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BEZEICHNUNG

       agetty - alternativer Linux-Getty

ÜBERSICHT

       agetty [Optionen] Port [Baudrate …] [Term]

BESCHREIBUNG

       agetty  öffnet  einen  TTY-Port,  bittet um einen Anmeldenamen und startet den Befehl /bin/login. Es wird
       normalerweise durch init(8) aufgerufen.

       agetty verfügt über mehrere nicht standardisierte Funktionalitäten, die für Stand-  und  Einwählleitungen
       nützlich sind:

       •      Gleicht   die   TTY-Einstellungen   für  Paritätsbits  und  die  Lösch-,  Kill-,  Zeilenende-  und
              Großschriftzeichen an, wenn es den Anmeldenamen liest. Das Programm kann sowohl mit  7-Bit-Zeichen
              mit gerader, ungerader, keiner oder Space-Parität als auch mit 8-Bit-Zeichen ohne Parität umgehen.
              Die  folgenden  Sonderzeichen  werden erkannt: Steuerungstaste-U (kill), Entfernen und Rückschritt
              (Löschen), Zeilenumbruch und Zeilenvorschub (Zeilenende). Siehe auch  die  Optionen  --erase-chars
              und --kill-chars.

       •      Ermittelt   optional   die   Baudrate   aus   den   von   Hayes™-kompatiblen   Modems   erstellten
              CONNECT-Nachrichten.

       •      Legt optional nicht auf, wenn ihm  eine  bereits  offene  Leitung  übergeben  wird  (nützlich  für
              Rückrufanwendungen).

       •      Zeigt optional den Inhalt der Datei /etc/issue nicht an.

       •      Zeigt optional eine alternative »issue«-Datei statt /etc/issue an.

       •      Fragt optional nicht nach einem Anmeldenamen.

       •      Startet optional ein nicht vorgegebenes Anmeldeprogramm statt /bin/login.

       •      Schaltet optional Hardware-Flusssteuerung ein.

       •      Erzwingt optional, dass die Leitung lokal und keine Signalerkennung notwendig ist.

       Dieses Programm verwendet die Dateien /etc/gettydefs (System V) oder /etc/gettytab (SunOS 4) nicht.

ARGUMENTE

       Port   Ein  Pfadname  relativ  zum Verzeichnis /dev. Falls ein »-« angegeben wurde, nimmt agetty an, dass
              seine Standardeingabe bereits mit einem TTY-Port verbunden ist und dass die  Verbindung  zu  einem
              Benutzer in der Ferne bereits aufgebaut wurde.

              Wenn  unter  System  V  als  Port-Argument  ein  »-«  übergeben wird, sollte die Zeichenkette »--«
              vorangestellt werden.

       Baudrate, …
              Eine  kommatagetrennte  Liste  einer  oder  mehrerer  Baudraten.  Jedes  Mal,  wenn   agetty   ein
              BREAK-Zeichen  empfängt,  schreitet  es  durch  die  Liste fort, die so behandelt wird, als ob sie
              zirkulär wäre.

              Baudraten sollten in absteigender Reihenfolge angegeben werden, so dass das Null-Zeichen  (Strg-@)
              auch für den Wechsel der Baudrate verwandt werden kann.

              Dieses Argument ist optional und für virtuelle Terminals unnötig.

              Die  Vorgabe  für  serielle Terminals ist, die aktuelle Baudrate beizubehalten (siehe --keep-baud)
              und falls nicht erfolgreich, als Vorgabe »9600« zu verwenden.

       Term   Der Wert, der für die Umgebungsvariable TERM verwendet werden soll. Dies setzt  außer  Kraft,  was
              auch immer init(8) gesetzt haben könnte und wird an das Anmeldeprogramm und die Shell vererbt.

              Die  Vorgabe  ist »vt100« oder »linux« für Linux auf einem virtuellen Terminal oder »hurd« für GNU
              Hurd auf einem virtuellen Terminal.

OPTIONEN

       -8, --8bits
              Es wird angenommen, dass das TTY 8-Bit-korrekt ist, daher wird die Paritätserkennung abgeschaltet.

       -a, --autologin Benutzername
              Der angegebene  Benutzer  wird  ohne  Abfrage  eines  Benutzernamens  oder  Passworts  automatisch
              angemeldet.  Die  Verwendung  dieser  Option  führt  dazu,  dass  die  Option  und das Argument -f
              Benutzername zu der Befehlszeile von /bin/login hinzugefügt werden. Siehe --login-options, die zur
              Veränderung des Verhaltens dieser Option verwandt werden kann.

       -c, --noreset
              Terminal-Cflags (Steuermodi) werden nicht zurückgesetzt. Siehe termios(3) für weitere Details.

       -E, --remote
              Typischerweise wird dem Befehl login(1) ein Rechnernamen in der Ferne übergeben, wenn es von etwas
              wie telnetd(8) aufgerufen wird. Diese Option erlaubt es agetty, an login(1) für die Verwendung  in
              utmp(5) den von ihm verwandten Rechnernamen zu übergeben. Siehe --host, login(1) und utmp(5).

              Falls  eine  Option  --host  Fake-Rechner  angegeben wird, dann wird die Option und das Argument-h
              Fake-Rechner zu der Befehlszeile von /bin/login hinzugefügt.

              Falls die Option --nohostname angegeben wird, dann wird die Option  -H  zu  der  Befehlszeile  von
              /bin/login hinzugefügt.

              Siehe --login-options.

       -f, --issue-file Hinweisdatei
              Zeigt  den  Inhalt der Hinweisdatei statt von /etc/issue an. Dies ermöglicht es, auf verschiedenen
              Terminals angepasste Meldungen anzuzeigen. Die Option --noissue setzt diese Option außer Kraft.

       -h, --flow-control
              Hardwareflusssteuerung   (RTS/CTS)   aktivieren.   Es    bleibt    der    Anwendung    überlassen,
              Softwareflusssteuerung (XON/XOFF) wo notwendig zu deaktivieren.

       -H, --host Fake-Rechner
              Schreibt  den angegebenen Fake-Rechner in die Datei »utmp«. Normalerweise wird kein Anmelderechner
              angegeben, da agetty für lokale, festverdrahtete Verbindungen und  Konsolen  benutzt  wird.  Diese
              Option  kann allerdings für die Identifizierung von Terminal-Konzentratoren und ähnlichem nützlich
              sein.

       -i, --noissue
              Zeigt den Inhalt von /etc/issue (oder anderen)  vor  der  Ausgabe  der  Anmeldeeingabeaufforderung
              nicht  an.  Terminals  oder  Kommunikations-Hardware  könnten beim Empfang von vielem Text mit der
              falschen  Baudrate  durcheinanderkommen;  Einwählskripte  könnten  fehlschlagen,  falls  vor   der
              Anmeldeeingabeaufforderung zu viel Text steht.

       -I, --init-string Init-Zeichenkette
              Setzt  eine  initiale  Zeichenkette,  die  an  das TTY oder Modem vor dem Senden von allem anderen
              übertragen werden soll. Dies kann zur Initialisierung des Modems verwandt werden. Nicht  druckbare
              Zeichen   können   gesandt   werden,  indem  ihrem  oktalen  Code  ein  Rückwärtsschrägstrich  (\)
              vorangestellt wird. Beispielsweise schreiben Sie \012,  um  ein  Zeilenumbruchzeichen  (ASCII  10,
              oktal 012) zu übertragen.

       -J, --noclear
              Löscht  den  Bildschirm  nicht,  bevor  nach dem Anmeldenamen gefragt wird. Standardmäßig wird der
              Bildschirm gelöscht.

       -l, --login-program Anmeldeprogramm
              Ruft  ein  spezielles  Anmeldeprogramm  statt  /bin/login  auf.  Dies  ermöglicht  es,  ein  nicht
              standardisiertes  Anmeldeprogramm  zu  verwenden.  Beispielsweise könnte ein solches Programm nach
              einem Einwählpasswort fragen oder eine andere Passwort-Datei verwenden. Siehe --login-options.

       -L, --local-line[=Modus]
              Steuert den Leitungsschalter CLOCAL. Das  optionale  Argument  Modus  ist  »auto«,  »always«  oder
              »never«.  Falls  das  Argument Modus fortgelassen wird, ist die Vorgabe »always«. Falls die Option
              --local-line überhaupt nicht angegeben ist, dann ist die Vorgabe »auto«.

              always Erzwingt, dass die Leitung  lokal  und  keine  Signalerkennung  notwendig  ist.  Dies  kann
                     nützlich  sein,  falls  Sie  ein  lokal  angebundenes  Terminal haben, bei der die serielle
                     Leitung nicht das Signal »carrier-detect« setzt.

              never  Setzt den Schalter CLOCAL aus den Leitungseinstellungen  explizit  zurück  und  das  Signal
                     »carrier-detect« wird auf der Leitung erwartet.

              auto   Vorgabe von Agetty. Verändert die CLOCAL-Einstellung nicht und folgt den Einstellungen, die
                     vom Kernel aktiviert wurden.

       -m, --extract-baud
              Versucht,  die  Baudrate  aus  der  von Hayes™-kompatiblen Modems erstellten CONNECT-Statusmeldung
              auszulesen. Die Statusmeldungen sind von folgender Form:  »<Müll><Geschwindigkeit><Müll>«.  agetty
              nimmt  an,  dass das Modem die Statusmeldung mit der gleichen Geschwindigkeit ausgibt, wie das mit
              dem (ersten) Baudrate-Wert auf der Befehlszeile angegeben ist.

              Da die Funktionalität von --extract-baud auf stark  beschäftigten  Systemen  fehlschlagen  könnte,
              sollten Sie dennoch die Verarbeitung von BREAK aktivieren, indem Sie alle erwarteten Baudraten auf
              der Befehlszeile aufzählen.

       --list-speeds
              Unterstützte Baudraten anzeigen. Diese werden während der Kompilation festgelegt.

       -n, --skip-login
              Fragt  den  Benutzer  nicht  nach  einem  Anmeldenamen.  Dies kann für Verbindungen mit der Option
              --login-program verwandt werden, um einen nicht standardmäßigen Anmeldeprozess  wie  eine  Mailbox
              (BBS)  aufzurufen.  Beachten Sie, dass mit der Option --skip-login agetty keine Eingabezeichen von
              dem Benutzer erhält, der sich anmeldet,  und  daher  nicht  die  Parität,  Zeichenbreite  und  die
              Verarbeitung  von Zeilenumbrüchen in der Verbindung erkennen kann. Als Vorgabe wird Space-Parität,
              7-Bit-Zeichen und ASCII-CR (13) Zeilenumbruchzeichen verwandt. Achtung: Das von agetty  gestartete
              Program (normalerweise /bin/login) wird als root ausgeführt.

       -N, --nonewline
              Keinen Zeilenumbruch vor dem Schreiben von /etc/issue anzeigen.

       -o, --login-options "Anmeldeoptionen"
              Optionen  und  Argumente, die an login(1) übergeben werden. Hierbei wird \u durch den Anmeldenamen
              ersetzt. Beispiel:

                  --login-options '-h darkstar -- \u'

              Siehe --autologin, --login-program und --remote.

              Bitte lesen Sie unten den SICHERHEITSHINWEIS, bevor Sie diese Option benutzen.

       -p, --login-pause
              Wartet auf einen Tastendruck, bevor eine Anmeldeaufforderung ausgegeben wird. Kann mit --autologin
              kombiniert werden, um durch träges Erzeugen von Shells Speicher zu sparen.

       -r, --chroot Verzeichnis
              Ändert das Wurzelverzeichnis auf das angegebene Verzeichnis.

       -R, --hangup
              Ruft vhangup() auf, um auf dem angegebenen Terminal virtuell aufzulegen.

       -s, --keep-baud
              Versucht, die bestehende  Baudrate  beizubehalten.  Die  Baudraten  von  der  Befehlszeile  werden
              verwandt, wenn Agetty ein »BREAK«-Zeichen empfängt.

       -t, --timeout Dauer
              Beendet  sich, falls der Benutzername nicht innerhalb von Dauer Sekunden eingelesen werden konnte.
              Diese Option sollte nicht mit festverdrahteten Leitungen verwandt werden.

       -U, --detect-case
              Schaltet  die  Unterstützung  für  die  Erkennung  von  Terminals  ein,  die  nur   Großschreibung
              beherrschen.  Diese  Einstellung wird einen Anmeldenamen, der nur Großbuchstaben enthält, erkennen
              und davon ausgehend auf ein Terminal schließen, das nur Großbuchstaben beherrscht und dann  einige
              Groß-zu-Kleinbuchstaben-Umwandlungen  aktivieren. Beachten Sie, dass dabei keine Unterstützung für
              Unicode-Zeichen vorhanden ist.

       -w, --wait-cr
              Wartet bis der Benutzer oder das Modem ein Zeilenumbruch- oder Wagenrücklaufzeichen  gesandt  hat,
              bevor die (oder andere) Datei(n) /etc/issue und eine Eingabeaufforderung gesandt wird. Dies ist in
              Verbindung mit der Option --init-string nützlich.

       --nohints
              Keine Hinweise zu den Num-, Rollen- und Feststelltasten anzeigen.

       --nohostname
              Standardmäßig  wird  der  Rechnername  angezeigt. Wird diese Option aktiviert, wird überhaupt kein
              Rechnername angezeigt.

       --long-hostname
              Standardmäßig wird der  Rechnername  nur  bis  zum  ersten  Punkt  angezeigt.  Wird  diese  Option
              aktiviert,  dann  wird  der  vollqualifizierte Rechnername durch gethostname(3P) oder (falls nicht
              gefunden) durch getaddrinfo(3) angezeigt.

       --erase-chars Zeichenkette
              Diese Option legt zusätzliche Zeichen fest, die als Rückschritt (»das letzte Zeichen  ignorieren«)
              interpretiert werden sollen, wenn der Benutzer den Anmeldenamen eingibt. Standardmäßig war »#« das
              zusätzliche  »erase«  (löschen),  aber seit Util-Linux 2.23 werden keine zusätzlichen Löschzeichen
              standardmäßig aktiviert.

       --kill-chars Zeichenkette
              Diese Option  legt  zusätzliche  Zeichen  fest,  die  als  Bereinigen  (»alle  vorherigen  Zeichen
              ignorieren«)   interpretiert   werden   sollen,   wenn  der  Benutzer  den  Anmeldenamen  eingibt.
              Standardmäßig war »@« das zusätzliche »kill« (bereinigen), aber seit Util-Linux 2.23 werden  keine
              zusätzlichen Bereinigungszeichen standardmäßig aktiviert.

       --chdir Verzeichnis
              Vor dem Anmelden das Verzeichnis wechseln.

       --delay Nummer
              Wartet Sekunden, bevor ein TTY geöffnet wird.

       --nice Nummer
              Login mit dieser Priorität ausführen.

       --reload
              Fordert  alle  laufenden  Instanzen  von  Agetty  auf,  sich  neu  zu  laden  und ihre angezeigten
              Anmeldeaufforderungen zu aktualisieren, falls der Benutzer noch nicht mit der  Anmeldung  begonnen
              hat.   Danach  wird  sich  der  Befehl  beenden.  Diese  Funktionalität  wird  von  Systemen  ohne
              Linux-inotify(7) möglicherweise nicht unterstützt.

       --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       --help zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.

BEISPIELE

       Dieser Abschnitt zeigt Beispiele für das Prozessfeld eines  Eintrages  in  der  Datei  /etc/inittab.  Sie
       müssen für die anderen Felder geeignete Werte voranstellen. Siehe inittab(5) für weitere Details.

       Für eine hartverdrahtete Leitung oder ein Konsolen-TTY:

              /sbin/agetty 9600 ttyS1

       Für  ein direkt verbundenes Terminal ohne korrekte »carrier-detect«-Verkabelung (versuchen Sie das, falls
       Ihr Terminal nicht reagiert, statt Ihnen eine »password«-Eingabeaufforderung anzuzeigen).

              /sbin/agetty --local-line 9600 ttyS1 vt100

       Für eine altertümliche Einwählleitung mit einem 9600/2400/1200-Baud-Modem:

              /sbin/agetty --extract-baud --timeout 60 ttyS1 9600,2400,1200

       Für  ein  Hayes-Modem  mit  einer  fest  eingestellten  115200-bit/s-Schnittstelle   zum   Rechner   (die
       Beispiel-Init-Zeichenkette   schaltet   das   Echo   des   Modems   und   die   Ergebniscodes   ab,  läßt
       Modem-/Computer-Datenträgersignalerkennung  (DCD)  die   Datenträgersignalerkennung   des   Modems/Modems
       verfolgen,  erzeugt  ein  DTR, das zum Beenden der Verbindung führt und schaltet die automatische Antwort
       nach einmaligem Klingeln an):

              /sbin/agetty --wait-cr --init-string 'ATE0Q1&D2&C1S0=1 15' 115200 ttyS1

SICHERHEITSHINWEIS

       Falls Sie die Optionen --login-program und --login-options verwenden, seien Sie sich  bewusst,  dass  ein
       bösartiger  Benutzer versuchen könnte, Anmeldenamen mit eingebetteten Optionen anzugeben, die dann an das
       verwendete Anmeldeprogramm weitergegeben werden. Agetty prüft auf führende »-« und  stellt  sicher,  dass
       Anmeldenamen  als  ein  Parameter  weitergegeben  werden  (daher  werden  eingebettete Leerzeichen keinen
       weiteren Parameter erzeugen), aber abhängig davon, wie das Anmeldeprogramm  die  Befehlszeile  auswertet,
       könnte  das  nicht  ausreichen.  Prüfen  Sie,  dass  das  verwandte  Anmeldeprogramm  nicht auf diese Art
       missbraucht werden kann.

       Einige Programme verwenden »--«, um anzuzeigen,  dass  der  Rest  der  Befehlszeile  nicht  als  Optionen
       interpretiert  werden  sollte.  Verwenden  Sie,  falls  vorhanden,  diese  Funktionalität, indem Sie »--«
       übergeben, bevor der Benutzernamme mit \u übergeben wird.

MASKIERUNGEN IN ISSUE

       Die issue-Datei (/etc/issue  oder  die  mit  der  Option  --issue-file  gesetzte  Datei)  kann  bestimmte
       Maskierungscodes   enthalten,   um   den   Systemnamen,   das  Datum,  die  Zeit  usw.  anzuzeigen.  Alle
       Maskierungscodes  bestehen  aus  einem  Rückwärtsschrägstrich  (\),  der  sofort  von  einem  der   unten
       aufgeführten Zeichen gefolgt wird.

       4 oder 4{Schnittstelle}
              Insert  the  IPv4  address  of  the  specified  network  interface (for example: \4{eth0}). If the
              interface argument is not specified, then select the first fully  configured  (UP,  non-LOCALBACK,
              RUNNING)  interface.  If not any configured interface is found, fall back to the IP address of the
              machine's hostname.

       6 oder 6{Schnittstelle}
              Identisch zu \4, aber für IPv6.

       b      fügt die Baudrate der aktuellen Leitung ein.

       d      fügt das aktuelle Datum ein.

       e oder e{Name}
              Übersetzt den menschenlesbaren Namen in eine Maskierungssequenz  und  fügt  diese  ein  (Beispiel:
              \e{red}Hinweistext.\e{reset}).  Falls  das Argument Name nicht angegeben ist, wird \033 eingefügt.
              Die derzeit unterstützen Namen sind: black, blink, blue, bold, brown, cyan, darkgray, gray, green,
              halfbright, lightblue, lightcyan, lightgray, lightgreen,  lightmagenta,  lightred,  magenta,  red,
              reset, reverse und yellow. Alle unbekannten Namen werden stillschweigend ignoriert.

       s      fügt  den Systemnamen (den Namen des Betriebssystems) ein. Identisch zu »uname -s«. Siehe auch die
              Maskierungscodes.

       S oder S{VARIABLE}
              Fügt die VARIABLEn-Daten aus /etc/os-release hinzu. Falls diese Datei nicht existiert,  dann  wird
              auf  /usr/lib/os-release  zurückgefallen.  Falls  das Argument VARIABLE nicht festgelegt ist, dann
              wird »PRETTY_NAME« aus der Datei oder der Systemname  verwandt  (siehe  \s).  Der  Maskierungscode
              erlaubt  es,  /etc/issue  unabhängig  von  der  Distribution  und  der Veröffentlichung zu halten.
              Beachten Sie, dass \S{ANSI_COLOR} in die echte Terminalmaskierungssequenz umgewandelt wird.

       l      fügt den Name der aktuellen TTY-Leitung ein.

       m      fügt den Architekturkennzeichner der Maschine ein. Identisch zu »uname -m«.

       n      fügt den Knotennamen der Maschine (auch als Rechnername oder Hostname bekannt) ein.  Identisch  zu
              »uname -n«.

       o      fügt den NIS-Domain-Namen der Maschine ein. Identisch zu »hostname -d«.

       O      fügt den DNS-Domain-Namen der Maschine ein.

       r      fügt die Release-Nummer des Betriebssystems ein. Identisch zu »uname -r«.

       t      fügt die aktuelle Zeit ein.

       u      fügt die Anzahl der aktuell angemeldeten Benutzer ein.

       U      fügt die Zeichenkette »1 user« oder »<n> users« ein, wobei <n> die Anzahl der derzeit angemeldeten
              Benutzer ist.

       v      fügt die Version des Betriebssystems ein, d.h. das Baudatum usw.

       Beispielsweise führt die folgende Datei /etc/issue auf meinem System

              Dies ist \n.\o (\s \m \r) \t

       zu der Ausgabe:

              Dies ist thingol.orcan.dk (Linux i386 1.1.9) 18:29:30

DATEIEN

       /var/run/utmp
              ist die Systemstatusdatei.

       /etc/issue
              wird vor der Anmeldeeingabeaufforderung angezeigt.

       /etc/os-release /usr/lib/os-release
              enthält die Identifikationsdaten des Betriebssystems.

       /dev/console
              berichtet Probleme (falls syslog(3) nicht verwandt wird).

       /etc/inittab
              ist die init(8)-Konfigurationsdatei für einen SysV-artigen Init-Daemon.

FEHLER

       Die  Baudratenerkennungsfunktionalität  (die Option --extract-baud) verlangt, dass agetty früh genug nach
       dem Abschluss des Einwählprozesses eingeplant wird (innerhalb von 30 ms bei Modems,  die  mit  2400  Baud
       funktionieren). Für einen robusteren Betrieb verwenden Sie die Option --extract-baud immer in Kombination
       mit mehreren Baudraten im Befehlszeilenargument, so dass die Verarbeitung von BREAK aktiviert ist.

       Der  Text  in  der  Datei  /etc/issue  (oder  anderer)  und  die  Eingabeaufforderung  werden  immer  mit
       7-Bit-Zeichen und Space-Parität ausgegeben.

       Die  Baudratenerkennungsfunktionalität  (die  Option  --extract-baud)  verlangt,  dass  das  Modem   eine
       Statusmeldung nach dem Hochziehen der DCD-Leitung ausgibt.

DIAGNOSE

       Abhängig  davon,  wie  das  Programm  konfiguriert  wurde,  werden  alle  Diagnoseinformationen  auf  das
       Konsolengerät geschrieben oder über  die  syslog(3)-Funktionalität  berichtet.  Fehlernachrichten  werden
       erstellt,  falls  das  Argument  Port  kein  Terminalgerät festlegt; falls es keinen Utmp-Eintrag für den
       aktuellen Prozess gibt (nur System V) und so weiter.

AUTOREN

       Werner Fink
       Karel Zak

       Das ursprüngliche agetty für serielle Terminals wurde von W.Z. Venema <wietse@wzv.win.tue.nl> geschrieben
       und von Peter Orbaek <poe@daimi.aau.dk> nach Linux portiert.

VERFÜGBARKEIT

       Der     Befehl     agetty     ist     Teil     des     Pakets      util-linux      und      kann      von
       https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen werden.

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung  dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>, Chris
       Leick <c.leick@vollbio.de> und Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder  neuer
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       Wenn  Sie  Fehler  in  der  Übersetzung  dieser  Handbuchseite  finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an
       <debian-l10n-german@lists.debian.org>.

util-linux                                        Februar 2016                                         AGETTY(8)