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BEZEICHNUNG

       loginctl - Steuern des Systemd-Anmeldeverwalters

ÜBERSICHT

       loginctl [OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]

BESCHREIBUNG

       loginctl kann zum Prüfen und Steuern des Zustandes des Anmeldeverwalters
       systemd-logind.service(8) von systemd(1) verwandt werden.

BEFEHLE

       Die folgenden Befehle werden verstanden:

   Sitzungsbefehle
       list-sessions
           Listet die aktuellen Sitzungen auf.

       session-status [Kennung…]
           Zeigt knappe Laufzeitinformationen zu einer oder mehrerer Sitzungen an, gefolgt von
           den neusten Protokolldaten aus dem Journal. Akzeptiert eine oder mehrere
           Sitzungskennungen als Parameter. Falls keine Sitzungskennungen übergeben werden, wird
           der Status der Sitzung des Aufrufenden angezeigt. Diese Funktion ist dazu gedacht,
           menschenlesbare Ausgabe zu erzeugen. Falls Sie Computer-auswertbare Ausgaben suchen,
           verwenden Sie stattdessen show-session.

       show-session [Kennung…]
           Zeigt Eigenschaften von einer oder mehrerer Sitzungen oder dem Verwalter selbst an.
           Falls kein Argument angegeben ist, werden die Eigenschaften des Verwalters angezeigt.
           Falls eine Sitzungskennung angegeben ist, werden die Eigenschaft der Sitzungen
           angezeigt. Standardmäßig werden leere Eigenschaften unterdrückt. Verwenden Sie --all,
           um diese auch anzuzeigen. Um bestimmte Eigenschaften zur Anzeige auszuwählen,
           verwenden Sie --property=. Dieser Befehl ist dazu gedacht, verwandt zu werden,
           wannimmer Computer-auswertbare Ausgabe benötigt wird. Verwenden Sie session-status,
           falls Sie nach formatierter, menschenlesbarer Ausgabe suchen.

       activate [Kennung]
           Aktiviert eine Sitzung. Dies bringt eine Sitzung in den Vordergrund, falls eine andere
           Sitzung derzeit im respektiven Sitz im Vordergrund ist. Akzeptiert eine
           Sitzungskennung als Argument. Falls kein Argument angegeben ist, wird die Sitzung des
           Aufrufenden in den Vordergrund gebracht.

       lock-session [Kennung…], unlock-session [Kennung…]
           Aktiviert/Deaktiviert die Bildschirmsperre auf einer oder mehreren Sitzungen, falls
           die Sitzung dies unterstützt. Akzeptiert eine oder mehrere Sitzungskennungen als
           Argumente. Falls kein Argument angegeben ist, wird die Sitzung des Aufrufenden ge-
           bzw. entsperrt.

       lock-sessions, unlock-sessions
           Aktiviert/Deaktiviert die Bildschirmsperre auf allen aktuellen Sitzungen, die dies
           unterstützen.

       terminate-session Kennung…
           Beendet eine Sitzung. Dies tötet alle Prozesse der Sitzung und gibt alle dieser
           Sitzung zugeordneten Ressourcen frei. Falls das Argument als leere Zeichenketten
           angegeben ist, wird die Sitzung, die den Befehl aufruft, beendet.

       kill-session Kennung…
           Sendet ein Signal an einen oder mehrere Prozesse der Sitzung. Verwenden Sie
           --kill-who=, um den zu tötenden Prozess auszuwählen. Verwenden Sie --signal=, um das
           zu sendende Signal auszuwählen. Falls das Argument als leere Zeichenketten angegeben
           ist, wird das Signal an die Sitzung, die den Befehl aufruft, gesandt.

   Dienstprogramme für Benutzer
       list-users
           Listet alle aktuell angemeldeten Benutzer auf.

       user-status [BENUTZER…]
           Zeigt knappe Laufzeitinformationen über eine oder mehrere angemeldete Benutzer an,
           gefolgt von den neusten Protokolldaten aus dem Journal. Akzeptiert eine oder mehrere
           Benutzernamen oder numerische Benutzerkennungen als Parameter. Falls kein Parameter
           übergeben wurde, wird der Status für den Benutzer der Sitzung des Aufrufenden
           angezeigt. Diese Funktion ist dazu gedacht, menschenlesbare Ausgabe zu erzeugen. Falls
           Sie Computer-auswertbare Ausgabe suchen, verwenden Sie stattdessen show-user.

       show-user [BENUTZER…]
           Zeigt Eigenschaften von einer oder mehreren Benutzern oder dem Verwalter selbst an.
           Falls kein Argument angegeben ist, werden die Eigenschaften des Verwalters angezeigt.
           Falls ein Benutzer angegeben ist, werden die Eigenschaften des Benutzers angezeigt.
           Standardmäßig werden leere Eigenschaften unterdrückt. Verwenden Sie --all, um diese
           auch anzuzeigen. Um bestimmte Eigenschaften zur Anzeige auszuwählen, verwenden Sie
           --property=. Dieser Befehl ist dazu gedacht, verwandt zu werden, wannimmer
           Computer-auswertbare Ausgabe benötigt wird. Verwenden Sie user-status, falls Sie nach
           formatierter, menschenlesbarer Ausgabe suchen.

       enable-linger [BENUTZER…], disable-linger [BENUTZER…]
           Aktiviert/Deaktiviert Benutzer-Fortbestehen für einen oder mehrere Benutzer. Falls
           dies für einen bestimmten Benutzer aktiviert ist, wird für diesen Benutzer beim
           Systemstart ein Benutzerverwalter gestartet und nach Abmeldungen aufrechterhalten.
           Dies erlaubt es Benutzern, die nicht angemeldet sind, langlaufende Dienste
           auszuführen. Akzeptiert einen oder mehrere Benutzername(n) oder numerische UIDs als
           Argument. Falls kein Argument angegeben ist, wird das Benutzer-Fortbestehen für den
           Benutzer der Sitzung des Aufrufenden aktiviert/deaktiviert.

           Siehe auch die Einstellung KillUserProcesses= in logind.conf(5).

       terminate-user BENUTZER…
           Beendet alle Sitzungen für einen Benutzer. Dies tötet alle Prozesse von allen
           Sitzungen des Benutzers und gibt alle dem Benutzer zugeordneten Laufzeitressourcen
           frei. Falls das Argument als leere Zeichenketten angegeben ist, werden die Sitzungen
           des Benutzers, der den Befehl aufruft, beendet.

       kill-user BENUTZER…
           Sendet ein Signal an alle Prozesse eines Benutzers. Verwenden Sie --signal=, um das zu
           verwendende Signal auszuwählen. Falls das Argument als leere Zeichenketten angegeben
           ist, wird das Signal an die Sitzungen des Benutzers, der den Befehl aufruft, gesandt.

   Sitz-Befehle
       list-seats
           Listet die derzeit verfügbaren Sitze auf dem lokalen System auf.

       seat-status [NAME…]
           Zeigt knappe Laufzeitinformationen über einen oder mehrere Sitze an. Akzeptiert einen
           oder mehrere Sitznamen als Parameter. Falls keine Sitznamen übergeben werden, wird der
           Status des Sitzes der Sitzung des Aufrufenden angezeigt. Diese Funktion ist dazu
           gedacht, menschenlesbare Ausgabe zu erzeugen. Falls Sie Computer-auswertbare Ausgabe
           suchen, verwenden Sie stattdessen show-seat.

       show-seat [NAME…]
           Zeigt Eigenschaften von einem oder mehreren Sitzen oder dem Verwalter selbst an. Falls
           kein Argument angegeben ist, werden die Eigenschaften des Verwalters angezeigt. Falls
           ein Sitz angegeben ist, werden die Eigenschaften des Sitzes angezeigt. Standardmäßig
           werden leere Eigenschaften unterdrückt. Verwenden Sie --all, um diese auch anzuzeigen.
           Um bestimmte Eigenschaften zur Anzeige auszuwählen, verwenden Sie --property=. Dieser
           Befehl ist dazu gedacht, verwandt zu werden, wannimmer Computer-auswertbare Ausgabe
           benötigt wird. Verwenden Sie seat-status, falls Sie nach formatierter,
           menschenlesbarer Ausgabe suchen.

       attach NAME GERÄT…
           Hängt ein oder mehrere Geräte dauerhaft an einen Sitz. Das Gerät sollte mittels eines
           Gerätepfades im Dateisystem /sys/ angegeben werden. Um einen neuen Sitz zu erzeugen,
           hängen Sie mindestens eine Graphikkarte an einen bisher unbenutzten Sitznamen.
           Sitznamen dürfen aus a…z, A…Z, 0…9, »-« und »_« bestehen und müssen mit »seat«
           beginnen. Um eine Zuweisung eines Geräts zu einem bestimmten Sitz aufzulösen, weisen
           sie es einfach einem anderen Sitz zu oder verwenden Sie flush-devices.

       flush-devices
           Entfernt eine vorher mit attach erstellte Gerätezuweisung. Nach diesem Aufruf
           verbleiben nur automatisch erstellte Sitze und ihnen ist alle Sitz-Hardware
           zugeordnet.

       terminate-seat NAME…
           Beendet alle Sitzungen auf einem Sitz. Dies tötet alle Prozesse von allen Sitzungen
           auf einem Sitz und gibt alle ihnen zugeordneten Laufzeitressourcen frei.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       --no-ask-password
           Befragt den Benutzer nicht für Authentifizierung für privilegierte Aktionen.

       -p, --property=
           Begrenzt bei der Anzeige der Eigenschaften der Sitzung/des Benutzers/des Sitzes die
           Anzeige auf die als Argument angegebenen Eigenschaften. Falls nicht angegeben, werden
           alle gesetzten Eigenschaften angezeigt. Das Argument sollte ein Eigenschaftsname wie
           »Sessions« sein. Falls mehr als einmal angegeben, werden alle Eigenschaften mit den
           angegebenen Namen angezeigt.

       --value
           Gibt bei der Anzeige von Sitzungs-/Benutzer-/Sitzeigenschaften mit show nur den Wert
           aus und überspringt den Eigenschaftsnamen und »=«.

       -a, --all
           Zeigt bei der Anzeige der Sitzungs-/Benutzer-/Sitz-Eigenschaften alle Eigenschaften
           an, unabhängig davon, ob sie gesetzt sind oder nicht.

       -l, --full
           Verkürzt Prozessbaumeinträge nicht.

       --kill-who=
           Wählt den zu tötende Prozess aus, wenn dies zusammen mit kill-session verwandt wird.
           Muss entweder leader oder all sein, um auszuwählen, ob nur der Leitprozess einer
           Sitzung oder alle Prozesse der Sitzung getötet werden sollen. Standardmäßig all, falls
           nicht angegeben.

       -s, --signal=
           Wählt das an den ausgewählten Prozess zu sendende Signal, wenn es zusammen mit
           kill-session oder kill-user verwandt wird. Muss eine der gut bekannten Signal-Angaben
           wie SIGTERM, SIGINT oder SIGSTOP sein. Standardmäßig SIGTERM, falls nicht angegeben.

           Der besondere Wert »help« wird alle bekannten Werte darstellen und das Programm wird
           sich sofort beenden; der besondere Wert »list« wird alle bekannten Werte zusammen mit
           ihren numerischen Signalnummern darstellen und das Programm wird sich sofort beenden.

       -n, --lines=
           Steuert die Anzahl der anzuzeigenden Journal-Zeilen, startend bei der neusten, wenn es
           zusammen mit user-status und session-status verwandt wird. Akzeptiert eine positive
           Ganzzahl als Argument. Standardmäßig 10.

       -o, --output=
           Steuert die Formatierung der angezeigten Journal-Einträge, wenn es zusammen mit
           user-status und session-status verwandt wird. Siehe journalctl(1) für die verfügbare
           Auswahl. Standardmäßig »short«.

       -H, --host=
           Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den Rechnernamen oder einen
           Benutzernamen und Rechnernamen (getrennt durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll.
           Dem Rechnernamen darf optional ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt
           durch »:« und dann ein Container auf dem angegebenen Host angehängt werden, womit
           direkt zu einem bestimmten Container auf dem angegebenen Rechner verbunden wird. Dies
           verwendet SSH, um mit der Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in der Ferne zu
           kommunizieren. Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER aufgezählt werden.
           Stellen Sie IPv6-Adressen in Klammern.

       -M, --machine=
           Führt die Aktion in einem lokalen Container aus. Geben Sie den Namen des Containers
           an, zu dem verbunden werden soll. Optional kann diesem ein Benutzername, abgetrennt
           durch ein »@«-Zeichen, als der verbunden werden soll, vorangestellt werden. Falls die
           besondere Zeichenkette ».host« anstelle des Container-Names verwandt wird, wird eine
           Verbindung zu dem lokalen System aufgebaut (das ist nützlich, um sich zu dem
           Benutzerbus eines bestimmten Benutzers zu verbinden: »--user --machine=lennart@.host«.
           Falls die »@«-Syntax nicht verwandt wird, wird die Verbindung als Benutzer »root«
           vorgenommen. Falls die »@«-Syntax verwandt wird, kann entweder die linke oder die
           rechte Seite fortgelassen werden (aber nicht beide). In diesem Fall wird der lokale
           Benutzername und ».host« angenommen.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       --no-legend
           Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe und die Fußzeile mit Hinweisen.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

EXIT-STATUS

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

BEISPIELE

       Beispiel 1. Benutzerstatus abfragen

           $ loginctl user-status
           fatima (1005)
                      Since: Sat 2016-04-09 14:23:31 EDT; 54min ago
                      State: active
                   Sessions: 5 *3
                       Unit: user-1005.slice
                             ├─user@1005.service
                               ...
                             ├─session-3.scope
                               ...
                             └─session-5.scope
                               ├─3473 login -- fatima
                               └─3515 -zsh

           Apr 09 14:40:30 laptop login[2325]: pam_unix(login:session):
                                  session opened for user fatima by LOGIN(uid=0)
           Apr 09 14:40:30 laptop login[2325]: LOGIN ON tty3 BY fatima

       Es gibt zwei Sitzungen, 3 und 5. Sitzung 3 ist eine graphische Sitzung, die mit einem
       Stern markiert ist. Es wird der Verarbeitungsbaum einschließlich der zwei entsprechenden
       Bereichs-Units und der Benutzerverwaltungs-Unit angezeigt.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_LOG_LEVEL
           Die maximale Protokollierstufe ausgesandter Nachrichten (Nachrichten mit einer höheren
           Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Sie muss (in
           absteigender Reihenfolge) entweder alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder
           eine Ganzzahl im Bereich 0…7 sein. Siehe syslog(3) für weitere Informationen.

       $SYSTEMD_LOG_COLOR
           Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß
           ihrer Priorität eingefärbt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal
           geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen,
           selbständig Nachrichten gemäß ihrer Protokollierungsstufe einfärben.

       $SYSTEMD_LOG_TIME
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein
           Zeitstempel vorangestellt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder
           in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die
           Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den
           Nachrichten anhängen werden.

       $SYSTEMD_LOG_LOCATION
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine
           Zeilenummer in dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

           Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den
           Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der
           Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch sein.

       $SYSTEMD_LOG_TID
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische
           Thread-Kennung (TID) vorangestellt.

           Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadatan an Journal-Einträge
           angehängt wird. Die Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der
           Fehlersuche in Programmen praktisch sein.

       $SYSTEMD_LOG_TARGET
           Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY
           protokollieren), console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die
           Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den
           zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal
           protokollieren (journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls verfügbar, und
           andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
           die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER
           außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe
           wohlbekannter Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach ausprobiert,
           einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine
           Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden wird, wird keines aufgerufen. Setzen der
           Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur
           Übergabe von --no-pager.

           Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER
           (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung ignoriert.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C
               zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die
               Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene
               Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch
               das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig
               gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des
               Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen
               des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der
               Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das
           aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

       $SYSTEMD_PAGERSECURE
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des
           Seitenanzeigeprogramms verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls
           $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus
           aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der
           Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
           wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Seitenanzeigeprogramms gesetzt und das
           Seitenanzeigeprogramm muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder
           erstellen oder die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE
           überhaupt nicht gesetzt ist, werden Seitenanzeigeprogramme, bei denen unbekannt ist,
           ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit implementiert nur
           less(1) einen sicheren Modus.)

           Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels
           sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass
           keine ungeplanten interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus
           für das Seitenanzeigeprogramm kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden.
           Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus
           der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige Befehle auszuführen.
           Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen
           $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein,
           stattdessen den Seitenanzeiger komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

       $SYSTEMD_COLORS
           Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte
           Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe
           einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable eine der folgenden besonderen Werte
           annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw. 256
           ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM und der
           vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft
           zu setzen.

       $SYSTEMD_URLIFY
           Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für
           Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann
           angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen
           Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemctl(1), systemd-logind.service(8), logind.conf(5)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License
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