Provided by: davfs2_1.6.1-1_amd64 bug

BEZEICHNUNG

       mount.davfs - Hängt eine WebDAV-Resource als davfs2-Dateisystem ein

ÜBERSICHT

       mount.davfs [-h | --help] [-V | --version]
       mount {dir | webdavserver}

ÜBERSICHT (nur für root)

       mount -t davfs [-o option[,...]] webdavserver dir
       mount.davfs [-o option[,...]] webdavserver dir

BESCHREIBUNG

       mount.davfs  hängt  die  WebDAV-Resource  webdavserver  in das Verzeichnis dir des lokalen
       Dateisystems ein.  WebDAV  (RFC  4918)  ist  eine  HTTP-Erweiterung,  die  die  gemeinsame
       Bearbeitung   von   Web-Resourcen   aus  der  Ferne  erlaubt.  mount.davfs  ist  Teil  des
       davfs2-Packets.

       davfs2 erlaubt es, Dokumente auf einem Webserver mit  Standardanwendungen  zu  bearbeiten,
       die  dafür  keine  WebDAV-Erweiterungen  benötigen.  Z.B.  könnte  eine Web-Site auf einem
       entfernten Webserver mit den gleichen Werkzeugen bearbeitet werden, mit denen sie erstellt
       wurde.   Oder   man  kann  auf  einem  WebDAV-Server  Dokumente  speichern,  die  man  von
       verschiedenen Orten aus bearbeiten will.

       davfs2 unterstützt TLS/SSL (falls die Neon-Bibliothek  es  unterstützt)  und  Verbindungen
       über  einen  Proxy.  Es wird über das fuse Kernel-Dateisystem in das virtuelle Dateisystem
       eingebunden. Derzeit wird FUSE_KERNEL_VERSION 7 unterstützt.

       mount.davfs wird normalerweise durch das mount(8)-Programm aufgerufen, wenn der  Parameter
       -t  davfs angegeben ist. Nach dem Einhängen läuft es als Hintergrundprozess. Zum Aushängen
       wird das umount(8)-Programm benutzt.

       webdavserver ist die URL des  Servers.  Sie  muss  mindestens  den  Host-Namen  enthalten.
       Zusätzlich  können  das  Schema,  die Portnummer und der Pfad enthalten sein. Für fehlende
       Komponenten werden sinnvolle Standardwerte eingesetzt. Die Pfad-Komponente darf  nicht  in
       %-kodierter  Form  sein.  Wird  die  URL  jedoch  an  der  Kommandozeile oder in die fstab
       eingegeben, müssen die Escape-Regeln der Shell bzw. der fstab beachtet werden.

       dir ist der Einhängepunkt. Es kann eine absolute oder relative Pfadangabe sein.

       fstab kann wie gewohnt benutzt werden, um Dateisysteme  anzugeben.  Im  ersten  Feld  muss
       anstelle  des Gerätes die URL des WebDAV-Servers angegeben werden. Für jeden Einhängepunkt
       darf es nur einen Eintrag in fstab geben.

OPTIONEN

       -V --version
              Zeige die Version an.

       -h --help
              Zeige einen Hilfe-Text an.

       -o     Eine durch Kommas unterteilte Liste von Optionen. Mögliche Optionen sind:

              [no]auto
                     Kann (nicht) mit mount -a eingehängt werden.
                     Voreinstellung: auto.

              comment=Kommentar
                     Diese Option wird von  mount.davfs  ignoriert.  Andere  Programme  verlangen
                     möglicherweise diese Option in der fstab.

              conf=absoluter Pfad
                     Eine   alternative  Benutzer-Konfigurationsdatei  für  den  Fall,  dass  die
                     Standard-Konfigurationsdatei  im  Home-Verzeichnis   des   Benutzers   nicht
                     verwendet werden kann.
                     Voreinstellung: ~/.davfs2/davfs2.conf

              [no]dev
                     In  einem  davfs2-Dateisystem sind grundsätzlich keine Gerätedateien (device
                     special files) möglich. Diese Option ist nur wegen  der  Kompatibilität  mit
                     mount(8) vorhanden und wird immer auf nodev gesetzt.

              dir_mode=mode
                     Standardwert für die Dateirechte von Verzeichnissen in oktaler Schreibweise.
                     s-Bits für den Eigentümer und die Gruppen werden stillschweigend ignoriert.
                     Voreinstellung: wird aus der umask des Benutzers abgeleitet. Wenn ein  r-Bit
                     gesetzt ist, wird auch das entsprechende x-Bit gesetzt.

              [no]exec
                     Die Ausführung von Programm-Dateien ist (nicht) erlaubt
                     Voreinstellung:  exec.  (Bei  einem  normalen  Benutzer  gibt  mount(8)  als
                     Voreinstellung noexec vor.)

              file_mode=mode
                     Standardwert  für  die  Dateirechte  von   normalen   Dateien   in   oktaler
                     Schreibweise.   s-Bits   für   den   Eigentümer   und   die  Gruppen  werden
                     stillschweigend ignoriert.
                     Voreinstellung: wird aus der umask des Benutzers abgeleitet; es werden keine
                     x-Bits gesetzt.

              gid=group
                     Das  Dateisystem gehört zu dieser Gruppe. Es kann die Nummer der Gruppe oder
                     der Name angegeben werden. Der Benutzer, der das Dateisystem einhängt,  muss
                     Mitglied dieser Gruppe sein, es sei denn er ist root.
                     Voreinstellung: die primäre Gruppe des Benutzers.

              [no]grpid
                     Wenn  diese Option gesetzt ist, erhalten neue Dateien die gleiche Gruppe wie
                     das Verzeichnis, in dem sie erzeugt werden. Dies gilt auch für Dateien,  die
                     auf  dem  Server  vorhanden  sind,  aber  nicht im lokalen Cache. (Dies wird
                     gemacht, weil die Gruppe nicht auf dem Server gespeichert ist.)
                     Wenn das Verzeichnis die Gruppe root hat, wird diese Option ignoriert.
                     Voreinstellung: nogrpid.

              [no]_netdev
                     Das  Dateisystem  benötigt  (k)eine  Netzwerkverbindung.  Diese  Information
                     erlaubt  es  dem  Betriebssystem,  das Dateisystem beim Systemstart und beim
                     Herunterfahren des Netzwerks angemessen zu behandeln.
                     Voreinstellung: _netdev

              ro     Das Dateisystem erlaubt nur Lese-Zugriffe.
                     Voreinstellung: rw.

              rw     Auf das Dateisystem kann lesend und schreibend zugegriffen werden.
                     Voreinstellung: rw.

              [no]suid
                     In davfs2-Dateisystemen sind grundsätzlich keine s-Bits für den Besitzer und
                     die  Gruppe  erlaubt.  Die Option ist nur zwecks Kompatibilität mit mount(8)
                     vorhanden und wird immer auf nosuid gesetzt.

              [no]user
                     Erlaube einem normalen Benutzer (nicht)  das  Dateisystem  einzuhängen.  Der
                     Name  des  Benutzers  wird in die mtab geschrieben, damit er das Dateisystem
                     wieder aushängen kann. Die Option user zieht die Optionen noexec, nosuid und
                     nodev  nach  sich,  falls  diese nicht explizit anders gesetzt werden. Diese
                     Option hat nur in der fstab einen Sinn.
                     Voreinstellung: normale Benutzer dürfen nicht mounten.

              users  Wie user, aber jeder Benutzer darf das Dateisystem  wieder  aushängen.  Dies
                     wird  im Allgemeinen nicht empfohlen. Wenn ein unprivilegierter Benutzer bei
                     Verwendung der user-Option das Dateisystem einhängen kann, derselbe Benutzer
                     es aber nicht mehr aushängen kann, dann kann die users-Option sinnvoll sein.
                     Voreinstellung: nur der Benutzer, der das Dateisystem einghängt hat, darf es
                     wieder aushängen.

              uid=user
                     Der Beseitzer des Dateisystems. Kann als numerische Benutzerkennung oder als
                     Name  angegeben werden. Nur wenn root das Dateisystem einhängt, darf sie von
                     der Benutzerkennung des Benutzers abweichen, der das Dateisystem einhängt.
                     Voreinstellung: Kennung des Benutzers.

              username=WebDAV_user
                     Dieser Name wird zur Anmeldung beim WebDAV-Server benutzt.  Die  Option  ist
                     nur für den Gebrauch mit pam_mount gedacht. Wenn sie gesetzt ist, werden die
                     Anmaldedaten in der secrets-Datei ignoriert. Das  Passwort  wird  immer  von
                     stdin  eingelesen,  auch  wenn die Option askauth auf 0 gesetzt ist. Benutze
                     die Option nicht in der fstab. Der Benutzername ist in der  Ausgabe  von  ps
                     für jedermann sichtbar.
                     Voreingestellt: kein username

SICHERHEITSREGELN

       Um  ein  Dateisystem  einzuhängen,  braucht  mount.davfs  root-Rechte.  Aber  es  ist  ein
       Sicherheitsrisiko, einen Hintergrundprozess, der  mit  dem  Internet  verbunden  ist,  mit
       root-Rechten   laufen   zu   lassen.   Deshalb  ändert  mount.davfs  seine  Benutzer-  und
       Gruppenkennung, wenn es in den Hinterdrund wechselt.

              Wenn mount.davfs von root gestartet wird, läuft es als Benutzer davfs2  und  Gruppe
              davfs2. Dies kann in /etc/davfs2/davfs2.conf geändert werden.

              Wenn   es  von  einem  normalen  Benutzer  gestartet  wird,  läuft  es  mit  dessen
              Benutzerkennung und Gruppe davfs2.

       Da das Dateisystem über eine unsichere Internet-Verbindung angebunden sein kann,  ist  das
       Risiko  erhöht,  dass  darin  Dateien mit schädlichem Inhalt sind. Deshalb hat mount.davfs
       etwas stärkere Einschränkungen als mount(8).

              Die Optionen nosuid und nodev werden  immer  gesetzt;  das  kann  auch  root  nicht
              ändern.

              Damit  normale  Benutzer  ein  Dateisystem  einhängen können, müssen sie der Gruppe
              davfs2 angehören und es muss durch einen Eintrag in der fstab erlaubt werden.

              Wenn in fstab ein relativer Dateiname  als  Einhängepunkt  angegeben  ist  und  ein
              normaler  Benutzer  ein  Dateisystem einhängt, muss der Einhängepunkt innerhalb des
              Home-Verzeichnisses dieses Benutzers liegen.

              Wenn in der fstab die Optionen uid und/oder gid angegeben sind, kann  ein  normaler
              Benutzer  das Dateisystem nur einhängen, wenn es seine Benutzerkennung ist und wenn
              er zur angegebenen Gruppe gehört.

       WARNHINWEIS: Wenn root durch einen Eintrag in der fstab einem normalen  Benutzer  erlaubt,
       ein  Dateisystem  einzuhängen,  dann  erlaubt  er  ihm  damit  auch,  die  dazu  gehörigen
       vertraulichen Zugangsdaten aus der Datei /etc/davfs2/secrets zu lesen, sowie  den  nötigen
       privaten Schlüssel des dazu gehörigen Client-Zertifikats. Das sollte man nur tun, wenn man
       diese Informationen dem Benutzer auch direkt geben würde.

URLS UND EINHÄNGEPUNKTE MIT LEERZEICHEN

       Zeichen  mit  Sonderfunktion,  wie  z.B.  das  Leerzeichen,  in  Pfadangaben  sind   Mist.
       Unterschiedliche  Programme  und  Protokolle  interpretieren sie unterschiedlich und haben
       unterschiedliche Escape-Regeln.

       In  der  fstab  müssen  Leerzeichen  durch  den  dreistelligen  oktalen  Zeichencode   mit
       vorangestelltem        Escape-Zeichen        ersetzt        werden.        Also       z.B.
       http://foo.bar/path\040with\040spaces anstelle von http://foo.bar/path with spaces.

       Für die Dateien  davfs2.conf  und  secrets  sind  die  Regeln  im  davfs2.conf(5)-Handbuch
       beschrieben.

       Auf der Kommandozeile müssen die Regeln der Shell beachtet werden.

CACHE

       mount.davfs  versucht  den  Netzwerkverkehr  durch  Verwendung  eines Cache zu verringern.
       Informationen über Verzeichnisse werden im  Hauptspeicher  gehalten  und  heruntergeladene
       Dateien werden auf der Festplatte gespeichert.

       mount.davfs  benötigt  von  allen  offenen Dateien eine Lokale Kopie im Cache-Verzeichnis.
       Stelle bitte sicher, dass dafür ausreichend Platz auf der Festplatte zur Verfügung steht.

       mount.davfs betrachtet  Informationen  über  Verzeichnisse  und  Dateiattribute  für  eine
       (konfigurierbare) Zeit als gültig. Es holt diese Informationen nur dann erneut vom Server,
       wenn diese Zeit abgelaufen ist oder es andere Hinweise hat, dass  die  Informationen  sich
       geändert haben. Wenn jemand anderes auf dem Server eine Datei neu anlegt oder löscht, kann
       es deshalb etwas dauern, bis dies im lokalen Dateisystem sichtbar wird.

       Dies betrifft nicht den Inhalt von Dateien und  die  Auflistung  von  Verzeichnisinhalten.
       Wenn  eine  Datei  geöffnet  wird,  wird  immer  der Server nach einer evtl. neuen Version
       gefragt. Im davfs2.conf(5)-Handbuch finden sich Hinweise, wie dies angepasst werden kann.

SPERREN, VERLORENGEGANGENE ÄNDERUNGEN UND BACKUP-DATEIEN

       Mit  WebDAV  wurden  Sperren  eingefürht  und  mount.davfs  benutzt  diese  standardmäßig.
       Normalerweise  verhindern diese, dass zwei Leute gleichzeitig die selbe Datei ändern. Aber
       nicht immer:

              In  /etc/davfs2/davfs2.conf  oder   ~/.davfs2/davfs2.conf   könnten   die   Sperren
              deaktiviert sein.

              Möglicherweise  unterstützt  der  Server  keine  Sperren  (sie sind in WevDAV nicht
              zwingend vorgeschrieben).

              Durch eine schlechte Netzwerkverbindung  könnte  das  rechtzeitige  Erneuern  einer
              Sperre verhindert werden.

              Ein anderer WebDAV-Client könnte deine Sperre benutzen (das ist nicht schwierig und
              könnte auch aus Versehen geschehen).

       mount.davfs prüft deshalb, ob sich eine Datei auf dem Server geändert hat, bevor  es  eine
       neue  Version  hochlädt.  Wenn  es  nicht  möglich ist, eine lokal geänderte Datei auf den
       Server hochzuladen, wird sie im Backup-Verzeichnis  lost+found  gespeichert.  Du  solltest
       dieses  Verzeichnis  ab  und  zu überprüfen und entscheiden, was mit diesen Dateien zu tun
       ist.

       Manchmal gibt ein Client eine Sperre nicht wieder frei. Möglicherweise ist  er  abgestürzt
       oder  die Netzwerkverbindung ist zusammengebrochen. Wenn mount.davfs feststellt, dass eine
       Datei auf dem Server gesperrt ist, prüft es, ob die Sperre  vom  Benutzer  mit  Hilfe  von
       mount.davfs  angelegt  wurde.  In  diesem  Fall  versucht  es,  die  vorhandene  Sperre zu
       verwenden. Dies gelingt aber nicht  immer.  Deshalb  sollten  Server  Sperren  automatisch
       entfernen, wenn sie vom Client nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeit erneuert werden.

       WebDAV  erlaubt  es  auch,  Dateien  zu  sperren,  die gar nicht existieren (damit niemand
       anderes den Namen  benutzt,  wenn  ein  Client  eine  neue  Datei  anlegen  will).  Solche
       gesperrten,  nicht existierenden Dateien erscheinen im Dateisystem mit der Größe 0 und dem
       Änderungsdatum 1970-01-01. Wenn Sperren nicht ordnungsgemäß wieder  frei  gegeben  werden,
       kann  u.U.  nicht  mehr  auf  die  Datei  zugegriffen  werden.  Mit  Hilfe  von cadaver(1)
       <http://www.webdav.org/cadaver/> können solche Sperren entfernt werden.

EIGENTÜMER UND DATEIRECHTE

       davfs2  regelt  die  Zugriffskontrolle  durch  Unix-Dateirechte.  Aber  das  Änderen   des
       Eigentümers  und  der  Dateirechte  ist  nur  lokal wirksam. Damit kann der Besitzer eines
       Dateisystems festlegen, welche anderen lokalen Benutzer  auf  sein  Dateisystem  zugreifen
       dürfen.

       Der  Server  weiß  davon nichts. Für ihn gibt es nur den einen Benutzer (ausgewiesen durch
       die vertraulichen Zugangsdaten). Ein anderer WebDAV-Client, der mit  dem  gleichen  Server
       verbunden ist, bekommt von diesen lokalen Änderungen an Eigentümer und Dateirechten nichts
       mit.

       Es  gibt  eine  Ausnahme:  Das  Execute-Bit  für  Dateien  wird   auf   dem   Server   als
       WebDAV-Eigenschaft  gespeichert.  Mann  sollte  dies  eher  als  eine Information über den
       Dateityp betrachten, denn als ein Dateirecht. Ob die  Datei  lokal  ausführbar  ist,  wird
       weiterhin durch die Mount-Optionen und die lokalen Rechte festgelegt.

       Wenn  das  Dateisystem  ausgehängt  wird,  werden  die  Attribute  der  Dateien  im  Cache
       gespeichert, ebenso die der übergeordneten Verzeichnisse. Es werden aber  keine  Attribute
       von Verzeichnissen gespeichert, die keine Dateien enthalten, die im Cache sind.

DATEIEN

       /etc/davfs2/davfs2.conf
              Systemweite Konfigurationsdatei.

       ~/.davfs2/davfs2.conf
              Konfigurationsdatei  im  Home-Verzeichnis  des  Benutzers.  Sie hat Vorrang vor der
              systemweiten Konfigurationsdatei. Wenn sie nicht existiert, legt  mount.davfs  eine
              Vorlage an.

       /etc/davfs2/secrets
              Enthält  vertrauliche  Zugangsdaten  für  den  WebDAV-Server  und  den Proxy, sowie
              Passwörter zur Entschlüsselung von Client-Zertifikaten. Die Datei darf nur Schreib-
              und Leserechte für root haben.

       ~/.davfs2/secrets
              Enthält  vertrauliche  Zugangsdaten  für  den  WebDAV-Server  und  den Proxy, sowie
              Passwörter zu Entschlüsselung von Client-Zertifikaten. Die Datei darf nur  Schreib-
              und Leserechte für den Besitzer haben. Zugangsdaten und Passwörter werden vorrangig
              dieser Datei entnommen. Wenn keine gefunden  werden,  wird  die  systemweite  Datei
              durchsucht.  Wenn  die  Zugangsdaten  und Passörter nicht gefunden werden, wird der
              Benutzer danach gefragt (falls nicht anders konfiguriert).  Wenn  die  Datei  nicht
              existiert, legt mount.davfs eine Vorlage an.

       /etc/davfs2/certs
              Hier  können vertrauenswürdige Server-Zertifikate gespeichert werden, die nicht auf
              normale Weise mit Hilfe der CA-Zertifikate des Systems überprüft werden können. Das
              ist  dann sinnvoll, wenn der Server ein selbst gemachtes Zertifikat benutzt. Um ein
              solches  Zertifikat  zu  benutzen,  muss  dies  in   /etc/davfs2/davfs2.conf   oder
              ~/.davfs2/davfs2.conf  konfiguriert  werden.  Die  Zertifikate müssen im PEM-Format
              vorliegen.
              Vergiss nicht, das Zertifikat selbst zu prüfen.

       ~/.davfs2/certs
              Hier können vertrauenswürdige Server-Zertifikate gespeichert werden, die nicht  auf
              normale Weise mit Hilfe der CA-Zertifikate des Systems überprüft werden können. Das
              ist dann sinnvoll, wenn der Server ein selbst gemachtes Zertifikat benutzt. Um  ein
              solches  Zertifikat  zu  benutzen,  muss dies in ~/.davfs2/davfs2.conf konfiguriert
              werden. Die Zertifikate müssen im PEM-Format vorliegen.
              Vergiss nicht, das Zertifikat selbst zu prüfen.

       /etc/davfs2/certs/private
              Hier können Client-Zertifikate im PKCS#12-Format gespeichert werden. Die  Benutzung
              muss in /etc/davfs2/davfs2.conf oder ~/.davfs2/davfs2.conf konfiguriert werden. Das
              Verzeichnis darf nur Schreib-, Lese- und Ausführungsrecht für root haben.

       ~/.davfs2/certs/private
              Hier können Client-Zertifikate im PKCS#12-Format gespeichert werden. Die  Benutzung
              muss  in  ~/.davfs2/davfs2.conf  konfiguriert  werden.  Das  Verzeichnis  darf  nur
              Schreib-, Lese- und Ausführungsrecht für den Besitzer haben.

       /var/run/mount.davfs
              Hier speichert der Hintergrundprozess eine  PID-Datei.  Das  Verzeichnis  muss  zur
              Gruppe  davfs2  gehören; die Gruppe muss Schreibrecht haben und das Sticky-Bit muss
              gesetzt sein (Dateimodus 1775). Der  Name  der  PID-Datei  wird  vom  Einhängepunkt
              abgeleitet.

       /var/cache/davfs2
              Dieses  systemweite  Cache-Verzeichnis  wird  benutzt,  wenn  root  das Dateisystem
              einhängt. Es muss zur Gruppe davfs2 gehören und die Gruppe muss Lese-, Schreib- und
              Ausfürungsrecht  haben.  Für  jedes Dateisystem wird ein Unterverzeichnis angelegt.
              Der Name des Unterverzeichnisses wird  aus  der  URL,  dem  Einhängepunkt  und  dem
              Benutzernamen gebildet.

       ~/.davfs2/cache
              Cache-Verzeichnis im Home-Verzeichnis des Benutzers. Für jedes Dateisystem wird ein
              Unterverzeichnis angelegt.

       mount.davfs versucht fehlende Verzeichnisse zu erstellen. Aber es  lässt  die  Pfoten  von
       /etc/davfs2.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       https_proxy http_proxy all_proxy
              Wenn  kein Proxy konfiguriert ist, wird der Wert dieser Umgebungsvariablen benutzt.
              Der Proxy kann mit und ohne Schema, sowie mit und ohne Port angegeben werden.
              http_proxy=[http://]foo.bar[:3218]
              Wird nur benutzt, wenn der Benutzer root das Dateisystem einhängt.

       no_proxy
              Eine durch Kommas getrennte Liste  von  Domainnamen,  auf  die  direkt  zugegriffen
              werden  soll.  *  passt auf alle Domainnamen. Ein Domainname, der mit einem Punkt .
              beginnt, umfasst auch alle Subdomains.
              Wird nur benutzt, wenn der Benutzer root das Dateisystem einhängt.
              Wird nicht benutzt, wenn der Proxy in /etc/davfs2 festgelegt wird.

BEISPIELE

       Normaler Benutzer (z.B filomena):

       Damit ein normaler Benutzer ein Dateisystem einhängen  kann,  ist  ein  Eintrag  in  fstab
       nötig.
              http://webdav.org/dav /media/dav davfs noauto,user 0 0

       Falls  ein  Proxy benutzt werden soll, sollte dies in /etc/davfs2/davfs2.conf konfiguriert
       werden.
              proxy proxy.mycompany.com:8080

       Die vertraulichen Zugangsdaten für den  Server  werden  in  /home/filomena/.davfs2/secrets
       gespeichert.
              proxy.mycompany.com filomena "my secret"
              /media/dav webdav-username password

       Jetzt kann Benutzerin filomena das Dateisystem einhängen durch
              mount /media/dav

       und dieselbe Benutzerin filomena kann es aushängen durch
              umount /media/dav

       Nur Benutzer root:

       Die   WebDAV-Resource   https://asciigirl.com/webdav   wird   im  Verzeichnis  /mount/site
       eingehängt. Der Netzwerkverkehr wird verschlüsselt. Die vertraulichen  Zugangsdatenen  für
       http://webdav.org/dav  werden  /etc/davfs2/secrets  entnommen. Falls sie da nicht gefunden
       werden, wird der Benutzer gefragt.
              mount  -t   davfs   -o   uid=otto,gid=users,mode=775   https://asciigirl.com/webdav
              /mount/site

       Die WebDAV-Resource http://linux.org.ar/repos wird auf /dav eingehängt.
              mount.davfs -o uid=otto,gid=users,mode=775 http://linux.org.ar/repos/ /dav

FEHLER

       davfs2 unterstützt keine Links.

       Ein davfs2-Dateisystem kann nicht mit mount --move verschoben werden.

AUTOREN

       Dieses  Handbuch  wurde von Luciano Bello <luciano@linux.org.ar> für die Version 0.2.3 von
       davfs2 in Debian geschrieben.

       Für  spätere  Versionen  wurde  es  von  Werner   Baumann   <werner.baumann@onlinehome.de>
       angepasst.

       davfs2 wurde von Sung Kim <hunkim@gmail.com> entwickelt.

       Version  1.0.0  (und  spätere)  von  davfs2  sind  eine vollständige Neufassung von Werner
       Baumann.

ÜBERSETZER

       Das Handbuch wurde von Werner Baumann <werner.baumann@onlinehome.de> übersetzt. 2009-04-27

DAVFS2 HOME

       http://savannah.nongnu.org/projects/davfs2

SIEHE AUCH

       umount.davfs(8), davfs2.conf(5), mount(8), umount(8), fstab(5)