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NAME

       dvgrab  —  Importiert  DV  oder  MPEG2-Transport-Stream  (HDV)  Video-  und  Tondaten über
       FireWire- und USB-Verbindungen

ÜBERSICHT

       dvgrab [Optionen] [Basis] [-]

BESCHREIBUNG

       dvgrab ist ein Programm, mit dem DV oder HDV (MPEG2-TS) Video- und  Audiodaten  von  einem
       digitalen  Camcorder via IEEE1394-Verbindung importiert werden können. Die Daten werden in
       einer   oder   mehreren   Dateien   gespeichert    und    können    später    mit    einem
       Videobearbeitungsprogramm   weiter   verarbeitet   werden.   dvgrab   kann  den  Camcorder
       fernsteuern, aber zeigt das Videomaterial nicht auf dem Bildschirm an.

       dvgrab unterstützt auch UVC-kompatible  (USB  Video  Class)  DV-Geräte  durch  das  Linux-
       Kernelmodul  »uvcvideo«, einen V4L2-Treiber. Dabei gibt es aber keine Steuerung über AV/C,
       deshalb ist der interaktive Modus ziemlich nutzlos.

       Aus dem Argument Basis wird der Dateiname der Videodatei zusammengesetzt:  Basis-Zahl.Erw.
       Zahl  ist eine bei 001 beginnende fortlaufende Nummer und Erw eine Dateinamenserweiterung,
       die vom benutzten Dateiformat abhängt, z. B. avi. Die Namensgebung weicht davon  ab,  wenn
       die  Option  -timestamp,  -timecode oder -timesys verwendet wird (siehe unten). Wenn Basis
       ein vollständiger Dateiname einschließlich  einer  Namenserweiterung  ist,  dann  versucht
       dvgrab  das  Ausgabeformat  von  dieser Erweiterung abzuleiten, aber es fügt trotzdem Zahl
       ein. Die voreingestellte Basis ist dvgrab-, wenn keine andere angegeben wurde.

       Wenn als Basis das Zeichen '-' verwendet wird, gibt  dvgrab  die  unveränderten  DV-  oder
       HDV-Daten  auf  die  Standardausgabe  aus.  Wenn  das Video in eine Datei importiert wird,
       werden die Daten auch auf die Standardausgabe geschrieben,  wenn  die  Standardausgabe  an
       eine Pipe angeschlossen oder umgeleitet ist.

       Sie  können  dvgrab's  leistungsfähige  Datei-Schreibfunktionen  auch für andere Programme
       nutzen, die unveränderte DV- oder HDV-Daten erzeugen. Benutzen Sie dafür die Option -stdin
       und  dvgrab  versucht  die  DV-  oder  HDV-Daten von der Standardeingabe zu lesen, wenn es
       erkennt, dass es am Ausgang einer Pipe hängt und nicht interaktiv betrieben wird.

OPTIONEN

       Optionen, die länger als ein  Buchstabe  sind,  können  durch  einen  oder  zwei  führende
       Bindestriche  angegeben werden. Optionsname und Argumentwert können durch Leerzeichen oder
       Gleichheitszeichen getrennt werden.

       -a [Zahl], -autosplit [Zahl]
                 Es wird versucht den Anfang jeder neuen Aufnahme zu erkennen  und  in  einzelnen
                 Dateien  zu  speichern.  Das  kann mit den Optionen -frames und -size kombiniert
                 werden und mit einer neuen  Datei  wird  begonnen,  wenn  eins  der  angegebenen
                 Ereignisse eintritt. Automatisches Teilen ist normalerweise ausgeschaltet.

                 Die  Angabe  von Zahl ist optional. Ohne diese Angabe findet dvgrab anhand einer
                 Signalisierung im Datenstrom oder einer Unterbrechung in den Zeitstempeln selbst
                 heraus,  wann eine neue Datei beginnen soll. Dabei muss der Zeitsprung rückwärts
                 sein oder vorwärts mehr als 1 Sekunde betragen. Durch die Angabe von  Zahl  kann
                 die  Dauer des Zeitsprungs eingestellt werden und die Signalisierung einer neuen
                 Aufnahme im Datenstrom wird nicht mehr beachtet. Dadurch kann man  die  Aufnahme
                 an größeren Zeitsprüngen, wie Minuten oder Stunden, teilen lassen.

                 Beispiel:  -autosplit=3600  teilt  die  Aufnahme  in  mehrere  Dateien, wenn sie
                 Zeitsprünge von 1 Stunde oder länger enthält.

       -buffers Zahl
                 Die   Anzahl   der   wegen   I/O-Verzögerungen   zwischengespeicherten   Frames.
                 Voreingestellt ist 100.

       -card Zahl
                 dvgrab   empfängt  die  Daten  von  der  FireWire-Karte  mit  der  Nummer  Zahl.
                 Standardmäßig wird die erste Karte mit der ersten gefundenen  Kamera  verwendet.
                 In  Verbindung mit der Option -noavc wird der Bus nicht abgesucht. In Verbindung
                 mit der Option -guid Hex-Zahl wird nur der angegebene Bus nach einem  Gerät  mit
                 der GUID Hex-Zahl abgesucht.

       -channel Zahl
                 Isochroner Kanal, von dem die Daten empfangen werden. Voreingestellt ist 63, das
                 ist so üblich bei DV-Camcordern heutzutage. Wenn Sie etwas anderes angeben, wird
                 dem  Gerät  zur  Zeit nicht mitgeteilt, welchen Kanal es nutzen soll. Sie müssen
                 dem Gerät selbst übermitteln, welcher Kanal genutzt wird.

       -cmincutsize Zahl
                 Diese  Option  bewirkt,  dass  eine  Teilung  und   der   Beginn   einer   neuen
                 Zusammenstellung  Zahl Megabyte (eigentlich Mebibyte) vor dem Ende der aktuellen
                 Zusammenstellung erfolgt. Diese Option  kann  verhindern,  dass  kleine  Dateien
                 entstehen,  wenn die Option -csize benutzt wird. Wenn eine neue Zusammenstellung
                 auf diese Weise begonnen wird, merkt sich  das  Programm  den  frei  gebliebenen
                 Speicherplatz.  Sollte  die  neue  Zusammenstellung dort hinein passen, wird der
                 neue Startpunkt zurück gesetzt.

       -csize Zahl
                 Diese Option veranlasst dvgrab Dateien zu teilen, wenn eine Zusammenstellung von
                 Dateien  Zahl  Megabyte  überschreitet.  Damit können Dateien aneinander gereiht
                 werden und sie passen genau in Zahl Megabyte (eigentlich  Mebibyte)  (z. B.  zum
                 Archivieren  auf  DVD).  Wenn  die  Grenze  erreicht  wird,  beginnt  eine  neue
                 Zusammenstellung. (Siehe auch Option -cmincutsize)

       -debug Typ
                 Zeigt  HDV-Debug-Informationen   an,   Typ   ist   einer   oder   mehrere   von:
                 all,pat,pmt,pids,pid=N,pes,packet,video,sonya1

       -d, -duration Zeit
                 Setzt  die  maximale  Dauer  des  Imports  inklusive aller Teildateien für einen
                 einzelnen  Import-Vorgang  (mehrfache  Vorgänge  sind  im   interaktiven   Modus
                 möglich). Der Wert Zeit wird im »SMIL2 MediaClipping«-Zeitformat angegeben.
                 Siehe http://w3.org/AudioVideo/ für die Spezifikation.

                 Kurz beschrieben ist das Format:

                 XXX[.Y]h, XXX[.Y]min, XXX[.Y][s], XXXms,

                 [[HH:]MM:]SS[.ms] oder smpte=[[[HH:]MM:]SS:]FF.

       -every n
                 Diese Option veranlasst dvgrab nur jedes n-te Frame abzuspeichern (standardmäßig
                 alle Frames).

       -f, -format dv1 | dv2 | avi | raw | dif | qt | mov | jpeg | jpg | mpeg2 | hdv
                 Gibt das Format der Ausgabedatei(en) an. Das  Dateiformat  kann  auch  ermittelt
                 werden,  wenn  Sie  eine  Erweiterung  zum  Namen  Basis  angeben. Die folgenden
                 Erweiterungen werden erkannt: avi, dv, dif, mov, jpg, jpeg und m2t (HDV).

                 dv1 und dv2 sind beides AVI-Dateien mit etwas  unterschiedlichen  Formaten.  dv2
                 speichert  eine Tonspur zusätzlich zur DV-Videospur, was kompatibler mit anderen
                 Anwendungen  ist.  dv1  speichert  eine  einzige  DV-Spur,  weil  das  DV-Format
                 grundsätzlich  Ton und Video mischt. Obwohl dv1 kleinere Ausgabedateien erzeugt,
                 verstehen es manche Anwendungen nicht und verlangen dv2. dvgrab kann sehr  große
                 AVI-Dateien anlegen, z. B. über 2 oder 4 GB, aber die Kompatibilität mit anderen
                 Anwendungen nimmt über einer Größe von 1 GB ab.

                 raw speichert die Daten unverändert  mit  der  Dateiendung  .dv.  Diese  Dateien
                 können  von  einigen GNU/Linux-Werkzeugen gelesen werden, genauso wie von »Apple
                 Quicktime«.

                 dif eine Abwandlung des raw-Formats; die Dateien erhalten die Endung .dif. Damit
                 können sie sofort mit Programm »MainConcept MainActor5« geladen werden.

                 qt   ist  Quicktime-Format,  aber  erfordert,  dass  dvgrab  mit  »libquicktime«
                 kompiliert wurde.

                 jpg oder jpeg  ist  für  eine  Folge  von  JPEG-Bildern,  wenn  dvgrab  mit  den
                 Bibliotheken  libdv  und jpeglib kompiliert wurde. Diese Option kann nur bei DV-
                 Geräten benutzt werden, nicht bei HDV (MPEG2-TS).

                 mpeg2 oder hdv ist für MPEG-2-Transportströme, wenn z. B. ein HDV-Camcorder oder
                 eine digitale TV-Settop-Box benutzt wird.

                 Voreingestellt ist raw.

       -F, -frames Zahl
                 Diese  Option  veranlasst  dvgrab höchstens Zahl Frames pro Datei abzuspeichern,
                 bevor eine neue Datei angefangen wird, dabei bedeutet Zahl = 0  unbegrenzt.  Die
                 Spieldauer  der  Datei  hängt vom verwendeten Videosystem ab. PAL zeigt 25, NTSC
                 ungefähr 30 Frames pro Sekunde.

       -guid Hex-Zahl
                 Wenn Sie mehr als ein DV-Gerät haben, wählen Sie eins aus, indem  Sie  die  GUID
                 Hex-Zahl  (hexadezimales  Format)  dieses  Geräts  angeben.  Das  Format  ist in
                 /proc/bus/ieee1394/devices oder bei Kernel 2.6 im  Dateisystem  /sys  zu  sehen.
                 Wenn  Sie  eine  GUID  angeben,  baut dvgrab eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung auf,
                 anstatt auf die Meldung des Geräts zu warten. Wenn Sie als Hex-Zahl den  Wert  1
                 eingeben,  versucht  dvgrab  das  Gerät  zu finden und baut eine Punkt-zu-Punkt-
                 Verbindung auf. Das ist besonders bei MPEG2-TS Settop-Boxen nützlich, die häufig
                 eine Verbindungsverwaltung erfordern, um mit der Übertragung zu beginnen.

       -h, -help Zeigt eine Zusammenfassung der Optionen.

       -I, -input Datei
                 Liest   von   der   Datei   anstelle  von  FireWire.  Sie  können  '-'  für  die
                 Standardeingabe anstelle von -stdin verwenden.

       -i, -interactive
                 Versetzt dvgrab in den interaktiven Modus, sodass jeder Tastendruck  die  Kamera
                 steuert  oder den Import (capture) startet oder stoppt. Andernfalls läuft dvgrab
                 im Session-Modus, wobei es sofort anfängt einzulesen und  nach  Festlegung  oder
                 Unterbrechung (durch STRG-c) aufhört.

       -jpeg-deinterlace
                 Zusammen  mit  -format  jpeg  entflechtet  (deinterlace)  es  die  Ausgabe durch
                 Verdoppelung der Zeilen  im  oberen  Feld.  Dies  ist  eine  einfache  Form  des
                 Deinterlace, wobei 50% der Auflösung verloren geht.

       -jpeg-height Zahl
                 Zusammen  mit  -format  jpeg  wird die Ausgabe auf eine Höhe von Zahl (1 - 2048)
                 skaliert.

       -jpeg-overwrite
                 Zusammen mit -format jpeg wird  die  selbe  Datei  immer  wieder  überschrieben,
                 anstatt eine Folge von Dateien anzulegen.

       -jpeg-quality Zahl
                 Zusammen  mit -format jpeg setzt es die JPEG-Qualitätsstufe von 0 (schlechteste)
                 bis 100 (beste).

       -jpeg-temp Datei
                 Beim Erstellen des JPEGs wird eine temporäre Datei benutzt, die in die Zieldatei
                 umbenannt  wird,  wenn  sie  komplett ist. Das ist nützlich, wenn dvgrab mit der
                 Option -jpeg-overwrite zur Erstellung eines Webcam-Bildes genutzt wird.

       -jpeg-width Zahl
                 Zusammen mit -format jpeg wird die Ausgabe auf eine Breite von Zahl (1  -  2048)
                 skaliert.

                 Die  skalierte  Breite  und  Höhe  des  JPEGs müssen beide entweder kleiner oder
                 größer als die normale Frame-Größe sein. Zum Beispiel, auch wenn eine  skalierte
                 Breite  von  700 und Höhe von 525 Bildpunkten ein Verhältnis von 4:3 ergibt, ist
                 dieses Bild für NTSC unzulässig, weil 700 kleiner als die normale Breite von 720
                 ist, aber die Höhe ist größer als 480.

                 Weil  DV  nicht-quadratische  Bildpunkte verwendet, ist es gut, das Bild auf ein
                 Seitenverhältnis von 4:3 mit quadratischen Bildpunkten skalieren zu können.  Für
                 NTSC  sind  Beispielgrößen: 800x600, 640x480 und 320x240. Für PAL beispielsweise
                 384x270 und 768x540.

       -jvc-p25
                 Entfernt die Signalisierung »remove_first_field« und setzt den Wert  für  Bilder
                 pro  Sekunde  auf 25, um einen Datenstrom zu korrigieren, der in JVCs Modus »HDV
                 P25« aufgenommen wurde.

       -lockstep
                 Richtet den Import an einem  Vielfachen  von  -frames  aus,  basierend  auf  dem
                 Zeitstempel.  Das  dient der Redundanz, wenn mehr als ein Rechner von dem selben
                 FireWire-Gerät importiert und Sie sicher stellen wollen,  dass  jede  Datei  das
                 gleiche  Filmmaterial  enthält. Damit die Dateien auf jedem Rechner den gleichen
                 Namen haben, benutzen Sie die Option -timecode und die gleiche Basis.

       -lockstep_maxdrops Anzahl
                 Wenn hintereinander die Anzahl Frames verworfen  wurden,  dann  wird  die  Datei
                 geschlossen  und  der  Import am nächsten »Lockstep«-Intervall wieder gestartet.
                 Wenn die Anzahl gleich -1 ist, dann ist diese  Funtion  ausgeschaltet.  Das  ist
                 voreingestellt.

       -lockstep_totaldrops Zahl
                 Wenn   die  absolute  Anzahl  Frames  verworfen  wurden,  dann  wird  die  Datei
                 geschlossen und der Import am nächsten  »Lockstep«-Intervall  wieder  gestartet.
                 Wenn  die  Anzahl  gleich  -1 ist, dann ist diese Funtion ausgeschaltet. Das ist
                 voreingestellt.

       -noavc
                 Schaltet  die   Kamerasteuerung   aus.   Das   sollte   benutzt   werden,   wenn
                 Live-Videodaten  von  der  Videokamera  im  Kamera-Modus importiert werden, weil
                 dabei das AV/C-Kommando »Wiedergabe« die  Aufnahme  der  Kamera  starten  würde.
                 Möglicherweise  wird  das  eingelegte  Band überspielt. Die Option wirkt auf den
                 interaktiven und nicht-interaktiven Modus, weil im letzteren  Fall  auch  Start-
                 und  Stopp-Signale  zur  Kamera  gesendet werden, wenn der Import gestartet oder
                 gestoppt wird.

       -nostop
                 Beim Beenden von dvgrab wird der AV/C-VTR-Befehl »Stopp« nicht gesendet.

       -opendml
                 Zusammen mit -format dv2 erstellt  es  eine  OpenDML-konforme  DV-AVI-Datei  vom
                 Typ 2.  Das ist für dv2-Dateien >1GB erforderlich. dv1 unterstützt schon Dateien
                 >1GB.

       -r, -recordonly
                 Wenn die Kamera im Aufnahmemodus ist, wird dvgrab nur dann Daten einlesen,  wenn
                 die  Kamera  aufnimmt und nicht in »Pause« ist. Normalerweise liest dvgrab immer
                 Daten ein, wenn die Kamera im Aufnahmemodus ist und überlässt die Steuerung  dem
                 Benutzer   des   Rechners.  Mit  dieser  Option  verhält  sich  dvgrab  wie  ein
                 Videorekorder, bei dem der Bediener der Kamera bestimmt, wann  eingelesen  wird.
                 Das ist zusammen mit der Option -autosplit sehr nützlich, um für jede Szene eine
                 eigene Datei anzulegen. Dazu  wird  AV/C  benötigt  und  es  funktioniert  nicht
                 zusammen mit der Option -noavc.

       -rewind
                 Die  Kassette wird bis an den Anfang zurück gespult, bevor mit dem Dateneinlesen
                 begonnen wird. Dazu wird AV/C benötigt und es funktioniert nicht im interaktiven
                 Modus.

       -showstatus
                 Normalerweise  werden  Informationen zum Einlesen nach dem Schreiben jeder Datei
                 angezeigt. Mit  dieser  Option  wird  der  Importstatus  während  des  Einlesens
                 angezeigt und bei jedem Frame aktualisiert.

       -s, -size Zahl
                 Diese Option veranlasst dvgrab höchstens Zahl Megabyte (eigentlich Mebibyte) pro
                 Datei abzuspeichern,  bevor  eine  neue  Datei  angelegt  wird,  dabei  bedeutet
                 Zahl = 0 unbegrenzte Dateigröße. Voreingestellt ist die Grenze auf 1024 MB.

       -srt
                 Es  werden  Untertiteldateien mit dem Aufnahmedatum und -uhrzeit im »SRT«-Format
                 erstellt. Für jede abgespeicherte Videodatei werden zwei zusätzliche Dateien mit
                 den  Endungen  ».srt0« und ».srt1« angelegt. Sie enthalten das Aufnahmedatum und
                 -uhrzeit als Untertitel im »SRT«-Format. Die Datei »*.srt0« enthält  Untertitel,
                 deren  Zeitbasis  sich an der laufenden Zeit, vom Beginn der aktuellen Datei an,
                 orientiert. Diese Datei sollte beim Umwandeln in ein Format  wie  AVI  verwendet
                 werden.  Die  Datei »*.srt1« enthält Untertitel, deren Zeitbasis sich an der von
                 der Kamera übertragenen Zeit orientiert. Das Programm »MPlayer« kann mit  diesen
                 Untertiteln umgehen.

       -stdin
                 Liest  den  Datenstrom  aus  einer  Pipe  an  der  Standardeingabe  anstatt  vom
                 FireWire-Treiber.

       -timecode
                 Baut den Zeitstempel des ersten Frames jeder Datei in den Dateinamen ein.

       -t, -timestamp
                 Baut Datum und Uhrzeit der Aufnahme in den Dateinamen ein.

       -timesys
                 Verwendet das Datum und -uhrzeit  des  Systems  anstatt  der  Aufnahme  für  den
                 Dateinamen.   Das  ist  nützlich,  wenn  Umwandler  verwendet  werden,  die  das
                 Aufnahmedatum und -uhrzeit in den DV-Daten nicht ändern.

       -V, -v4l2
                 Liest  von  einem  USB-Video-Class-(UVC)-Gerät  ein,  das  DV  unterstützt.  Der
                 Kernel-Treiber   »uvcvideo«  via  V4L2  wird  benutzt.  Das  Standard-Gerät  ist
                 /dev/video. Mit der Option -input können Sie eine andere Gerätedatei einstellen.

       -v, -version
                 Zeigt die Programmversion.

       -24p
                 Setzt bei »Quicktime DV« die Framerate auf 24 fps in  der  Quicktime-Datei.  Das
                 funktioniert aber nur, wenn die Aufnahme im Modus »24p« erfolgte.

       -24pa
                 Setzt  bei  »Quicktime DV«  die  Framerate auf 24 fps in der Quicktime-Datei und
                 macht  zusätzlich  das  »2:3:3:2 pull down«-Verfahren  rückgängig,   indem   die
                 »interlaced C-Frames«  entfernt  werden.  Das  funktioniert  aber  nur, wenn die
                 Aufnahme im Modus »24p advanced« erfolgte. Siehe http://www.adamwilt.com/24p/.

BEISPIELE

       dvgrab foo-
                 Importiert Videodaten von der standardmäßigen FireWire-Quelle und speichert  sie
                 in Dateien foo-001.avi, foo-002.avi, usw.

       dvgrab -frames 25 foo-
                 Eine  PAL-Video-Quelle  vorausgesetzt,  speichert  dieses  Kommando eine Sekunde
                 Videodaten pro Datei.

       dvgrab -autosplit -frames 750 -timestamp foo-
                 Liest Videodaten von der voreingestellten  FireWire-Quelle  ein,  teilt  sie  in
                 Stücke  von 30 Sekunden (angenommen PAL) oder am Beginn einer neuen Aufnahme und
                 benennt die Dateien nach den Datums- und Zeitinformationen des Videostroms.

       dvgrab -autosplit -size 1998 -csize 4400 -cmincutsize 10 foo-
                 Importiert Videodaten von der  standardmäßigen  FireWire-Quelle,  teilt  sie  in
                 Stücke,  wenn  eine  neue Aufnahme beginnt oder die aktuelle Datei 1998 Megabyte
                 überschreitet oder die aktuelle Zusammenstellung von  Dateien  größer  als  4400
                 Megabyte wird. Außerdem beschränkt es die kleinste Dateigröße, die durch Teilung
                 einer Zusammenstellung entsteht, auf 10 Megabyte.

                 Dieses Beispiel ist sehr gut geeignet, um DV-Daten auf  DVDs  zu  sichern,  weil
                 2 GByte   ungefähr   die   maximale  Dateigröße  ist,  mit  der  die  (aktuelle)
                 Linux-Umsetzung des ISO9660-Dateisystems umgehen kann.

                 Achtung: Es ist möglich in  ISO9660-Dateisystemen  Dateien  größer  als  2 GByte
                 anzulegen,  aber  die  aktuellen  Linux-Treiber  für  ISO9660 können diese nicht
                 lesen.  Neuere   Kernel   können   evtl.   mit   Dateien   größer   2 GByte   im
                 ISO9660-Dateisystem umgehen.

       dvgrab -format hdv -autosplit
                 Liest  von  einem HDV-Camcorder ein, versucht den Anfang jeder neuen Aufnahme zu
                 erkennen und in einzelnen Dateien zu speichern.

       dvgrab -format mpeg2 -guid 1
                 Nimmt von einer digitalen TV-Settop-Box auf.

       dvgrab -jpeg-over -jpeg-w=320 -jpeg-h=240 -d smpte=1 webcam.jpeg
                 Liest ein einzelnes Frame ein, speichert es als JPEG mit dem Namen  »webcam.jpg«
                 und  endet.  Dieses  Beispiel zeigt auch die Verwendung von Optionen. Sie müssen
                 von einem langen Optionsnamen nur so viel angeben, damit er eindeutig  ist.  Sie
                 können  Leerzeichen oder Gleichheitzeichen benutzen, um den Optionsnamen und den
                 Wert zu trennen. Das  Dateiformat  wird  von  der  Erweiterung  des  Dateinamens
                 abgeleitet.  Weil  die  Option -jpeg-overwrite verwendet wird, ist der Dateiname
                 genau »webcam.jpeg« und enthält keine Zahlen.

       dvgrab -V Importiert über USB von einem UVC-konformen DV-Gerät.

       dvgrab -v4l -input /dev/video1
                 Importiert über USB von einem UVC-konformen DV-Gerät und benutzt die Gerätedatei
                 /dev/video1.

       dvgrab -format=hdv -autosplit=28800 -srt foo-
                 Liest  von  einem HDV-Camcorder ein und speichert jede Aufnahme in einer eigenen
                 Datei, wenn sie einen Zeitunterschied von mehr als 8 Stunden zur vorherigen hat.
                 Das  erzeugt  eine  eigene Datei für jeden Tag (gut für Urlaubsvideos). Außerdem
                 werden Untertiteldateien angelegt. Angenommen,  die  Dateien  »foo-001.m2t«  und
                 »foo-002.m2t«   werden   erstellt,   so   werden   auch   die   dazu  gehörenden
                 Untertiteldateien    »foo-001.srt0«,    »foo-001.srt1«,    »foo-002.srt0«    und
                 »foo-002.srt1« angelegt. Die Dateien können benutzt werden, um Aufnahmedatum und
                 -uhrzeit beim Anschauen des Videos anzuzeigen.

AUTOR

       Dan  Dennedy  <dan@dennedy.org>  und  Daniel  Kobras  <kobras@debian.org>.  Erik   Schanze
       <eriks@debian.org> hat sie ins Deutsche übersetzt.

       Mehr Informationen und Unterstützung finden Sie auf der Webseite http://www.kinodv.org/ .