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BEZEICHNUNG
mount - Dateisystem einhängen
ÜBERSICHT
#include <sys/mount.h>
int mount(const char *quelle, const char *Ziel,
const char *Dateisystemtyp,
unsigned long Einhängeschalter,
const void *Daten);
BESCHREIBUNG
mount() hängt das als Quelle angegebene Dateisystem (was oft ein Pfadname, der sich auf ein Gerät
bezieht, ist; es kann aber auch der Pfadname eines Verzeichnisses oder einer Datei oder eine
Platzhalterzeichenkette sein) an dem durch den Pfadnamen in target festgelegten Ort (einem Verzeichnis
oder einer Datei) ein.
Zum Einhängen von Dateisystemen sind geeignete Rechte erforderlich (Linux: CAP_SYS_ADMIN-Capability).
Die Werte für das Argument dateisystemtyp, die der Kernel unterstützt, werden in /proc/filesystems
aufgelistet (z.B. »btrfs«, »ext4«, »jfs«, »xfs«, »vfat«, »fuse«, »tmpfs«, »cgroup«, »proc«, »mqueue«,
»nfs«, »cifs«, »iso9660« ). Weitere Typen könnten verfügbar werden, wenn geeignete Module geladen sind.
Das Argument Daten wird von den verschiedenen Dateisystemen interpretiert. Typischerweise ist es eine
Zeichenkette aus Optionen, die durch Kommata getrennt sind und die von diesem Dateisystem verstanden
werden. Lesen Sie mount(8), um weitere Einzelheiten über die verfügbaren Optionen für jeden
Dateisystemtyp zu erfahren.
Ein Aufruf von mount() führt eine aus einer Reihe von allgemeinen Aktionsarten durch, abhängig von den in
Einhängeschalter festgelegten Bits. Die Wahl der auszuführenden Aktion wird durch Testen der in
Einhängeschalter gesetzten Bits bestimmt, wobei die Tests in der hier aufgeführten Reihenfolge
abgearbeitet werden:
* Eine bestehende Einhängung neu einhängen: Einhängeschalter enthält MS_REMOUNT.
* Eine Bind-Einhängung erstellen: Einhängeschalter enthält MS_BIND.
* Den Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung ändern: Einhängeschalter enthält einen aus MS_SHARED,
MS_PRIVATE, MS_SLAVE, MS_UNBINDABLE.
* Eine bestehende Einhängung an einen neuen Ort verschieben: Einhängeschalter enthält MS_MOVE.
* Eine neue Einhängung erstellen: Einhängeschalter enthält keinen der obigen Schalter.
Jede dieser Aktionen wird später auf dieser Seite genauer beschrieben. Wie weiter unten beschrieben ist,
können weitere Schalter in Einhängeschalter festgelegt werden, um das Verhalten von mount() zu verändern.
Zusätzliche Einhängeschalter
Die folgende Liste beschreibt zusätzliche Schalter, die in Einhängeschalter festgelegt werden können.
Beachten Sie, dass einige Aktionstypen einige oder alle dieser Schalter ignorieren, wie dies später auf
dieser Seite beschrieben ist.
MS_DIRSYNC (seit Linux 2.5.19)
Verzeichniswechsel auf diesem Dateisystem synchron ausführen. (Diese Eigenschaft kann für einzelne
Verzeichnisse oder Unterverzeichnisse durch Benutzung von chattr(1) erreicht werden.)
MS_LAZYTIME (seit Linux 4.0)
Reduziert die Aktualiserung der Inode-Zeitstempel (Atime, Mtime, Ctime) auf der Platte, indem
diese Änderungen nur im Speicher verwaltet werden. Die Zeitstempel auf der Platte werden nur
aktualisiert, wenn:
(a) der Inode aus einem anderen Grund (neben den Dateizeitstempeln) aktualisiert werden muss;
(b) die Anwendung fsync(2), syncfs(2) oder sync(2) einsetzt;
(c) ein wiederhergestellter Inode aus dem Speicher entfernt wird; oder
(d) mehr als 24 Stunden vergangen sind, seitdem der Inode auf Platte geschrieben wurde.
Diese Einhängeoption reduziert die Schreibaktionen für die Aktualisierung der Inode-Zeitstempel
signifikant, besonders für Mtime und Atime. Im Falle eines Systemabsturzes könnten die Atime- und
Mtime-Felder allerdings bis zu 24 Stunden veraltet sein.
Zufälliges Schreiben in vorreservierte Dateien sowie andere Fälle, in denen die Einhängeoption
MS_STRICTATIME auch aktiviert ist, sind Beispiele für Betriebsbelastungen, bei denen diese Option
deutlichen Vorteil bringen könnte. (Der Vorteil der Kombination von MS_STRICTATIME und MS_LAZYTIME
besteht darin, dass stat(2) die korrekt aktualisierte Atime zurückliefern wird, aber
Atime-Aktualisierungen nur in den oben aufgeführten Fällen auf Platte rausgeschrieben werden.)
MS_MANDLOCK
Zwingendes Sperren von Dateien auf diesem Dateisystem erlauben. (Zwingendes Sperren muss immer
noch für jede Datei eingeschaltet werden, wie es in fcntl(2) beschrieben ist.) Seit Linux 4.5
benötigt diese Einhängeoption die Capability CAP_SYS_ADMIN.
MS_NOATIME
Nicht die Zugriffszeiten für (alle Typen von) Dateien auf diesem Dateisystem aktualisieren.
MS_NODEV
Keinen Zugriff auf Geräte (Spezialdateien) auf diesem Dateisystem erlauben.
MS_NODIRATIME
Nicht die Zugriffszeiten für Verzeichnisse auf diesem Dateisystem aktualisieren. Dieser Schalter
stellt eine Untermenge der Funktionalität von MS_NOATIME bereit; sprich MS_NOATIME impliziert
MS_NODIRATIME.
MS_NOEXEC
Nicht erlauben, dass Programme von diesem Dateisystem ausgeführt werden.
MS_NOSUID
Die Bits set-user-ID und set-user-group-ID und Datei-Capabilities nicht berücksichtigen, wenn
Programme von diesem Dateisystem ausgeführt werden.
MS_RDONLY
Dateisystem nur zum Lesen einhängen.
MS_REC (seit Linux 2.4.11)
Wird zusammen mit MS_BIND verwandt, um eine rekursive Bind-Einhängung zu erstellen und im
Zusammenhang mit Ausbreitungstypschaltern, um rekursiv den Ausbreitungstyp aller Einhängungen in
einem Unterbaum zu ändern. Details sind weiter unten beschrieben.
MS_RELATIME (seit Linux 2.6.20)
Wenn auf eine Datei auf diesem Dateisystem zugegriffen wird, nur die letzte Zugriffzeit der Datei
(atime) aktualisieren, falls der aktuelle Wert von »atime« kleiner oder gleich der letzten
Änderungszeit der Datei (mtime) oder der Zeit der letzten Statusänderung (ctime) ist. Diese Option
ist für Programme wie mutt(1) sinnvoll, die wissen müssen, ob eine Datei seit der letzten Änderung
gelesen wurde. Seit Linux 2.6.30 verhält sich der Kernel wie es dieser Schalter vorgibt (falls
nicht MS_NOATIME angegeben wurde) und der Schalter MS_STRICTATIME wird benötigt, um traditionelle
Semantiken zu erhalten. Zusätzlich wird seit Linux 2.6.30 die letzte Zugriffszeit der Datei immer
aktualisiert, wenn sie älter als einen Tag ist.
MS_SILENT (seit Linux 2.6.17)
Die Anzeige bestimmter Warnungen (printk()) im Kernel-Protokoll unterdrücken. Dieser Schalter
ersetzt den falsch benannten und veralteten Schalter MS_VERBOSE (verfügbar seit Linux 2.4.12), der
die gleiche Bedeutung hat.
MS_STRICTATIME (seit Linux 2.6.30)
Die letzte Zugriffszeit (atime) immer aktualisieren, wenn auf Dateien auf diesem Dateisystem
zugegriffen wird (dies war das Standardverhalten vor Linux 2.6.30). Die Angabe dieses Schalters
überschreibt den Effekt der Schalter MS_NOATIME und MS_RELATIME.
MS_SYNCHRONOUS
Schreiben auf diesem Dateisystem synchronisieren (als ob der Schalter O_SYNC für open(2) für alle
offenen Dateien auf diesem Dateisystem angegeben worden wäre).
Von Linux 2.4 aufwärts können die Schalter MS_NODEV, MS_NOEXEC und MS_NOSUID pro Einhängepunkt gesetzt
werden. Von Linux 2.6.16 aufwärts können auch die Schalter MS_NOATIME und MS_NODIRATIME pro Einhängepunkt
gesetzt werden. Außerdem kann der Schalter MS_RELATIME pro Einhängepunkt gesetzt werden. Seit Linux
2.6.16 kann MS_RDONLY sowohl auf einer pro-Einhängepunkt-Basis als auch auf dem unterliegenden
Dateisystem (zurück)gesetzt werden. Das unterliegende Dateisystem wird nur schreibbar sein, falls weder
das Dateisystem noch der Einhängepunkt als nur-lesbar gekennzeichnet sind.
Eine existierende Einhängung erneut einhängen
Die existierende Einhängung kann erneut eingehängt werden, indem MS_REMOUNT in den Einhängeschaltern
festgelegt wird. Dies erlaubt Ihnen, die Einhängeschalter und Daten von einer existierenden Einhängung zu
ändern, ohne das Dateisystem aus- und wieder einzuhängen. Ziel sollte der gleiche Wert sein, wie beim
anfänglichen Aufruf von mount() angegeben wurde.
Die Argumente Quelle und Dateisystemtyp werden ignoriert.
Die Argumente Einhängeschalter und Daten sollten den im originalen mount()-Aufruf verwendeten Werten
entsprechen, außer für jene Parameter, die bewusst geändert werden. Eine weitere Ausnahme ist, dass
MS_BIND beim erneuten Einhängen eine andere Bedeutung hat und daher nur aufgenommen werden sollte, wenn
es explizit erwünscht ist.
Die folgenden Einhängeschalter können geändert werden: MS_LAZYTIME, MS_MANDLOCK, MS_NOATIME, MS_NODEV,
MS_NODIRATIME, MS_NOEXEC, MS_NOSUID, MS_RELATIME, MS_RDONLY und MS_SYNCHRONOUS. Versuche, die Einstellung
des Schalters MS_DIRSYNC zu ändern, werden ohne Rückmeldung ignoriert.
Seit Linux 3.17 hält die Neueinhänge-Aktion die bestehenden Werte der Schalter MS_NOATIME, MS_NODIRATIME,
MS_RELATIME und MS_STRICTATIME bei, falls keiner davon explizit angegeben wurde, statt als Vorgabe
MS_RELATIME zu verwenden.
Seit Linux 2.6.26 kann dieser Schalter mit MS_BIND verwandt werden, um nur die pro-Einhängungs-Schalter
zu verändern. Dies ist besonders nützlich, um den »nur-lesbar«-Schalter auf einem Einhängepunkt
(zurück-)zusetzen, ohne das unterliegende Dateisystem zu verändern. Wird Einhängeschalter als
MS_REMOUNT | MS_BIND | MS_RDONLY
festgelegt, dann wird der Zugriff über diesen Einhängepunkt nur-lesbar, ohne andere Einhängepunkte zu
beeinflussen.
Eine Bind-Einhängung erstellen
Falls Einhängeschalter MS_BIND (verfügbar seit Linux 2.4) enthält, dann wird eine Bind-Einhängung
durchgeführt. Eine Bind-Einhängung macht eine Datei oder ein Verzeichnisunterbaum an einem anderen Punkt
innerhalb der einzelnen Verzeichnishierarchie sichtbar. Bind-Einhängungen können Dateisystemgrenzen
überwinden und sich über chroot(2)-Gefängnisse hinweg erstrecken.
Die Argumente Dateisystemtyp und Daten werden ignoriert.
Die verbleibenden Bits im Argument Einhängeschalter werden außer MS_REC auch ignoriert. (Die
Bind-Einhängung hat die gleichen Einhängeoptionen wie der unterliegende Einhängepunkt.) Lesen Sie
allerdings die Diskussion zum erneuten Einhängen weiter oben für eine Methode, wie Sie eine bestehende
Bind-Einhängung auf nur-lesend ändern.
Wenn ein Verzeichnis bind-eingehängt ist, ist standardmäßig nur dieses Verzeichnis eingehängt; falls es
Untereinhängungen unter dem Verzeichnisbaum gibt, sind diese nicht bind-eingehängt. Falls auch der
Schalter MS_REC angegeben ist, dann wird eine rekursive Bind-Einhängung durchgeführt: Alle
Untereinhängungen unter dem Unterbaum Quelle (außer nicht bind-einhängbaren Einhängungen) werden auch an
dem entsprechenden Ort im Ziel-Unterbaum bind-eingehängt.
Den Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung ändern
Falls Einhängeschalter einen aus MS_SHARED, MS_PRIVATE, MS_SLAVE, MS_UNBINDABLE (alle seit Linux 2.6.15
verfügbar) enthält, dann wird der Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung geändert. Falls mehr als
einer dieser Schalter festgelegt wird, entsteht ein Fehler.
Es können nur die Schalter MS_REC und MS_SILENT für das Ändern des Ausbreitungstyps verwandt werden.
Die Argumente Quelle, Dateisystemtyp und Daten werden ignoriert.
Die Ausbreitungstypschalter haben folgende Bedeutung:
MS_SHARED
Make this mount point shared. Mount and unmount events immediately under this mount point will
propagate to the other mount points that are members of this mount's peer group. Propagation here
means that the same mount or unmount will automatically occur under all of the other mount points
in the peer group. Conversely, mount and unmount events that take place under peer mount points
will propagate to this mount point.
MS_PRIVATE
Dieser Einhängepunkt wird privat. Ein- und Aushängeereignisse breiten sich nicht in oder aus
diesem Einhängepunkt heraus aus.
MS_SLAVE
If this is a shared mount point that is a member of a peer group that contains other members,
convert it to a slave mount. If this is a shared mount point that is a member of a peer group that
contains no other members, convert it to a private mount. Otherwise, the propagation type of the
mount point is left unchanged.
When a mount point is a slave, mount and unmount events propagate into this mount point from the (master)
shared peer group of which it was formerly a member. Mount and unmount events under this mount point do
not propagate to any peer.
A mount point can be the slave of another peer group while at the same time sharing mount and unmount
events with a peer group of which it is a member.
MS_UNBINDABLE
Diesen Einhängepunkt nicht bind-einhängbar machen. Dies ähnelt einer privaten Einhängung,
zusätzlich kann diese Einhängung nicht bind-eingehängt werden. Wenn eine rekursive Bind-Einhängung
(mount() mit den Schaltern MS_BIND und MS_REC) auf einem Verzeichnisunterbaum durchgeführt wird,
werden alle Bind-Einhängungen innerhalb des Unterbaums automatisch abgeschnitten (d.h. nicht
reproduziert), wenn der Unterbaum zum Erstellen des Zielbaumes reproduziert wird.
Standardmäßig betrifft die Änderung des Ausbreitungstyps nur den Ziel-Einhängepunkt. Falls auch der
Schalter MS_REC in Einhängeschalter festgelegt ist, dann wird der Ausbreitungstyp aller Einhängepunkte
unter Ziel auch geändert.
Für weitere Details bezüglich Einhängeausbreitungstypen (einschließlich der neuen Einhängungen
zugewiesenen Vorgabeausbreitungstypen) siehe mount_namespaces(7).
Verschieben einer Einhängung
Falls Einhängeschalter den Schalter MS_MOVE enthält (verfügbar seit Linux 2.4.18), dann wird ein
Unterbaum verschoben. Quelle gibt einen existierenden Einhängepunkt und Ziel den neuen Ort an, zu dem der
bestehende Einhängpunkt hin verlegt werden soll. Das Verschieben ist atomar: Das Unterbaum wird zu keinem
Zeitpunkt ausgehängt.
Die verbliebenen Bits im Argument Einhängeschalter werden ignoriert, wie auch die Argumente
Dateisystemtyp und Daten.
Erstellung eines neuen Einhängepunktes
Falls kein Schalter aus MS_REMOUNT, MS_BIND, MS_MOVE, MS_SHARED, MS_PRIVATE, MS_SLAVE und MS_UNBINDABLE
in Einhängeschalter festgelegt ist, führt mount() seine Vorgabeaktion aus: Erstellung eines neuen
Einhängepunktes. Quelle legt die Quelle für den neuen Einhängepunkt fest und Ziel legt das Verzeichnis
fest, an dem der Einhängepunkt erstellt werden soll.
Die Argumente Dateisystemtyp und Daten werden eingesetzt und weitere Bits können in Einhängeschalter
festgelegt werden, um das Verhalten des Aufrufs zu verändern.
RÜCKGABEWERT
Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend
gesetzt.
FEHLER
Die im Folgenden aufgeführten Fehlerwerte resultieren aus vom Dateisystemtyp unabhängigen Fehlern. Jeder
Dateisystemtyp kann seine eigenen speziellen Fehler und sein eigenes spezielles Verhalten aufweisen.
Lesen Sie den Linux-Kernel-Quellcode, um Einzelheiten zu erfahren.
EACCES Eine Komponente eines Pfades war nicht durchsuchbar. (Siehe auch path_resolution(7).)
EACCES Es wurde versucht, ein nur-lesbares Dateisystem einzuhängen, ohne den Schalter MS_RDONLY zu
verwenden.
EACCES Das Blockgerät quelle befindet sich auf einem Dateisystem, das mit der Option MS_NODEV eingehängt
wurde.
EBUSY Quelle ist bereits eingehängt.
EBUSY Quelle kann nicht nur-lesend neu eingehängt werden, da dort immer noch Dateien zum Schreiben offen
sind.
EBUSY Quelle kann nicht auf Ziel eingehängt werden, weil Ziel immer noch beschäftigt ist (es ist
Arbeitsverzeichnis eines Threads, Einhängepunkt eines anderen Gerätes, hat geöffnete Dateien,
etc.).
EFAULT Eines der Zeiger-Argumente zeigt außerhalb des Adressraums der Benutzer.
EINVAL quelle hat einen ungültigen Superblock.
EINVAL Eine Neueinhängungsaktion (MS_REMOUNT) wurde versucht, aber source war nicht bereits auf target
eingehängt.
EINVAL Eine Verschiebeaktion (MS_MOVE) wurde versucht, aber source war kein Einhängepunkt oder war '/'.
EINVAL mountflags enthält mehr als einen aus MS_SHARED, MS_PRIVATE, MS_SLAVE und MS_UNBINDABLE.
EINVAL mountflags enthält MS_SHARED, MS_PRIVATE, MS_SLAVE oder MS_UNBINDABLE und enthält auch einen von
MS_REC oder MS_SILENT verschiedenen Schalter.
EINVAL Es wurde versucht, ein nicht-bind-einhängbare Einhängung bind-einzuhängen.
EINVAL In einem nicht privilegierten Einhängenamensraum (d.h. einem Einhängenamensraum, der einem
Benutzernamensraum gehört, der durch einen nicht privilegierten Benutzer erstellt wurde) wurde
eine Bind-Einhängeaktion (MS_BIND) ohne Angabe von (MS_REC) versucht, womit der Dateisystembaum
unterhalb einer der Untereinhängungen des Bind-eingehängten Verzeichnisses offengelegt worden
wäre.
ELOOP Bei der Auflösung des Pfadnamens wurden zu viele Links gefunden.
ELOOP Es wurde eine Verschiebeaktion versucht und Ziel liegt unterhalb von Quelle.
EMFILE (Falls kein blockorientiertes Gerät benötigt wird:) Die Tabelle der Platzhaltergeräte ist voll.
ENAMETOOLONG
Ein Pfadname war länger als MAXPATHLEN.
ENODEV Der Dateisystemtyp ist nicht im Kernel konfiguriert.
ENOENT Ein Pfadname war leer oder hatte eine nicht existierende Komponente.
ENOMEM Der Kernel konnte keine freie Seite reservieren, um Dateinamen oder Daten hinein zu kopieren.
ENOTBLK
Die Quelle ist kein blockorientiertes Gerät (und ein Gerät war erforderlich).
ENOTDIR
Das Ziel oder ein Präfix der Quelle ist kein Verzeichnis.
ENXIO Die Major-Nummer des blockorientierten Gerätes Quelle liegt außerhalb des Bereichs.
EPERM Der Aufrufende verfügt nicht über die erforderlichen Rechte.
VERSIONEN
Die Definitionen von MS_DIRSYNC, MS_MOVE, MS_PRIVATE, MS_REC, MS_RELATIME, MS_SHARED, MS_SLAVE,
MS_STRICTATIME und MS_UNBINDABLE wurden in der Version 2.12 in die Glibc-Header aufgenommen.
KONFORM ZU
Diese Funktion ist Linux-spezifisch und sollte nicht in Programmen benutzt werden, die portabel gehalten
werden sollen.
ANMERKUNGEN
Seit Linux 2.4 kann ein einzelnes Dateisystem an mehreren Einhängepunkten eingehängt sein und mehrere
Einhängungen können auf dem gleichen Einhängepunkt gestapelt werden.
Das Argument Einhängeschalter hat die Magische Zahl 0xC0ED (MS_MGC_VAL) in den oberen 16 Bits. (Alle
andere in BESCHREIBUNG vorgestellten Schalter liegen in den unteren 16 Bits von Einhängeschalter.). In
Kernel-Versionen vor 2.4 war die Angabe von MS_MGC_VAL notwendig, aber seit Linux 2.4 ist dies nicht mehr
notwendig und wird, falls angegeben, ignoriert.
Der Originalschalter MS_SYNC wurde in 1.1.69 in MS_SYNCHRONOUS umbenannt, als ein anderer MS_SYNC zu
<mman.h> hinzugefügt wurde.
Vor Linux 2.4 würde ein Versuch, ein Set-User-ID- oder Set-Group-ID-Programm auf einem Dateisystem
auszuführen, das mit MS_NOSUID eingehängt ist, mit EPERM fehlschlagen. Seit Linux 2.4 werden die Bits
Set-User-ID und Set-User-Group-ID in diesem Fall einfach stillschweigend ignoriert.
Namensräume pro Prozess
Seit Kernel 2.4.19 stellt Linux Einhänge-Namensräume pro Prozess bereit. Ein Einhänge-Namensraum ist eine
Zusammenstellung von eingehängten Dateisystemen, die für einen Prozess sichtbar sind.
Einhängepunkt-Namensräume können (und werden gewöhnlich) gemeinsam von mehreren Prozessen benutzt und
Änderungen am Namensraum (d.h. Ein- und Aushängen) durch einen Prozess sind für alle anderen Prozesse
sichtbar, die den gleichen Namensraum mitverwenden. (Die Situation in Linux vor 2.4.19 kann so betrachtet
werden, als ob ein einzelner Namensraum von jedem Prozess im System mitbenutzt würde.)
Ein Kindprozess, der durch fork(2) erzeugt wurde, nutzt den Einhängenamensraum seines Elternprozesses;
der Einhängenamensraum wird über ein execve(2) beibehalten.
Ein Prozess kann einen privat eingehängten Namensraum erhalten, falls er unter Benutzung des Schalters
CLONE_NEWNS von clone(2) erstellt wurde. In diesem Fall wird sein neuer Namensraum als eine Kopie des
Namensraums des Prozesses, der clone(2) aufrief, initialisiert oder er ruft unshare(2) mit dem Schalter
CLONE_NEWNS auf, was veranlasst, dass der Einhänge-Namensraum des Aufrufenden eine private Kopie des
Namensraums erhält, der vorher mit anderen Prozessen gemeinsam benutzt wurde, so dass zukünftiges Ein-
und Aushängen durch den Aufrufenden für andere Prozesse unsichtbar ist (außer Kindprozesse, die der
Aufrufende hinterher erzeugt) und umgekehrt.
Die Linux-spezifische Datei /proc/[PID]/mounts stellt die Liste der Einhängepunkte in dem
Einhänge-Namensraum des Prozesses mit der angegebenen ID dar; lesen Sie proc(5), um Einzelheiten zu
erfahren.
SIEHE AUCH
mountpoint(1), umount(2), mount_namespaces(7), path_resolution(7), findmnt(8), lsblk(8), mount(8),
umount(8)
KOLOPHON
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.15 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des
Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Check translation of »flag«; would option be
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Linux 2. Februar 2018 MOUNT(2)