Provided by: manpages-de_2.16-1_all bug

BEZEICHNUNG

       script - Eingabeskript einer Terminalsitzung anlegen

ÜBERSICHT

       script [Optionen] [Datei]

BESCHREIBUNG

       script  erstellt  ein Eingabeskript aus allem, was in Ihrem Terminal angezeigt wird. Es ist für Studenten
       nützlich, die eine aufgezeichnete Kopie einer interaktiven Sitzung als Nachweis  (zum  Beispiel  für  das
       Lösen einer Aufgabe) benötigen, da die Eingabeskript-Datei später mit lpr(1) ausgedruckt werden kann.

       Falls das Argument Datei angegeben ist, speichert script den Dialog in dieser Datei. Falls kein Dateiname
       angegeben ist, wird der Dialog in der Datei typescript gespeichert.

OPTIONEN

       Nachfolgend  kann  dem Argument Größe eines der multiplikativen Suffixe KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und
       so weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen  (das  »iB«  ist  optional,  zum  Beispiel  ist  »K«
       gleichbedeutend mit »KiB«) oder die Suffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB,
       ZB und YB folgen.

       -a, --append
              hängt die Ausgabe an Datei oder typescript an, wobei der vorherige Inhalt erhalten bleibt.

       -c, --command Befehl
              führt  den  Befehl  anstelle  einer  interaktiven  Shell aus. Das erleichtert es einem Skript, die
              Ausgabe eines Programms aufzuzeichnen, das sich anders verhält, wenn die Standardausgabe kein  TTY
              ist.

       -e, --return
              gibt  den Exit-Code des Kindprozesses zurück. Dafür wird das gleiche Format wie bei der Beendigung
              der Bash benutzt, bei der der Exit-Code 128+N ist. Der Exit-Code des Kindprozesses wird auch immer
              in der Eingabeskript-Datei gespeichert.

       -f, --flush
              aktualisiert die Ausgabe nach jedem Schreibvorgang. Dies ist für die Fernzusammenarbeit hilfreich:
              Eine Person schreibt »mkfifo foo; script -f foo« und eine andere kann mit »cat  foo«  in  Echtzeit
              beaufsichtigen, was geschieht.

       --force
              ermöglicht,  dass das Ausgabeziel, also die Eingabeskript-Datei, ein harter oder symbolischer Link
              sein kann. Der Befehl wird einem symbolischen Link folgen.

       -o, --output-limit Größe
              begrenzt die Größe der Eingabeskript- und Timingdateien auf den angegebenen Wert  und  stoppt  den
              Kindprozess,  nachdem diese Größe überschritten wurde. In die Berechnung der Dateigröße werden die
              Start- und Ende-Meldungen nicht einbezogen, die der Befehl script der  Ausgabe  des  Kindprozesses
              voranstellt bzw. anhängt. Wegen der Pufferung kann die Ausgabedatei größer als der angegebene Wert
              sein.

       -q, --quiet
              unterdrückt  Meldungen  (die  Meldungen  zu  Beginn  und  Ende werden nicht in die Standardausgabe
              geschrieben).

       -t[Datei], --timing[=Datei]
              schreibt die Timing-Daten in die Standardausgabe oder in die Datei,  falls  diese  angegeben  ist.
              Diese  Daten  enthalten zwei Felder, die durch Leerraum getrennt sind. Das erste Feld gibt an, wie
              viel Zeit seit der vorigen Ausgabe vergangen ist. Das zweite Feld gibt die Anzahl  der  in  dieser
              Zeit  ausgegebenen  Zeichen  an. Diese Informationen können zur Wiedergabe von Eingabeskripten mit
              realistischen Eingabe- und Ausgabeverzögerungen verwendet werden.

       -V, --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       -h, --help
              zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

ANMERKUNGEN

       Das Skript endet, wenn die mit fork gestartete Shell  beendet  wird  (ein  Strg-D  für  die  Bourne-Shell
       (sh(1)) und exit, logout oder Strg-d (falls ignoreeof nicht gesetzt ist) für die C-Shell, csh(1)).

       Bestimmte  interaktive  Befehle,  wie  vi(1),  erzeugen  Datenmüll in der Eingabeskript-Datei. Der Befehl
       script funktioniert mit Befehlen am besten, die den Bildschirm nicht manipulieren, die Ergebnisse  sollen
       ein Hardcopy-Terminal nachahmen.

       Es wird nicht empfohlen, script in nicht-interaktiven Shells auszuführen. Die innere Shell von script ist
       immer   interaktiv,   was   zu   unerwarteten   Ergebnissen  führen  könnte.  Falls  Sie  script  in  der
       Shell-Initialisierungsdatei verwenden, müssen Sie verhindern, dass es eine Endlosschleife durchläuft. Sie
       können beispielsweise die Datei .profile verwenden, die nur von Anmeldeshells gelesen wird:

              if test -t 0 ; then
                  script
                  exit
              fi

       Sie sollten es auch vermeiden, script in Befehlsweiterleitungen (Pipes)  zu  verwenden,  da  script  mehr
       Eingaben lesen kann, als Sie erwarten würden.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       Die folgende Umgebungsvariable wird von script verwendet:

       SHELL  Falls  die  Variable  SHELL  existiert,  dann wird die von script geforkte Shell diese Shell sein.
              Falls SHELL nicht gesetzt ist, wird die Bourne-Shell angenommen (die meisten Shells  setzen  diese
              Variable automatisch).

SIEHE AUCH

       csh(1) (für den history-Mechanismus), scriptreplay(1)

GESCHICHTE

       Der Befehl script erschien in 3.0BSD.

FEHLER

       script  schreibt  alles  in die Protokolldatei, auch Zeilenvorschübe und Rückschritte. Das ist nicht das,
       was der naive Benutzer erwartet.

       script wurde primär für interaktive Terminalsitzungen entworfen. Wenn die Standardeingabe  kein  Terminal
       ist (zum Beispiel: echo foo | script), dann könnte die Sitzung hängenbleiben, weil der interaktiven Shell
       innerhalb  der  script-Sitzung  die  Dateiende-Markierung (EOF) fehlt und script keinen Anhaltspunkt hat,
       wann es die Sitzung schließen soll. Im Abschnitt ANMERKUNGEN finden Sie weitere Informationen.

VERFÜGBARKEIT

       Der Befehl script ist Teil des Pakets util-linux, welches  aus  dem  Linux Kernel-Archiv  heruntergeladen
       werden kann.

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
       erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder  neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn  Sie  Fehler  in  der  Übersetzung  dieser  Handbuchseite  finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an
       <debian-l10n-german@lists.debian.org>.

util-linux                                          Juni 2014                                          SCRIPT(1)