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BEZEICHNUNG
repoquery - Informationen aus Yum-Paketquellen abfragen
ÜBERSICHT
repoquery [Optionen] <Objekt …> repoquery -a [Optionen]
BESCHREIBUNG
repoquery ist ein Programm zur Abfrage von Informationen aus Yum-Paketquellen, analog zu RPM-Abfragen.
ALLGEMEINE OPTIONEN
--querytags listet zulässige Formatabfragekennzeichnungen auf und beendet das Programm. -v, --version zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. --repoid=<Paketquelle> gibt die abzufragende Paketquelle an. Diese Option deaktiviert alle Paketquellen, die nicht mit der Option --repoid aktiviert werden (dies kann mehrmals angegeben werden). Standardmäßig benutzt Repoquery sämtliche in der YUM-Konfiguration enthaltenen und aktivierten Paketquellen. --enablerepo=<Paketquelle> fragt zusätzlich zu den vorgegebenen Paketquellen eine weitere Quelle ab, selbst wenn diese in der YUM-Konfiguration deaktiviert ist. Dies kann mehrmals angegeben werden. --disablerepo=<Paketquelle> überspringt die Abfrage der angegebenen Paketquelle, selbst wenn diese in der YUM-Konfiguration aktiviert ist. Dies kann mehrmals angegeben werden. --repofrompath=<Paketquellen-ID>,<Pfad/URL> gibt einen Pfad oder eine URL zu einer Paketquelle an (gleicher Pfad wie in der Basis-URL), um für diese Abfrage Paketquellen hinzuzufügen. Diese Option kann mehrmals angegeben werden. Falls nur die Pakete aus dieser Paketquelle angezeigt werden sollen, kombinieren Sie diese Option mit --repoid. Die Paketquellen-ID wird durch <Paketquellen-ID> angegeben. --plugins aktiviert die Unterstützung für Yum-Plugins. -q, --query hat keinen Effekt, es ist nur für die rpmquery-Kompatibilität vorhanden. -h, --help zeigt eine Hilfemeldung an und beendet das Programm. --quiet aktiviert den stillen Modus: Es werden keine Warnungen in die Standardfehlerausgabe geleitet. --verbose zeigt ausführliche Informationen an. -C, --cache führt dazu, dass repoquery vollständig aus dem Yum-Zwischenspeicher ausgeführt wird. Es werden weder Metadaten heruntergeladen noch der Zwischenspeicher aktualisiert. Abfragen in diesem Modus können scheitern oder unvollständige und inkorrekte Ergebnisse liefern, wenn der Zwischenspeicher zuvor nicht mit beispielsweise »yum makechache« aufgebaut wurde. --tempcache erstellt und verwendet einen privaten Zwischenspeicher, anstatt den Haupt-Zwischenspeicher von Yum zu nutzen. Dies ist die Voreinstellung, wenn das Programm als gewöhnlicher Benutzer ausgeführt wird. -c <Konfigurationsdatei>, --config=<Konfigurationsdatei> verwendet eine alternative Konfigurationsdatei (Vorgabe ist /etc/yum.conf). --releasever=Version setzt die angegebene Zeichenkette als aktuelle Release-Version fest. Dies ist in Verbindung mit --installroot sinnvoll. Sie können auch --releasever=/ angeben, um die Informationen zur Release-Version von einem Ort außerhalb der Installationswurzel zu beziehen. Beachten Sie: Wenn Sie das vorgegebene Zwischenspeicherverzeichnis /var/cache/yum verwenden, kann diese Option Ihren Zwischenspeicher beschädigen. Um dies zu verhindern, können Sie die Variable $releasever in der Konfiguration Ihres Zwischenspeicher-Verzeichnisses verwenden. --setopt=Option=Wert setzt beliebige Konfigurationsoptionen in Konfigurations- oder Paketquellendateien von Yum. Die globale Konfiguration ändern Sie mit --setopt=Option=Wert, die Paketquellen mit --setopt=Paketquellen-ID.Option=Wert.
OPTIONEN ZUR PAKETABFRAGE
-i, --info zeigt allgemeine Informationen zu einem Paket an, ähnlich wie »rpm -qi«. -l, --list listet die Dateien im Paket auf. -R, --requires listet die Abhängigkeiten des Pakets auf. --resolve löst in Verbindung mit --requires die Fähigkeiten zu den Ursprungspaketen auf. --provides listet die Fähigkeiten auf, die das Paket bereitstellt. --obsoletes listet die Fähigkeiten auf, die das Paket als obsolet markiert. --conflicts listet die Fähigkeiten auf, mit denen das Paket im Konflikt steht. --changelog zeigt das Änderungsprotokoll des Pakets an. --location zeigt einen Ort an, von dem das Paket heruntergeladen werden kann. Beispiel: wget `repoquery --location yum` -s, --source zeigt den Source-RPM-Namen des Pakets an. --srpm arbeitet mit dem entsprechenden Quellpaket. --groupmember PAKET listet die repodata-Gruppen auf (yumgroups.xml), zu denen das Paket gehört (falls zutreffend). --nvr verwendet Name-Version-Release als Ausgabeformat (Voreinstellung für die RPM-Abfrage). --nevra verwendet Name-Epoche:Version-Release.Architektur als Ausgabeformat (Voreinstellung). --envra verwendet Epoche:Name-Version-Release.Architektur als Ausgabeformat. Dies lässt sich einfacher auswerten als Name-Epoche:Version-Release.Architektur. --qf=FORMAT, --queryformat=FORMAT gibt ein benutzerdefiniertes Ausgabeformat für die Abfragen an. Sie können »:date«, »:day« und »:isodate« zu allen Zeitangaben-Tags hinzufügen sowie »:k«, »:m«, »:g«, »:t« und »:h« zu Größenangaben-Tags. Außerdem können Sie Feldbreiten wie in der PHP-Funktion sprintf eingeben, zum Beispiel %-20{name}. --output [text|ascii-tree|dot-tree] Dieses Ausgabeformat kann mit »--requires«, »--whatrequires«, »--obsoletes« und »--conflicts« verwendet werden. Die Voreinstellung ist »text«. --level [all|any int] gibt in Kombination mit --output ascii-tree|dot-tree die Anzahl der in der Baumansicht anzuzeigenden Ebenen an. Die Voreinstellung ist »all«.
OPTIONEN ZUR PAKETAUSWAHL
-a, --all sucht nach allen verfügbaren Paketen (für Kompatibilität zu rpmquery, Kürzel für repoquery '*') -f, --file DATEI sucht nach Paketen, die diese DATEI enthalten. --whatobsoletes FÄHIGKEIT sucht nach Paketen, die diese FÄHIGKEIT als obsolet markieren. --whatconflicts FÄHIGKEIT sucht nach Paketen, die Konflikte mit dieser FÄHIGKEIT verursachen. --whatprovides FÄHIGKEIT sucht nach Paketen, die diese FÄHIGKEIT bereitstellen. --whatrequires FÄHIGKEIT sucht nach Paketen, die diese FÄHIGKEIT benötigen. --alldeps wird zusammen mit --whatrequires verwendet, um zusätzlich zu den expliziten Abhängigkeiten auch nicht-explizite Abhängigkeiten einzubeziehen. So werden zum Beispiel außer Paketnamen auch enthaltene Dateien und »Provides:«-Tags berücksichtigt. Dies ist die Voreinstellung. --exactdeps sucht in Verbindung mit --whatrequires nach exakt den angegebenen Abhängigkeiten. Dies ist effektiv das Gegenteil von --alldeps. --recursive sucht in Verbindung mit --whatrequires rekursiv nach Paketen. --archlist=ARCH1[,ARCH2…] begrenzt die Abfrage der Pakete auf die angegebene(n) Architektur(en). Zulässige Werte sind hierbei alle Architekturen, die RPM bzw. Yum bekannt sind, beispielsweise »i386«, oder »src« für Quellpakete. Beachten Sie, dass repoquery den Wert von »arch« in Yum auf den ersten Wert in der Architekturenliste ändert. So ändert »--archlist=i386,i686« die kanonische Architektur von Yum zu i386, wobei Pakete für i386 und auch i686 erlaubt sind. --pkgnarrow=WAS begrenzt die bei der Abfrage zu berücksichtigenden Pakete. Zulässige Werte für WAS sind »installed«, »available«, »recent«, »updates«, »extras«, »all« und »repository« (Voreinstellung). --installed beschränkt die Abfrage auf installierte Pakete. Dadurch werden alle Paketquellen deaktiviert und ausschließlich die RPM-Datenbank genutzt.
OPTIONEN ZUR GRUPPENABFRAGE
-i, --info zeigt allgemeine Informationen zur Gruppe an. -l, --list listet Pakete auf, die zu dieser Gruppe gehören (das heißt, die von dieser Gruppe benötigt werden). --grouppkgs=WAS gibt an, welche Pakettypen aus den Gruppen abgefragt werden sollten. Zulässige Werte sind »all«, »mandatory«, »default« und »optional«. --requires listet Gruppen auf, die von einer Gruppe benötigt werden.
OPTIONEN ZUR GRUPPENAUSWAHL
-a fragt alle verfügbaren Gruppen ab. -g, --group fragt Gruppen anstelle von Paketen ab.
BEISPIELE
Alle Pakete auflisten, deren Name »perl« enthält: repoquery '*perl*' Alle Pakete auflisten, die von openssl abhängen: repoquery --whatrequires openssl Alle Paketnamen auflisten sowie die Paketquellen, aus denen Sie stammen, sauber formatiert: repoquery -a --qf "%-20{repoid} %{name}" Name und Zusammenfassung aller verfügbaren Aktualisierungen auflisten (falls verfügbar, sauber formatiert): repoquery -a --pkgnarrow=updates --qf "%{name}:\n%{summary}\n" Optionale Pakete in der »base«-Gruppe auflisten: repoquery -g --grouppkgs=optional -l base Bauabhängigkeiten des Quellpakets »anaconda« auflisten: repoquery --requires anaconda.src Pakete auflisten, die zur Erstellung das Paket gail-devel benötigen: repoquery --archlist=src --whatrequires gail-devel Hinweis: Dieser Befehl funktioniert nur dann, wenn Paketquellen aktiviert sind, die Quellpakete enthalten.
SONSTIGES
Angeben von Paketnamen Ein Paket kann in allen Abfragen aufgrund einer oder mehrerer der folgenden Eigenschaften berücksichtigt werden: name name.arch name-ver name-ver-rel name-ver-rel.arch name-epoch:ver-rel.arch epoch:name-ver-rel.arch Beispiel: repoquery -l kernel-2.4.1-10.i686 Zusätzliche Platzhalter (Textschnipsel im Shell-Stil) sind zulässig.
DATEIEN
Da repoquery die Yum-Bibliotheken zum Ermitteln aller Informationen nutzt, bezieht es die Standardwerte zu den zu verwendenden Paketquellen aus der Yum-Konfiguration. Details hierzu finden Sie in der Yum-Dokumentation: /etc/yum.conf /etc/yum/repos.d/ /var/cache/yum/
SIEHE AUCH
yum.conf(5) http://yum.baseurl.org/
AUTOREN
Lesen Sie die mit diesem Programm gelieferte Autorenliste.
FEHLER
Es gibt natürlich keine Fehler, sollten Sie dennoch einen entdecken, ziehen Sie zuerst den Abschnitt der häufig gestellten Fragen auf http://yum.baseurl.org/wiki/Faq zu Rate. Sollten Sie dort keine Lösung finden, kontaktieren Sie die (englischsprachige) Mailingliste auf yum-devel@lists.baseurl.org. Für Fehlermeldungen benutzen Sie http://bugzilla.redhat.com für Fehler in Fedora/RHEL/Centos und http://yum.baseurl.org/report für sonstige Fehler.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright- Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E- Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.