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BEZEICHNUNG

       systemd-cryptsetup-generator - Unit-Generator für /etc/crypttab

ÜBERSICHT

       /lib/systemd/system-generators/systemd-cryptsetup-generator

BESCHREIBUNG

       Systemd-cryptsetup-generator ist ein Generator, der in der frühen Phase des Systemstarts
       und wenn die Konfiguration des Systemverwalters neu geladen wird /etc/crypttab in native
       System-Units übersetzt. Dies erzeugt die notwendigen systemd-cryptsetup@.service(8).

       systemd-cryptsetup-generator implementiert systemd.generator(7).

KERNEL-BEFEHLSZEILE

       Systemd-cryptsetup-generator versteht die folgenden Kernelbefehlszeilenparameter:

       luks=, rd.luks=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Standardmäßig »yes«. Falls »no« wird der Generator
           komplett deaktiviert. rd.luks= wird nur von anfänglichen RAM-Platten (Initrd)
           berücksichtigt, während luks= sowohl vom Hauptsystem als auch der Initrd
           berücksichtigt wird.

       luks.crypttab=, rd.luks.crypttab=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Standardmäßig »yes«. Falls »no« wird der Generator
           alle in /etc/crypttab konfigurierten Geräte ignorieren (luks.uuid= wird aber noch
           funktionieren). rd.luks.crypttab= wird nur von anfänglichen RAM-Platten (Initrd)
           berücksichtigt, während luks.crypttab= sowohl vom Hauptsystem als auch der Initrd
           berücksichtigt wird.

       luks.uuid=, rd.luks.uuid=
           Akzeptiert eine LUKS-Superblock-UUID als Argument. Dies wird die angegebenen Geräte
           als Teil des Systemstartvorgangs aktivieren, als ob sie in /etc/crypttab aufgeführt
           wären. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden, um mehrere Geräte
           einzurichten. rd.luks.uuid= wird nur von anfänglichen RAM-Platten (Initrd)
           berücksichtigt, während luks.uuid= sowohl vom Hauptsystem als auch der Initrd
           berücksichtigt wird.

           Falls /etc/crypttab Einträge mit der gleichen UUID enthält, werden der Name, die
           Schlüsseldatei und die dort angegebenen Optionen benutzt. Andernfalls wird das Gerät
           den Namen »luks-UUID« tragen.

           Falls /etc/crypttab existiert, werden nur die auf der Kernelbefehlszeile angegebenen
           Zeilen in der Initrd oder in der echten Wurzel aktiviert.

       luks.name=, rd.luks.name=
           Akzeptiert eine LUKS-Superblock-UUID, gefolgt von einem »=« und einem Namen. Dies
           impliziert rd.luks.uuid= oder luks.uuid= und wird zusätzlich dafür sorgen, dass das
           über die UUID angegebene LUKS-Gerät auch unter dem bereitgestellten Namen erscheint.

           Dieser Parameter ist das Gegenstück zu dem ersten crypttab(5)-Feld volume-name.

           rd.luks.name= wird nur von anfänglichen RAM-Platten (Initrd) berücksichtigt, während
           luks.name= sowohl vom Hauptsystem als auch der Initrd berücksichtigt wird.

       luks.data=, rd.luks.data=
           Akzeptiert eine LUKS-Superblock-UUID, gefolgt von einem »=« und einer
           Blockgerät-Angabe für das Gerät, das die verschlüsselten Daten enthält.

           Für solche Einträge, die mit rd.luks.uuid= oder luks.uuid= festgelegt werden, wird das
           Datengerät auf die durch rd.luks.data= oder luks.data= der entsprechenden UUID
           festgelegten gesetzt.

           Der LUKS-Datengeräteparameter ist zur Angabe von verschlüsselten Datengeräten mit
           abgetrennten Kopfzeilen, die in luks.options-Einträgen, die das Argument »header=«
           enthalten, festgelegt sind, nützlich. Beispiel:
           rd.luks.uuid=b40f1abf-2a53-400a-889a-2eccc27eaa40
           rd.luks.options=b40f1abf-2a53-400a-889a-2eccc27eaa40=header=/Pfad/zur/luks.hdr
           rd.luks.data=b40f1abf-2a53-400a-889a-2eccc27eaa40=/dev/sdx. Daher wird in diesem Fall
           versucht, ein LUKS-Gerät zu entsperren, das aus Datengeräten »/dev/sdx« zusammengebaut
           ist und dessen LUKS-Kopfzeilen (Metadaten) in »Pfad/zur/luks.hdr«-Datei abgelegt sind.
           Diese Syntax wird derzeit nur auf einer gerätebezogenen Basis unterstützt, d.h. Sie
           müssen die UUID des LUKS-Geräts angeben.

           Dieser Parameter ist das Gegenstück zu dem zweiten crypttab(5)-Feld encrypted-device.

           rd.luks.data= wird nur von anfänglichen RAM-Platten (Initrd) berücksichtigt, während
           luks.data= sowohl vom Hauptsystem als auch der Initrd berücksichtigt wird.

       luks.key=, rd.luks.key=
           Akzeptiert einen Passwortdateinamen als Argument oder eine LUKS-Superblock-UUID,
           gefolgt von einem »=« und einem Passwortdateinamen.

           Für solche Einträge, die mit rd.luks.uuid= oder luks.uuid= festgelegt werden, wird die
           Passwortdatei auf die durch rd.luks.key= oder luks.key= der entsprechenden UUID
           festgelegten gesetzt oder auf die Passwortdatei, die ohne eine UUID festgelegt wurde.

           Es ist auch möglich, ein externes Gerät festzulegen, das vor dem Entsperren des
           LUKS-Gerätes eingehängt werden soll. Systemd-cryptsetup wird auf dem Gerät
           gespeicherte Passwortdateien verwenden. Das Gerät, das die Passwortdatei enthält, wird
           durch Anhängen eines Doppelpunkts und einer Gerätekennung an den Passwortdateipfad
           festgelegt. Beispiel: rd.luks.uuid=b40f1abf-2a53-400a-889a-2eccc27eaa40
           rd.luks.key=b40f1abf-2a53-400a-889a-2eccc27eaa40=/keyfile:LABEL=keydev. Daher wird in
           diesem Fall versucht, ein auf dem Blockgerät mit dem Bezeichner »keydev« liegendes
           Dateisystem einzuhängen. Diese Syntax wird derzeit nur auf einer gerätebezogenen Basis
           unterstützt, d.h. Sie müssen die UUID des LUKS-Geräts angeben.

           Dieser Parameter ist das Gegenstück zu dem dritten crypttab(5)-Feld key-file.

           rd.luks.key= wird nur von anfänglichen RAM-Platten (Initrd) berücksichtigt, während
           luks.key= sowohl vom Hauptsystem als auch der Initrd berücksichtigt wird.

       luks.options=, rd.luks.options=
           Akzeptiert eine LUKS-Superblock-UUID, gefolgt von einem »=« und einer Zeichenkette mit
           Optionen, getrennt durch Kommata, als Argument. Dies wird die Optionen für die
           angegebene UUID außer Kraft setzen.

           Falls nur eine Liste von Optionen ohne eine UUID angegeben wird, werden sie auf alle
           UUIDs, die nicht woanders angegeben werden und die keinen Eintrag in /etc/crypttab
           haben, angewandt.

           Dieser Parameter ist das Gegenstück zu dem vierten crypttab(5)-Feld options.

           Es ist möglich, ein externes Gerät festzulegen, das vor dem Entsperren des
           LUKS-Gerätes eingehängt werden soll. Systemd-cryptsetup wird LUKS-Geräte durch
           Kombination der in luks.data festgelegten Daten mit den in dem Argument »header=«
           gefundenen Kopfzeilen zusammenbauen. Beispiel:
           rd.luks.uuid=b40f1abf-2a53-400a-889a-2eccc27eaa40
           rd.luks.options=b40f1abf-2a53-400a-889a-2eccc27eaa40=header=/luks.hdr:LABEL=hdrdev
           rd.luks.data=b40f1abf-2a53-400a-889a-2eccc27eaa40=/dev/sdx. Daher wird in diesem Fall
           versucht, ein auf dem Blockgerät mit dem Bezeichner »hdrdev« liegendes Dateisystem
           einzuhängen und nach »luks.hdr« auf diesem Dateisystem zu suchen. Besagte Kopfzeilen
           werden zum Entsperren (Entschlüsseln) der auf /dev/sdx gespeicherten verschlüsselten
           Daten verwandt. Diese Syntax wird derzeit nur auf einer gerätebezogenen Basis
           unterstützt, d.h. Sie müssen die UUID des LUKS-Geräts angeben.

           rd.luks.options= wird nur von anfänglichen RAM-Platten (Initrd) berücksichtigt,
           während luks.options= sowohl vom Hauptsystem als auch der Initrd berücksichtigt wird.

SIEHE AUCH

       systemd(1), crypttab(5), systemd-cryptsetup@.service(8), systemd-cryptenroll(1),
       cryptsetup(8), systemd-fstab-generator(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
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