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BEZEICHNUNG
halt, reboot, poweroff - hält das System an
ÜBERSICHT
/sbin/halt [-n] [-w] [-d] [-f] [-i] [-p] [-h]
/sbin/reboot [-n] [-w] [-d] [-f] [-i]
/sbin/poweroff [-n] [-w] [-d] [-f] [-i] [-h]
BESCHREIBUNG
halt vermerkt in der Datei /var/log/wtmp, dass das System heruntergefahren wird und weist den Kernel an,
das System anzuhalten, neu zu starten oder abzuschalten.
Werden halt oder reboot aufgerufen, wenn das System normal läuft, es sich also nicht in einem der
Runlevel 0 oder 6 befindet, wird dieser Aufruf durch einen Aufruf von shutdown (mit den Schaltern -h oder
-r) ersetzt. Für weitere Informationen sei auf die Handbuchseite shutdown(8) verwiesen.
Der Rest dieser Handbuchseite beschreibt das Verhalten in den Runleveln 0 und 6, in denen die Skripte für
das Herunterfahren des Systems laufen.
OPTIONEN
-n Puffer nicht vor Neustart oder Anhalten zurückschreiben. Beachten Sie, dass der Kernel und Treiber
für Speichergeräte das noch tun können. Dies impliziert -d.
-w Nicht wirklich neu starten oder anhalten, sondern nur (in der Datei /var/log/wtmp den
wtmp-Datensatz schreiben.
-d Den wtmp-Datensatz nicht schreiben.
-f Halt oder Neustart erzwingen, nicht shutdown(8) aufrufen.
-i Alle Netzwerkschnittstellen gerade vor dem Halten oder Neustarten herunterfahren. Warnung: Dies
könnte bei Schnittstellen, die keine IP-Adresse haben, nicht funktionieren und sollte idealerweise
vom Netzwerkverwaltungsdienst erledigt werden.
-h Alle Festplatten des Systems kurz vor Halt oder Abschalten der Stromversorgung in den
Bereitschaftsmodus versetzen.
-p Beim Anhalten des Systems die Stromversorgung abstellen. Das ist das Standardverhalten, wenn halt
als poweroff aufgerufen wird.
DIAGNOSE
Wenn Sie nicht der Superuser sind, erhalten Sie die Nachricht »must be superuser«.
ANMERKUNGEN
Unter älteren Versionen von sysvinit sollten reboot und halt nie direkt aufgerufen werden. Ab Version
2.74 rufen halt und reboot shutdown(8) auf, wenn das System nicht in den Runleveln 0 oder 6 ist. Wenn
also halt oder reboot das aktuelle Runlevel nicht ermitteln können (zum Beispiel, weil /var/run/utmp
nicht richtig initialisiert wurde und /var/run/runlevel nicht existiert), wird shutdown (möglicherweise
entgegen Ihrer Absicht) aufgerufen. Verwenden Sie den Schalter -f, wenn Sie das System »hart« anhalten
oder neu starten wollen.
Der Schalter -h bringt alle Festplatten kurz vor dem Anhalten oder Ausschalten in den Bereitschaftsmodus.
Im Moment ist dies nur für IDE-Laufwerke implementiert. Ein Nebeneffekt des Übergangs in den
Bereitschaftsmodus ist, dass der Schreib-Zwischenspeicher auf die Festplatte geschrieben wird. Dies ist
wichtig für IDE-Laufwerke, da der Kernel selber den Schreib-Zwischenspeicher nicht vor dem Ausschalten
leert.
Das Programm halt sucht in /proc/ide/hd* nach den IDE-Platten. Das bedeutet, dass beim Aufruf von halt
oder poweroff /proc eingebunden sein muss.
AUTOR
Miquel van Smoorenburg, miquels@cistron.nl
SIEHE AUCH
init(8), shutdown(8)
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>
und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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6. November 2001 HALT(8)