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BEZEICHNUNG

       rpm - RPM-Paketverwaltung

ÜBERSICHT

   PAKETE ABFRAGEN UND ÜBERPRÜFEN:
       rpm {-q|--query} [Auswahloptionen] [Abfrageoptionen]

       rpm --querytags

       rpm {-V|--verify} [Auswahloptionen] [Überprüfungsoptionen]

   INSTALLIEREN, AKTUALISIEREN UND ENTFERNEN VON PAKETEN:
       rpm {-i|--install} [Installationsoptionen] PAKETDATEI 

       rpm {-U|--upgrade} [Installationsoptionen] PAKETDATEI 

       rpm {-F|--freshen} [Installationsoptionen] PAKETDATEI 

       rpm {--reinstall} [Installationsoptionen] PAKETDATEI 

       rpm {-e|--erase} [--allmatches] [--justdb] [--nodeps] [--noscripts]
           [--notriggers] [--test] PAKETNAME 

   SONSTIGES:
       rpm --showrc

       rpm --setperms PAKETNAME 

       rpm --setugids PAKETNAME 

       rpm --setcaps PAKETNAME 

       rpm --restore PAKETNAME 

   Auswahloptionen
        [PAKETNAME]
        [-a,--all [AUSWÄHLER]] [-f,--file DATEI]
        [-g,--group GRUPPE] [-p,--package PAKETDATEI]
        [--hdrid SHA1] [--pkgid MD5] [--tid TID]
        [--querybynumber HDR-NUMMER] [--triggeredby PAKETNAME]
        [--whatprovides FÄHIGKEIT] [--whatrequires FÄHIGKEIT]
        [--whatrecommends FÄHIGKEIT] [--whatsuggests FÄHIGKEIT]
        [--whatsupplements FÄHIGKEIT] [--whatenhances FÄHIGKEIT]
        [--whatobsoletes FÄHIGKEIT] [--whatconflicts FÄHIGKEIT]

   Abfrageoptionen
       Allgemein:
        [--changelog] [--changes]  [--dupes] [-i,--info]
        [--last] [--qf,--queryformat ABFRAGEFORMAT] [--xml]

       Abhängigkeiten:
        [--conflicts] [--enhances] [--obsoletes] [--provides]
        [--recommends] [-R,--requires] [--suggests] [--supplements]

       Dateien:
        [-c,--configfiles] [-d,--docfiles] [--dump] [--fileclass]
        [--filecolor] [--fileprovide][--filerequire] [--filecaps]
        [--filesbypkg] [-l,--list] [-s,--state]
        [--noartifact] [--noghost] [--noconfig]

       Skripte und Trigger:
        [--filetriggers] [--scripts] [--triggers,--triggerscripts]

   Überprüfungsoptionen
        [--nodeps] [--nofiles] [--noscripts]
        [--nodigest] [--nosignature]
        [--nolinkto] [--nofiledigest] [--nosize] [--nouser]
        [--nogroup] [--nomtime] [--nomode] [--nordev]
        [--nocaps]

   Installationsoptionen
        [--allfiles] [--badreloc] [--excludepath ALTER_PFAD]
        [--excludedocs] [--force] [-h,--hash]
        [--ignoresize] [--ignorearch] [--ignoreos]
        [--includedocs] [--justdb]
        [--nodeps] [--nodigest] [--noplugins]
        [--nocaps] [--noorder] [--noverify]
        [--nosignature] [--noscripts] [--notriggers]
        [--oldpackage] [--percent] [--prefix NEUER_PFAD]
        [--relocate ALTER_PFAD=NEUER_PFAD]
        [--replacefiles] [--replacepkgs]
        [--test]

BESCHREIBUNG

       rpm  ist  eine leistungsfähige Paketverwaltung, die zum Erstellen, Installieren, Abfragen,
       Überprüfen, Aktualisieren und Löschen individueller Softwarepakete verwendet werden  kann.
       Ein  Paket  besteht  aus einem Dateiarchiv und Metadaten, die zum Installieren und Löschen
       der im Paket enthaltenen Dateien verwendet werden. Die  Metadaten  umfassen  Hilfsskripte,
       Dateiattribute  und  beschreibende  Informationen  zum  Paket.  Pakete  gibt  es  in  zwei
       Varianten: Binärpakete, welche die zu installierende Software enthalten, und  Quellpakete,
       die  den  Quellcode zusammen mit Anweisungen enthalten, die zum Erstellen von Binärpaketen
       erforderlich sind.

       Einer der folgenden grundlegenden  Modi  muss  ausgewählt  werden:  Abfragen,  Überprüfen,
       Installieren/Aktualisieren/Auffrischen/Reinstallieren,  Deinstallieren, Eigentümer/Gruppen
       festlegen, Abfrageschalter anzeigen und Konfiguration anzeigen.

   ALLGEMEINE OPTIONEN
       Diese Optionen können in allen der verschiedenen Modi verwendet werden.

       -?, --help
              gibt eine längere Hilfemeldung als sonst aus.

       --version
              gibt eine einzelne Zeile aus, welche die Versionsummer von rpm angibt.

       --quiet
              gibt so wenig wie  möglich  aus  –  es  werden  normalerweise  nur  Fehlermeldungen
              angezeigt.

       -v, --verbose
              gibt  ausführliche Informationen aus - normale Routine-Fortschrittsmeldungen werden
              angezeigt.

       -vv    gibt umfangreiche Debugging-Informationen aus.

       --rcfile DATEILISTE
              ersetzt die Liste der zu lesenden Konfigurationsdateien. Jede der  Dateien  in  der
              durch  Doppelpunkte  getrennten  DATEILISTE  wird  sequenziell  von rpm gelesen, um
              Konfigurationsinformationen zu ermitteln. Nur die erste Datei  in  der  Liste  muss
              existieren   und  Tilden  werden  zum  Wert  der  Variable  $HOME  expandiert.  Die
              vorgegebene DATEILISTE ist /usr/lib/rpm/rpmrc:/usr/lib/rpm/redhat/rpmrc:/etc/rpmrc:
              ~/.rpmrc.

       --load DATEI
              lädt eine individuelle Makro-Datei.

       --macros DATEILISTE
              ersetzt  die  Liste  der  zu  ladenden Makro-Dateien. Jede der Dateien in der durch
              Doppelpunkte  getrennten  DATEILISTE  wird  sequenziell   von   rpm   gelesen,   um
              Makro-Definitionen  zu  ermitteln  Nur die erste Datei in der Liste muss existieren
              und  Tilden  werden  zum  Wert  der  Variable  $HOME  expandiert.  Die  vorgegebene
              DATEILISTE   ist   /usr/lib/rpm/macros:/usr/lib/rpm/macros.d/macros.*:/usr/lib/rpm/
              platform/%{_target}/macros:/usr/lib/rpm/fileattrs/*.attr:/usr/lib/rpm/redhat/
              macros:/etc/rpm/macros.*:/etc/rpm/macros:/etc/rpm/%{_target}/macros:~/.rpmmacros.

       --pipe BEFEHL
              leitet die Ausgabe des Befehls rpm an den angegebenen BEFEHL weiter.

       --dbpath VERZEICHNIS
              verwendet  die  im VERZEICHNIS angegebene Datenbank anstelle des vorgegebenen Pfads
              /var/lib/rpm.

       --root VERZEICHNIS
              verwendet das Dateisystem in der durch das VERZEICHNIS angegebenen Wurzel für  alle
              Aktionen.   Beachten  Sie,  dass  dies  bedeutet,  dass  die  Datenbank  in  diesem
              VERZEICHNIS für  Abhängigkeitsüberprüfungen  verwendet  wird  und  Scriptlets  (zum
              Beispiel  %post  zum Installieren oder %prep zum Erstellen eines Pakets) nach einem
              Wechsel in das angegebene VERZEICHNIS mit chroot(2) ausgeführt werden.

       -D, --define='MAKRO AUSDRUCK'
              definiert ein MAKRO mit dem angegebenen AUSDRUCK.

       --undefine='MAKRO'
              setzt die Definition des angegebenen MAKROs zurück.

       -E, --eval='AUSDRUCK'
              gibt aus, wie der angegebene AUSDRUCK expandiert wird.

       Weitere, seltener benötigte Optionen finden Sie in der Handbuchseite rpm-misc(8).

   INSTALLATIONS- UND AKTUALISIERUNGSOPTIONEN
       In diesen Optionen kann PAKETDATEI entweder eine rpm-Binärdatei oder eine ASCII-Paketliste
       sein  (siehe PAKETAUSWAHLOPTIONEN) und kann als ftp- oder http-URL angegeben werden, wobei
       das  Paket  vor  der  Installation  heruntergeladen  wird.  Siehe  FTP/HTTP-OPTIONEN   für
       Informationen dazu, welche ftp- und http-Client-Optionen rpm unterstützt.

       Die allgemeine Form eines Installationsbefehls für rpm lautet:

       rpm {-i|--install} [Installationsoptionen] PAKETDATEI 

       Dadurch wird ein neues Paket installiert.

       Die allgemeine Form eines Aktualisierungsbefehls für rpm lautet:

       rpm {-U|--upgrade} [Installationsoptionen] PAKETDATEI 

       Dadurch  wird  ein  Paket installiert oder ein aktuell installiertes Paket auf eine neuere
       Version aktualisiert. Dies ist das Gleiche wie eine Installation, außer dass alle  anderen
       Versionen des Pakets nach der Installation des neuen Pakets entfernt werden.

       rpm {-F|--freshen} [Installationsoptionen] PAKETDATEI 

       Dadurch werden Pakete aktualisiert, aber nur jene, für die eine ältere Version installiert
       ist.

       Die allgemeine Form eines rpm-Reinstallationsbefehls ist

       rpm {--reinstall} [Installationsoptionen] PAKETDATEI 

       Dadurch wird ein bereits installiertes Paket erneut installiert.

       --allfiles
              installiert oder aktualisiert alle missingok-Dateien im Paket, ganz gleich, ob  sie
              existieren oder nicht.

       --badreloc
              wird zusammen mit --relocate verwendet und erlaubt Verschiebungen aller Dateipfade,
              nicht nur jener, die als  ALTER_PFAD  in  den  Festlegungen  zu  Verschiebungen  im
              Binärpaket enthalten sind.

       --excludepath ALTER_PFAD
              installiert keine Dateien, deren Namen mit ALTER_PFAD beginnen.

       --excludeartifacts
              installiert   keine   Dateien,  die  als  Artefakte  markiert  sind,  zum  Beispiel
              »build-id«-Links.

       --excludedocs
              installiert keine Dateien,  die  als  Dokumentation  markiert  sind  (zum  Beispiel
              Handbuchseiten und Texinfo-Dokumente).

       --force
              ist gleichbedeutend mit --replacepkgs, --replacefiles und --oldpackage.

       -h, --hash
              gibt  50  Rautezeichen  aus, wenn das Paketarchiv entpackt wird. Verwenden Sie dies
              zusammen mit -v|--verbose, um eine schönere Ausgabe zu erhalten.

       --ignoresize
              überprüft vor der Installation des Pakets auf den eingehängten Dateisystemen nicht,
              ob genügend Speicherplatz vorhanden ist.

       --ignorearch
              erlaubt  die  Installation  oder Aktualisierung selbst dann, wenn die Architekturen
              des Binärpakets und des Rechners nicht übereinstimmen.

       --ignoreos
              erlaubt die Installation oder Aktualisierung selbst dann, wenn die  Betriebssysteme
              des Binärpakets und des Rechners nicht übereinstimmen.

       --includedocs
              installiert Dokumentationsdateien. Dies ist das Standardverhalten.

       --justdb
              aktualisiert nur die Datenbank, jedoch nicht das Dateisystem.

       --nodigest
              überprüft beim Lesen keine Paket- oder Header-Prüfsummen.

       --nomanifest
              verarbeitet Nicht-Paketdateien nicht als Paketlisten.

       --nosignature
              überprüft beim Lesen keine Paket- oder Header-Signaturen.

       --nodeps
              führt vor der Installation oder Aktualisierung keine Abhängigkeitsüberprüfung aus.

       --nocaps
              setzt keine Dateifähigkeiten.

       --noorder
              ordnet   die   Pakete   für  die  Installation  nicht  neu.  Die  Paketliste  würde
              normalerweise neu geordnet, um Abhängigkeiten zu erfüllen.

       --noverify
              führt vor der Installation keine Paketüberprüfung aus.

       --noplugins
              lädt keine Plugins und führt keine aus.

       --noscripts, --nopre, --nopost, --nopreun, --nopostun, --nopretrans, --noposttrans
              führt das Scriptlet des angegebenen Namens nicht aus. Die  Option  --noscripts  ist
              gleichbedeutend mit

              --nopre --nopost --nopreun --nopostun --nopretrans --noposttrans

              und  deaktiviert  die  Ausführung  der  zugehörigen Scriptlets %pre, %post, %preun,
              %postun %pretrans und %posttrans.

       --notriggers, --notriggerin, --notriggerun, --notriggerprein, --notriggerpostun
              führt kein Trigger-Scriptlet des genannten Typs aus. Die  Option  --notriggers  ist
              gleichbedeutend mit

              --notriggerprein --notriggerin --notriggerun --notriggerpostun

              und   deaktiviert   die   Ausführung   der  zugehörigen  Scriptlets  %triggerprein,
              %triggerin, %triggerun und %triggerpostun.

       --oldpackage
              ermöglicht eine Aktualisierung, bei der ein neueres Paket durch ein älteres ersetzt
              wird.

       --percent
              gibt  Prozentsätze beim Entpacken von Dateien aus dem Paketarchiv aus. Dadurch soll
              rpm leichter durch andere Werkzeuge nutzbar sein.

       --prefix NEUER_PFAD
              übersetzt  für   verschiebbare   Binärpakete   alle   Dateipfade,   die   mit   dem
              Installationspräfix in den Festlegungen zur Verschiebung beginnen, in NEUER_PFAD.

       --relocate ALTER_PFAD=NEUER_PFAD
              übersetzt  für  verschiebbare  Binärpakete sämtliche Dateipfade, die mit ALTER_PFAD
              beginnen, in die Paketverschiebeanweisungen  nach  NEUER_PFAD.  Diese  Option  kann
              wiederholt  verwendet  werden,  falls  verschiedene  ALTE_PFADE im Paket verschoben
              werden sollen.

       --replacefiles
              installiert  die  Pakete  selbst  dann,  wenn  sie  Dateien  aus  anderen,  bereits
              installierten Paketen überschreiben.

       --replacepkgs
              installiert  die  Pakete  selbst  dann, wenn einige davon bereits auf diesem System
              installiert sind.

       --test installiert das Paket nicht, sondern prüft nur auf potenzielle Konflikte und meldet
              diese.

   OPTIONEN ZUM LÖSCHEN
       Die allgemeine Form eines rpm-Löschbefehls ist

       rpm   {-e|--erase}   [--allmatches]  [--justdb]  [--nodeps]  [--noscripts]  [--notriggers]
       [--test] PAKETNAME 

       Die folgenden Optionen können außerdem verwendet werden:

       --allmatches
              entfernt alle Versionen eines Pakets, die dem PAKETNAMEN entsprechen. Normalerweise
              würde ein Fehler ausgegeben, wenn der PAKETNAME auf mehrere Pakete passt.

       --justdb
              aktualisiert nur die Datenbank, jedoch nicht das Dateisystem.

       --nodeps
              überprüft vor dem Deinstallieren der Pakete keine Abhängigkeiten.

       --noscripts, --nopreun, --nopostun
              führt  das  Scriptlet  des  angegebenen  Namens  nicht  aus. Die Option --noscripts
              während der Löschung eines Pakets ist gleichbedeutend mit

              --nopreun --nopostun

              und deaktiviert die Ausführung der entsprechenden %preun- und %postun-Scriptlets.

       --notriggers, --notriggerun, --notriggerpostun
              führt kein Trigger-Scriptlet des genannten Typs aus. Die  Option  --notriggers  ist
              gleichbedeutend mit

              --notriggerun --notriggerpostun

              und    deaktiviert    die    Ausführung    der   entsprechenden   %triggerun-   und
              %triggerpostun-Scriptlets.

       --test deinstalliert nichts wirklich, sondern arbeitet nur die Schritte ab.  Dies  ist  in
              Verbindung mit der Option -vv für Debugging-Zwecke nützlich.

   ABFRAGEOPTIONEN
       Die allgemeine Form eines rpm-Abfragebefehls ist

       rpm {-q|--query} [Auswahloptionen] [Abfrageoptionen]

       Sie  können  das Format angeben, in dem die Paketinformation ausgegeben werden soll. Dafür
       verwenden Sie die Option

        --qf|--queryformat ABFRAGEFORMAT

       gefolgt von der Formatzeichenkette ABFRAGEFORMAT.  Die  Abfrageformate  sind  modifizierte
       Versionen  der  Standardformatierung  gemäß  printf(3).  Das  Format  wird  aus statischen
       Zeichenketten (die Standard-C-Ersetzungscodes für Zeilenvorschübe, Tabulatoren und  andere
       spezielle  Zeichen  enthalten dürfen) und Formatierern des printf(3)-Typs gebildet. Da rpm
       den auszugebenden Typ bereits kennt, muss die Typangabe allerdings weggelassen  und  durch
       den  in  geschweifte  Klammern  ({})  eingeschlossenen Namen des auszugebenden Header-Tags
       ersetzt werden. Für die  Tag-Namen  wird  Groß-/Kleinschreibung  nicht  beachtet  und  der
       vorangestellte RPMTAG_-Teil des Tag-Namens kann ebenfalls weggelassen werden.

       Alternative  Ausgabeformate  können  Sie  anfordern,  indem Sie dem Tag :Typ-Tag anhängen.
       Derzeit werden die folgenden Typen unterstützt:

       :armor kapselt einen öffentlichen Schlüssel in ASCII-Panzerung.

       :arraysize
              zeigt die Anzahl der Elemente in Feld-Tags an.

       :base64
              kodiert Binärdaten mittels base64.

       :date  verwendet das strftime(3)-Format »%c«.

       :day   verwendet das strftime(3)-Format »%a %b %d %Y«.

       :depflags
              formatiert den Operator für Abhängigkeitsvergleiche.

       :deptype
              formatiert den Abhängigkeitstyp.

       :expand
              führt eine Makro-Expansion aus.

       :fflags
              formatiert Dateiparameter.

       :fstate
              formatiert den Dateistatus.

       :fstatus
              formatiert den Dateiüberprüfungsstatus.

       :hex   formatiert hexadezimal.

       :octal formatiert oktal.

       :humaniec
              erzeugt eine menschenlesbare Zahl (im Format gemäß IEC 80000). Die Endung K = 1024,
              M = 1048576, …

       :humansi
              erzeugt  eine  menschenlesbare  Zahl (im Format gemäß SI). Die Endung K = 1000, M =
              1000000, …

       :perms formatiert Dateizugriffsrechte.

       :pgpsig
              zeigt Fingerabdruck und Zeitstempel der Signatur an.

       :shescape
              maskiert einzelne Anführungszeichen zur Verwendung in einem Skript.

       :string
              zeigt im Zeichenkettenformat an (Vorgabe).

       :triggertype
              zeigt die Trigger-Endung an.

       :vflags
              Dateiüberprüfungsparameter.

       :xml   bettet die Daten in einfaches XML-Markup ein.

       Um beispielsweise nur die Namen der abgefragten Pakete auszugeben, könnten Sie %{NAME} als
       Formatzeichenkette  angeben. Um die Namen der Pakete und die Distributionsinformationen in
       zwei Spalten auszugeben, könnten Sie %-30{NAME}%{DISTRIBUTION} verwenden.  rpm  gibt  eine
       Liste aller bekannten Tags aus, wenn es mit dem Argument --querytags aufgerufen wird.

       Es   gibt   drei   Options-Untermengen   zur   Abfrage:   Paketauswahl,  Dateiauswahl  und
       Informationsauswahl.

   PAKETAUSWAHLOPTIONEN:
       PAKETNAME
              fragt das installierte Paket mit  dem  angegebenen  PAKETNAMEN  ab.  Um  ein  Paket
              genauer  anzugeben,  darf  auf  den  Paketnamen  die  Version  oder die Version und
              Veröffentlichung (beide durch einen Bindestrich getrennt) oder ein  Architekturname
              (durch  einen  Punkt  getrennt)  folgen. Siehe die Ausgabe von rpm -qa oder rpm -qp
              PAKETDATEI als Beispiel.

       -a, --all [AUSWÄHLER]
              fragt alle installierten Pakete ab.

              Ein optionaler AUSWÄHLER in der Form Tag=Muster kann bereitgestellt werden, um  die
              Auswahl  einzugrenzen, zum Beispiel name="b*", um Pakete abzufragen, deren Name mit
              »b« beginnt.

       --dupes
              listet Paketduplikate auf.

       -f, --file DATEI
              sucht Pakete, zu denen die DATEI gehört.

       --filecaps
              listet Dateinamen mit POSIX1.e-Fähigkeiten auf.

       --fileclass
              listet Dateinamen mit deren Klassen auf (Libmagic-Klassifizierung).

       --filecolor
              listet Dateinamen mit deren »Farben« auf (0 für  architekturunabhängig,  1  für  32
              Bit, 2 für 64 Bit).

       --fileprovide
              listet Dateinamen mit deren Bereitstellungen auf.

       --filerequire
              listet Dateinamen mit deren Erfordernissen auf.

       -g, --group GRUPPE
              fragt Pakete ab, die zur angegebenen GRUPPE gehören.

       --hdrid SHA1
              fragt ein Paket ab, das einen angegebenen Header-Bezeichner enthält, das heißt, die
              SHA1-Prüfsumme des unveränderlichen Header-Teils.

       -p, --package PAKETDATEI
              fragt eine (nicht installierte) PAKETDATEI ab. Die PAKETDATEI kann als URL im  ftp-
              oder  http-Stil  angegeben  werden, wobei dann der Paket-Header heruntergeladen und
              abgefragt wird. Siehe FTP/HTTP-OPTIONEN für Informationen  dazu,  welche  ftp-  und
              http-Client-Optionen  rpm  unterstützt.  Das  oder  die Argument(e) der PAKETDATEI,
              sofern diese kein Binärpaket ist, werden als eine  ASCII-Paketliste  interpretiert,
              außer  wenn  die  Option --nomanifest verwendet wird. In den Listen sind Kommentare
              erlaubt, die mit einem # beginnen; außerdem darf jede Zeile  der  Paketliste  durch
              Leerraum  getrennte  Glob-Ausdrücke  enthalten,  einschließlich URLs, die zu Pfaden
              expandiert werden, die anstelle der Paketliste als zusätzliche PAKETDATEI-Argumente
              zur Abfrage hinzugefügt werden.

       --pkgid MD5
              fragt  ein  Paket ab, das einen angegebenen Paketbezeichner enthält, das heißt, die
              MD5-Prüfsumme der kombinierten Header- und Nutzdateninhalte.

       --querybynumber HDR-NUMMER
              fragt den Datenbankeintrag mit der angegebenen HDR-NUMMER direkt ab; dies  ist  nur
              für Debugging-Zwecke nützlich.

       --specfile SPEC-DATEI
              wertet die SPEC-Datei so aus und fragt sie ab, als wäre sie ein Paket. Obwohl nicht
              alle Informationen  verfügbar  sind  (zum  Beispiel  Dateilisten),  erlaubt  dieser
              Abfragetyp   rpm,   Informationen   aus   Spec-Dateien  zu  holen,  ohne  dass  ein
              Spec-Datei-Auswertprogramm geschrieben werden muss.

       --tid Transaktionskennung
              fragt Pakete mit der angegebenen Transaktionskennung  ab.  Als  Transaktionskennung
              wird  derzeit  ein  UNIX-Zeitstempel verwendet. Alle Pakete, die in einer einzelnen
              Transaktion installiert oder gelöscht wurden, haben eine gemeinsame Kennung.

       --triggeredby PAKETNAME
              fragt alle Pakete ab, die vom Paket oder den Paketen PAKETNAME getriggert werden.

       --whatobsoletes FÄHIGKEIT
              fragt alle Pakete ab, die die  angegebene  FÄHIGKEIT  als  veraltet  markieren,  um
              korrekt funktionieren zu können.

       --whatprovides FÄHIGKEIT
              fragt alle Pakete ab, die die angegebene FÄHIGKEIT bereitstellen.

       --whatrequires FÄHIGKEIT
              fragt  alle  Pakete  ab,  die  die angegebene FÄHIGKEIT zum korrekten Funktionieren
              benötigen.

       --whatconflicts FÄHIGKEIT
              fragt alle Pakete ab, die mit der angegebenen FÄHIGKEIT im Konflikt stehen.

       --whatrecommends FÄHIGKEIT
              fragt alle Pakete ab, die die angegebene FÄHIGKEIT empfehlen.

       --whatsuggests FÄHIGKEIT
              fragt alle Pakete ab, die die angegebene FÄHIGKEIT vorschlagen.

       --whatsupplements FÄHIGKEIT
              fragt alle Pakete ab, die die angegebene FÄHIGKEIT ergänzen.

       --whatenhances FÄHIGKEIT
              fragt alle Pakete ab, die die angegebene FÄHIGKEIT verbessern.

   OPTIONEN ZUR PAKETABFRAGE:
       --changelog
              zeigt Änderungsinformationen des Pakets an.

       --changes
              zeigt Änderungsinformationen mit vollständigen Zeitstempeln für das Paket an.

       --conflicts
              listet die Fähigkeiten auf, zu denen dieses Paket im Konflikt steht.

       --dump gibt Dateiinformationen wie folgt aus (impliziert -l):

              Pfad Größe Änderungszeit Prüfsumme Modus Eigentümer Gruppe istKonfiguration istDokumentation Rdev Symlink

       --enhances
              listet die Fähigkeiten auf, die dieses Paket verbessert.

       --filesbypkg
              listet alle Dateien in jedem ausgewählten Paket auf.

       --filetriggers
              listet Dateitrigger-Scriptlets aus dem oder den angegebenen Paket(en) auf.

       -i, --info
              zeigt Paketinformationen wie Name, Version  und  Beschreibung  an.  Dies  verwendet
              --queryformat, falls angegeben.

       --last ordnet die Paketauflistung nach Installationszeitpunkt, so dass die neuesten Pakete
              zuerst angezeigt werden.

       -l, --list
              listet die Dateien im Paket auf.

       --obsoletes
              listet Pakete auf, die durch dieses Paket als veraltet markiert werden.

       --provides
              listet die Fähigkeiten auf, die dieses Paket bereitstellt.

       --recommends
              listet die Fähigkeiten auf, die dieses Paket empfiehlt.

       -R, --requires
              listet die Fähigkeiten auf, von denen dieses Paket abhängt.

       --suggests
              listet die Fähigkeiten auf, die von Paket(en) vorgeschlagen werden.

       --supplements
              listet die Fähigkeiten auf, die von Paket(en) ergänzt werden.

       --scripts
              listet  das  oder  die  paketspezifischen  Scriptlet(s)  auf,  die  als  Teil   des
              Installations- und Deinstallationsprozesses verwendet werden.

       -s, --state
              zeigt  die  Status  der  Dateien  im Paket an (impliziert -l). Der Status jeder der
              Dateien ist normal, nicht installiert oder ersetzt.

       --triggers, --triggerscripts
              zeigt die Triggerskripte an, sofern vorhanden, die in einem Paket  enthalten  sind.
              --xml Formatiert Paket-Header als XML.

   OPTIONEN ZUR DATEIAUSWAHL:
       -A, --artifactfiles
              schließt nur Artefakt-Dateien ein (impliziert -l).

       -c, --configfiles
              schließt nur Konfigurationsdateien ein (impliziert -l).

       -d, --docfiles
              schließt nur Dokumentationsdateien ein (impliziert -l).

       -L, --licensefiles
              schließt nur Lizenzdateien ein (impliziert -l).

       --noartifact
              schließt Artefakt-Dateien aus.

       --noconfig
              schließt Konfigurationsdateien aus.

       --noghost
              schließt Ghost-Dateien aus.

   ÜBERPRÜFUNGSOPTIONEN
       Die allgemeine Form eines rpm-Überprüfungsbefehls ist

       rpm {-V|--verify} [Auswahloptionen] [Überprüfungsoptionen]

       Bei  der  Überprüfung  von  Paketen  werden  Informationen  zu den vom Paket installierten
       Dateien mit  den  Informationen  zu  den  Dateien,  die  aus  den  aus  der  rpm-Datenbank
       Paket-Metadaten  bezogen  werden,  verglichen.  Unter  anderem  werden  Größe,  Prüfsumme,
       Zugriffsrechte, Typ, Eigentümer und Gruppe jeder Datei  verglichen.  Alle  Unstimmigkeiten
       werden angezeigt. Dateien aus dem Paket, die nicht installiert wurden, beispielsweise wenn
       mit der Option --excludedocs Dokumentationsdateien  von  der  Installation  ausgeschlossen
       wurden, werden stillschweigend ignoriert.

       Die  Paket-  und  Dateiauswahloptionen  sind  die gleichen wie für die Abfrage von Paketen
       (einschließlich der Paketlistendateien  als  Argumente).  Weitere  Optionen  nur  für  den
       Überprüfungsmodus sind:

       --nodeps
              überprüft die Abhängigkeiten von Paketen nicht.

       --nodigest
              überprüft beim Lesen keine Paket- oder Header-Prüfsummen.

       --nofiles
              überprüft keine Attribute von Paketdateien.

       --noscripts
              führt das %verifyscript-Scriptlet nicht aus (falls vorhanden).

       --nosignature
              überprüft beim Lesen keine Paket- oder Header-Signaturen.

       --nolinkto

       --nofiledigest (früher --nomd5)

       --nosize

       --nouser

       --nogroup

       --nomtime

       --nomode

       --nordev
              überprüft das zugehörige Dateiattribut nicht.

       --nocaps
              überprüft keine Dateifähigkeiten.

       Das  Format  der  Ausgabe  ist eine aus neun Zeichen bestehende Zeichenkette und eventuell
       einer Attributmarkierung:

       c %config Konfigurationsdatei.
       d %doc Dokumentationsdatei.
       g %ghost Ghost-Datei (d.h. der Inhalt der Datei gehört nicht zu den Nutzdaten des Pakets).
       l %license Lizenzdatei.
       r %readme README-Datei.

       aus dem Paket-Header, gefolgt vom Dateinamen. Jedes der 9 Zeichen steht für  das  Ergebnis
       eines  Vergleichs  des  Attributs oder der Attribute, die in der Datenbank enthalten sind.
       Ein  einzelner  Punkt  (».«)  bedeutet,  dass  der  Test  erfolgreich  war,  während   ein
       Fragezeichen  (»?«)  bedeutet,  dass der Test nicht ausgeführt werden konnte (zum Beispiel
       weil Dateizugriffsrechte den Lesezugriff verhindert haben).  Anderenfalls  bezeichnet  ein
       fett hervorgehobenes Zeichen den Fehlschlag des korrespondierenden Tests mit --verify:

       S Dateigröße ist unterschiedlich
       M Modus ist unterschiedlich (Zugriffsrechte und Dateityp)
       5 Prüfsumme (früher MD5-Summe) ist unterschiedlich
       D Major/Minor-Nummer der Geräte sind unterschiedlich
       L Pfad zu readlink(2) passt nicht
       U Benutzer (Eigentümer) ist unterschiedlich
       G Gruppe ist unterschiedlich
       T Zeit ist unterschiedlich
       P Fähigkeiten sind unterschiedlich

   VERSCHIEDENE BEFEHLE
       rpm --showrc
              zeigt  die  Werte  an,  die rpm für alle Optionen verwendet, die gegenwärtig in den
              rpmrc- und macros-Konfigurationsdateien gesetzt sind.

       rpm --setperms PAKETNAME
              legt die Zugriffsrechte der  Dateien  des  angegebenen  Pakets  fest.  Sie  sollten
              stattdessen --restore verwenden.

       rpm --setugids PAKETNAME
              legt die Eigentumsverhältnisse bezüglich Benutzer und Gruppe des angegebenen Pakets
              fest. Dieser Befehl kann Zugriffsrechte und Fähigkeiten der Dateien in diesem Paket
              ändern. In den meisten Fällen ist es besser, --restore zu verwenden.

       rpm --setcaps PAKETNAME
              legt die Fähigkeiten der Dateien im angegebenen Paket fest. Sie sollten stattdessen
              --restore verwenden.

       rpm --restore PAKETNAME
              stellt den Eigentümer, die Gruppe, die Dateizugriffsrechte und die Fähigkeiten  von
              Dateien in dem angegebenen Paket wieder her.

       Die Optionen --setperms, --setugids, --setcaps und
              --restore schließen sich gegenseitig aus.

   FTP/HTTP-OPTIONEN
       rpm  kann als FTP- und/oder HTTP-Client agieren, so dass Pakete aus dem Internet abgefragt
       oder installiert werden können. Paketdateien zum Installieren, Aktualisieren oder Abfragen
       können als URL im ftp- oder http-Stil angegeben werden:

       http://HOST[:PORT]/Pfad/zum/Paket.rpm

       ftp://[BENUTZER:PASSWORT]@RECHNER[:PORT]/Pfad/zum/Paket.rpm

       Falls  sowohl  Benutzer als auch Passwort weggelassen werden, dann erfolgt der ftp-Zugriff
       anonym.

       rpm akzeptiert bei der Verwendung von FTP-URLs die folgenden Optionen:

       rpm akzeptiert die folgenden Optionen bei der Verwendung mit
              http- und ftp-URLs:

       --httpproxy RECHNER
              Der angegebene RECHNER wird als Proxy-Server für alle http-  und  ftp-Übertragungen
              verwendet.  Diese  Option  kann  auch  bei der Konfiguration des Makros %_httpproxy
              angegeben werden.

       --httpport PORT
              gibt die TCP-PORT-Nummer an, die  für  die  HTTP-Verbindung  auf  dem  Proxy-Server
              anstelle  des  standardmäßigen  Ports verwendet werden soll. Diese Option kann auch
              durch Konfiguration des Makros %_httpport angegeben werden.

PROBLEME AUS ALTEN ZEITEN

   Ausführung von Rpmbuild
       Die  Erstellungsmodi  von  rpm  sind  nun  im  ausführbaren  Programm   /usr/bin/rpmbuild.
       Installieren  Sie  das Paket, welches rpmbuild enthält (üblicherweise rpm-build) und lesen
       Sie die Dokumentation in rpmbuild(8) zu allen Erstellungsmodi von rpm.

DATEIEN

   Rpmrc-Konfiguration
       /usr/lib/rpm/rpmrc
       /usr/lib/rpm/<Anbieter>/rpmrc
       /etc/rpmrc
       ~/.rpmrc

   Makro-Konfiguration
       /usr/lib/rpm/macros
       /usr/lib/rpm/<Anbieter>/macros
       /etc/rpm/macros
       ~/.rpmmacros

   Datenbank
       /var/lib/rpm/Basenames
       /var/lib/rpm/Conflictname
       /var/lib/rpm/Dirnames
       /var/lib/rpm/Group
       /var/lib/rpm/Installtid
       /var/lib/rpm/Name
       /var/lib/rpm/Obsoletename
       /var/lib/rpm/Packages
       /var/lib/rpm/Providename
       /var/lib/rpm/Requirename
       /var/lib/rpm/Sha1header
       /var/lib/rpm/Sigmd5
       /var/lib/rpm/Triggername

   Temporär
       /var/tmp/rpm*

SIEHE AUCH

       rpm-misc(8),
       popt(3),
       rpm2cpio(8),
       rpmbuild(8),
       rpmdb(8),
       rpmkeys(8),
       rpmsign(8),
       rpmspec(8)

       rpm --help -  da  rpm  benutzerdefinierte  Optionen  über  Popt-Aliase  unterstützt,  kann
       unmöglich  garantiert  werden,  dass  die  Beschreibungen  in  diesem  Handbuch  exakt dem
       entsprechen, was verfügbar ist.

       http://www.rpm.org/ <URL:http://www.rpm.org/>

AUTOREN

       Marc Ewing <marc@redhat.com>
       Jeff Johnson <jbj@redhat.com>
       Erik Troan <ewt@redhat.com>

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
       Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der  Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.