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BEZEICHNUNG

       nano - »Nano's ANOther editor«, inspiriert von Pico

ÜBERSICHT

       nano [Optionen] [[+Zeile[,Spalte]] Datei] …

       nano [Optionen] [[+[crCR](/|?)Zeichenkette] Datei] …

BESCHREIBUNG

       nano  ist  ein  kleiner und freundlicher Editor. Er kopiert das Aussehen und Verhalten von
       Pico, ist aber freie Software und implementiert verschiedene Funktionen, die Pico  fehlen,
       wie  beispielsweise:  Öffnen  mehrerer Dateien, zeilenweises Rollen, Rückgängig machen und
       Wiederholen, farbige Syntaxhervorhebung, Zeilennummern und fließenden  Umbruch  überlanger
       Zeilen.

       Wenn  Sie  in  der  Befehlszeile  einen Dateinamen angeben, können Sie den Cursor in einer
       bestimmten Zeile platzieren, indem Sie die Zeilennummer  mit  einem  Pluszeichen  (+)  dem
       Dateinamen  voranstellen. Mit einem  Komma können Sie sogar die gewünschte Spalte angeben.
       Der  Cursor  kann  in  die  erste  oder  letzte  Zeile  des  Vorkommens  einer  bestimmten
       Zeichenkette  gesetzt  werden,  indem  Sie  diese  Zeichenkette  nach einem +/ oder +? dem
       Dateinamen voranstellen. Fügen Sie zusätzlich ein c und/oder r nach dem  Pluszeichen  ein,
       wird   für  die  Zeichenkette  Groß-/Kleinschreibung  berücksichtigt  beziehungsweise  die
       Zeichenkette als regulärer Ausdruck betrachtet. Diese Suchmodi können explizit deaktiviert
       werden,  indem  Sie  Groß-  statt  Kleinschreibung  verwenden:  C  und/oder  R.  Wenn  die
       Zeichenkette Leerzeichen enthält,  muss  sie  in  Anführungszeichen  gesetzt  werden.  Ein
       Beispiel, in dem eine Datei geöffnet und der Cursor beim ersten Vorkommen des Wortes »Foo«
       gesetzt werden soll:

           nano +c/Foo Datei

       Als  Spezialfall:  wird  beim  Aufruf  anstatt  eines  Dateinamens  ein  Minuszeichen  (-)
       angegeben, liest nano Daten aus der Standardeingabe.

BEARBEITUNG

       Eingabe  von  Text  und  Bewegen  innerhalb  einer  Datei  ist  einfach: durch Eingabe der
       Buchstaben und Verwenden der normalen Cursortasten. Befehle können Sie mit der  Strg-Taste
       (^)  und  den Alt- oder Metatasten (M-) eingeben. Die Eingabe ^K löscht die aktuelle Zeile
       und schreibt sie in die Zwischenablage.  Mehrere  aufeinander  folgende  Eingaben  von  ^K
       schreiben  die gelöschten Zeilen zusammen in die Zwischenablage. Jede Bewegung des Cursors
       oder Eingabe eines anderen Befehls führt  dazu,  dass  die  nächste  Eingabe  von  ^K  die
       Zwischenablage  überschreibt.  Ein  ^U fügt den aktuellen Inhalt der Zwischenablage an der
       aktuellen Cursorposition ein.

       Wenn ein etwas genauerer Textteil ausgeschnitten oder kopiert werden soll, können Sie  die
       Markierung  mit  ^6  beginnen, den Cursor zum gewünschten Ende bewegen (der markierte Text
       wird nun hervorgehoben) und dann mit  ^K  den  Text  ausschneiden  oder  mit  M-6  in  die
       Zwischenablage  kopieren.  Sie  können  den  markierten  Text  auch  mit ^O in einer Datei
       speichern oder mit ^T^T die Rechtschreibung prüfen lassen.

       In  einigen  Terminals  kann  Text  auch  mit  den  Pfeiltasten  bei  gedrückt  gehaltener
       Umschalttaste markiert werden. Wenn Sie außerdem die Strg- oder Alt-Taste gedrückt halten,
       wird  dies  beschleunigt.  Durch  jede  Bewegung  des  Cursors  ohne  Gedrückthalten   der
       Umschalttaste wird eine solche Auswahl abgebrochen.

       Die  zwei  Zeilen am unteren Bildschirmrand zeigen einige wichtige Befehle; die eingebaute
       Hilfe   (^G)   listet    alle    verfügbaren    Befehle    auf.    Die    voreingestellten
       Tastaturschnellzugriffe können über eine Datei nanorc geändert werden, siehe nanorc(5).

OPTIONEN

       -A, --smarthome
              macht  die  Pos1-Taste  intelligenter.  Wenn die Pos1-Taste irgendwo gedrückt wird,
              außer am äußersten Anfang von Nicht-Leerraum  in  einer  Zeile,  dann  springt  der
              Cursor  zu  diesem  Anfang  (entweder  vorwärts  oder rückwärts). Befindet sich der
              Cursor bereits an dieser Position, springt er zum tatsächlichen Anfang der Zeile.

       -B, --backup
              sichert beim Speichern  einer  Datei  die  vorherige  Version  mit  dem  Namen  der
              aktuellen Datei, dem eine Tilde (~) angehängt wird.

       -C Verzeichnis, --backupdir=Verzeichnis
              erstellt  nicht  nur  eine  Sicherungsdatei und behält diese, sondern erstellt eine
              eindeutig nummerierte Datei jedes Mal, wenn eine Datei gespeichert  wird  –  sofern
              Sicherungen  aktiviert  sind  (-B).  Die  eindeutig  nummerierten Dateien werden im
              angegebenen Verzeichnis gespeichert.

       -D, --boldtext
              verwendet für die Benutzeroberfläche Fettdruck anstelle  von  inversem  Text.  Dies
              kann  durch  Setzen  der Optionen titlecolor, statuscolor, keycolor, functioncolor,
              numbercolor und/oder selectedcolor  in  Ihrer  Datei  nanorc  außer  Kraft  gesetzt
              werden. Siehe nanorc(5).

       -E, --tabstospaces
              wandelt  jeden eingegebenen Tabulator in Leerzeichen um, und zwar in die Anzahl der
              Leerzeichen, wie der Tabulator an dieser Position einnehmen würde.

       -F, --multibuffer
              liest standardmäßig eine Datei in einen neuen Puffer ein.

       -G, --locking
              aktiviert beim Bearbeiten von Dateien die Dateisperrung im Vim-Stil.

       -H, --historylog
              speichert  die   letzten   100   Suchzeichenketten,   Ersetzungszeichenketten   und
              ausgeführten  Befehle,  so  dass  sie  in späteren Sitzungen leicht wiederverwendet
              werden können.

       -I, --ignorercfiles
              übergeht sowohl die systemweite nanorc als auch die nanorc des Benutzers.

       -J Zahl, --guidestripe=Zahl
              blendet einen Markierungsbalken in der angegebenen Spalte ein,  anhand  dessen  Sie
              die  Breite  des Texts besser beurteilen können. Die Farbe des Balkens kann mit der
              Anweisung set stripecolor in Ihrer Datei nanorc angepasst werden.

       -K, --rawsequences
              interpretiert Escape-Sequenzen direkt, anstatt  sie  durch  ncurses  übersetzen  zu
              lassen.   Falls   Sie   diese   Option   benötigen,  damit  einige  Tasten  korrekt
              funktionieren,   bedeutet   das,   dass   die    von    Terminfo    bereitgestellte
              Terminalbeschreibung  dem tatsächlichen Verhalten Ihres Terminals nicht vollständig
              entspricht. Dies kann beispielsweise passieren, wenn Sie  sich  per  SSH  an  einer
              BSD-Maschine  anmelden. Wenn Sie diese Option verwenden, wird die Mausunterstützung
              in nano deaktiviert.

       -L, --nonewlines
              fügt nicht automatisch einen Zeilenvorschub an,  wenn  ein  Text  nicht  mit  einem
              solchen  endet.  (Das  kann  dazu  führen,  dass Sie POSIX-inkompatible Textdateien
              speichern.)

       -M, --trimblanks
              entfernt angehängten Leerraum  beim  automatischen  harten  Umbruch  oder  bei  der
              Ausrichtung von Text vom Ende der Zeile.

       -N, --noconvert
              deaktiviert die automatische Umwandlung von Dateien aus dem DOS/Mac-Format.

       -O, --bookstyle
              fasst  beim  Ausrichten  jede  Zeile,  die  mit  Leerraum beginnt, als Beginn eines
              Absatzes auf (außer wenn automatisches Einrücken aktiviert ist).

       -P, --positionlog
              protokolliert für die 200 zuletzt bearbeiteten  Dateien  die  letzte  Position  des
              Cursors und setzt ihn beim erneuten Öffnen der Datei wieder an diese Stelle.

       -Q "regulärer_Ausdruck", --quotestr="regulärer_Ausdruck"
              legt  den  regulären  Ausdruck für die Übereinstimmungsfindung für Zitate fest. Der
              Vorgabewert ist »^([ \t]*([!#%:;>|}]|//))+«. (Beachten Sie, dass dabei \t  für  den
              echten  Tabulator  steht.)  Dadurch  wird es ermöglicht, beim Verfassen von E-Mails
              Blöcke aus zitiertem Text neu auszurichten und Blöcke  von  Zeilenkommentaren  beim
              Schreiben von Quellcode neu umzubrechen.

       -R, --restricted
              aktiviert den eingeschränkten Modus: Es wird nichts aus einer Datei gelesen oder in
              diese geschrieben, die nicht in der Befehlszeile  übergeben  wurde.  Das  bedeutet,
              dass    keine    Verlaufsdateien    gelesen    oder   geschrieben   werden,   keine
              Rechtschreibprüfung  erlaubt  wird,  nichts  an  eine  Datei  angehängt  oder   ihr
              vorangestellt  oder  die  Datei  unter  einem  anderen Namen gespeichert wird, wenn
              bereits ein Name vergeben wurde; außerdem werden keine Sicherungsdateien  erstellt.
              Sie  können  den  eingeschränkten  Modus  auch aktivieren, indem Sie nano mit einem
              Namen aufrufen, der mit »r« beginnt (zum Beispiel rnano).

       -S, --softwrap
              zeigt Zeilen, die länger als die Bildschirmbreite sind, in mehreren Zeilen an  (Sie
              können  diesen  fließenden  Zeilenumbruch  so einrichten, dass an Leerzeichen statt
              grob am Bildschirmrand umgebrochen wird, indem Sie auch --atblanks verwenden). (Die
              frühere kurze Option -$ ist nun als veraltet anzusehen.)

       -T Anzahl, --tabsize=Anzahl
              setzt  die  Größe  (Breite)  von Tabulatoren auf die angegebene Anzahl Spalten. Die
              Anzahl muss größer als 0 sein. Der Vorgabewert ist 8.

       -U, --quickblank
              blendet die Statuszeile  bereits  nach  einem  Tastendruck  anstelle  von  20  aus.
              Beachten  Sie, dass die Option -c (--constantshow) dies außer Kraft setzt. Wenn die
              Option --minibar oder --zero wirksam ist, blendet --quickblank eine Meldung bereits
              nach 0,8 Sekunden anstelle der vorgegebenen 1,5 Sekunden aus.

       -V, --version
              gibt die Versionsnummer aus und beendet das Programm.

       -W, --wordbounds
              erkennt  Wortgrenzen  anders,  indem  Interpunktionszeichen  als  Teil eines Wortes
              angesehen werden.

       -X "Zeichen", --wordchars="Zeichen"
              gibt an, welche anderen Zeichen (neben den normalen alphanumerischen  Zeichen)  als
              Teil  eines  Wortes betrachtet werden sollen. Wenn Sie diese Option verwenden, dann
              werden Sie wahrscheinlich die Option -W (--wordbounds) nicht benötigen.

       -Y Name, --syntax=Name
              gibt den Namen der zu verwendenden Syntaxhervorhebung an. Verwendet werden  die  in
              den nanorc-Dateien definierten Syntaxhervorhebungen.

       -Z, --zap
              bewirkt,  dass durch Drücken einer unmodifizierten Rückschritt- oder Entf-Taste der
              markierte Bereich  gelöscht  wird  (anstelle  eines  einzelnen  Zeichens  und  ohne
              Auswirkung auf die Zwischenablage).

       -a, --atblanks
              bricht  bei  aktiviertem fließendem Zeilenumbruch bei Leerräumen anstatt immer beim
              Erreichen des Bildschirmrandes um.

       -b, --breaklonglines
              bricht die aktuelle Zeile automatisch hart um, wenn sie zu lang wird. Diese  Option
              ist das Gegenstück zu -w (--nowrap) – die zuletzt angegebene Option ist wirksam.

       -c, --constantshow
              zeigt  die  Cursorposition permanent in der Statuszeile an. Beachten Sie, dass dies
              -U (--quickblank) außer Kraft setzt.

       -d, --rebinddelete
              interpretiert die Entf- und Rückschrittasten anders, so dass sowohl Rückschritt als
              auch  Entf  korrekt funktionieren. Sie sollten diese Option nur verwenden, wenn auf
              Ihrem System entweder die Rückschrittaste als Entf-Taste wirkt oder die  Entf-Taste
              als Rückschrittaste.

       -e, --emptyline
              verwendet die Leerzeile unter der Titelleiste nicht und lässt diese leer.

       -f Datei, --rcfile=Datei
              liest zum Setzen der Optionen für nano nur die angegebene Datei, anstatt sowohl die
              systemweite nanorc als auch die des Benutzers zu lesen.

       -g, --showcursor
              macht den Cursor im Dateibrowser (indem er auf den hervorgehobenen Eintrag  gesetzt
              wird) und im Hilfebetrachter sichtbar. Dies ist für Benutzer mit Braille-Zeile oder
              weniger schwerwiegenden Sehbehinderungen nützlich.

       -h, --help
              zeigt eine Zusammenfassung der verfügbaren Befehlszeilenoptionen an und beendet das
              Programm.

       -i, --autoindent
              rückt  eine  neue  Zeile  automatisch  um  die  gleiche Anzahl Tabulatoren und/oder
              Leerzeichen wie die vorhergehende Zeile ein (oder wie die nächste Zeile,  wenn  die
              vorhergehende Zeile der Anfang eines Absatzes ist).

       -j, --jumpyscrolling
              rollt den Inhalt des Puffers um einen halben Bildschirminhalt statt um eine Zeile.

       -k, --cutfromcursor
              bewirkt,  dass  der Befehl zum Ausschneiden von Text (normalerweise ^K) nur von der
              aktuellen  Cursorposition  bis  zum  Ende  der  Zeile  anstatt  die  gesamte  Zeile
              ausschneidet.

       -l, --linenumbers
              Zeigt  Zeilennummern  links  vom Textbereich an. (Jede Zeile mit einem Anker erhält
              außerdem eine Markierung im Randbereich.)

       -m, --mouse
              aktiviert Mausunterstützung, falls  dies  auf  Ihrem  System  verfügbar  ist.  Wenn
              aktiviert, können Sie den Cursor mittels Mausklicks platzieren, die Markierung (mit
              einem Doppelklick) setzen und Tastenkombinationen ausführen. Die  Maus  wird  im  X
              Window  System  funktionieren,  und auch auf der Konsole, wenn gpm läuft. Text kann
              weiterhin durch Ziehen markiert werden, während die Umschalttaste gedrückt gehalten
              wird.

       -n, --noread
              fasst  jeden  in  der  Befehlszeile  übergebenen  Namen  als  neue  Datei auf. Dies
              ermöglicht nano, in benannte Pipes (Weiterleitungen)  zu  schreiben:  Es  wird  mit
              einem  leeren  Puffer  begonnen  und in die Pipe geschrieben, wenn der Benutzer die
              »Datei« speichert. Auf  diese  Weise  kann  nano  als  Editor  in  Kombination  mit
              beispielsweise  gpg  verwendet  werden,  ohne  dass  erst  sensible  Daten  auf die
              Festplatte geschrieben werden müssen.

       -o Verzeichnis, --operatingdir=Verzeichnis
              legt das Verzeichnis fest,  in  dem  gearbeitet  werden  soll.  Dadurch  wird  nano
              veranlasst,   etwas  Ähnliches  wie  ein  »Chroot«  (temporäres  Wurzelverzeichnis)
              einzurichten.

       -p, --preserve
              erhält die Sequenzen XON  und  XOFF  (^Q  und  ^S),  so  dass  diese  vom  Terminal
              abgefangen werden.

       -q, --indicator
              zeigt  eine  Bildlaufleiste  am  rechten  Rand  des Editorfensters an. Es zeigt die
              Position des Sichtfeldes im  Puffer  an,  sowie  welcher  Anteil  des  Puffers  vom
              Sichtfeld abgedeckt ist.

       -r Anzahl, --fill=Anzahl
              legt  die  gewünschte  Breite  für  die  Ausrichtung  und  den automatischen harten
              Zeilenumbruch auf die angegebene  Anzahl  Spalten  fest.  Ist  die  Anzahl  0  oder
              kleiner,  wird  ein  harter  Zeilenumbruch an der Bildschirmbreite minus der Anzahl
              Spalten  ausgeführt,  wodurch  sich  der  Umbruchpunkt  an   der   Bildschirmbreite
              orientiert  und  sich  mit  verändert, wenn die Bildschirmbreite geändert wird. Der
              Vorgabewert ist -8.

       -s "Programm [Argument …]", --speller="Programm [Argument …]"
              gibt das für die Rechtschreibprüfung und -korrektur  zu  verwendende  Programm  an,
              welches statt der eingebauten Korrektur verwendet werden soll, die hunspell(1) oder
              spell(1) aufruft.

       -t, --saveonexit
              speichert einen geänderten Puffer stets ohne Nachfrage (beim Beenden mit ^X).

       -u, --unix
              speichert eine Datei standardmäßig im Unix-Format. Dies setzt das Standardverhalten
              von  nano außer Kraft, in dem eine Datei in dem Format gespeichert wird, in dem sie
              bereits vorliegt. Diese Option ist wirkungslos, wenn Sie auch --noconvert angeben.

       -v, --view
              zeigt lediglich die Datei an und  verhindert  die  Bearbeitung  (schreibgeschützter
              Modus).  In  diesem  Modus  ist  es dem Benutzer gestattet, auch andere Dateien zur
              Betrachtung zu öffnen, außer wenn ebenfalls --restricted angegeben ist.

       -w, --nowrap
              bricht die aktuelle Zeile nicht automatisch hart um, wenn sie zu  lang  wird.  Dies
              ist  die  Vorgabe.  Diese  Option ist das Gegenstück zu -b (--breaklonglines) – die
              zuletzt angegebene Option ist wirksam.

       -x, --nohelp
              zeigt die zwei Hilfezeilen am unteren Rand des Bildschirms nicht an.

       -y, --afterends
              bewirkt, dass »Strg+Pfeiltaste rechts«  und  »Strg+Entf«  am  Wortende  anstatt  am
              Wortanfang stoppt.

       -%, --stateflags
              verwendet   die   obere   rechte   Ecke   des   Bildschirms  zum  Anzeigen  einiger
              Statusindikatoren, wenn Folgendes aktiv ist: I bei automatischer Einrückung, M  bei
              Markierungen,  L bei hartem Umbruch überlanger Zeilen, R bei der Aufzeichnung eines
              Makros und S bei fließendem Zeilenumbruch. Wenn der Puffer geändert wurde, wird ein
              Stern (*) nach dem Dateinamen in der Mitte der Titelleiste angezeigt.

       -_, --minibar
              unterdrückt   die   Anzeige  der  Titelleiste  und  zeigt  stattdessen  am  unteren
              Bildschirmrand im Bereich der Statuszeile Informationen zum aktuellen Puffer an. In
              dieser   »Minibar«   wird   links   der  Dateiname  angezeigt,  gefolgt  von  einem
              Raute-Zeichen, falls der Puffer geändert wurde. Rechts  wird  Folgendes  angezeigt:
              die  aktuelle Zeilen- und Spaltennummer, der Code des Zeichens unter dem Cursor (im
              Unicode-Format: U+xxxx), die gleichen Indikatoren, wie sie  auch  mit  --stateflags
              angezeigt  werden,  sowie  ein  Prozentsatz,  wie weit sich der Cursor in der Datei
              befindet (zeilenbezogen). Beim Laden oder  Speichern  einer  Datei  und  auch  beim
              Wechsel  zwischen  Puffern wird nach dem Dateinamen die Anzahl der Zeilen im Puffer
              angezeigt. Diese Zahl wird nach dem nächsten Tastendruck gelöscht oder durch  einen
              [i/n]-Zähler  ersetzt, falls mehrere Puffer geöffnet sind. Die Zeile einschließlich
              Spaltennummer sowie der Zeichencode werden nur dann angezeigt, wenn  --constantshow
              verwendet  wird.  Mit  M-C  können  Sie  die  Anzeige  ein-  oder  ausblenden.  Die
              Statusindikatoren werden nur angezeigt, wenn --stateflags verwendet wird.

       -0, --zero
              verbirgt alle Elemente  der  Benutzerschnittstelle  (Titelleiste,  Statuszeile  und
              Hilfezeilen)   und  verwendet  alle  Zeilen  des  Terminals  für  die  Anzeige  des
              Pufferinhalts. Die Statuszeile erscheint  nur  dann,  wenn  eine  wichtige  Meldung
              anzuzeigen   ist  und  wird  nach  1,5  Sekunden  oder  beim  nächsten  Tastendruck
              ausgeblendet. Mit M-Z kann die Anzeige der Titelleiste und Statuszeile und mit  M-X
              die Anzeige der Hilfezeilen ein- oder ausgeschaltet werden.

       -!, --magic
              Wenn  weder  der  Name  noch  die erste Zeile der Datei einen Hinweis liefert, wird
              versucht, die anwendbare Syntax mittels Libmagic zu bestimmen.

UMSCHALTUNGEN

       Unter den oben genannten Optionen können einige auch ein- und ausgeschaltet  werden,  wenn
       nano  läuft.  Beispielsweise  schaltet  M-L  den  harten  Umbruch  langer  Zeilen, M-S den
       fließenden Umbruch, M-N die Anzeige der Zeilennummern, M-M die Verwendung  der  Maus,  M-I
       die  automatische Einrückung und M-X die Anzeige der Hilfezeilen ein oder aus. Am Ende des
       mit ^G angezeigten Hilfetexts finden Sie eine vollständige Liste.

       Der Umschalter M-X ist speziell: Er funktioniert in allen Menüs, außer im  Hilfebetrachter
       und im Linter. Alle anderen Umschalter funktionieren nur im Hauptmenü.

DATEIEN

       Wenn  --rcfile angegeben ist, liest nano nur die angegebene Datei zum Setzen der Optionen,
       Syntaxhervorhebung   und   Tastenbindungen.   Ohne   diese   Option   wird    nano    zwei
       Konfigurationsdateien  lesen:  zuerst  die  nanorc des Systems (falls diese existiert) und
       danach  die  nanorc  des  Benutzers  (falls  diese  existiert),  entweder  ~/.nanorc  oder
       $XDG_CONFIG_HOME/nano/nanorc   oder   ~/.config/nano/nanorc,  je  nachdem,  welche  zuerst
       gefunden wird. Siehe nanorc(5) für weitere Informationen zu den möglichen Inhalten  dieser
       Dateien.

       Siehe  /usr/share/nano/  und  /usr/share/nano/extra/  für die verfügbaren Definitionen der
       farblichen Syntaxhervorhebungen.

ANMERKUNGEN

       Die Option -z  (--suspendable)  wurde  entfernt.  Das  Schieben  in  den  Hintergrund  ist
       standardmäßig  aktiviert  und  ist  über  ^T^Z  erreichbar.  Falls Sie zum Schieben in den
       Hintergrund ein einfaches ^Z bevorzugen, fügen Sie bind ^Z suspend main  zu  Ihrer  Nanorc
       hinzu.

       Falls  kein  alternativer Befehl zur Rechtschreibprüfung in der Befehlszeile oder in einer
       der nanorc-Dateien angegeben ist, sucht nano in der Umgebungsvariable SPELL danach.

       In einigen Fällen versucht nano, den Puffer  in  einer  Notfalldatei  zu  speichern.  Dies
       geschieht hauptsächlich dann, wenn nano ein SIGHUP oder SIGTERM empfängt oder der Speicher
       ausgeschöpft ist. Der Puffer wird in eine Datei namens nano.save  geschrieben,  falls  für
       den  Puffer  noch  kein  Name  vergeben  wurde,  oder  die Endung .save wird zum aktuellen
       Dateinamen hinzugefügt. Falls eine Notfalldatei gleichen Namens im  aktuellen  Verzeichnis
       bereits  existiert,  wird  außer  der  Endung  .save  eine  Zahl hinzugefügt (zum Beispiel
       .save.1, damit sie eindeutig unterscheidbar wird. Im Mehrpuffer-Modus schreibt  nano  alle
       offenen Puffer in deren jeweilige Notfalldateien.

FEHLER

       Die   Aufzeichnung   und   Wiedergabe   von   Tastaturmakros  funktioniert  nur  in  einem
       Terminalemulator fehlerfrei,  jedoch  nicht  in  einer  Linux-Konsole  (VT),  da  Letztere
       standardmäßig  nicht  zwischen modifizierten und unmodifizierten Pfeiltasten unterscheiden
       kann.

       Bitte melden Sie alle andere Fehler, die sie entdecken, auf:
       https://savannah.gnu.org/bugs/?group=nano.

       Wenn nano abstürzt, speichert es alle geänderten Puffer sicherheitshalber in  Dateien  mit
       der  Endung  .save.  Falls  es  Ihnen  gelingt, den Absturz zu reproduzieren und Sie einen
       Backtrace haben wollen, dann definieren Sie die Umgebungsvariable NANO_NOCATCH.

HOMEPAGE

       https://nano-editor.org/

SIEHE AUCH

       nanorc(5)

       /usr/share/doc/nano/ (oder äquivalent auf Ihrem System)

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
       Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der  Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.