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BEZEICHNUNG

       choom - Bewertungen des OOM-Killers anzeigen und anpassen

       choom -p Prozesskennung

       choom -p Prozesskennung -n Zahl

       choom -n Zahl [--] Befehl [Argument …]

BESCHREIBUNG

       Der Befehl choom zeigt und passt die Bewertungseinstellungen des Speicherknappheit-Killers
       an.

OPTIONEN

       -p, --pid Prozesskennung
           gibt die Prozesskennung an.

       -n, --adjust Wert
           gibt die Anpassungsbewertung an.

       -h, --help
           zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

       -V, --version
           zeigt die Versionsnummer an und beendet das Programm.

ANMERKUNGEN

       Der Linux-Kernel verwendet die Schlechtigkeits-Heuristik, um auszuwählen, welcher Prozess
       getötet werden soll, wenn der Speicher ausgeschöpft ist.

       Die Schlechtigkeits-Heuristik weist jedem möglichen Prozess einen Wert von 0 (niemals
       töten) bis 1000 (immer töten) zu, um zu bestimmen, welcher Prozess infrage kommt. Der Wert
       beschreibt im Wesentlichen den kontinuierlichen Anteil des erlaubten Speichers, aus dem
       sich der Prozess Speicher zuweisen darf. Als Grundlage dient dazu der aktuelle verwendete
       Speicher und Auslagerungsspeicher. Wenn ein Prozess beispielsweise sämtlichen erlaubten
       Speicher nutzt, ist dessen Schlechtigkeitsbewertung bei 1000. Nutzt er die Hälfte des
       erlaubten Speichers, beträgt die Bewertung 500.

       Es gibt einen weiteren Faktor in der Schlechtigkeitsbewertung: Die aktuelle Speicher- und
       Auslagerungsspeichernutzung wird für Root-Prozesse um 3% zurückgesetzt.

       Die Menge des »erlaubten« Speichers hängt von dem Kontext ab, in dem der OOM-Killer
       aufgerufen wurde. Falls der Kontext ist, dass der oder die Prozessoren ausgelastet sind,
       entspricht der erlaubte Speicher dem Speicher, der diesem Cpuset zugewiesen ist. Falls der
       oder die Mempolicy-Knoten erschöpft ist/sind, repräsentiert der erlaubte Speicher die
       Mempolicy-Knoten. Falls eine Arbeitsspeicher- (oder Auslagerungsspeicher-) Grenze erreicht
       wurde, entspricht der erlaubte Speicher dieser Grenze. Sollte das gesamte System keinen
       Speicher mehr übrig haben, steht der erlaubte Speicher für alle verfügbaren Ressoucen.

       Die Anpassungsbewertung wird zum Schlechtigkeitswert hinzugefügt, bevor dieser zur
       Ermittlung des zu tötenden Prozesses verwendet wird. Zulässige Werte liegen zwischen -1000
       und +1000, einschließlich dieser. Dies ermöglicht auf Anwendungsebene die Polarisierung
       der Bevorzugung für das OOM-Töten entweder durch permanentes Bevorzugen eines bestimmten
       Prozesses oder deren vollständige Deaktivierung. Der niedrigste mögliche Wert von -1000
       ist gleichbedeutend mit der vollständigen Deaktivierung des OOM-Tötenss für diesen
       Prozess, da diese stets einen Schlechtigkeitswert von 0 meldet.

       Die Festlegung eines Anpassungswerts von +500 ist beispielsweise etwa gleichbedeutend
       damit, dass die übrigen Prozesse, die das gleiche System, Cpuset, Mempolicy oder
       Speicher-Controller-Ressource mit verwenden, mindestens 50% mehr Speicher verwenden.
       Andererseits wäre ein Wert von -500 etwa gleichbedeutend damit, den erlaubten Speicher
       eines Prozesses bei der Bewertung des erlaubten Speichers des Prozesses um 50% zu
       reduzieren.

AUTOREN

       Karel Zak <kzak@redhat.com>

SIEHE AUCH

       proc(5)

FEHLER MELDEN

       Verwenden Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf
       https://github.com/util-linux/util-linux/issues.

VERFÜGBARKEIT

       Der Befehl choom ist Teil des Pakets util-linux, welches heruntergeladen werden kann von:
       Linux Kernel Archive <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/>.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License
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