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BEZEICHNUNG

       machinectl - Steuert den Systemd-Maschinenverwalter

ÜBERSICHT

       machinectl [OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]

BESCHREIBUNG

       machinectl kann zur Untersuchung und Steuerung des Zustand des Registrierungsverwalters
       systemd-machined.service(8) von systemd(1) für virtuelle Maschinen und Container verwandt
       werden.

       machinectl kann zur Ausführung von Aktionen auf Maschinen und Abbildern verwandt werden.
       In diesem Zusammenhang werden Maschinen als folgende laufende Instanzen betrachtet:

       •   Virtuelle Maschinen (VMs), die Hardware virtualisieren, um vollständige
           Betriebssysteminstanzen (einschließlich ihrer Kernel) in einer virtualisierten
           Umgebung oberhalb des Wirtsbetriebssystems auszuführen.

       •   Container, die Hardware und Betriebssystemkernel mit dem Wirtsbetriebssystem gemeinsam
           benutzen, um eine Betriebssystem-Benutzerinstanz oberhalb des Wirtsbetriebssystems
           auszuführen.

       •   Das Wirtsystem selbst.

       Maschinen werden durch Namen identifiziert, die den gleichen Regeln wie UNIX- und
       DNS-Rechnernamen folgen. Details nachfolgend.

       Maschinen werden von Platte oder Systemabbildern instanziiert, die häufig, aber nicht
       notwendigerweise, die gleichen Namen wie Maschinen, von denen sie ausgeführt werden,
       tragen. In diesem Zusammenhang können Abbilder Folgendes sein:

       •   Verzeichnisbäume, die ein Betriebssystem enthalten, einschließlich der Verzeichnisse
           auf oberster Ebene wie /usr/, /etc/ usw.

       •   Btrfs-Teildatenträger, die Betriebssystembäume, ähnlich zu regulären Verzeichnisbäumen
           enthalten.

       •   Binäre »rohe« Plattenabbilddateien, die MBR- oder GPT-Partitionstabellen und
           Linux-Dateisysteme enthalten.

       •   Ähnlicherweise Blockgeräte, die MBR- oder GPT-Partitionstabellen und Dateisysteme
           enthalten.

       •   Der Dateisystembaum des Wirtsbetriebssystems selbst.

BEFEHLE

       Die folgenden Befehle werden verstanden:

   Maschinenbefehle
       list
           Listet die derzeit laufenden (online) virtuellen Maschinen und Container auf. Um
           startfähige Maschinenabbilder aufzuzählen, verwenden Sie list-images (siehe unten).
           Beachten Sie, dass dieser Befehl standardmäßig die besondere Maschine ».host«
           versteckt. Verwenden Sie den Schalter --all, um sie anzuzeigen.

       status NAME…
           Zeigt Laufzeitstatusinformationen über eine oder mehrere virtuelle Maschinen und
           Container an, gefolgt von den neusten Protokolldaten aus dem Journal. Diese Funktion
           ist zur Darstellung menschenlesbarer Ausgabe gedacht. Falls Sie Computer-auswertbare
           Ausgaben benötigen, verwenden Sie stattdessen show. Beachten Sie, dass die angezeigten
           Protokolldaten durch den Verwalter der virtuellen Maschine oder Container gemeldet
           werden und häufig Konsolenausgabe aus der Maschine enthält, aber nicht
           notwendigerweise Journal-Inhalte der Maschine selbst.

       show [NAME…]
           Zeigt die Eigenschaften einer oder mehrerer registrierter virtueller Maschinen oder
           Container oder des Verwalters selbst an. Falls kein Argument angegeben ist, werden die
           Eigenschaften des Verwalters angezeigt. Falls ein NAME angegeben ist, werden die
           Eigenschaften dieser virtuellen Maschine oder dieses Containers angezeigt.
           Standardmäßig werden leere Eigenschaften unterdrückt. Verwenden Sie --all, um diese
           auch anzuzeigen. Um bestimmte anzuzeigende Eigenschaften auszuwählen, verwenden Sie
           --property=. Dieser Befehl ist dafür gedacht, eingesetzt zu werden, wenn
           Computer-auswertbare Ausgabe benötigt wird und gibt nicht den gesamten
           Control-Gruppenbaum oder Journal-Einträge aus. Verwenden Sie status, falls Sie
           menschenlesbare Ausgabe benötigen.

       start NAME…
           Startet einen Container mittels systemd-nspawn(1) als Systemdienst. Dies startet
           systemd-nspawn@.service, instanziiert für den angegebenen Maschinennamen, ähnlich der
           Wirkung von systemctl start auf den Dienstenamen. systemd-nspawn sucht nach einem
           Container-Abbild des angegebenen Namens in /var/lib/machines/ (und anderen Suchpfaden,
           siehe unten) und führt ihn aus. Verwenden Sie list-images (siehe unten) zur Auflistung
           verfügbarer, startfähiger Container-Abbilder.

           Beachten Sie, dass systemd-machined.service(8) auch mit einer Reihe von anderen
           Container- und VM-Verwaltern koppelt, systemd-nspawn ist nur eine Implementierung
           davon. Die meisten in machinectl verfügbaren Befehle können auch auf durch andere
           Verwalter, nicht nur systemd-nspawn, gesteuerte Container oder VMs angewandt werden.
           Das Starten von VMs und Container-Abbildern bei diesen Verwaltungsprogrammen benötigt
           angepasste Werkzeuge.

           Um auf der Befehlszeile einen Container interaktiv mit vollem Zugriff auf die Konsole
           des Containers zu starten, rufen Sie systemd-nspawn direkt auf. Zum Stoppen eines
           Containers verwenden Sie machinectl poweroff.

       login [NAME]
           Öffnet eine interaktive Terminalanmeldesitzung in einem Container oder auf der lokalen
           Maschine. Falls ein Argument bereitgestellt wird, bezieht es sich auf die
           Container-Maschine, zu der verbunden werden soll. Falls keine angegeben ist oder der
           Container-Name als leere Zeichenkette oder der besondere Maschinenname ».host«
           angegeben ist (siehe unten), erfolgt die Verbindung stattdessen zum lokalen Rechner.
           Dies erstellt eine TTY-Verbindung zu dem angegebenen Container oder der lokalen
           Maschine und bittet um die Ausführung eines Getty darauf. Beachten Sie, dass dies nur
           für Container unterstützt wird, die systemd(1) als Init-System ausführen.

           Dieser Befehl öffnet eine vollständige Anmeldeaufforderung im Container oder der
           lokalen Maschine, die dann um Benutzername und Passwort bittet. Verwenden Sie shell
           (siehe unten) oder systemd-run(1) mit dem Schalter --machine=, um direkt einen
           einzelnen Befehl aufzurufen, entweder interaktiv oder im Hintergrund.

       shell [[NAME@]NAME [PFAD [ARGUMENTE…]]]
           Öffnet eine interaktive Shell-Sitzung in einem Container oder der lokalen Maschine.
           Das erste Argument bezieht sich auf die zu verbindende Container-Maschine. Falls keine
           angegeben ist oder der Container-Name als leere Zeichenkette oder der besondere
           Maschinenname ».host« angegeben ist (siehe unten), erfolgt die Verbindung stattdessen
           zum lokalen Rechner. Dies funktioniert ähnlich zu login, ruft aber sofort einen
           Benutzerprozess auf. Dieser Befehl führt das angegebene Benutzerprogramm mit den
           angegebenen Argumenten oder die Standard-Shell für den Benutzer, falls kein Befehl
           angegeben ist, oder /bin/sh, falls keine Vorgabe-Shell gefunden wird, aus.
           Standardmäßig kann ein anderer Benutzer ausgewählt werden, indem --uid= verwandt oder
           dem Maschinennamen ein Benutzername und das Zeichen »@« vorangestellt wird. Verwenden
           Sie --setenv=, um Umgebungsvariablen für den ausgeführten Prozess zu setzen.

           Beachten Sie, dass machinectl shell den Exit-Code/Status des aufgerufenen
           Shell-Prozesses nicht weiterleitet. Verwenden Sie stattdessen systemd-run, falls diese
           Information benötigt wird (siehe unten).

           Der Einsatz des Befehls shell ohne Argumente (womit der aufgerufene Befehl oder die
           Shell auf dem lokalen Rechner ausgeführt wird) ist auf viele Arten ähnlich einer
           su(1)-Sitzung, isoliert aber anders als su die neue Sitzung von der ursprünglichen
           Sitzung, so dass kein Prozess und keine Sitzungseigenschaften gemeinsam benutzt werden
           und sie in einem sauberen und gut-definiertem Zustand ist. Sie wird in einer neuen
           Utmp-, Anmelde-, Audit-, Sicherheits- und Schlüsselbund-Sitzung nachverfolgt und wird
           keine Umgebungsvariablen oder Ressourcenbegrenzungen (und andere Eigenschaften) erben.

           Beachten Sie, dass anstelle des Befehls machinectl shell systemd-run(1) mit seinem
           Schalter --machine= verwandt werden kann, was nicht-interaktive Aktionen,
           detailliertere und systemnahere Konfiguration der betroffenen Unit sowie den Zugriff
           auf Laufzeit- und Exit-Code/Status-Informationen des aufgerufenen Shell-Prozesses
           ermöglicht. Verwenden Sie insbesondere den Schalter --wait von systemd-run, um
           Exit-Statusinformationen vom aufgerufenen Prozess weiterzuleiten. Verwenden Sie den
           Schalter --pty von systemd-run, um eine interaktive Shell zu erlangen, ähnlich zu
           machinectl shell. Im Allgemeinen wird systemd-run für Skripting-Zwecke bevorzugt.
           Beachten Sie allerdings, dass systemd-run höhere Privilegien als machinectl shell
           erlangen könnte.

       enable NAME…, disable NAME…
           Aktiviert oder deaktiviert das Starten eines Containers mittels systemd-nspawn(1) als
           Systemdienst beim Systemstart. Dies aktiviert oder deaktiviert
           systemd-nspawn@.service, instanziiert für den angegebenen Maschinennamen, von der
           Wirkung ähnlich systemctl enable oder systemctl disable auf den Dienstenamen.

       poweroff NAME…
           Schaltet einen oder mehrere Container aus. Dies wird durch Senden von SIGRTMIN+4 an
           den Init-Prozess des Containers einen Neustart auslösen, wodurch Systemd-kompatible
           Init-Systeme sauber heruntergefahren werden. Verwenden Sie stop als Alias für
           poweroff. Diese Aktion funktioniert bei Containern, die keine systemd(1)-kompatiblen
           Init-Systeme, wie Sysvinit, ausführen, nicht. Verwenden Sie das (nachfolgend
           beschriebene) terminate, um einen Container oder eine VM sofort zu beenden, ohne sie
           sauber herunterzufahren.

       reboot NAME…
           Startet einen oder mehrere Container neu. Dies wird durch Senden von SIGINT an den
           Init-Prozess des Containers einen Neustart auslösen. Dies ist grob äquivalent zum
           Drücken von Strg-Alt-Entf auf einem System außerhalb eines Containers und kompatibel
           mit Containern mit beliebigen Systemverwaltern.

       terminate NAME…
           Beendet die virtuelle Maschine oder den Container sofort, ohne ihn sauber
           herunterzufahren. Dies tötet alle Prozesse der virtuellen Maschine oder des Containers
           und gibt alle dieser Instanz zugeordneten Ressourcen frei. Verwenden Sie poweroff, um
           ein sauberes Herunterfahren anzufordern.

       kill NAME…
           Sendet ein Signal an einen oder mehrere Prozesse der virtuellen Maschine oder des
           Containers. Dies bezieht sich auf Prozesse, wie sie vom Wirtsrechner gesehen werden,
           nicht Prozesse innerhalb der virtuellen Maschine oder des Containers. Wählen Sie die
           zu tötenden Prozesse mit --kill-who=. Verwenden Sie --signal= zur Auswahl des zu
           sendenden Signals.

       bind NAME PFAD [PFAD]
           Hängt eine Datei oder ein Verzeichnis vom Wirtssystem in den angegebenen Container mit
           »bind« ein. Das erste Pfadargument ist die Quelldatei oder das Quellverzeichnis auf
           dem Wirtssystem, das zweite Pfadargument ist die Zieldatei oder der Zielpfad im
           Container. Wenn Letzterer fehlt, wird dafür das gleiche wie der Quellpfad auf dem
           Wirtssystem verwandt. Bei der Kombination mit dem Schalter --read-only wird eine
           nur-lesbare Bind-Einhängung erstellt. Bei der Kombination mit dem Schalter --mkdir
           wird vor dem Einhängen der Zielpfad zuerst erstellt. Beachten Sie, dass diese Option
           derzeit nur für systemd-nspawn(1)-Container unterstützt wird, und nur wenn
           Benutzer-Namensräume (--private-users) nicht verwandt werden. Dieser Befehl
           unterstützt das Bind-Einhängen von Verzeichnissen, regulären Dateien, Geräteknoten,
           AF_UNIX-Socket-Knoten sowie FIFOs.

       copy-to NAME PFAD [PFAD]
           Kopiert Dateien oder Verzeichnisse vom Wirtssystem in einen laufenden Container.
           Akzeptiert einen Container-Namen, gefolgt vom Quellpfad auf dem Wirtssystem und dem
           Zielpfad im Container. Falls der Zielpfad fehlt, wird dafür das gleiche wie der
           Quellpfad verwandt.

           Falls der Rechner und der Container den gleichen Benutzer- und Gruppennamensraum
           benutzen, wird die Dateieigentümerschaft durch numerische Benutzer- und Gruppenkennung
           für die Kopie erhalten, andernfalls gehören alle Dateien und Gruppen dem Benutzer und
           der Gruppe root (UID/GID 0).

       copy-from NAME PFAD [PFAD]
           Kopiert Dateien oder Verzeichnisse aus dem Container auf den Rechner. Akzeptiert einen
           Container-Namen, gefolgt von einem Quellpfad im Container und dem Zielpfad im Rechner.
           Falls der Zielpfad entfällt, wird er identisch zum Quellpfad verwandt.

           Falls der Rechner und der Container den gleichen Benutzer- und Gruppennamensraum
           benutzen, wird die Dateieigentümerschaft durch numerische Benutzer- und Gruppenkennung
           für die Kopie erhalten, andernfalls gehören alle Dateien und Gruppen dem Benutzer und
           der Gruppe root (UID/GID 0).

   Abbild-Befehle
       list-images
           Zeigt eine Liste von lokal installierten Container- und VM-Abbildern. Dies zählt alle
           rohen Platten-Abbilder und -Containerverzeichnisse und Teildatenträger in
           /var/lib/machines/ (und anderen Suchpfaden, siehe unten) auf. Verwenden Sie start
           (siehe oben), um einen Container aus den aufgeführten Abbildern auszuführen. Beachten
           Sie, dass standardmäßig Container, deren Namen mit einem Punkt (».«) beginnen, nicht
           angezeigt werden. Geben Sie --all an, um diese auch anzuzeigen. Beachten Sie, dass das
           besondere Abbild ».host« immer impliziet existiert und sich auf das Abbild bezieht,
           von dem der Rechner selbst gestartet wurde.

       image-status [NAME…]
           Zeigt knappe Statusinformationen über einen oder mehrere Container- oder VM-Abbilder
           an. Diese Funktion ist zur Erzeugung menschenlesbarer Ausgabe gedacht. Verwenden Sie
           show-image (siehe unten), um stattdessen Computer-auswertbare Ausgabe zu erstellen.

       show-image [NAME…]
           Zeigt Eigenschaften von einem oder mehreren registrierten virtuellen Maschinen oder
           Container-Abbildern oder dem Verwalter selbst an. Falls kein Argument angegeben ist,
           werden die Eigenschaften des Verwalters angezeigt. Falls NAME angegeben ist, werden
           die Eigenschaften dieser virtuellen Maschine oder des Container-Abbilds angezeigt.
           Standardmäßig werden leere Eigenschaften unterdrückt. Verwenden Sie --all, um diese
           auch anzuzeigen. Um bestimmte Eigenschaften zur Anzeige auszuwählen, verwenden Sie
           --property=. Dieser Befehl ist dafür gedacht, wenn Computer-auswertbare Ausgabe
           benötigt wird. Verwenden Sie image-status, falls Sie formatierte, menschenlesbare
           Ausgabe suchen.

       clone NAME NAME
           Klont einen Container- oder ein VM-Abbild. Die Argumente geben den Namen des zu
           klonenden und den Namen des frisch geklonten Abbildes an. Beachten Sie, dass einfache
           Container-Abbilder mit diesem Befehl in Btrfs-Teildatenträger-Abbilder geklont werden,
           falls dies das zugrundeliegende Dateisystem unterstützt. Beachten Sie, dass Klonen
           eines Container- oder VM-Abbildes für Dateisysteme optimiert ist, die
           »Kopieren-beim-Schreiben« unterstützen und für andere Dateisysteme, aufgrund von deren
           Beschränkungen, weniger effizient sein könnte.

           Beachten Sie, dass dieser Befehl den Rechnernamen, die Maschinenkennung und alle
           anderen Einstellungen, die diese Instanz identifizieren könnten, unverändert lässt.
           Das ursprüngliche Abbild und die geklonte Kopie werden daher beide diese
           Berechtigungsnachweise gemeinsam nutzen und es mag notwendig sein, diese in der Kopie
           manuell zu ändern.

           Wird dies mit dem Schalter --read-only kombiniert, dann wird ein nur-lesbares
           geklontes Abbild erstellt.

       rename NAME NAME
           Benennt ein Container- oder VM-Abbild um. Die Argumente geben den Namen des
           umzubenennenden und den neuen Namen des Abbildes an.

       read-only NAME [LOGISCH]
           Markiert ein Container- oder VM-Abbild nur-lesbar oder hebt dieses auf. Akzeptiert als
           Argumente einen VM- oder Container-Abbildnamen, gefolgt von einem logischen Wert.
           Falls der logische Wert fehlt, wird positiv impliziert, d.h. das Abbild wird als
           nur-lesbar markiert.

       remove NAME…
           Entfernt eines oder mehrere Container- oder VM-Abbilder. Das besondere Abbild ».host«,
           das sich auf den Verzeichnisbaum des Rechners selbst bezieht, darf nicht entfernt
           werden.

       set-limit [NAME] BYTE
           Setzt die maximale Größe in Byte, zu der ein bestimmtes Container- oder VM-Abbild,
           oder alle Abbilder auf der Platte anwachsen dürfen (Plattenkontingent). Akzeptiert
           entweder einen oder zwei Parameter. Der erste, optionale Parameter bezieht sich auf
           den Namen eines Containers oder einer VM. Falls angegeben, wird die Größenbegrenzung
           des angegebenen Abbilds geändert. Falls der Parameter fehlt, dann wird die
           Gesamtgrößenbegrenzung der Summe aller lokal gespeicherten Abbilder geändert. Das
           abschließende Argument gibt die Größenbegrenzung in Byte an, die üblichen Einheiten K,
           M, G, T können optional angehängt werden. Falls die Größenbegrenzung deaktiviert
           werden soll, geben Sie »-« als Größe an.

           Beachten Sie, dass die Container-bezogenen Größenbeschränkungen nur auf
           Btrfs-Dateisystemen unterstützt werden.

       clean
           Entfernt versteckte VM- oder Container-Abbilder (oder alle). Dieser Befehl entfernt
           alle versteckten Maschinenabbilder aus /var/lib/machines/, d.h. solche, deren Namen
           mit einem Punkt beginnen. Verwenden Sie machinectl list-images --all, um eine Liste
           aller Maschinenabbilder zu sehen, einschließlich der versteckten.

           Bei der Kombination mit dem Schalter --all werden alle Abbilder entfernt, nicht nur
           die versteckten. Dieser Befehl leert effektiv /var/lib/machines/.

           Beachten Sie, dass Befehle wie machinectl pull-tar oder machinectl pull-raw
           normalerweise zuerst versteckte, nur-lesbare und unveränderte Maschinenabbilder aus
           dem heruntergeladenen Abbild erstellen, bevor sie eine schreibbare Arbeitskopie davon
           klonen, um mehrfaches Herunterladen zu vermeiden, falls Abbilder mehrmals verwandt
           werden. Verwenden Sie machinectl clean, um auf diese Art erstellte alte, versteckte
           Abbilder zu entfernen.

   Abbildübertragungsbefehle
       pull-tar URL [NAME]
           Lädt ein .tar-Container-Abbild von der angegebenen URL herunter und macht es unter dem
           angegebenen lokalen Maschinennamen verfügbar. Die URL muss vom Typ »http://« oder
           »https://« sein und muss sich auf eine .tar-, .tar.gz-, .tar.xz- oder
           .tar.bz2-Archivdatei beziehen. Falls der lokale Maschinenname nicht angegeben wird,
           wird er aus der letzten Komponente der URL automatisch ermittelt, wobei die Endung
           entfernt wird.

           Das Abbild wird verifiziert, bevor es verfügbar gemacht wird, außer --verify=no ist
           angegeben. Die Verifizierung erfolgt entweder über eine integrierte signierte Datei
           mit dem Namen des Abbildes und der Endung .sha256 oder mit separaten SHA256SUMS- und
           SHA256SUMS.gpg-Dateien. Die Signaturdateien müssen auf dem gleichen Web-Server unter
           der gleichen URL wie die .tar-Datei verfügbar gemacht werden. Mit --verify=checksum
           wird nur die SHA256-Prüfsumme für die Datei verifiziert, basierend auf der Datei mit
           Endung .sha256 oder der SHA256SUMS-Datei. Mit --verify=signature wird zuerst die
           SHA-Prüfsumme der Datei mit der integrierten Signatur in der .sha256-Datei oder der
           separaten GPG-Signaturdatei SHA256SUMS.gpg verifiziert. Der öffentliche Schlüssel für
           diesen Verifikationsschritt muss in /usr/lib/systemd/import-pubring.gpg oder
           /etc/systemd/import-pubring.gpg verfügbar sein.

           Das Container-Abbild wird in einen nur-lesbaren Teildatenträger in /var/lib/machines/,
           der nach der angegebenen URL und seinem HTTP-etag benannt ist, heruntergeladen und
           gespeichert. Von diesem Teildatenträger wird dann ein schreibbarer Schnappschuss
           genommen, der nach dem angegebenen lokalen Namen benannt wird. Dieses Verhalten stellt
           sicher, dass die Erstellung mehrerer Container-Instanzen von der gleichen URL
           effizient erfolgt, da mehrfaches Herunterladen nicht notwendig ist. Um nur das
           nur-lesbare Abbild zu erstellen und die Erstellung des schreibbaren Schnappschusses zu
           vermeiden, geben Sie »-« als lokalen Maschinennamen an.

           Beachten Sie, dass einem nur-lesbaren Teildatenträger .tar- vorangestellt und es daher
           durch list-images nur angezeigt wird, wenn auch --all übergeben wird.

           Beachten Sie, dass Drücken von Strg-C während der Ausführung dieses Befehls das
           Herunterladen nicht abbricht. Verwenden Sie das nachfolgend beschriebene
           cancel-transfer.

       pull-raw URL [NAME]
           Lädt ein .raw-Container- oder VM-Plattenabbild von der angegebenen URL herunter und
           macht ihn unter dem angegebenen lokalen Maschinennamen verfügbar. Das Container-Abbild
           muss entweder eine .qcow2 oder ein rohes Platten-Abbild sein, das optional als .gz,
           .xz oder .bz2 komprimiert sein kann. Falls der lokale Maschinenname nicht angegeben
           wird, wird er aus der letzten Komponente der URL automatisch ermittelt, wobei die
           Endung entfernt wird.

           Abbild-Überprüfung ist für rohe und Tar-Abbilder identisch (siehe oben).

           Falls das heruntergeladene Abbild im Format .qcow2 ist, dann wird es vor der
           Bereitstellung in eine rohe Abbilddatei konvertiert.

           Heruntergeladene Abbilder dieses Typs werden als nur-lesbare .raw-Dateien in
           /var/lib/machines/ abgelegt. Eine lokale, schreibbare (Referenz-gelinkte) Kopie wird
           dann unter dem angegebenen lokalen Maschinennamen zur Verfügung gestellt. Um die
           Erstellung der lokalen, schreibbaren Kopie zu überspringen, übergeben Sie »-« als
           lokalen Maschinennamen.

           Ähnlich dem Verhalten von pull-tar wird dem nur-lesbaren Abbild .raw- vorangestellt
           und damit wird es durch list-images nur angezeigt, wenn auch --all übergeben wird.

           Beachten Sie, dass Drücken von Strg-C während der Ausführung dieses Befehls das
           Herunterladen nicht abbricht. Verwenden Sie das nachfolgend beschriebene
           cancel-transfer.

       import-tar DATEI [NAME], import-raw DATEI [NAME]
           Importiert ein TAR- oder RAW-Container- oder VM-Abbild und legt es unter dem
           angegebenen Namen in /var/lib/machines/ ab. Wird import-tar verwandt, dann sollte die
           als erstes Argument übergebene Datei ein Tar-Archiv sein, das gegebenenfalls mit Xz,
           Gzip oder Bzip2 komprimiert sein kann. Es wird dann in seinen eigenen Teildatenträger
           in /var/lib/machines/ abgelegt. Wird import-raw verwandt, dann sollten die Dateien
           qcow2- oder rohe Plattenabbilder sein, die gegebenenfalls mit Xz, Gzip oder Bzip2
           komprimiert sein können. Falls das zweite Argument (der entstehende Abbildname) nicht
           angegeben ist, dann wird er automatisch vom Dateinamen abgeleitet. Falls der Dateiname
           als »-« übergeben wird, dann wird das Abbild von der Standardeingabe gelesen, das
           zweite Argument ist dann verpflichtend.

           Optional kann der Schalter --read-only zur Erstellung eines nur-lesbaren Container-
           oder VM-Abbildes verwandt werden. Beim Importieren des Abbildes erfolgt keine
           kryptographische Validierung.

           Ähnlich wie beim Herunterladen von Abbildern können laufende Importvorgänge mit
           list-transfers aufgeführt und mit cancel-transfer abgebrochen werden.

       import-fs VERZEICHNIS [NAME]
           Importiert einen in einem lokalen Verzeichnis gespeicherten Container in
           /var/lib/machines/. Dies funktioniert ähnlich import-tar oder import-raw, aber das
           erste Argument ist das Quellverzeichnis. Falls unterstützt, erzeugt dieser Befehl
           einen Btrfs-Schnappschuss oder -Teildatenträger für das neue Abbild.

       export-tar NAME [DATEI], export-raw NAME [DATEI]
           Exportiert ein TAR- oder RAW-Container- oder VM-Abbild und speichert es in der
           angegebenen Datei. Der erste Parameter sollte ein VM- oder Container-Abbild-Name sein.
           Der zweite Parameter sollte ein Dateipfad sein, in den das TAR- oder RAW-Abbild
           geschrieben wird. Falls der Pfad auf ».gz« endet, wird die Datei mit Gzip komprimiert,
           falls sie auf ».xz« endet, mit Xz und falls sie auf ».bz2« endet, mit Bzip2. Falls sie
           keine dieser Endungen hat, bleibt die Datei unkomprimiert. Falls das zweite Argument
           fehlt, wird das Abbild in die Standardausgabe geschrieben. Die Komprimierung kann mit
           dem Schalter --format= auch explizit ausgewählt werden. Dies ist insbesondere
           nützlich, wenn der zweite Parameter nicht angegeben wird.

           Ähnlich wie beim Herunterladen und Importieren von Abbildern können laufende
           Exportvorgänge mit list-transfers aufgeführt und mit cancel-transfer abgebrochen
           werden.

           Beachten Sie, dass derzeit nur Verzeichnisse und Teildatenträger-Abbilder als
           TAR-Abbilder und dass nur rohe Platten-Abbilder als RAW-Abbilder exportiert werden
           können.

       list-transfers
           Zeigt eine Liste von aktiven Herunterlade-, Import- und Exportvorgängen von Container-
           oder VM-Abbildern.

       cancel-transfer KENNUNG…
           Bricht das Herunterladen, den Im- oder Export des Container- oder VM-Abbildes mit der
           angegebenen Kennung ab. Um laufende Übertragungen und ihre Kennungen anzuzeigen,
           verwenden Sie list-transfers.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       -p, --property=
           Bei der Anzeige von Maschinen- oder Abbildeigenschaften wird die Ausgabe auf
           bestimmte, durch die Argumente angegebene Eigenschaften beschränkt. Falls nicht
           angegeben, werden alle gesetzten Eigenschaften angezeigt. Das Argument sollte ein
           Eigenschaftsname, wie »Name«, sein. Falls mehr als einmal angegeben, werden alle
           Eigenschaften mit den angegebenen Namen angezeigt.

       -a, --all
           Bei der Anzeige der Maschinen- oder Abbildeigenschaften werden alle Eigenschaften
           angezeigt, unabhängig davon, ob sie gesetzt sind oder nicht.

           Beim Auflisten von VM- oder Container-Abbildern werden Abbilder, deren Name mit einem
           Punkt (».«) beginnt, auch aufgeführt.

           Beim Bereinigen von VM- oder Container-Abbildern werden alle Abbilder, nicht nur die
           versteckten, entfernt.

       --value
           Bei der Ausgabe der Eigenschaften mit show wird nur der Wert angezeigt, der
           Eigenschaftsname und das »=« wird übersprungen.

       -l, --full
           Verkürzt die Prozessbaumeinträge oder die -tabelle nicht. Dies impliziert
           --max-addresses=full.

       --kill-who=
           Wählt bei der Verwendung mit kill den zu tötenden Prozess aus. Muss entweder leader
           oder all sein, um auszuwählen, ob nur der Leitungsprozess der Maschine oder alle
           Prozesse der Maschine getötet werden sollen. Falls nicht angegeben, ist die Vorgabe
           all.

       -s, --signal=
           Sucht bei der Verwendung mit kill das Signal aus, das an ausgewählte Prozesse gesandt
           wird. Muss eines der gut bekannten Signalkennungen wie SIGTERM, SIGINT oder SIGSTOP
           sein. Falls weggelassen, ist die Vorgabe SIGTERM.

           Der besondere Wert »help« wird alle bekannten Werte darstellen und das Programm wird
           sich sofort beenden; der besondere Wert »list« wird alle bekannten Werte zusammen mit
           ihren numerischen Signalnummern darstellen und das Programm wird sich sofort beenden.

       --uid=
           Wählt bei der Verwendung mit dem Befehl shell die Benutzerkennung aus, unter der die
           interaktive Shell-Sitzung geöffnet werden soll. Falls das Argument des Befehls shell
           auch einen Benutzernamen angibt, wird diese Option ignoriert. Falls der Name nicht auf
           eine der Arten angegeben ist, dann wird standardmäßig »root« verwandt. Beachten Sie,
           dass dieser Schalter nicht für den Befehl login unterstützt wird (siehe unten).

       -E NAME[=WERT], --setenv=NAME[=WERT]
           Bei der Verwendung mit dem Befehl shell wird eine Umgebungsvariable für die
           ausgeführte Shell gesetzt. Diese Option kann mehrfach angegeben werden, um mehrere
           Variablen zu setzen. Wenn »=« und WERT fehlen, wird der Wert der Variablen mit dem
           gleichen Namen in der Programmumgebung verwandt.

           Beachten Sie, dass diese Option für den Befehl login nicht unterstützt wird.

       --mkdir
           Wird dies mit bind verwandt, dann wird die Zieldatei oder das Zielverzeichnis
           erstellt, bevor die Bind-Einhängung angewandt wird. Beachten Sie, dass der Name dieser
           Option zwar anzeigt, dass sie nur für Verzeichnisse geeignet ist, sie aber auch den
           Zieldateiknoten, über den eingehängt werden soll, falls das einzuhängende Objekt kein
           Verzeichnis, sondern eine reguläre Datei, ein Geräteknoten, ein Socket oder ein FIFO
           ist, erstellt.

       --read-only
           Erstellt bei der Verwendung mit bind eine nur lesbare Bind-Einhängung.

           Bei der Verwendung mit clone, import-raw oder import-tar wird ein nur-lesbares
           Container- oder VM-Abbild erstellt.

       -n, --lines=
           Steuert bei der Verwendung mit status die Anzahl der anzuzeigenden Journal-Einträge,
           gezählt vom neusten. Akzeptiert eine positive Ganzzahl als Argument. Standardmäßig 10.

       -o, --output=
           Steuert bei der Verwendung mit status die Formatierung der angezeigten
           Journal-Einträge. Für die Auswahlmöglichkeiten siehe journalctl(1). Standardmäßig
           »short«.

       --verify=
           Gibt beim Herunterladen eines Container- oder VM-Abbildes an, ob das Abbild vor der
           Bereitstellung verifiziert werden soll. Akzeptiert »no«, »checksum« oder »signature«.
           Falls »no«, erfolgt keine Verifizierung. Falls »checksum« angegeben ist, wird nach
           Abschluss des Herunterladens die Integrität überprüft, aber es erfolgt keine
           Signaturverifizierung. Falls »signature« angegeben ist, wird die Prüfsumme und die
           Signatur des Abbildes unter Verwendung des lokalen Schlüsselbundes mit
           vertrauenswürdigen Lieferanten geprüft. Es wird nachdrücklich empfohlen, diese Option
           auf »signature« zu setzen, falls der Server und das Protokoll dies unterstützen.
           Standardmäßig »signature«.

       --force
           Wird ein Container- oder VM-Abbild heruntergeladen und eine lokale Kopie des
           angegebenen Maschinennamens existiert bereits, dann wird diese zuerst gelöscht und
           durch das neu heruntergeladene Abbild ersetzt.

       --format=
           Gibt bei der Verwendung mit den Befehlen export-tar und export-raw das für die
           erstellte Datei zu verwendende Kompressionsformat an. Akzeptiert entweder
           »uncompressed«, »xz«, »gzip« oder »bzip2«. Standardmäßig wird das Format automatisch
           vom übergebenen Abbilddateinamen ermittelt.

       --max-addresses=
           Begrenzt bei der Verwendung mit dem Befehl list-machines die Anzahl der für jede
           Maschine ausgegebenen IP-Adressen. Standardmäßig 1. Durch Verwendung von »all« als
           Argument für --max-addresses= können alle Adressen angefordert werden. Falls das
           Argument von --max-addresses= geringer als die tatsächliche Anzahl von Adressen ist,
           dann folgt »…« der letzten Adresse.

       -q, --quiet
           Unterdrückt bei der Ausführung zusätzliche Informationsausgabe.

       -H, --host=
           Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den Rechnernamen oder einen
           Benutzernamen und Rechnernamen (getrennt durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll.
           Dem Rechnernamen darf optional ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt
           durch »:« und dann ein Container auf dem angegebenen Host angehängt werden, womit
           direkt zu einem bestimmten Container auf dem angegebenen Rechner verbunden wird. Dies
           verwendet SSH, um mit der Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in der Ferne zu
           kommunizieren. Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER aufgezählt werden.
           Stellen Sie IPv6-Adressen in Klammern.

       -M, --machine=
           Verbindet zu dem in dem lokalen Container laufenden systemd-machined.service(8), um
           die angegebenen Aktionen innerhalb des Containers auszuführen.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       --no-legend
           Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe und die Fußzeile mit Hinweisen.

       --no-ask-password
           Befragt den Benutzer nicht für Authentifizierung für privilegierte Aktionen.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

MASCHINEN- UND ABBILDNAMEN

       Das Werkzeug machinectl agiert auf Maschinen und Abbildern, deren Namen strengen Regeln
       folgen müssen. Maschinennamen müssen für den Einsatz als Rechnernamen geeignet sein und
       daher einer konservativen Teilmenge der DNS- und UNIX/Linux-Semantik folgen. Insbesondere
       müssen sie aus einer oder mehreren, durch Punkte getrennten nicht-leeren
       Kennzeichnungszeichenketten bestehen. Es sind keine Punkte am Anfang oder Ende erlaubt. Es
       ist keine Abfolge von mehreren Punkten erlaubt. Die Kennzeichnungszeichenkette darf nur
       aus alphanumerischen Zeichen sowie dem Binde- und dem Unterstrich bestehen. Die maximale
       Länge von Maschinennamen ist 64 Zeichen.

       Eine besondere Maschine mit dem Namen ».host« bezieht sich auf den laufenden Rechner
       selbst. Dies ist auch für die Ausführung von Aktionen oder Untersuchungen des Rechners
       selbst nützlich. Beachten Sie, dass machinectl list diese besondere Maschine nur anzeigt,
       wenn der Schalter --all angegeben ist.

       Anforderungen an Abbildnamen sind allerdings weniger streng. Sie müssen gültiges UTF-8 und
       als Dateinamen geeignet sein (und damit weder der einzelne noch der doppelte Punkt sein
       noch Schrägstriche enthalten) sowie keine Steuerzeichen enthalten. Da viele Aktionen nach
       einem Abbild über den Namen der angeforderten Maschine suchen, wird empfohlen, Abbilder
       auf die gleiche strenge Art wie Maschinen zu benennen.

       Ein besonderes Abbild mit dem Namen ».host« bezieht sich auf das Abbild des laufenden
       Rechners. Er wird daher konzeptionell auf den oben beschriebenen Maschinennamen ».host«
       abgebildet. Beachten Sie, dass machinectl list-images dieses besondere Abbild auch nur
       anzeigen wird, wenn --all angegeben ist.

DATEIEN UND VERZEICHNISSE

       Maschinenabbilder werden bevorzugt in /var/lib/machines/ gespeichert, aber es wird auch in
       /usr/local/lib/machines/ und /usr/lib/machines/ nach ihnen gesucht. Aus
       Kompatibilitätsgründen wird auch das Verzeichnis /var/lib/container/ durchsucht. Beachten
       Sie, dass unterhalb von /usr/ gespeicherte Abbilder immer als nur-lesbar betrachtet
       werden. Es ist möglich, Maschinenabbilder von anderen Verzeichnissen nach
       /var/lib/machines/ zu symlinken, um sie der Steuerung durch machinectl zur Verfügung zu
       stellen.

       Beachten Sie, dass einige Abbildaktionen nur auf Btrfs-Dateisystemen unterstützt werden,
       effizient oder atomar sind.

       systemd-nspawn(1) und machinectl verstehen Plattenabbilder in drei Formaten:

       •   Ein einfacher Verzeichnisbaum, der die Dateien und Verzeichnisse des zu startenden
           Containers enthält.

       •   Teildatenträger (auf Btrfs-Dateisystemen), die ähnlich zu den oben beschriebenen
           einfachen Verzeichnissen sind. Sie verfügen allerdings über zusätzliche Vorteile, wie
           effizientes Klonen und Kontingentmeldungen.

       •   »Rohe« Plattenabbilder, d.h. Binärabbilder von Platten mit einer GPT- oder
           MBR-Partitionstabelle. Abbilder dieses Typs sind normale Dateien mit der Endung
           ».raw«.

       Siehe systemd-nspawn(1) für weitere Informationen über Abbildformate, insbesondere dessen
       Optionen --directory= und --image=.

BEISPIELE

       Beispiel 1. Ein Ubuntu-Abbild herunterladen und darin eine Shell öffnen

           # machinectl pull-tar https://cloud-images.ubuntu.com/trusty/current/trusty-server-cloudimg-amd64-root.tar.gz
           # systemd-nspawn -M trusty-server-cloudimg-amd64-root

       Dies lädt das angegebene .tar-Abbild herunter, verifiziert es und verwendet dann
       systemd-nspawn(1) zum Öffnen einer Shell darin.

       Beispiel 2. Ein Fedora-Abbild herunterladen, ein Passwort für root setzen, es als ein
       Dienst starten

           # machinectl pull-raw --verify=no \
                 https://download.fedoraproject.org/pub/fedora/linux/releases/36/Cloud/x86_64/images/Fedora-Cloud-Base-36-1.5.x86_64.raw.xz \
                 Fedora-Cloud-Base-36-1.5.x86-64
           # systemd-nspawn -M Fedora-Cloud-Base-36-1.5.x86-64
           # passwd
           # exit
           # machinectl start Fedora-Cloud-Base-36-1.5.x86-64
           # machinectl login Fedora-Cloud-Base-36-1.5.x86-64

       Dies lädt das angegebene .raw-Abbild ohne Verifizierung herunter. Dann wird darin eine
       Shell geöffnet und das Passwort für root gesetzt. Danach wird die Shell verlassen und die
       Maschine als Systemdienst gestartet. Mit dem letzten Befehl wird eine Anmeldeshell im
       Container erbeten.

       Beispiel 3. Ein Container-Abbild als Tar-Datei exportieren

           # machinectl export-tar fedora myfedora.tar.xz

       Exportiert den Container »fedora« als Xz-komprimierte Tar-Datei myfedora.tar.xz in das
       aktuelle Verzeichnis.

       Beispiel 4. Eine neue Shellsitzung erstellen

           # machinectl shell --uid=lennart

       Dies erstellt in einer su(1)-artigen Weise eine neue Shellsitzung auf dem lokalen Rechner
       für die Benutzerkennung »lennart«.

EXIT-STATUS

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_LOG_LEVEL
           Die maximale Protokollierstufe ausgesandter Nachrichten (Nachrichten mit einer höheren
           Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Sie muss (in
           absteigender Reihenfolge) entweder alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder
           eine Ganzzahl im Bereich 0…7 sein. Siehe syslog(3) für weitere Informationen.

       $SYSTEMD_LOG_COLOR
           Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß
           ihrer Priorität eingefärbt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal
           geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen,
           selbständig Nachrichten gemäß ihrer Protokollierungsstufe einfärben.

       $SYSTEMD_LOG_TIME
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein
           Zeitstempel vorangestellt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder
           in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die
           Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den
           Nachrichten anhängen werden.

       $SYSTEMD_LOG_LOCATION
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine
           Zeilenummer in dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

           Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den
           Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der
           Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch sein.

       $SYSTEMD_LOG_TID
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische
           Thread-Kennung (TID) vorangestellt.

           Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadatan an Journal-Einträge
           angehängt wird. Die Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der
           Fehlersuche in Programmen praktisch sein.

       $SYSTEMD_LOG_TARGET
           Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY
           protokollieren), console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die
           Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den
           zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal
           protokollieren (journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls verfügbar, und
           andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
           die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER
           außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe
           wohlbekannter Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach ausprobiert,
           einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine
           Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden wird, wird keines aufgerufen. Setzen der
           Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur
           Übergabe von --no-pager.

           Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER
           (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung ignoriert.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C
               zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die
               Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene
               Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch
               das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig
               gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des
               Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen
               des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der
               Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das
           aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

       $SYSTEMD_PAGERSECURE
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des
           Seitenanzeigeprogramms verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls
           $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus
           aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der
           Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
           wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Seitenanzeigeprogramms gesetzt und das
           Seitenanzeigeprogramm muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder
           erstellen oder die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE
           überhaupt nicht gesetzt ist, werden Seitenanzeigeprogramme, bei denen unbekannt ist,
           ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit implementiert nur
           less(1) einen sicheren Modus.)

           Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels
           sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass
           keine ungeplanten interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus
           für das Seitenanzeigeprogramm kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden.
           Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus
           der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige Befehle auszuführen.
           Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen
           $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein,
           stattdessen den Seitenanzeiger komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

       $SYSTEMD_COLORS
           Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte
           Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe
           einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable eine der folgenden besonderen Werte
           annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw. 256
           ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM und der
           vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft
           zu setzen.

       $SYSTEMD_URLIFY
           Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für
           Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann
           angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen
           Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-machined.service(8), systemd-nspawn(1), systemd.special(7), tar(1),
       xz(1), gzip(1), bzip2(1)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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