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BEZEICHNUNG

       udev - Dynamische Geräteverwaltung

BESCHREIBUNG

       Udev versorgt die Systemsoftware mit Gereäteereignissen, verwaltet Berechtigungen von
       Geräteknoten und kann zusätzliche Symlinks im Verzeichnis /dev/ erstellen oder
       Netzwerkschnittstellen umbenennen. Der Kernel weist normalerweise bloß nicht vorhersagbare
       Gerätenamen basierend auf der Reihenfolge der Erkennung zu. Symlinks oder
       Netzwerkgerätenamen mit Bedeutung stellen eine Möglichkeit bereit, Geräte zuverlässig
       basierend auf ihren Eigenschaften oder der aktuellen Konfiguration zu identifizieren.

       Immer wenn ein Gerät dem System hinzugefügt oder aus ihm entfernt wird oder wenn sich sein
       Zustand ändert, empfängt der Udev-Daemon systemd-udevd.service(8) ein Geräte-Uevent direkt
       vom Kernel. Wenn Udev ein Geräteereignis empfängt, prüft es seinen Satz an
       Konfigurationsregeln gegen die verschiedenen Geräteattribute, um das Gerät zu
       identifizieren. Passende Regeln können zur Speicherung von zusätzliche Geräteinformationen
       in der Udev-Datenbank führen oder zur Erstellung von aussagekräftigen Symlinknamen
       verwandt werden.

       Alle von Udev verarbeiteten Geräteinformationen werden in der Udev-Datenbank gespeichert
       und an mögliche Ereignis-Abonnenten gesandt. Zugriff auf alle gespeicherten Daten und die
       Ereignisquellen werden durch die Bibliothek libudev bereitgestellt.

REGELDATEIEN

       Die Udev-Regeln werden aus Dateien, die sich in den Systemregelverzeichnissen
       /lib/udev/rules.d und /usr/local/lib/udev/rules.d, dem flüchtigen Laufzeitverzeichnis
       /run/udev/rules.d und dem lokalen Administrationsverzeichnis /etc/udev/rules.d befinden,
       gelesen. Alle Regeldateien werden gemeinsam sortiert und in lexikalischer Reihenfolge
       verarbeitet, unabhängig von den Verzeichnissen, in denen sie sich befinden. Allerdings
       ersetzen Dateien mit identischen Dateinamen einander. Dateien in /etc/ haben die höchste
       Priorität, Dateien in /run/ haben Vorrang vor Dateien mit dem gleichen Namen unter /usr/.
       Damit kann bei Bedarf eine vom System bereitgestellte Regeldatei mit einer lokalen Datei
       außer Kraft gesetzt werden, ein Symlink in /etc/ mit dem gleichen Namen wie eine
       Regeldatei in /lib/, die auf /dev/null zeigt, deaktiviert die Regeldatei komplett.
       Regeldateien müssen die Erweiterung .rules tragen; andere Erweiterungen werden ignoriert.

       Jede Zeile in der Regeldatei enthält mindestens ein Schlüssel-Wert-Paar. Ausnahmen sind
       nur leere Zeilen und Zeilen, die mit »#« beginnen; diese werden ignoriert. Es gibt zwei
       Arten von Schlüsseln: Übereinstimmung und Zuweisung. Falls alle Übereinstimmungsschlüssel
       mit ihren Werten übereinstimmen, werden die Regeln angewandt und die Zuweisungsschlüssel
       erhalten die festgelegten Werte zugewiesen.

       Eine Übereinstimmungsregel kann eine Netzwerkschnittstelle umbenennen, Symlinks
       hinzufügen, die auf Geräteknoten zeigen oder ein bestimmtes Programm als Teil der
       Ereignisverarbeitung ausführen.

       Eine Regel besteht aus einer Kommata-getrennten Liste von einem oder mehreren
       Schlüssel-Operator-Wert-Paaren. Jeder Ausdruck hat eine eindeutige Auswirkung, abhängig
       vom verwandten Schlüssel und Operator.

   Operatoren
       "=="
           Vergleicht auf Gleichheit. (Der festgelegte Schlüssel hat den festgelegten Wert.)

       "!="
           Vergleicht auf Ungleichheit. (Der festgelegte Schlüssel hat nicht den festgelegten
           Wert oder der festgelegte Schlüssel ist überhaupt nicht vorhanden.)

       "="
           Weist einen Wert einem Schlüssel zu. Schlüssel, die eine Liste darstellen, werden
           zurückgesetzt und nur dieser einzelne Wert wird zugewiesen.

       "+="
           Fügt einen Wert zu einem Schlüssel, der eine Liste von Einträgen hält, hinzu.

       "-="
           Entfernt einen Wert von einem Schlüssel, der eine Liste von Einträgen hält.

       ":="
           Weist einem Schlüssel abschließend einen Wert zu; spätere Änderungen werden nicht
           erlaubt.

   Werte
       Werte werden als Zeichenketten in doppelten englischen Anführungszeichen geschrieben, wie
       in ("Zeichenkette"). Um das Anführungszeichen (") im Wert aufzunehmen, stellen Sie ihm
       einen Rückwärtsschrägstrich voran (\"). Alle weiteren Vorkommen eines
       Rückwärtsschrägstriches gefolgt von einem Zeichen werden nicht demaskiert. Dies bedeutet,
       dass »\t\n« als vier Zeichen behandelt wird: Rückwärtsschrägstrich, kleines t,
       Rückwärtsschrägstrich, kleines n.

       Der Zeichenkette kann ein klein geschriebenes e vorangestellt werden (e"Zeichenkette\n"),
       um die Zeichenkette als C-artig maskiert[1] zu markieren. Zum Beispiel wird
       e"Zeichenkette\n" als 13 Zeichen ausgewertet: einem Großbuchstaben, elf Kleinbuchstaben
       und einem Zeilenumbruch. Dies kann zur Darstellung eines besonderen Zeichens nützlich
       sein, wenn ein Kerneltreiber dieses benötigt.

       Bitte beachten Sie, dass NUL in keiner Zeichenkettenvariante erlaubt ist.

   Schlüssel
       Die nachfolgenden Namen können zum Vergleichen mit Geräteeigenschaften verwandt werden.
       Einige dieser Schlüssel passen auch auf Eigenschaften der in Sysfs übergeordneten Geräte,
       nicht nur auf das Gerät, das das Ereignis erstellt hat. Falls in einer Regel mehrere
       Schlüssel, die auf ein übergeordnetes Gerät passen, festgelegt werden, müssen sämtliche
       Schlüssel auf ein und das gleiche übergeordnete Gerät passen.

       ACTION
           Passt auf den Namen der Ereignisaktion.

       DEVPATH
           Passt auf den Gerätepfad des Ereignisgerätes.

       KERNEL
           Passt auf den Namen des Ereignisgerätes.

       KERNELS
           Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf passende Gerätenamen.

       NAME
           Passt auf den Namen der Netzwerkschnittstelle. Er kann verwandt werden, sobald in
           einer der vorhergehenden Regeln der Schlüssel NAME gesetzt wurde.

       SYMLINK
           Passt auf den Symlink, der auf den Knoten zielt. Er kann verwandt werden, sobald in
           einer der vorhergehenden Regeln der Schlüssel SYMLINK gesetzt wurde. Es kann mehrere
           Symlinks geben, es muss nur einer übereinstimmen.

       SUBSYSTEM
           Passt auf das Untersystem des Ereignisgerätes.

       SUBSYSTEMS
           Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf passende Geräteuntersystemnamen.

       DRIVER
           Passt auf den Treibernamen des Ereignisgerätes. Setzen Sie diesen Schlüssel nur für
           Geräte, die zum Zeitpunkt des Ereignisses an den Treiber gebunden sind.

       DRIVERS
           Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf passende Gerätetreibernamen.

       ATTR{Dateiname}
           Passt auf den Sysfs-Attributsnamen des Ereignisgerätes.

           Nachfolgender Leerraum im Attributwert wird ignoriert, außer der festgelegte
           Übereinstimmungswert enthält selbst abschließenden Leerraum.

       ATTRS{Dateiname}
           Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf ein Gerät mit passenden Sysfs-Attributwerten.
           Falls mehrere ATTRS-Treffer festgelegt sind, müssen alle von ihnen auf das gleiche
           Gerät passen.

           Nachfolgender Leerraum im Attributwert wird ignoriert, außer der festgelegte
           Übereinstimmungswert enthält selbst abschließenden Leerraum.

       SYSCTL{Kernelparameter}
           Passt auf einen Kernelparameterwert.

       ENV{Schlüssel}
           Passt auf einen Geräteeigenschaftswert.

       CONST{Schlüssel}
           Passt auf eine systemweite Konstante. Unterstützte Schlüssel sind:

           "arch"
               Architektur des Systems. Siehe ConditionArchitecture= in systemd.unit(5) für
               mögliche Werte.

           "virt"
               Virtualisierungsumgebung des Systems. Siehe systemd-detect-virt(1) für mögliche
               Werte.

           Unbekannte Schlüssel passen niemals.

       TAG
           Passt auf eine Gerätemarkierung

       TAGS
           Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf ein Gerät mit passender Markierung.

       TEST{oktale Modusmaske}
           Testet auf die Existenz einer Datei. Falls notwendig kann eine oktale Modusmaske
           angegeben werden.

       PROGRAM
           Führt ein Programm aus, um zu prüfen, ob es passt; der Schlüssel ist wahr, falls das
           Programm sich erfolgreich beendet. Die Geräteeigenschaften werden dem ausgeführten
           Programm in der Umgebung zur Verfügung gestellt. Die Standardausgabe des Programms ist
           im Feld RESULT verfügbar.

           Dies kann nur für sehr kurz laufende Vordergrundprozesse verwandt werden. Für Details,
           siehe RUN.

           Beachten Sie, dass mehrere PROGRAM-Schlüssel in einer Regel festgelegt werden dürfen
           und dass »=«, »:=« und »+=« die gleiche Auswirkung wie »==« haben.

       RESULT
           Passt auf die Zeichenkette, die beim letzten Aufruf von PROGRAM zurückgeliefert wurde.
           Dieser Schlüssel kann im gleichen Aufruf wie PROGRAM oder jedem späteren verwandt
           werden.

       Die meisten Felder unterstützen Shell-Glob-Muster-Vergleiche und alternative Muster. Die
       folgenden Sonderzeichen werden unterstützt:

       "*"
           Passt auf ein oder mehrere Zeichen.

       "?"
           Passt auf jedes einzelne Zeichen.

       "[]"
           Passt auf jedes einzelne, innerhalb der Klammern festgelegte Zeichen. Die
           Musterzeichenkette »tty[SR]« würde beispielsweise auf entweder »ttyS« oder »ttyR«
           passen. Mittels des Zeichens »-« werden auch Bereiche unterstützt. Um beispielsweise
           auf den Bereich aller Ziffern zu passen, könnte das Muster »[0-9]« verwandt werden.
           Falls das erste Zeichen nach dem »[« ein »!« ist, dann passen alle nicht
           eingeschlossenen Zeichen.

       "|"
           Trennt alternative Muster. Die Musterzeichenkette »abc|x*« passt entweder auf »abc«
           oder auf »x*«.

       Den folgenden Schlüsseln können Werte zugewiesen werden:

       NAME
           Der für eine Netzwerkschnittstelle zu verwendende Name. Siehe systemd.link(5) für
           einen abstrakteren Mechanismus zum Setzen von Schnittstellennamen. Der Name eines
           Geräteknotens kann durch Udev nicht geändert werden, es können nur zusätzliche
           Symlinks erstellt werden.

       SYMLINK
           Der Name eines Symlinks, der auf den Knoten zielt. Jede passende Regel fügt diesen
           Wert zu der Liste der zu erstellenden Symlinks hinzu.

           Die Menge der Zeichen zur Benennung eines Symlinks ist begrenzt. Die erlaubten Zeichen
           sind »0-9A-Za-z#+-.:=@_/«, gültige UTF-8-Zeichensequenzen und
           »\x00«-Hexadezimalkodierung. Alle anderen Zeichen werden durch ein »_« ersetzt.

           Es können mehrere Symlinks angegeben werden, indem die Namen durch Leerzeichen
           getrennt werden. Falls mehrere Geräte den gleichen Namen beanspruchen, zeigt der Link
           immer auf das Gerät mit der höchsten »link_priority«. Falls das aktuelle Gerät
           verschwindet, werden die Links neu bewertet und das Gerät mit der nächst höchsten
           »link_priority« wird der Eigentümer des Links. Falls keine »link_priority« festgelegt
           ist, ist die Reihenfolge der Geräte (und welchem davon der Link gehört) nicht
           definiert.

           Symlink-Namen dürfen niemals mit dem Vorgabegeräteknotennamen des Kernels in Konflikt
           stehen, da dies zu unvorhersagbarem Verhalten führen würde.

       OWNER, GROUP, MODE
           Die Rechte für den Geräteknoten. Jeder angegebene Wert setzt den einkompilierten
           Vorgabewert außer Kraft.

       SECLABEL{Modul}
           Wendet das festgelegte Linux-Security-Modul-Label auf den Geräteknoten an.

       ATTR{Schlüssel}
           Der Wert, der zu einem Sysfs-Attribut des Ereignisgerätes geschrieben werden soll.

       SYSCTL{Kernelparameter}
           Der Wert, der in den Kernelparameter geschrieben werden soll.

       ENV{Schlüssel}
           Setzt einen Geräteeigenschaftswert. Eigenschaftsnamen, die mit einem ».« beginnen,
           werden weder in der Datenbank gespeichert noch an externe Ereignisse oder externe
           Werkzeuge (die beispielsweise vom Vergleichsschlüssel PROGRAM ausgeführt werden)
           exportiert.

       TAG
           Hängt eine Markierung an ein Gerät. Dies wird zum Filtern von Ereignissen für Benutzer
           der Monitor-Funktionalität von Libudev oder zur Aufzählung einer Gruppe von markierten
           Geräten verwandt. Die Implementierung kann nur effizient arbeiten, falls nur wenige
           Markierungen an ein Gerät angehängt werden. Dies ist nur zur Verwendung in
           Zusammenhängen mit bestimmten Gerätefilteranforderungen und nicht als
           Allzweckmarkierung gedacht. Umfangreiche Verwendung kann zu einer ineffizienten
           Ereignisbehandlung führen.

       RUN{Typ}
           Legt ein Programm fest, das nach der Verarbeitung aller Regeln für das Ereignis
           ausgeführt werden soll. Mit »+=« wird diese Ausführung zu der Liste hinzugefügt und
           mit »=« oder »:=« ersetzt sie sämtlichen vorherigen Inhalt der Liste. Bitte beachten
           Sie, dass beide nachfolgend beschriebenen Typen »program« und »builtin« eine
           gemeinsame Liste verwenden, so dass das Bereinigen der Liste mit »:=« und »=« beide
           Typen betrifft.

           type kann sein:

           "program"
               Führt ein externes Programm aus, das als übergebener Wert festgelegt ist. Falls
               kein absoluter Pfad übergeben ist, dann muss sich das Programm in /lib/udev
               befinden; andernfalls muss der absolute Pfad festgelegt werden.

               Dies ist die Vorgabe, falls kein Typ festgelegt ist.

           "builtin"
               Wie program, verwendet aber eines der eingebauten Programme statt eines externen.

           Der Programmname und die nachfolgenden Argumente sind durch Leerzeichen getrennt.
           Einfache englische Anführungszeichen können zur Angabe von Argumenten mit Leerzeichen
           verwandt werden.

           Dies kann für sehr kurz laufende Vordergrundprozesse verwandt werden. Läuft ein
           Ereignisprozess für längere Zeitperioden, dann können alle weiteren Ereignisse für
           dieses oder abhängige Geräte blockiert sein.

           Beachten Sie, dass laufende Programme, die auf das Netzwerk zugreifen oder
           Dateisysteme ein-/aushängen, innerhalb von Udev-Regeln aufgrund der in
           systemd-udevd.service erzwungenen Standard-Sandbox nicht erlaubt sind.

           Das Starten von Daemons oder langlaufenden Prozessen ist nicht erlaubt, der mit Fork
           erzeugte Prozess wird nach Abschluss der Ereignisbehandlung bedingungslos getötet,
           unabhängig davon, ober er sich in den Hintergrund geschoben hat. Um aus Udev-Regeln
           heraus langlaufende Prozesse zu aktivieren, sollten Sie eine Dienste-Unit
           bereitstellen und diese mittels der Geräteeigenschaft SYSTEMD_WANTS durch eine
           Udev-Regel hereinziehen. Siehe systemd.device(5) für Details.

       LABEL
           Ein benanntes Sprungziel, zu dem ein GOTO springen kann.

       GOTO
           Springt zu dem nächsten LABEL mit einem passenden Namen.

       IMPORT{Typ}
           Importiert eine Gruppe von Variablen als Geräteeigenschaften, abhängig vom Typ:

           "program"
               Führt ein externes Programm aus, das als zugewiesener Wert festgelegt ist und,
               falls es erfolgreich zurückkehrt, importiert dessen Ausgabe, die in einem
               Umgebungsschlüsselformat vorliegen muss. Pfadangaben, Befehls-/Argumenttrennung
               und Maskierung funktionieren wie in RUN.

           "builtin"
               Ähnlich zu »program«, verwendet aber eines der eingebauten Programme statt eines
               externen.

           "file"
               Importiert eine Textdatei, festgelegt als zugewiesener Wert, deren Inhalt in einem
               Umgebungsschlüsselformat vorliegen muss.

           "db"
               Importiert eine einzelne Eigenschaft, die als zugewiesener Wert aus der aktuellen
               Gerätedatenbank festgelegt ist. Dies funktioniert nur, wenn die Datenbank bereits
               durch ein früheres Ereignis gefüllt ist.

           "cmdline"
               Importiert eine einzelne Eigenschaft von der Kernelbefehlszeile. Für einfache
               Schalter wird der Wert der Eigenschaft auf »1« gesetzt.

           "parent"
               Importiert gespeicherte Schlüssel vom übergeordneten Gerät durch Lesen der
               Datenbankeinträge des übergeordneten Gerätes. Der IMPORT{parent} zugewiesene Wert
               wird als Filter für zu importierende Schlüsselnamen verwandt (wobei die gleiche
               Shell-Glob-Musterüberprüfung wie bei Vergleichen verwandt wird).

           Dies kann nur für sehr kurz laufende Vordergrundprozesse verwandt werden. Für Details
           siehe RUN.

           Beachten Sie, dass in einer Regel mehrere IMPORT{}-Schlüssel festgelegt werden können
           und dass »=«, »:=« und »+=« die gleiche Auswirkung wie »==« haben. Der Schlüssel ist
           wahr, falls der Import erfolgreich war, außer »!=« wurde als Operator verwandt, dieser
           führt dazu, dass der Schlüssel wahr wird, falls der Import fehlschlug.

       OPTIONS
           Regeln und Geräteoptionen:

           link_priority=Wert
               Legt die Priorität der erstellten Symlinks fest. Geräte mit höherer Priorität
               überschreiben existierende Symlinks anderer Geräte. Die Vorgabe ist 0.

           string_escape=none|replace
               Wenn »replace«, dann werden möglicherweise unsichere Zeichen in den NAME, SYMLINK
               und ENV{Schlüssel} zugewiesenen Zeichenketten ersetzt. Wenn »none«, dann wird
               keine Ersetzung durchgeführt. Wenn nicht gesetzt, wird die Ersetzung für NAME,
               SYMLINK, aber nicht für ENV{Schlüssel} durchgeführt. Standardmäßig nicht gesetzt.

           static_node=
               Wendet die in dieser Regel angegebenen Berechtigungen auf die statischen
               Geräteknoten mit dem angegebenen Namen an. Erzeugt auch für jede in dieser Regel
               angegebene Markierung einen Symlink im Verzeichnis
               /run/udev/static_node-tags/Markierung, der auf den statischen Geräteknoten mit dem
               angegebenen Namen zeigt. Die Erstellung statischer Geräteknoten wird durch
               Systemd-tmpfiles vor dem Start von Systemd-udevd durchgeführt. Die statischen
               Knoten müssen kein entsprechendes Kernelgerät haben; sie werden beim Zugriff zum
               Auslösen des automatischen Ladens von Kernelmodulen verwandt.

           watch
               Beobachtet den Geräteknoten mit Inotify; wenn der Knoten nach der Verwendung zum
               Schreiben geschlossen wird, dann wird ein Änderungs-Uevent erzeugt.

           nowatch
               Deaktiviert die Beobachtung eines Geräteknotens mit Inotify.

           db_persist
               Setzt den Schalter (Sticky-Bit) für den Udev-Datenbankeintrag des Ereignisgeräts.
               Geräteeigenschaften werden dann in der Datenbank behalten, selbst wenn udevadm
               info --cleanup-db aufgerufen wird. In bestimmten Fällen kann diese Option für
               dauerhafte Geräte beim Übergang vom Initramfs nützlich sein (z.B.
               Device-Mapper-Geräte).

           log_level=Stufe
               Akzeptiert einen Protokollstufennamen wie »debug« oder »info« oder den besonderen
               Wert »reset«. Wird ein Protokollstufenname festgelegt, wird die maximale
               Protokollstufe auf diese Stufe geändert. Wird »reset« gesetzt, dann wird die
               vorher festgelegte Protokollstufe widerrufen. Standardmäßig die Protokollstufe des
               Hauptprozesses von systemd-udevd.

               Dies kann zur Fehlersuche von Ereignissen für bestimmte Geräte nützlich sein.
               Beachten Sie, dass die Protokollstufe angewandt wird, wenn die Zeile, die diese
               Regel enthält, verarbeitet wird. Zur Fehlersuche wird daher empfohlen, dass dies
               an einer frühen Stelle festgelegt wird, z.B. als erste Zeile von 00-debug.rules.

               Beispiel für die Fehlersuche bei der Verarbeitung von Uevents in
               Netzwerkschnittstellen:

                   # /etc/udev/rules.d/00-debug-net.rules
                   SUBSYSTEM=="net", OPTIONS="log_level=debug"

       Die Felder NAME, SYMLINK, PROGRAM, OWNER, GROUP, MODE, SECLABEL und RUN unterstützen
       einfache Zeichenkettenersetzungen. Die RUN-Ersetzung wird durchgeführt, nachdem alle
       Regeln verarbeitet wurden, direkt bevor das Programm ausgeführt wird, wodurch die
       Verwendung von Geräteeigenschaften ermöglicht wird, die in vorherigen Regeln gesetzt
       wurden. Für alle anderen Felder wird die Ersetzung durchgeführt, während die individuelle
       Regel verarbeitet wird. Die verfügbaren Ersetzungen sind:

       $kernel, %k
           Der Kernelname für dieses Gerät.

       $number, %n
           Die Kernelnummer für dieses Gerät. Beispielsweise hat »sda3« die Kernelnummer »3«.

       $devpath, %p
           Der Gerätepfad des Gerätes.

       $id, %b
           Der Name des passenden Gerätes beim Aufwärtsdurchsuchen des Gerätepfades nach
           SUBSYSTEMS, KERNELS, DRIVERS und ATTRS.

       $driver
           Der Treibername des passenden Gerätes beim Aufwärtsdurchsuchen des Gerätepfades nach
           SUBSYSTEMS, KERNELS, DRIVERS und ATTRS.

       $attr{Datei}, %s{Datei}
           Der Wert eines Sysfs-Attributs, das bei einem Gerät gefunden wird, bei dem alle
           Schlüssel der Regel übereinstimmen. Falls das passende Gerät kein solches Attribut hat
           und ein vorhergehender KERNELS-, SUBSYSTEMS-, DRIVERS- oder ATTRS-Test ein
           übergeordnetes Gerät ausgewählt hat, dann wird das Attribut vom übergeordneten Gerät
           verwandt.

           Falls das Attribut ein Symlink ist, wird das letzte Element des Symlink-Ziels als Wert
           zurückgegeben.

       $env{Schlüssel}, %E{Schlüssel}
           Ein Geräteeigenschaftswert.

       $major, %M
           Die Major-Nummer des Kernels für das Gerät.

       $minor, %m
           Die Minor-Nummer des Kernels für das Gerät.

       $result, %c
           Die Zeichenkette, die von dem mit PROGRAMM erbetenen externen Programm zurückgeliefert
           wurde. Ein einzelner, durch ein Leerzeichen getrennter Teil der Zeichenkette kann
           durch Angabe einer Teilnummer als Attribut ausgewählt werden: » %c{N}«. Falls der
           Nummer ein »+« folgt, wird dieser Teil sowie alle verbliebenen Teile der
           Ergebniszeichenkette ersetzt: »%c{N+}«.

       $parent, %P
           Der Knoten-Name des übergeordneten Geräts.

       $name
           Der aktuelle Name des Geräts. Falls nicht durch eine Regel geändert, ist dies der Name
           des Kernelgeräts.

       $links
           Eine Leerzeichen-getrennte Liste der aktuellen Symlinks. Der Wert wird nur während
           eines Entfernungsereignisses gesetzt oder falls eine frühere Regel einen Wert zuwies.

       $root, %r
           Der Wert udev_root.

       $sys, %S
           Der Sysfs-Einhängepunkt.

       $devnode, %N
           Der Name des Geräteknotens.

       %%
           Das Zeichen »%« selbst.

       $$
           Das Zeichen »$« selbst.

SIEHE AUCH

       systemd-udevd.service(8), udevadm(8), systemd.link(5)

ANMERKUNGEN

        1. C-artige Maskierungen
           https://en.wikipedia.org/wiki/Escape_sequences_in_C#Table_of_escape_sequences

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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