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BEZEICHNUNG
debchange - Werkzeug zum Verwalten der Datei »debian/changelog« in einem Quellpaket
ÜBERSICHT
debchange [Optionen] [Text …]
dch [Optionen] [Text …]
BESCHREIBUNG
debchange oder dessen Alias dch wird eine neue Kommentarzeile zum Debian-Changelog im aktuellen Quellbaum
hinzufügen. Dieser Befehl muss innerhalb dieses Baums ausgeführt werden. Falls der Text der Änderung auf
der Befehlszeile angegeben wurde, wird debchange im Stapelverarbeitungsmodus laufen und einfach den Text
hinzufügen sowie, falls nötig, Zeilenumbrüche an der geeigneten Stelle in debian/changelog (oder dem
durch Optionen angegeben Changelog, wie unten beschrieben) hinzufügen. Falls der auf der Befehlszeile
angegebene Text eine Nullzeichenkette ist, wird debchange im Stapelverarbeitungsmodus ausgeführt ohne
einen Text hinzuzufügen. Falls der auf der Befehlszeile angegebene Text eine Leerzeichenzeichenkette ist,
wird debchange im Stapelverarbeitungsmodus ausgeführt und fügt einen leeren Changelog-Eintrag hinzu.
Falls kein Text angegeben wurde, wird debchange den durch sensible-editor festgelegten Editor für Sie
öffnen, um die Datei zu bearbeiten. (Die Umgebungsvariablen VISUAL und EDITOR werden in dieser
Reihenfolge verwendet, um festzustellen, welcher Editor benutzt werden soll). Editoren, die die Option +n
zum Starten der Bearbeitung an einer bestimmten Zeile verstehen, werden dies benutzen, um zum Bearbeiten
an die korrekte Zeile der Datei zu positionieren. Falls der Editor beendet wird, ohne die temporäre Datei
zu verändern, wird debchange beendet, ohne das existierende Changelog anzurühren. Beachten Sie, dass
davon ausgegangen wird, dass das Changelog in UTF-8 kodiert ist - falls nicht, könnten Probleme
auftreten. Bitte lesen Sie die Handbuchseite iconv(1), um herauszufinden, wie Changelogs mit älteren
Kodierungen konvertiert werden können. Eine changelog-Datei oder eine NEWS-Datei kann unter Benutzung der
weiter unten beschriebenen Option --create von Grunde auf erzeugt werden.
debchange unterstützt außerdem mittels der Option --closes automatisches Erzeugen von
Changelog-Einträgen, die Fehlerberichte schließen. Dies wird üblicherweise die Fehlerdatenbank abfragen,
das Debian Bug Tracking System (BTS, siehe https://bugs.debian.org/), um den Titel des Fehlers und das
Paket, in dem er vorkommt, zu bestimmen. Dieses Verhalten kann durch Angabe der Option --noquery oder dem
Setzen der Konfigurationsvariablen DEBCHANGE_QUERY_BTS auf no beendet werden, wie nachfolgend beschrieben
beendet werden. In beiden Fällen wird der Editor (wie oben beschrieben) immer aufgerufen, um Gelegenheit
zu geben, die Einträge zu ändern, und das Changelog wird akzeptiert, egal, ob Änderungen gemacht wurden
oder nicht. Ein zusätzlicher Changelog-Eintrag kann auf der Befehlszeile zu den Einträgen zum Schließen
angegeben werden.
Von --append, --increment, --edit, --release und --newversion kann höchstens eins, wie unten aufgeführt,
benutzt werden. Falls keine Optionen angegeben wurden, wird debchange Entscheidungsregeln benutzen, um
abzuschätzen, ob ein Paket veröffentlicht wurde oder nicht, und sich so verhalten, als sei bei der
Veröffentlichung des Pakets --increment angegeben gewesen oder andernfalls, als ob --append angegeben
wurde.
Es können zwei verschiedene Zusammenstellungen von Entscheidungsregeln benutzt werden, was durch die
Option --release-heuristic oder die Konfigurationsdateivariable DEBCHANGE_RELEASE_HEURISTIC geregelt
wird. Die Standard-Changelog-Entscheidungsregel geht davon aus, dass das Paket veröffentlicht wurde, wenn
sein Changelog im Feld »distribution« nicht UNRELEASED enthält. Falls diese Entscheidungsregel aktiviert
ist, wird die Distribution UNRELEASED in neuen Changelog-Einträgen vorgeben und die nachfolgend
beschriebene Option --mainttrailer wird automatisch aktiviert. Dies kann nützlich sein, falls ein Paket
durch verschiedene Paketbetreuer veröffentlicht werden kann oder falls Sie die Üpload-Protokolle nicht
aufbewahren. Die alternative Protokoll-Entscheidungsregel bestimmt, ob ein Paket veröffentlicht wurde,
indem es im übergeordneten Verzeichnis eine geeignete dupload(1)- oder dput(1)-Protokolldatei sucht.
Falls die Protokolldatei gefunden aber kein erfolgreiches Hochladen aufgezeichnet wurde, wird eine
Warnung ausgegeben. Dies kann daher rühren, dass das vorhergehende Hochladen von einer Version von
dupload vor 2.1 durchgeführt wurde oder das Hochladen fehlschlug.
Falls entweder --increment oder --newversion benutzt wird, wird der Name und die E-Mail der neuen Version
wie folgt bestimmt. Falls die Umgebungsvariable DEBFULLNAME gesetzt ist, wird diese für den vollständigen
Namen des Betreuers verwendet; falls nicht, wird NAME geprüft. Falls die Umgebungsvariable DEBEMAIL
gesetzt ist, wird diese für die E-Mail-Adresse benutzt. Falls diese Variable die Form »Name <E-Mail>«
hat, dann wird der Betreuername außerdem von hier genommen, wenn weder DEBFULLNAME noch NAME gesetzt
sind. Falls diese Variable nicht gesetzt ist, wird der gleiche Test für die Umgebungsvariable EMAIL
durchgeführt. Als nächste wird, falls der vollständige Name immer noch nicht bestimmt wurde, getpwuid(3)
verwendet, um den Namen aus der Passwortdatei zu bestimmen. Falls dies fehlschlägt, wird der vorherige
Changelog-Eintrag benutzt. Für die E-Mail-Adresse wird dann, falls sie nicht von DEBEMAIL oder EMAIL
gesetzt wurde, in /etc/mailname nachgesehen, dann wird versucht, sie aus dem Benutzernamen und dem FQDN
zu bilden, andernfalls wird die E-Mail-Adresse aus dem vorherigen Changelog-Eintrag verwendet. In anderen
Worten: Es ist ein guter Rat, DEBEMAIL und DEBFULLNAME zu setzen, wenn dieses Skript benutzt wird.
Für Changelogs, die Änderungen durch mehrere Mitbetreuer eines Pakets aufzeichnen, ist Unterstützung
inbegriffen. Falls ein Eintrag an die aktuellen Versionseinträge angehängt wird und sich der Betreuer vom
Betreuer unterscheidet, der als derjenige aufgelistet ist, der die letzten Einträge vorgenommen hat, dann
werden dem Changelog Zeilen hinzugefügt, die aussagen, welcher Betreuer welche Änderungen vorgenommen
hat. Derzeit wird nur einer von mehreren dieser Aufzeichnungsstile für diese Information unterstützt, in
der der Name des Betreuers, der eine Gruppe von Änderungen vorgenommen hat, in einer Zeile vor den
Änderungen in eckigen Klammen erscheint. Dies kann mittels der Option --[no]multimaint oder der
Konfigurationsdateioption DEBCHANGE_MULTIMAINT ein- und ausgeschaltet werden; standardmäßig wird es
eingeschaltet. Beachten Sie, dass diese Optionstillschweigend ignoriert wird, falls ein Eintrag bereits
auf diese Art markiert wurde.
Falls der Verzeichnisname des Quellverzeichnisbaums die Form Paket-Version hat, wird debchange außerdem
versuchen, ihn umzubenennen, falls sich die Versionsnummer (der Originalautoren) ändert. Dies kann durch
Verwendung der Befehlszeilen- oder Konfigurationsdateioption --preserve vermieden werden, wie nachfolgend
beschrieben.
Falls --force-bad-version oder --allow-lower-version benutzt wird, wird debchange nicht stoppen, falls
die neue Version kleiner als die aktuelle ist. Dies ist insbesondere beim Zurückportieren nützlich.
Prüfung von Verzeichnisnamen
Ebenso wie mehrere andere Skripte im Paket devscripts wird debchange das Verzeichnis emporsteigen, bis es
eine debian/changelog-Datei findet. Als eine Schutzmaßnahme gegen verirrte Dateien, die potenziell
Probleme bereiten, wird es den Namen des übergeordneten Verzeichnisses untersuchen, sobald es die
debian/changelog-Datei findet, und prüfen, ob dieser Verzeichnisname dem Paketnamen entspricht. Wie dies
genau geschieht, wird über zwei Konfigurationsdateivariablen geregelt, DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL und
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX, sowie ihre entsprechenden Befehlszeilenoptionen --check-dirname-level und
--check-dirname-regex.
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL kann die folgenden Werte annehmen:
0 prüft den Verzeichnisnamen nie.
1 prüft den Verzeichnisnamen nur, falls in der Suche nach debian/changelog das Verzeichnis
gewechselt werden muss. Dies ist das Standardverhalten.
2 prüft den Verzeichnisnamen immer.
Der Verzeichnisname wird geprüft, indem getestet wird, ob der aktuelle Verzeichnisname (wie er durch
pwd(1) bestimmt wurde) zum regulären Ausdruck passt, der durch die Konfigurationsdateioption
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX oder die Befehlszeilenoption --check-dirname-regex regulärer_Ausdruck
angegeben wurde. Hierbei ist regulärer_Ausdruck ein regulärer Perl-Ausdruck (siehe perlre(3perl)), der an
den Anfang und das Ende verankert wird. Falls regulärer_Ausdruck ein »/« enthält, muss er auf den
vollständigen Verzeichnispfad passen. Falls nicht, dann muss er auf den vollständigen Verzeichnisnamen
passen. Falls regulärer_Ausdruck die Zeichenkette »PACKAGE« beinhaltet, wird diese durch den Namen des
Quellpakets ersetzt, wie er aus dem Changelog bestimmt wird. Der vorgegebene Wert für den regulären
Ausdruck ist: »PACKAGE(-.+)?«, daher entspricht er Verzeichnisnamen wie PACKAGE und PACKAGE-Version.
Das Standard-Changelog, das bearbeitet werden soll, ist debian/changelog; dies kann jedoch mittels der
Optionen --changelog, --news oder der Umgebungsvariable CHANGELOG, wie nachfolgend beschrieben geändert
werden.
OPTIONEN
--append, -a
fügt einen neuen Changelog-Eintrag an das Ende der Einträge der aktuellen Version hinzu.
--increment, -i
Erhöht entweder den letzten Bestandteil der Debian-Veröffentlichungsnummer oder, falls dies ein
natives Debian-Paket ist, die Versionsnummer. Für Ubuntu oder Tanglu wird dies außerdem die Endung
von »buildX« in »ubuntu1« beziehungsweise »tanglu1« ändern. Benutzen Sie -R oder --rebuild für ein
Erhöhen ohne Änderung beim Neubauen. Dies erstellt am Anfang des Changelogs einen neuen Abschnitt
mit geeigneten Kopf- und Fußzeilen. Falls dies eine neue Version eines nativen Debian-Pakets ist,
wird außerdem der Verzeichnisname geändert, um dies widerzuspiegeln. Falls
DEBCHANGE_RELEASE_HEURISTIC changelog (Vorgabe) und die aktuelle Veröffentlichung UNRELEASED ist,
wird dies nur die Version des aktuellen Changelog-Eintrags ändern. Andernfalls wird dies einen
neuen Changelog-Eintrag mit der neuen Version erstellen.
--newversion Version, -v Version
Dies gibt die Versionsnummer (einschließlich des Debian-Veröffentlichungsteils) explizit an und
verhält sich ansonsten wie die Option --increment. Es wird außerdem den Verzeichnisnamen ändern,
falls sich die Versionsnummer des Originalpakets geändert hat. Falls DEBCHANGE_RELEASE_HEURISTIC
changelog (Vorgabe) und die aktuelle Veröffentlichung UNRELEASED ist, wird dies nur die Version
des aktuellen Changelog-Eintrags ändern. Andernfalls wird dies einen neuen Changelog-Eintrag mit
der neuen Version erstellen.
--edit, -e
bearbeitet das Changelog in einem Editor.
--release, -r
Finalize the changelog for a release. Update the changelog timestamp. If the distribution is set
to UNRELEASED, change it to the distribution from the previous changelog entry (or another
distribution as specified by --distribution). If there are no previous changelog entries and an
explicit distribution has not been specified, unstable will be used (or the name of the current
development release when run under Ubuntu).
--force-save-on-release
Wenn --release benutzt wird, wird ein Editor geöffnet, um die Prüfung des Changelogs zu
ermöglichen. Der Benutzer wird aufgefordert, die Datei zu sichern, um das geänderte Changelog zu
akzeptieren, andernfalls wird das Original beibehalten (Vorgabe).
--no-force-save-on-release
Tun Sie das nicht. Beachten Sie, dass dieser ein Schein-Changelog-Eintrag mitgeliefert werden
kann, um den gleichen Effekt zu erzielen – z.B. debchange --release "". Der Eintrag wird dem
Changelog nicht hinzugefügt, aber seine Anwesenheit wird den Editor unterdrücken.
--create
Dies wird eine neue debian/changelog-Datei erstellen (oder NEWS, falls die Option --news benutzt
wird). Sie müssen sich auf der obersten Verzeichnisebene befinden, um dies zu tun; es wird keine
Prüfung des Verzeichnisnamens durchgeführt. Der Paketname und die Version können entweder unter
Benutzung der Optionen --package und --newversion angegeben, aus dem Verzeichnisnamen mittels der
Option --fromdirname bestimmt werden oder manuell in die erzeugte changelog-Datei eingegeben
werden. Der Betreuername wird, falls dies möglich ist, aus der Umgebung bestimmt und die
Distribution wird entweder mittels der Option --distribution oder in der erzeugten changelog-Datei
angegeben.
--empty
Wenn dies in Kombination mit --create benutzt wird, unterdrückt es den automatischen Zusatz eines
»initial release«-Changelog-Eintrags (so dass der nächste Eintrag von debchange den ersten Eintrag
hinzufügt). Beachten Sie, dass dies mangels Änderungen eine dpkg-parsechangelog-Warnung beim
nächsten Aufruf verursacht.
--package Paket
Dies gibt den Paketnamen an, der im neuen Changelog benutzt werden soll; dies könnte in Verbindung
mit den Optionen --create, --increment und --newversion verwendet werden.
--nmu, -n
erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein Hochladen durch jemanden, der nicht Betreuer des
Pakets ist (NMU) entweder durch Anhängen von ».1« an eine nicht NMU-Versionsnummer (sofern es kein
natives Debian-Paket ist, in diesem Fall wird »+nmu1« angehängt) oder durch Erhöhen einer
NMU-Versionsnummer und dem Hinzufügen eines NMU-Changelog-Eintrags. Dies geschieht automatisch,
falls der Paketierer in debian/control weder im Feld Maintainer noch im Feld Uploaders steht,
außer wenn DEBCHANGE_AUTO_NMU auf no gesetzt ist oder die Option --no-auto-nmu benutzt wird.
--bin-nmu
erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein binäres Hochladen durch jemanden, der nicht
Betreuer des Pakets ist (NMU) entweder durch Anhängen von »+b1« an eine nicht
binär-NMU-Versionsnummer oder durch Erhöhen einer binär-NMU-Versionsnummer und Hinzufügen eines
binär-NMU-Changelog-Kommentars.
--qa, -q
erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein Hochladen durch das Debian-QA-Team und fügt
einen Changelog-Kommentar QA upload hinzu.
--rebuild, -R
erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein Neubauen ohne Änderungen, indem ein »build1«
angehängt oder die Versionsnummer eines neu gebauten Pakets erhöht wird.
--security, -s
erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein Hochladen durch das Debian-Sicherheits-Team als
NMU und fügt einen Changelog-Kommentar Security Team upload hinzu.
--lts erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein Hochladen durch das LTS-Sicherheits-Team als NMU
und fügt einen Changelog-Kommentar LTS Team upload hinzu.
--team erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein Hochladen durch ein Team und fügt einen
Changelog-Kommentar Team upload hinzu.
--upstream, -U
hängt nicht distro-name1 an die Version einer abgeleiteten Distribution an, erhöht die
Debian-Version.
--bpo erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein Hochladen nach buster-backports und fügt einen
Changelog-Kommentar »backport upload« hinzu.
--stable
erhöht die Debian-Veröffentlichungsnummer für ein Hochladen in die aktuelle
Stable-Veröffentlichung.
--local, -lEndung
fügt eine Endung an eine Debian-Versionsnummer für ein lokal gebautes Paket hinzu.
--force-bad-version, -b
erzwingt, dass eine Versionsnummer niedriger als die aktuelle ist (z.B. wenn rückportiert wird).
--allow-lower-version Muster
erlaubt, dass eine Versionsnummer niedriger als die aktuelle ist, falls die neue Versionsnummer
zum angegebenen Muster passt.
--force-distribution
erzwingt, dass die bereitgestellte Distribution benutzt wird, sogar dann, wenn sie nicht zur Liste
der bekannten Distributionen passt (z.B. für inoffizielle Distributionen).
--auto-nmu
versucht automatisch zu bestimmen, ob eine Änderung im Changelog für ein Hochladen durch jemanden,
der kein Paketbetreuer ist (NMU), steht. Dies ist die Voreinstellung.
--no-auto-nmu
deaktiviert automatische NMU-Erkennung; entspricht dem Setzen von DEBCHANGE_AUTO_NMU auf no.
--fromdirname, -d
Dies wird die Versionsnummer der Originalautoren vom Verzeichnisnamen nehmen, der in der Form
Paket-Version vorliegen sollte. Falls die Versionsnummer der Originalautoren gegenüber dem
neuesten Changelog-Eintrag erhöht wurde, wird ein neuer Eintrag mit der Versionsnummer Version-1
(oder Version, falls es ein natives Debian-Paket ist) erstellt, mit der gleichen Epoche wie die
vorhergehende Paketversion. Falls die Versionsnummer der Originalautoren dieselbe ist, wird sich
diese Option genauso verhalten wie -i.
--closes nnnnn[,nnnnn …]
fügt Changelog-Einträge zum Schließen der angegebenen Fehlernummern hinzu. Außerdem ruft es den
Editor nach dem Hinzufügen dieser Einträge auf. Dies wird Warnungen erzeugen, falls die
Fehlerdatenbank nicht kontaktiert werden kann (und --noquery nicht angegeben wurde) oder falls es
Probleme mit dem gefundenen Fehlerbericht gibt.
--[no]query
Soll versucht werden, die Fehlerdatenbank beim Generieren der Einträge zum Schließen abzufragen?
--preserve, -p
erhält den Namen des Quellverzeichnisbaums, falls sich die Versionsnummer der Originalautoren
(oder die Versionsnummer eines nativen Debian-Pakets) ändert. Siehe auch den
Konfigurationsdateivariablenabschnitt weiter unten.
--no-preserve, --nopreserve
erhält den Namen des Quellverzeichnisbaums nicht (Vorgabe).
--vendor vendor
überschreibt die durch Dpkg-vendor zurückgegebene Vorgabekennung mit der des Distributors. Dieser
Name wird für Entscheidungsregeln benutzt, die auf neue Paketversionen und Plausibilitätsprüfungen
der Zieldistribution angewendet werden.
--distribution Distribution, -D Distribution
benutzt die angegebene Distribution in dem Changelog-Eintrag, der bearbeitet wird, anstatt die
Distribution des vorherigen Changelog-Eintrags für neue Einträge oder den existierenden Wert für
existierende Einträge zu verwenden.
--urgency Dringlichkeit, -u Dringlichkeit
benutzt die angegebene Dringlichkeit in dem Changelog-Eintrag, der bearbeitet wird, anstatt die
Standarddringlichkeit »medium« für neue Einträge oder den existierenden Wert für existierende
Einträge zu verwenden.
--changelog Datei, -c Datei
Dies wird das Changelog Datei anstelle des vorgegebenen debian/changelog bearbeiten. Diese Option
setzt jede Einstellung der Umgebungsvariable CHANGELOG außer Kraft. Außerdem wird kein Durchlaufen
von Verzeichnissen durchgeführt, wenn diese Option benutzt wird.
--news [News-Datei]
Dies wird die News-Datei (standardmäßig debian/NEWS) statt des normalen Changelogs bearbeiten. Es
wird eine Verzeichnissuche durchgeführt. Das Changelog wird untersucht, um die aktuelle
Paketversion zu bestimmen.
--[no]multimaint
Soll angezeigt werden, ob Teile des Changelogs durch unterschiedliche Paketbetreuer erstellt
wurden? Vorgabe ist »yes«; siehe die Erörterung weiter oben und außerdem die
Konfigurationsdateioption DEBCHANGE_MULTIMAINT weiter unten.
--[no]multimaint-merge
Sollen alle vom gleichen Autor vorgenommenen Änderungen im selben Abschnitt des Changelogs
zusammengeführt werden? Vorgabe ist »no«; siehe die Erörterung weiter oben und außerdem die
Konfigurationsdateioption DEBCHANGE_MULTIMAINT weiter unten.
--maintmaint, -m
ändert nicht die Paketbetreuereinzelheiten, die vorher im Changelog aufgeführt wurden. Dies ist
insbesondere für Sponsoren nützlich, die automatisch eine Nachricht bezüglich der Sponsorschaft
hinzufügen möchten, ohne die anderen Changelog-Einzelheiten zu stören. Beachten Sie, dass es
einige interessante Wechselwirkungen geben könnte, falls der Modus für mehrere Betreuer verwendet
wird; Sie möchten in solchen Fällen wahrscheinlich das Changelog manuell prüfen, ehe Sie das Paket
hochladen.
--controlmaint, -M
benutzt Paketbetreuereinzelheiten aus dem debian/control-Feld Maintainer anstatt aus passenden
Umgebungsvariablen (DEBFULLNAME, DEBEMAIL, etc.). Diese Option könnte nützlich sein, um
Einzelheiten des Hauptpaketbetreuers im Vorspann des Changelogs nach einem falschen Bearbeiten
wiederherzustellen (z.B. wenn -m beabsichtigt war, aber vergessen wurde) oder wenn ein Paket im
Namen des Hauptpaketbetreuers (z.B. dem Team) veröffentlicht wird.
--[no]mainttrailer, -t
Falls mainttrailer gesetzt wurde, werden Änderungen an der existierenden Changelog-Nachspannzeile
vermieden (d.h. die Betreuer- und Datumsstempeleinzelheiten), es sei denn, es wird mit Optionen
verwendet, die ein Ändern des Nachspanns erfordern (z.B. --create, --release, -i, --qa, etc.)
Diese Option unterscheidet sich von --maintmaint, in dem es, falls zweckmäßig, den
Mehrbetreuermodus mit Ausnahme der Bearbeitung des Nachspanns benutzt. Siehe auch die
Konfigurationsdateioption DEBCHANGE_MULTIMAINT weiter unten.
--check-dirname-level N
Die Erklärung dieser Variablen finden Sie im vorhergehenden Abschnitt Prüfung von
Verzeichnisnamen.
--check-dirname-regex regulärer_Ausdruck
Die Erklärung dieser Variablen finden Sie im vorhergehenden Abschnitt Prüfung von
Verzeichnisnamen.
--no-conf, --noconf
keine Konfigurationsdateien lesen, Dies kann nur als erste auf der Befehlszeile angegebene Option
benutzt werden.
--release-heuristic Protokoll|Changelog
steuert, wie debchange bestimmt, ob ein Paket veröffentlicht wurde, wenn entschieden wird, ob ein
neuer Changelog-Eintrag erstellt oder an einen existierenden Changelog-Eintrag angehängt wird.
--help, -h
zeigt eine Hilfenachricht an und endet erfolgreich
--version
zeigt Versions- und Copyright-Informationen an und endet erfolgreich.
KONFIGURATIONSVARIABLEN
Die beiden Konfigurationsdateien /etc/devscripts.conf und ~/.devscripts werden in dieser Reihenfolge
eingelesen, um Konfigurationsvariablen zu setzen. Befehlszeilenoptionen können benutzt werden, um
Einstellungen in Konfigurationsdateien zu setzen. Einstellungen in Umgebungsvariablen werden zu diesem
Zweck ignoriert. Die derzeit bekannten Variablen sind:
DEBCHANGE_PRESERVE
Falls dieser Parameter auf yes gesetzt ist, ist das dasselbe, als wenn der Befehlszeilenparameter
--preserve benutzt würde.
DEBCHANGE_QUERY_BTS
Falls dieser Parameter auf no gesetzt ist, ist das dasselbe, als wenn der Befehlszeilenparameter
--noquery benutzt würde.
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL, DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX
Die Erklärung dieser Variablen finden Sie im vorhergehenden Abschnitt »Prüfung von
Verzeichnisnamen«. Beachten Sie, dass dies paketweite Konfigurationsvariablen sind und daher alle
devscripts-Skripte beeinflussen, die ihren Wert prüfen. Dies wird in ihren jeweiligen
Handbuchseiten und in devscripts.conf(5) beschrieben.
DEBCHANGE_RELEASE_HEURISTIC
steuert, wie debchange bestimmt, ob ein Paket veröffentlicht wurde, wenn entschieden wird, ob ein
neuer Changelog-Eintrag erstellt oder an einen existierenden Changelog-Eintrag angehängt wird.
Dies kann entweder log oder changelog sein.
DEBCHANGE_MULTIMAINT
Falls dies auf no gesetzt ist, wird debchange keine Mehrbetreuer-Unterscheidungen einbauen, wenn
ein anderer Betreuer einen Eintrag an ein existierendes Changelog anhängt. Siehe die vorhergehende
Erörterung. Vorgabe ist yes.
DEBCHANGE_MULTIMAINT_MERGE
Falls diese Variable den Wert yes hat, wird debchange im Mehrbetreuermodus prüfen, ob es bereits
Änderungen durch den aktuellen Paketbetreuer gibt. Es fügt die neuen Änderungen dem existierenden
Block hinzu, anstatt einen neuen Block zu erstellen. Voreinstellung ist no.
DEBCHANGE_MAINTTRAILER
Falls dies auf no gesetzt ist, dann entspricht das der Verwendung des Befehlszeilenparameters
--nomainttrailer.
DEBCHANGE_TZ
benutzt diese Zeitzone für Changelog-Einträge. Vorgabe ist die Zeitzone von user/system, wie sie
von »date -R« angezeigt und durch die Umgebungsvariable TZ beeinflusst wird.
DEBCHANGE_LOWER_VERSION_PATTERN
Falls dies gesetzt ist, dann entspricht das der Verwendung des Befehlszeilenparameters
--allow-lower-version.
DEBCHANGE_AUTO_NMU
Falls dies auf no gesetzt ist, wird debchange nicht versuchen, automatisch zu bestimmen, ob der
aktuelle Changelog-Abschnitt einen NMU darstellt. Die Vorgabe ist yes. Siehe die vorhergehende
Erörterung der Option --nmu.
DEBCHANGE_FORCE_SAVE_ON_RELEASE
Falls dies auf no gesetzt ist, dann entspricht das der Verwendung des Befehlszeilenparameters
--no-force-save-on-release.
DEBCHANGE_VENDOR
benutzt diesen Anbieter statt der Vorgabe (Ausgabe von Dpkg-vendor). Einzelheiten finden Sie unter
--vendor.
UMGEBUNGSVARIABLEN
DEBEMAIL, EMAIL, DEBFULLNAME, NAME
Siehe die vorhergehende Beschreibung über die Benutzung dieser Umgebungsvariablen.
CHANGELOG
Diese Variable gibt an, welches Changelog anstelle von debian/changelog bearbeitet wird. Es wird
kein Verzeichnisdurchlauf und keine Verzeichnisüberprüfung durchgeführt, wenn diese Variable
gesetzt ist. Diese Variable wird durch die Befehlszeileneinstellung --changelog außer Kraft
gesetzt.
VISUAL, EDITOR
Diese Umgebungsvariablen legen (in dieser Reihenfolge) fest, welcher Editor durch sensible-editor
benutzt wird.
SIEHE AUCH
debc(1), debclean(1), dput(1), dupload(1), devscripts.conf(5)
AUTOR
Der ursprüngliche Autor war Christoph Lameter <clameter@debian.org>. Viele bedeutende Änderungen und
Verbesserungen wurden von Julian Gilbey <jdg@debian.org> beigetragen.
ÜBERSETZUNG
Diese Übersetzung wurde mit dem Werkzeug po4a <URL:https://po4a.alioth.debian.org/> durch Chris Leick
c.leick@vollbio.de im Juli 2012 erstellt und vom deutschen Debian-Übersetzer-Team korrekturgelesen. Bitte
melden Sie alle Fehler in der Übersetzung an debian-l10n-german@lists.debian.org oder als Fehlerbericht
an das Paket devscripts. Sie können mit dem folgenden Befehl das englische Original anzeigen »man -L C
Abschnitt deutsche_Handbuchseite«.
DEBIAN Debian-Hilfswerkzeuge DEBCHANGE(1)