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BEZEICHNUNG
kernel-pkg.conf - Konfigurationsdatei für Make-Kpkg
ÜBERSICHT
/etc/kernel-pkg.conf oder ~/.kernel-pkg.conf
BESCHREIBUNG
Die Datei /etc/kernel-pkg.conf oder ~/.kernel-pkg.conf ist tatsächlich ein Makefile-Schnipsel, der
während des Bauprozesses der Kernel-Pakete inbegriffen ist. Daher können Sie jede gültige
Makefile-Direktive in dieser Datei ablegen (stellen Sie nur sicher, dass Sie wissen, was Sie tun). Falls
die benutzerabhängige Konfigurationsdatei ~/.kernel-pkg.conf existiert, wird sie gegenüber der
systemweiten Konfigurationsdatei /etc/kernel-pkg.conf bevorzugt geladen.
All die Variablen haben vernünftige Vorgabewerte und können pro Ausführung oder auf individueller Basis
durch Verwendung einer Umgebungsvariable außer Kraft gesetzt werden. Einige der Variablen können
obendrein durch Optionen für make-kpkg aufgehoben gesetzt werden.
Momentan werden folgende vom Benutzer veränderbaren Variablen unterstützt:
maintainer
der lokale Kernel-Paketbetreuer (Image, Header, Dokumentation, etc.); wird bei der
Paketinstallation durch postinst gesetzt; kann durch die Umgebungsvariable KPKG_MAINTAINER außer
Kraft gesetzt werden. Bitte achten Sie darauf, dass jegliche Apostrophe »'« wie folgt maskiert
werden sollen: maintainer = John O'\”Brien. Ja, das ist hässlich, aber es funktioniert.
email die E-Mail-Adresse dieser Person; wird bei der Paketinstallation durch postinst gesetzt; kann
durch die Umgebungsvariable KPKG_EMAIL außer Kraft gesetzt werden
pgp eine Schlüsselkennzahl, die beim Signieren von Paketen verwandt wird; wird üblicherweise neben
dpkg-buildpackage unter Benutzung der Option -k und Modulen Dritter in der Umbebungsvariablen
KMAINT mitgegeben, falls separate Module (wie PCMCIA etc.) in $MODULE_PATH gebaut werden; kann
durch die Umbebungsvariable PGP_SIGNATURE außer Kraft gesetzt werden und wird (wieder) durch die
Option --pgpsign von make-kpkg außer Kraft gesetzt. Vorgabe ist maintainer. (optional)
debian die Version der Kernel-Pakete, schließt sowohl die Version der Originalautoren als auch die
Debian-Überarbeitung ein; kann durch die Umbebungsvariable DEBIAN_REVISION außer Kraft gesetzt
werden und wird (wieder) durch die Option --revision von make-kpkg außer Kraft gesetzt. Vorgabe
ist <VERSION>-10.0.0.Custom. (optional)
debian_revision_mandatory
normalerweise nicht gesetzt. Falls dies oder die Umgebungsvariable DEBIAN_REVISION_MANDATORY
gesetzt sind, dann führt es zu einem Fehler, wenn die Debian-Überarbeitung nicht bereitgestellt
wird (und make-kpkg keinen Vorgabewert für 10.0.0.Custom bereitstellen soll).
kimage der Kernel-Image-Typ (d.h. zImage oder bzImage); kann durch die Umbebungsvariable IMAGE_TYPE außer
Kraft gesetzt werden und wird (wieder) durch die Optionen --zimage oder --bzimage von make-kpkg
außer Kraft gesetzt. Vorgabe ist bzImage. (optional)
config_target
welcher Typ von Konfigurationsschritt zu unternehmen ist. Vorgabe ist »oldconfig«, was bei der
normalen, nicht interaktiven (oder minimal interaktiven) Ausführung gut ist. (Die
Umgebungsvariable CONFIG_TARGET setzt dies außer Kraft.) Falls der Wert von config_target nicht
erkannt wird, wird er auf »oldconfig« zurückgesetzt.
use_saved_config
Diese Variable ist nur für Experten. Falls sie auf NO gesetzt ist (die Umgebungsvariable
USE_SAVED_CONFIG setzt dies außer Kraft), wird die Datei .config.save auf der obersten
Verzeichnisebene ignoriert.
root_cmd
Diese Variable ist dazu gedacht, im Ziel buildpackage an dpkg-buildpackage übergeben zu werden.
Dies sollte als Mittel zum Erlangen von Superuser-Rechten gesetzt werden (beispielsweise »sudo«
oder »fakeroot«), wie es die dpkg-buildpackages-Option -r erfordert. Die Umgebungsvariable
ROOT_CMD setzt dies außer Kraft. Benutzen Sie die Umgebungsvariable UNSIGN_SOURCE, um eine Option
an dpkg-buildpackage zu übergeben, dass die Quelle nicht signiert wird; verwenden Sie
gleichermaßen die Umgebungsvariable UNSIGN_CHANGELOG, um eine Option an dpkg-buildpackage zu
übergeben, dass das Änderungsprotokoll nicht signiert wird. Diese Variable ist wiederum nur
nützlich für das buildpackage-Ziel. Setzen Sie die Umgebungsvariable ROOT_CMD, falls Sie zum
Beispiel nur das Kernel-Image bauen möchten.
delete_build_link
Falls dies auf »YES« gesetzt ist, soll der symbolische Verweis /lib/modules/$VERSION/build aus dem
resultierenden .deb-Paket entfernt werden. Die Umgebungsvariable DELETE_BUILD_LINK setzt dies
außer Kraft. Standardmäßig ist sie nicht gesetzt. Beachten Sie, dass die Groß- und Kleinschreibung
berücksichtigt wird, »yes« soll nicht funktionieren.
do_clean
Auf »YES« gesetzt, hat dies zur Folge, dass »make clean« im Kernel-Quellverzeichnisbaum ausgeführt
wird, nachdem das Kernel-Image-Paket gebaut wurde. Die Umgebungsvariable CLEAN_SOURCE setzt dies
außer Kraft. Standardmäßig ist sie nicht gesetzt. Beachten Sie, dass die Groß- und Kleinschreibung
berücksichtigt wird, »yes« soll nicht funktionieren.
install_vmlinux
auf »YES« setzen, um das dekomprimierte ELF-Image zusammen mit dem bootbaren komprimierten
Kernel-Image (vmlinuz) zu installieren. Standardmäßig ist es nicht gesetzt. Beachten Sie, dass die
Groß- und Kleinschreibung berücksichtigt wird, »yes« soll nicht funktionieren.
image_clean_hook
gesetzt, dass es auf eine ausführbare Datei zeigt, sollte dies dafür sorgen, dass diese
ausführbare Datei von der obersten Verzeichnisebene des (temporären) Kernel-Image-Baums ausgeführt
wird, bevor das Kernel-Image gepackt wird. Dies hat auf nichts außer das Image Auswirkungen, das
gepackt wird – falls das Skript im aktuellen Verzeichnis und seinen Unterverzeichnissen arbeitet,
sollte der Originalquellverzeichnisbaum intakt bleiben. Dies soll Nachrichten des Kernel-Images
erleichtern, das gepackt wird.
source_clean_hook
gesetzt, dass es auf eine ausführbare Datei zeigt. Dies soll dafür sorgen, dass diese ausführbare
Datei von der obersten Verzeichnisebene des (temporären) Kernel-Image-Baums ausgeführt wird, bevor
die Quellen gepackt werden, ./debian/tmp-source/usr/src/kernel-source-X.X.XX. Dies hat auf nichts
außer das Image Auswirkungen, das gepackt wird – falls das Skript im aktuellen Verzeichnis und
seinen Unterverzeichnissen arbeitet, sollte der Originalquellverzeichnisbaum intakt bleiben. Dies
soll Nachrichten des Kernel-Images erleichtern, das gepackt wird (um zum Beispiel Verzeichnisse
der Versionskontrolle zu entfernen oder unerwünschte Architekturen zu reduzieren).
header_clean_hook
gesetzt, dass es auf eine ausführbare Datei zeigt. Dies soll dafür sorgen, dass diese ausführbare
Datei von der obersten Verzeichnisebene des Kernel-Headers ausgeführt wird, bevor die Header
gepackt werden. Dies hat auf nichts außer das Image Auswirkungen, das gepackt wird – falls das
Skript im aktuellen Verzeichnis und seinen Unterverzeichnissen arbeitet, sollte der
Originalquellverzeichnisbaum intakt bleiben. Dies soll Nachrichten des Kernel-Images erleichtern,
das gepackt wird (um zum Beispiel Verzeichnisse der Versionskontrolle zu entfernen oder
unerwünschte Architekturen zu reduzieren).
doc_clean_hook
gesetzt, dass es auf eine ausführbare Datei zeigt. Dies soll dafür sorgen, dass diese ausführbare
Datei von der obersten Verzeichnisebene des Dokumentationsverzeichnisbaums ausgeführt wird, bevor
die Kernel-Dokumentation gepackt wird. Dies hat auf nichts außer das Image Auswirkungen, das
gepackt wird – falls das Skript im aktuellen Verzeichnis und seinen Unterverzeichnissen arbeitet,
sollte der Originalquellverzeichnisbaum intakt bleiben. Dies soll Nachrichten des Kernel-Images
erleichtern, das gepackt wird (um zum Beispiel Verzeichnisse der Versionskontrolle zu entfernen
oder unerwünschte Architekturen zu reduzieren).
extra_docs
Diese Variable sollte auf den Pfad jeder zusätzlichen Dokumentation gesetzt werden, die im
Verzeichnis /usr/share/doc/kernel-image-X.X.XX/ installiert sein sollte. Es gibt dort keine
Überprüfung auf Namenskonflikte und die Dateien werden nicht komprimiert. Falls Sie also wollen,
dass die Dateien komprimiert werden, komprimieren Sie sie vorher und stellen den Pfad der
komprimierten Datei bereit. Die Umgebungsvariable EXTRA_DOCS setzt dies außer Kraft und wäre
höchstwahrscheinlich so wie zusätzliche Dokumentation angegeben.
kpkg_follow_symlinks_in_src
Diese Option ist insbesondere für die Leute nützlich, die Ansammlungen symbolischer Verweise zum
Kompilieren von Kerneln verwenden. Mit dieser Option sollen Kernel-Quell- und -Header-Pakete nicht
voller defekter symbolischer Verweise sein, sondern stattdessen soll den symbolischen Verweisen
gefolgt werden. Bitte beachten Sie, dass jegliche symbolische Verweise in den Kernel-Quellen
zusätzlich abgeflacht werden. Die Umgebungsvariable KPKG_FOLLOW_SYMLINKS_IN_SRC setzt dies außer
Kraft. Standardmäßig ist sie nicht gesetzt.
make_libc_headers
Dies ist für die Verwendung durch den libc6-Paketbetreuer gedacht, wenn er libc6 kompiliert bis
hin zum Paketieren der zugehörigen Header. SETZEN SIE DIES NICHT, es sei denn, Sie wissen was Sie
tun, da eine falsche Zusammenstellung von Headern Ihres Pakets und libc6 eine hintergründige
Instabilität in sämtlichem, auf Ihrem Rechner kompilierten Kode erzeugen könnte. Sie wurden
gewarnt. Die Umgebungsvariable KPKG_FOLLOW_SYMLINKS_IN_SRC setzt dies außer Kraft. Standardmäßig
ist sie nicht gesetzt.
CONCURRENCY_LEVEL
Diese Variable setzt, falls sie definiert ist, die Nebenläufigkeitsstufe von »make«, das benutzt
wird, um den Kernel und die Module zu kompilieren, die mit -j-Schaltern zur Untererstellung im
Ziel build von make-kpkg gesetzt sind. Sie sollte, wenn sie benutzt wird, eine (kleine) Ganzzahl
sein.
ARCH_IN_NAME
Diese Variable veranlasst make-kpkg, falls sie definiert ist, einen erweiterten Namen für das
Kernel-Image-Paket durch Einbetten der Unterarchitektur in den Image-Namen zu benutzen. Daher
könnte jemand ein Skript schreiben, um nacheinander mehrere Unterarchitekturen zu erstellen. Bitte
beachten Sie, dass nur der Paketname davon beeinflusst wird, nicht Modulspeicherorte etc.
CONFDIR
Setzen Sie diese Variable entweder in der Umgebung oder in der Konfigurationsdatei, um auf den Ort
zu verweisen, an dem die Kernel-Konfigurationsdateien liegen. Dies sind architekturspezifische
.config-Dateien (Beispiele finden Sie in /usr/share/kernel-package/Config). Dies ist nützlich für
Leute, die für mehrere Architekturen kompilieren müssen. Vorgabe ist
/usr/share/kernel-package/Config.
IMAGEDIR
Falls Sie das Image anderswo als in /boot speichern möchten, setzen Sie diese Variable auf das
Verzeichnis, in das Sie das Image ablegen möchten. Dies könnte loadlin-Benutzern helfen. Vorgabe
ist /boot.
MODULE_LOC
Setzen Sie diese Variable entweder in der Umgebung oder in der Konfigurationsdatei, um auf den Ort
zu verweisen, an dem die Add-On-Module liegen. Vorgabe ist /usr/src/modules.
Der Wert der Variablen kann wie folgt gesetzt werden:
a) In der Regeldatei existieren Vorgaben. Dies sind Werte, die benutzt werden, falls keine
Anpassungen vorgenommen werden.
b) In der Konfigurationsdatei /etc/kernel-pkg.conf können Variablen gesetzt werden. Diese Werte
setzen die Vorgaben außer Kraft.
c) Variablen können außerdem durch das Setzen der entsprechenden Umgebungsvariable gesetzt werden.
Diese Werte setzen die Konfigurationsdatei und die Vorgaben außer Kraft.
d) Unter Verwendung von make-kpkg-Optionen, oder, bei direkter Benutzung der Regeldatei, auf der
Kommandozeile
# xxx/rules DEBIAN_REVISION=2.0a kernel_image
Dies setzt alle vorhergehenden Methoden außer Kraft.
DATEIEN
Die hier beschriebene Datei ist /etc/kernel-pkg.conf. oder ~/.kernel-pkg.conf.
SIEHE AUCH
make(1), make-kpkg(1), kernel-img.conf(5), The GNU Make manual
BUGS
Es gibt hier keine Bugs. Jede Ähnlichkeit damit ist Wahn. Wirklich.
AUTOR
Diese Handbuchseite wurde von Manoj Srivastava <srivasta@debian.org> für das Debian-GNU/Linux-System
geschrieben.
Debian 7. Januar 1997 KERNEL-PKG.CONF(5)