wird  eine  Bind-Einhängung
       durchgeführt.  Eine Bind-Einhängung macht eine Datei oder ein Verzeichnisunterbaum an einem anderen Punkt
       innerhalb der  einzelnen  Verzeichnishierarchie  sichtbar.  Bind-Einhängungen  können  Dateisystemgrenzen
       überwinden und sich über chroot(2)-Gefängnisse hinweg erstrecken.

       Die Argumente Dateisystemtyp und Daten werden ignoriert.

       Die   verbleibenden   Bits  im  Argument  Einhängeschalter  werden  außer  MS_REC  auch  ignoriert.  (Die
       Bind-Einhängung hat die  gleichen  Einhängeoptionen  wie  der  unterliegende  Einhängepunkt.)  Lesen  Sie
       allerdings  die  Diskussion  zum erneuten Einhängen weiter oben für eine Methode, wie Sie eine bestehende
       Bind-Einhängung auf nur-lesend ändern.

       Wenn ein Verzeichnis bind-eingehängt ist, ist standardmäßig nur dieses Verzeichnis eingehängt;  falls  es
       Untereinhängungen  unter  dem  Verzeichnisbaum  gibt,  sind  diese  nicht bind-eingehängt. Falls auch der
       Schalter  MS_REC  angegeben  ist,  dann  wird   eine   rekursive   Bind-Einhängung   durchgeführt:   Alle
       Untereinhängungen  unter dem Unterbaum Quelle (außer nicht bind-einhängbaren Einhängungen) werden auch an
       dem entsprechenden Ort im Ziel-Unterbaum bind-eingehängt.

   Den Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung ändern
       Falls Einhängeschalter einen aus MS_SHARED, MS_PRIVATE, MS_SLAVE, MS_UNBINDABLE (alle seit  Linux  2.6.15
       verfügbar)  enthält,  dann wird der Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung geändert. Falls mehr als
       einer dieser Schalter festgelegt wird, entsteht ein Fehler.

       Es können nur die Schalter MS_REC und MS_SILENT für das Ändern des Ausbreitungstyps verwandt werden.

       Die Argumente Quelle, Dateisystemtyp und Daten werden ignoriert.

       Die Ausbreitungstypschalter haben folgende Bedeutung:

       MS_SHARED
              Make this mount point shared. Mount and unmount events immediately under  this  mount  point  will
              propagate  to the other mount points that are members of this mount's peer group. Propagation here
              means that the same mount or unmount will automatically occur under all of the other mount  points
              in  the  peer  group. Conversely, mount and unmount events that take place under peer mount points
              will propagate to this mount point.

       MS_PRIVATE
              Dieser Einhängepunkt wird privat. Ein- und Aushängeereignisse  breiten  sich  nicht  in  oder  aus
              diesem Einhängepunkt heraus aus.

       MS_SLAVE
              If  this  is  a  shared  mount point that is a member of a peer group that contains other members,
              convert it to a slave mount. If this is a shared mount point that is a member of a peer group that
              contains  no  other members, convert it to a private mount. Otherwise, the propagation type of the
              mount point is left unchanged.

       When a mount point is a slave, mount and unmount events propagate into this mount point from the (master)
       shared  peer  group of which it was formerly a member. Mount and unmount events under this mount point do
       not propagate to any peer.

       A mount point can be the slave of another peer group while at the same time  sharing  mount  and  unmount
       events with a peer group of which it is a member.

       MS_UNBINDABLE
              Diesen  Einhängepunkt  nicht  bind-einhängbar  machen.  Dies  ähnelt  einer  privaten  Einhängung,
              zusätzlich kann diese Einhängung nicht bind-eingehängt werden. Wenn eine rekursive Bind-Einhängung
              (mount()  mit  den Schaltern MS_BIND und MS_REC) auf einem Verzeichnisunterbaum durchgeführt wird,
              werden alle Bind-Einhängungen innerhalb  des  Unterbaums  automatisch  abgeschnitten  (d.h.  nicht
              reproduziert), wenn der Unterbaum zum Erstellen des Zielbaumes reproduziert wird.

       Standardmäßig  betrifft  die  Änderung  des  Ausbreitungstyps  nur den Ziel-Einhängepunkt. Falls auch der
       Schalter MS_REC in Einhängeschalter festgelegt ist, dann wird der  Ausbreitungstyp  aller  Einhängepunkte
       unter Ziel auch geändert.

       Für   weitere   Details   bezüglich  Einhängeausbreitungstypen  (einschließlich  der  neuen  Einhängungen
       zugewiesenen Vorgabeausbreitungstypen) siehe mount_namespaces(7).

   Verschieben einer Einhängung
       Falls Einhängeschalter den Schalter  MS_MOVE  enthält  (verfügbar  seit  Linux  2.4.18),  dann  wird  ein
       Unterbaum verschoben. Quelle gibt einen existierenden Einhängepunkt und Ziel den neuen Ort an, zu dem der
       bestehende Einhängpunkt hin verlegt werden soll. Das Verschieben ist atomar: Das Unterbaum wird zu keinem
       Zeitpunkt ausgehängt.

       Die   verbliebenen   Bits   im  Argument  Einhängeschalter  werden  ignoriert,  wie  auch  die  Argumente
       Dateisystemtyp und Daten.

   Erstellung eines neuen Einhängepunktes
       Falls kein Schalter aus MS_REMOUNT, MS_BIND, MS_MOVE, MS_SHARED, MS_PRIVATE, MS_SLAVE  und  MS_UNBINDABLE
       in  Einhängeschalter  festgelegt  ist,  führt  mount()  seine  Vorgabeaktion  aus: Erstellung eines neuen
       Einhängepunktes. Quelle legt die Quelle für den neuen Einhängepunkt fest und Ziel  legt  das  Verzeichnis
       fest, an dem der Einhängepunkt erstellt werden soll.

       Die  Argumente  Dateisystemtyp  und  Daten  werden eingesetzt und weitere Bits können in Einhängeschalter
       festgelegt werden, um das Verhalten des Aufrufs zu verändern.

RÜCKGABEWERT

       Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei  einem  Fehler  wird  -1  zurückgegeben  und  errno  entsprechend
       gesetzt.

FEHLER

       Die  im Folgenden aufgeführten Fehlerwerte resultieren aus vom Dateisystemtyp unabhängigen Fehlern. Jeder
       Dateisystemtyp kann seine eigenen speziellen Fehler und  sein  eigenes  spezielles  Verhalten  aufweisen.
       Lesen Sie den Linux-Kernel-Quellcode, um Einzelheiten zu erfahren.

       EACCES Eine Komponente eines Pfades war nicht durchsuchbar. (Siehe auch path_resolution(7).)

       EACCES Es  wurde  versucht,  ein  nur-lesbares  Dateisystem  einzuhängen,  ohne den Schalter MS_RDONLY zu
              verwenden.

       EACCES Das Blockgerät quelle befindet sich auf einem Dateisystem, das mit der Option MS_NODEV  eingehängt
              wurde.

       EBUSY  Quelle ist bereits eingehängt.

       EBUSY  Quelle kann nicht nur-lesend neu eingehängt werden, da dort immer noch Dateien zum Schreiben offen
              sind.

       EBUSY  Quelle kann nicht auf Ziel eingehängt werden,  weil  Ziel  immer  noch  beschäftigt  ist  (es  ist
              Arbeitsverzeichnis  eines  Threads,  Einhängepunkt  eines  anderen Gerätes, hat geöffnete Dateien,
              etc.).

       EFAULT Eines der Zeiger-Argumente zeigt außerhalb des Adressraums der Benutzer.

       EINVAL quelle hat einen ungültigen Superblock.

       EINVAL Eine Neueinhängungsaktion (MS_REMOUNT) wurde versucht, aber source war nicht  bereits  auf  target
              eingehängt.

       EINVAL Eine Verschiebeaktion (MS_MOVE) wurde versucht, aber source war kein Einhängepunkt oder war '/'.

       EINVAL mountflags enthält mehr als einen aus MS_SHARED, MS_PRIVATE, MS_SLAVE und MS_UNBINDABLE.

       EINVAL mountflags  enthält  MS_SHARED, MS_PRIVATE, MS_SLAVE oder MS_UNBINDABLE und enthält auch einen von
              MS_REC oder MS_SILENT verschiedenen Schalter.

       EINVAL Es wurde versucht, ein nicht-bind-einhängbare Einhängung bind-einzuhängen.

       EINVAL In einem  nicht  privilegierten  Einhängenamensraum  (d.h.  einem  Einhängenamensraum,  der  einem
              Benutzernamensraum  gehört,  der  durch  einen nicht privilegierten Benutzer erstellt wurde) wurde
              eine Bind-Einhängeaktion (MS_BIND) ohne Angabe von (MS_REC) versucht,  womit  der  Dateisystembaum
              unterhalb  einer  der  Untereinhängungen  des  Bind-eingehängten Verzeichnisses offengelegt worden
              wäre.

       ELOOP  Bei der Auflösung des Pfadnamens wurden zu viele Links gefunden.

       ELOOP  Es wurde eine Verschiebeaktion versucht und Ziel liegt unterhalb von Quelle.

       EMFILE (Falls kein blockorientiertes Gerät benötigt wird:) Die Tabelle der Platzhaltergeräte ist voll.

       ENAMETOOLONG
              Ein Pfadname war länger als MAXPATHLEN.

       ENODEV Der Dateisystemtyp ist nicht im Kernel konfiguriert.

       ENOENT Ein Pfadname war leer oder hatte eine nicht existierende Komponente.

       ENOMEM Der Kernel konnte keine freie Seite reservieren, um Dateinamen oder Daten hinein zu kopieren.

       ENOTBLK
              Die Quelle ist kein blockorientiertes Gerät (und ein Gerät war erforderlich).

       ENOTDIR
              Das Ziel oder ein Präfix der Quelle ist kein Verzeichnis.

       ENXIO  Die Major-Nummer des blockorientierten Gerätes Quelle liegt außerhalb des Bereichs.

       EPERM  Der Aufrufende verfügt nicht über die erforderlichen Rechte.

VERSIONEN

       Die  Definitionen  von  MS_DIRSYNC,  MS_MOVE,  MS_PRIVATE,  MS_REC,  MS_RELATIME,  MS_SHARED,   MS_SLAVE,
       MS_STRICTATIME und MS_UNBINDABLE wurden in der Version 2.12 in die Glibc-Header aufgenommen.

KONFORM ZU

       Diese  Funktion ist Linux-spezifisch und sollte nicht in Programmen benutzt werden, die portabel gehalten
       werden sollen.

ANMERKUNGEN

       Seit Linux 2.4 kann ein einzelnes Dateisystem an mehreren Einhängepunkten  eingehängt  sein  und  mehrere
       Einhängungen können auf dem gleichen Einhängepunkt gestapelt werden.

       Das  Argument  Einhängeschalter  hat  die  Magische Zahl 0xC0ED (MS_MGC_VAL) in den oberen 16 Bits. (Alle
       andere in BESCHREIBUNG vorgestellten Schalter liegen in den unteren 16 Bits  von  Einhängeschalter.).  In
       Kernel-Versionen vor 2.4 war die Angabe von MS_MGC_VAL notwendig, aber seit Linux 2.4 ist dies nicht mehr
       notwendig und wird, falls angegeben, ignoriert.

       Der Originalschalter MS_SYNC wurde in 1.1.69 in MS_SYNCHRONOUS umbenannt,  als  ein  anderer  MS_SYNC  zu
       <mman.h> hinzugefügt wurde.

       Vor  Linux  2.4  würde  ein  Versuch,  ein  Set-User-ID- oder Set-Group-ID-Programm auf einem Dateisystem
       auszuführen, das mit MS_NOSUID eingehängt ist, mit EPERM fehlschlagen. Seit Linux  2.4  werden  die  Bits
       Set-User-ID und Set-User-Group-ID in diesem Fall einfach stillschweigend ignoriert.

   Namensräume pro Prozess
       Seit Kernel 2.4.19 stellt Linux Einhänge-Namensräume pro Prozess bereit. Ein Einhänge-Namensraum ist eine
       Zusammenstellung   von   eingehängten   Dateisystemen,   die   für   einen   Prozess    sichtbar    sind.
       Einhängepunkt-Namensräume  können  (und  werden  gewöhnlich) gemeinsam von mehreren Prozessen benutzt und
       Änderungen am Namensraum (d.h. Ein- und Aushängen) durch einen Prozess sind  für  alle  anderen  Prozesse
       sichtbar, die den gleichen Namensraum mitverwenden. (Die Situation in Linux vor 2.4.19 kann so betrachtet
       werden, als ob ein einzelner Namensraum von jedem Prozess im System mitbenutzt würde.)

       Ein Kindprozess, der durch fork(2) erzeugt wurde, nutzt den  Einhängenamensraum  seines  Elternprozesses;
       der Einhängenamensraum wird über ein execve(2) beibehalten.

       Ein  Prozess  kann  einen privat eingehängten Namensraum erhalten, falls er unter Benutzung des Schalters
       CLONE_NEWNS von clone(2) erstellt wurde. In diesem Fall wird sein neuer Namensraum  als  eine  Kopie  des
       Namensraums  des  Prozesses, der clone(2) aufrief, initialisiert oder er ruft unshare(2) mit dem Schalter
       CLONE_NEWNS auf, was veranlasst, dass der Einhänge-Namensraum des  Aufrufenden  eine  private  Kopie  des
       Namensraums  erhält,  der  vorher mit anderen Prozessen gemeinsam benutzt wurde, so dass zukünftiges Ein-
       und Aushängen durch den Aufrufenden für andere Prozesse  unsichtbar  ist  (außer  Kindprozesse,  die  der
       Aufrufende hinterher erzeugt) und umgekehrt.

       Die   Linux-spezifische   Datei   /proc/[PID]/mounts   stellt   die   Liste  der  Einhängepunkte  in  dem
       Einhänge-Namensraum des Prozesses mit der angegebenen ID dar;  lesen  Sie  proc(5),  um  Einzelheiten  zu
       erfahren.

SIEHE AUCH

       mountpoint(1),   umount(2),  mount_namespaces(7),  path_resolution(7),  findmnt(8),  lsblk(8),  mount(8),
       umount(8)

KOLOPHON

       Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung  4.15  des  Projekts  Linux-man-pages.  Eine  Beschreibung  des
       Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
       sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Check translation  of  »flag«;  would  option  be
       better?  (Erik  Pfannenstein,  Patrick  Rother  <krd@gulu.net>,  Chris  Leick <c.leick@vollbio.de>, Mario
       Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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