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BEZEICHNUNG

       grep, egrep, fgrep, rgrep - gibt Zeilen aus, die zu Suchmustern passen

ÜBERSICHT

       grep [OPTION…] MUSTER [DATEI…]
       grep [OPTION…] -e MUSTER … [DATEI…]
       grep [OPTION…] -f MUSTERDATEI … [DATEI…]

BESCHREIBUNG

       grep  sucht  in  jeder  DATEI  nach MUSTERN. MUSTER ist ein oder mehrere Muster, die durch
       Zeilenumbrüche getrennt sind und grep gibt jede Zeile  aus,  die  auf  ein  Muster  passt.
       Typischerweise  sollten  MUSTER  in  Anführungszeichen  gesetzt werden, wenn grep in einem
       Shell-Befehl verwendet wird.

       Ist DATEI »-« bedeutet dies Standardeingabe.  Falls  keine  DATEI  angegeben  ist,  werden
       rekursive   Suchen   das   aktuelle  Verzeichnis  prüfen  und  nichtrekursive  Suchen  die
       Standardeingabe lesen.

       Zusätzlich entsprechen die Programmvarianten egrep, fgrep und rgrep den Aufrufen  grep -E,
       grep -F  und  grep -r.  Diese  Varianten  sind von den Originalautoren veraltet und stehen
       unter  Debian  nur  noch  aus  Gründen  der  Abwärtskompatibilität  zur   Verfügung.   Aus
       Portabilitätsgründen  wird  empfohlen,  die Programmvarianten zu vermeiden und stattdessen
       grep mit den zugehörigen Optionen zu verwenden.

OPTIONEN

   Allgemeine Programminformationen
       --help zeigt Informationen zur Benutzung an und beendet das Programm.

       -V, --version
              gibt die Versionsnummer von grep und beendet das Programm.

   Muster-Syntax
       -E, --extended-regexp
              MUSTER als erweiterte reguläre Ausdrücke (extended regular expressions, EREs, siehe
              unten) interpretieren.

       -F, --fixed-strings
              MUSTER  soll  als feste Zeichenkette und nicht als regulärer Ausdruck interpretiert
              werden.

       -G, --basic-regexp
              MUSTER als gewöhnliche reguläre Ausdrücke (basic regular expressions,  BREs,  siehe
              unten) interpretieren. Das ist die Voreinstellung.

       -P, --perl-regexp
              Interpretiert  MUSTER  als regulären Perl-kompatiblen Ausdruck (PCRE). Diese Option
              ist experimentell, wenn sie mit der Option -z  (--null-data)  kombiniert  wird.  Es
              kann vorkommen, dass grep -P wegen nicht implementierter Funktionalitäten warnt.

   Steuerung des Abgleichs
       -e MUSTER, --regexp=MUSTER
              MUSTER  als die Suchmuster verwenden. Falls diese Option mehrfach verwandt oder mit
              der Option -f  (--file)  kombiniert  wird,  wird  nach  allen  übergebenen  Mustern
              gesucht.  Diese  Option  kann zum Schützen von Mustern, die mit einem »-« anfangen,
              verwandt werden.

       -f DATEI, --file=DATEI
              Liest die Suchmuster Zeile für Zeile aus DATEI ein.  Falls  diese  Option  mehrfach
              verwandt  oder  mit  der  Option  -e  (--regexp)  kombiniert  wird, wird nach allen
              übergebenen Mustern gesucht. Eine leere Datei enthält keine Suchmuster und  erzielt
              deshalb auch keine Treffer.

       -i, --ignore-case
              Ignoriert  Unterscheidungen  der Groß-/Kleinschreibung in Mustern und Eingabedaten,
              so dass Zeichen, die sich nur  darin  unterscheiden,  jeweils  auf  ihr  Gegenstück
              passen.

       --no-ignore-case
              Ignoriert  Unterscheidungen  der  Groß-/Kleinschreibung in Mustern und Eingabedaten
              nicht. Dies ist die Vorgabe. Diese  Option  ist  in  Shell-Skripten  nützlich,  die
              bereits  die Option -i verwenden. Die beiden Optionen setzen sich gegenseitig außer
              Kraft, daher können Sie auf diese Weise die Wirkung von -i außer Kraft setzen.

       -v, --invert-match
              Invertiert das Suchmuster, so dass alle Zeilen ausgewählt  werden,  die  nicht  auf
              MUSTER passen.

       -w, --word-regexp
              Wählt  nur  solche Zeilen aus, deren Treffer aus vollständigen Wörtern bestehen. Im
              Einzelnen verläuft der  Test  so,  dass  eine  passende  Zeichenkette  entweder  am
              Zeilenanfang   beginnen  muss  oder  auf  ein  Zeichen  folgt,  das  nicht  zu  den
              Wortaufbau-Zeichen gehört. Ebenso muss das Ende der Zeichenkette entweder  mit  dem
              Zeilenende   zusammenfallen   oder   es   darf   kein   Wortaufbau-Zeichen  folgen.
              Wortaufbau-Zeichen sind alle  Buchstaben,  Ziffern  sowie  der  Unterstrich.  Diese
              Option hat keinen Effekt, falls auch -x angegeben ist.

       -x, --line-regexp
              Wählt  nur  solche  Zeilen  aus, deren Treffer die komplette Zeile umfasst. Für ein
              Muster eines regulären Ausdrucks ist dies  identisch  zum  Setzen  des  Musters  in
              Anführungszeichen und dann Einfassen mit ^ und $.

   Allgemeine Ausgabesteuerung
       -c, --count
              Statt  die  passenden  Zeilen  direkt  anzuzeigen,  wird  lediglich ihre Anzahl pro
              Eingabedatei ausgegeben. Ist zusätzlich die Option -v, --invert-match (siehe  oben)
              angegeben, zählt grep die Zeilen ohne Treffer.

       --color[=WANN], --colour[=WANN]
              Schließt   die   gefundenen   (nicht   leeren)   Zeichenketten,  passenden  Zeilen,
              Kontextzeilen, Dateinamen, Zeilennummern, Byte-Offsets und Separatoren (für  Felder
              und  Gruppen  von  Kontextzeilen)  mit  Escape-Sequenzen  ein,  damit diese auf dem
              Terminal farbig angezeigt werden. Die Farben  werden  durch  die  Umgebungsvariable
              GREP_COLORS definiert. WANN kann die Werte never, always oder auto annehmen.

       -L, --files-without-match
              Statt der normalen Ausgabe wird der Name jeder Datei ohne Treffer angezeigt.

       -l, --files-with-matches
              Statt  der  normalen  Ausgabe  wird der Name jeder Datei mit Treffer angezeigt. Die
              Suche in jeder Eingabedatei endet beim ersten Treffer.

       -m ZAHL, --max-count=ZAHL
              Beendet das Lesen einer Datei, nachdem ZAHL passende Zeilen gefunden wurden.  Falls
              die  ZAHL  Null  ist, stoppt grep unmittelbar, ohne die Eingabe zu lesen. Falls die
              ZAHL -1 ist, wir dies als unendlich aufgefasst und grep stoppt nicht; dies ist  die
              Vorgabe. Wenn die Eingabe aus einer regulären Datei stammt und ZAHL passende Zeilen
              ausgegeben  wurden,  positioniert  grep,  bevor  es  endet,   die   Standardeingabe
              ungeachtet der Existenz folgender Kontextzeilen direkt hinter der letzten passenden
              Zeile. Dies ermöglicht einem aufrufenden Prozess die Fortsetzung  der  Suche.  Wenn
              grep  nach  ZAHL  passenden  Zeilen endet, gibt es alle nachfolgenden Kontextzeilen
              aus. Wenn außerdem die Option -c (oder  --count)  verwendet  wird,  gibt  grep  als
              Ergebnis   keine   Zahl   aus,  die  größer  ist  als  ZAHL.  Wenn  die  Option  -v
              (--invert-match verwendet  wird,  endet  grep  nach  der  Ausgabe  von  ZAHL  nicht
              passenden Zeilen.

       -o, --only-matching
              Anstatt   der  gesamten  Zeile  werden  nur  die  passenden  (nicht  leeren)  Teile
              ausgegeben. Jeder dieser Teile wird auf einer eigenen Zeile ausgegeben.

       -q, --quiet, --silent
              Unterdrückt die normalen Ausgaben. Die Suche endet sofort nach dem  ersten  Treffer
              und gibt auch beim Auftreten von Fehlern den Status Null zurück. Lesen Sie auch die
              Beschreibung der Option -s oder --no-messages.

       -s, --no-messages
              Unterdrückt Fehlermeldungen über nicht existierende oder unlesbare Dateien.

   Präfix-Festlegung der Ausgabezeilen
       -b, --byte-offset
              Gibt vor jeder Ausgabezeile die Byte-Position in der Datei relativ zum  Dateianfang
              (0)  an. Wenn -o (--only-matching) angegeben wird, wird die Position des gefundenen
              Teils angezeigt.

       -H, --with-filename
              Gibt  vor  jedem  Treffer   den   zugehörigen   Dateinamen   aus.   Das   ist   das
              Standardverhalten,  wenn  mehr  als  eine  Datei  untersucht  wird.  Dies  ist eine
              GNU-Erweiterung.

       -h, --no-filename
              Der  Dateiname  wird  vor   einem   Treffer   nicht   ausgegeben.   Das   ist   das
              Standardverhalten   bei   der   Suche   in   nur  einer  Datei  (oder  nur  in  der
              Standardeingabe).

       --label=TEXT
              Zeigt tatsächlich aus der Standardeingabe gelesene Eingaben an, als seien  sie  aus
              Datei  TEXT  gelesen. Das ist besonders praktisch für Werkzeuge, die den Inhalt von
              Dateien vor der Suche umwandeln, zum Beispiel gzip -cd foo.gz | grep --label=foo -H
              irgendwas (siehe auch die Option -H).

       -n, --line-number
              Gibt  vor  jeder  Zeile  die  Zeilennummer  (gezählt  ab 1) innerhalb der aktuellen
              Eingabedatei aus.

       -T, --initial-tab
              Stellt sicher, dass das erste Zeichen  des  eigentlichen  Zeileninhalts  auf  einem
              Tabulatorstopp liegt, so dass die Ausrichtung der Tabulatoren normal aussieht. Dies
              ist sinnvoll für die Optionen, die ihrer Ausgabe einen Präfix voranstellen: -H,  -n
              und  -b.  Um  die  Wahrscheinlichkeit  zu  vergrößern,  dass  die  Zeilen aus einer
              einzelnen Datei alle in der gleichen Spalte beginnen, bewirkt  diese  Option  auch,
              dass  (eventuell vorhandene) Zeilennummern und Byte-Offsets mit minimaler Feldgröße
              ausgegeben werden.

       -Z, --null
              Gibt statt des üblichen Trennzeichens  nach  jedem  Dateinamen  ein  Nullbyte  (das
              ASCII-Zeichen  NUL  (Nullbyte))  aus.  So  gibt  beispielsweise grep -lZ nach jedem
              Dateinamen statt des gebräuchlichen Zeilenumbruchs ein  Nullbyte  aus.  Mit  dieser
              Option  bleibt die Ausgabe selbst bei ungewöhnlichen Dateinamen, die beispielsweise
              einen Zeilenumbruch enthalten, eindeutig. Diese Option kann zusammen  mit  Befehlen
              wie  find  -print0,  perl  -0,  sort  -z  und  xargs -0 zur Verarbeitung beliebiger
              Dateinamen verwendet werden (auch solche, die Zeilenumbrüche enthalten).

   Steuerung der Kontextzeilen
       -A ZAHL, --after-context=ZAHL
              Zeigt ZAHL Kontextzeilen im Anschluss an eine auf das  Muster  passende  Zeile  an.
              Gibt  eine  Zeile  mit einem Gruppentrennzeichen (--) zwischen benachbarten Gruppen
              von Treffern aus. Zusammen mit der Option -o oder --only-matching hat diese  Option
              keine Auswirkung und es wird eine Warnung ausgegeben.

       -B ZAHL, --before-context=ZAHL
              Zeigt  ZAHL  Kontextzeilen  vor  einer  auf das Muster passenden Zeile an.Gibt eine
              Zeile mit einem Gruppentrennzeichen (--) zwischen benachbarten Gruppen von Treffern
              aus.  Zusammen  mit  der  Option  -o  oder  --only-matching  hat diese Option keine
              Auswirkung und es wird eine Warnung ausgegeben.

       -C [ZAHL], -ZAHL, --context[=ZAHL]
              Zeigt je ZAHL Kontextzeilen vor und nach einer auf das Muster passenden  Zeile  an.
              Gibt  eine  Zeile  mit einem Gruppentrennzeichen (--) zwischen benachbarten Gruppen
              von Treffern aus. Zusammen mit der Option -o oder --only-matching hat diese  Option
              keine Auswirkung und es wird eine Warnung ausgegeben.

       --group-separator=TRENNZEICHEN
              zeigt  bei  Verwendung  von  -A,  -B oder -C das angegebene TRENNZEICHEN anstatt --
              zwischen Zeilengruppen an.

       --no-group-separator
              zeigt bei Verwendung von -A, -B oder -C kein  Trennzeichen  zwischen  Zeilengruppen
              an.

   Auswahl von Dateien und Verzeichnissen
       -a, --text
              Verarbeitet  eine  Binärdatei,  als wäre sie gewöhnlicher Text; dieser Schalter ist
              gleichwertig mit --binary-files=text.

       --binary-files=TYP
              Falls die Daten oder Metadaten der Datei anzeigen,  dass  die  Datei  binäre  Daten
              enthält,  wird  angenommen,  dass  die Datei vom Typ TYP ist. Bytes, die nicht Text
              sind, deuten Binärdaten an; diese sind entweder Ausgabebytes, die nicht korrekt für
              die  aktuelle  Locale  kodiert  wurden,  oder Null-Eingabebytes, wenn die Option -z
              nicht angegeben ist.

              Standardmäßig ist TYP  binary  und  grep  unterdrückt  weitere  Ausgaben,  wenn  es
              Binärdaten  als  Eingabe  erkennt  und  unterdrückt  Ausgabezeilen,  die  inkorrekt
              kodierte Daten enthalten. Wenn Ausgaben  unterdrückt  werden,  schreibt  grep  eine
              Meldung  in  die  Standardfehlerausgabe,  die  besagt,  dass  ein  Treffer in einer
              Binärdatei ist.

              Falls TYP without-match ist, wenn grep Null-Eingabedaten erkennt, dann nimmt es an,
              dass  in  der  restlichen  Datei  keine  Treffer  sind.  Dies  ist zu der Option -I
              äquivalent.

              Falls TYP text ist, verarbeitet grep eine Binärdatei,  als  wäre  sie  gewöhnlicher
              Text. Dies ist zu der Option -a äquivalent.

              Falls  TYP binary ist, kann grep von Text verschiedene Bytes selbst ohne die Option
              -z als Zeilende behandeln. Das bedeutet, die Wahl von binary  gegenüber  text  kann
              beeinflussen, ob ein Muster auf eine Datei passt oder nicht. Ist beispielsweise TYP
              binary, könnte das Muster q$ auf q sofort gefolgt von einem Nullbyte passen, selbst
              wenn  dies  nicht  auf  das  Muster passt, wenn TYP text ist. Entsprechend kann das
              Muster . (Satzpunkt) nicht auf ein Nullbyte passen, wenn TYP binary ist.

              Warnung: Die Option -a könnte binären Müll  ausgeben,  der  negative  Seiteneffekte
              haben  kann,  falls  die  Ausgabe  auf ein Terminal erfolgt und der Terminaltreiber
              Teile davon als Befehle interpretiert. Andererseits kann es nützlich  sein,  -a  zu
              verwenden  oder  LC_ALL='C'  in  der Umgebung zu setzen, wenn Texte gelesen werden,
              deren Kodierung unbekannt ist, um  weitere  Treffer  zu  finden,  selbst  wenn  die
              Treffer für die direkte Anzeige nicht sicher sind.

       -D AKTION, --devices=AKTION
              Wenn  die Eingabedatei ein Gerät, ein FIFO oder ein Socket ist, wird sie mit AKTION
              verarbeitet. Die Standard-AKTION ist read.  Das  bedeutet,  dass  Geräte  wie  eine
              gewöhnliche Datei gelesen werden. Mit der AKTION skip werden Geräte stillschweigend
              ausgelassen.

       -d AKTION, --directories=AKTION
              Ist eine Eingabedatei ein Verzeichnis, wird es mit der AKTION verarbeitet.  In  der
              Standardeinstellung  ist  AKTION auf read gesetzt, das bedeutet, dass Verzeichnisse
              wie gewöhnliche Dateien eingelesen werden. Ist AKTION auf skip gesetzt,  so  werden
              Verzeichnisse  stillschweigend  übersprungen.  Steht  AKTION auf recurse, so werden
              sämtliche Dateien unterhalb jedes Verzeichnisses rekursiv  durchsucht.  Symbolische
              Links werden nur verfolgt, wenn sie auf der Befehlszeile angegeben wurden. Dies ist
              zu der Option -r äquivalent.

       --exclude=GLOB
              Überspringt jede Datei auf der Befehlszeile, deren Namenserweiterung auf das Muster
              GLOB  mittels  Platzhalter-Abgleich  passt; eine Namenserweiterung ist entweder der
              gesamte Name oder jeder mit einem  /  beginnende  angehängte  Teil  und  vor  einem
              nicht-/.  Bei  der  rekursiven  Suche  werden alle Unterdateien übersprungen, deren
              Basisname auf GLOB passt; der Basisname ist der Teil nach dem letzten /. Ein Muster
              kann  *,  ?  und  []  als  Platzhalter  verwenden,  und  \,  um ein buchstäbliches
              Platzhalter- oder Rückwärtsschrägstrichzeichen zu maskieren.

       --exclude-from=DATEI
              Überspringt Dateien, deren Dateinamen zu einem  (mittels  Platzhalter-Abgleich  wie
              unter --exclude beschrieben) aus DATEI gelesenen Dateinamen-»GLOB« passen.

       --exclude-dir=GLOB
              Überspringt  jedes  Verzeichnis  auf der Befehlszeile, dessen Namenserweiterung auf
              das Muster GLOB passt. Wenn Verzeichnisse rekursiv durchsucht  werden,  überspringt
              dies  jedes  Unterverzeichnis,  dessen Basisname auf GLOB passt. Alle überflüssigen
              abschließenden Schrägstriche in GLOB werden ignoriert.

       -I     Behandelt Binärdateien so, als würde ihr Inhalt nie auf das Suchmuster passen. Dies
              ist gleichbedeutend mit der Option --binary-files=without-match.

       --include=GLOB
              Sucht  nur  nach  Dateien, deren Basisname auf GLOB passt (mittels Platzhaltersuche
              wie unter --exclude beschrieben). Falls die kollidierenden Optionen  --include  und
              --exclude  angegeben  werden,  hat  Letztere  Vorrang.  Falls  weder --include noch
              --exclude passt, wird eine Datei nur dann berücksichtigt,  wenn  die  erste  Option
              nicht --include ist.

       -r, --recursive
              Durchsucht  sämtliche  Dateien unterhalb jedes Verzeichnisses rekursiv. Symbolische
              Links werden nur verfolgt, wenn sie auf der  Befehlszeile  angegeben  wurden.  Wenn
              kein  Datei-Operand angegeben ist, durchsucht grep das Arbeitsverzeichnis. Dies ist
              zu der Option -d recurse äquivalent.

       -R, --dereference-recursive
              Durchsucht  sämtliche  Dateien  unterhalb  jedes  Verzeichnisses  rekursiv.   Allen
              symbolischen Links folgen, anders als -r.

   Weitere Optionen
       --line-buffered
              Verwendet bei der Ausgabe Zeilenpuffer. Das kann Leistungseinbußen bewirken.

       -U, --binary
              Verarbeitet die Datei(en) als Binärdaten. Unter MS-DOS und MS-Windows versucht grep
              herauszufinden, ob eine Datei  Text  oder  binär  ist,  wie  dies  bei  der  Option
              --binary-files  beschrieben  ist.  In  einer  von grep zu einer Textdatei erklärten
              Datei entfernt es intern alle Wagenrücklaufzeichen (CR), damit ^ und $ in regulären
              Ausdrücken  korrekt  funktionieren.  Die Angabe von -U umgeht die ganze Raterei und
              weist grep an, jede Datei exakt so zu verarbeiten, wie sie eingelesen wurde.  Falls
              es   sich   um   eine  Textdatei  handelt,  deren  Zeilen  mit  einem  kombinierten
              Wagenrücklauf und Zeilenumbruch (CR/LF) enden, arbeiten manche  reguläre  Ausdrücke
              fehlerhaft.  Diese  Option  hat  auf  anderen Plattformen als MS-DOS und MS-Windows
              keine Auswirkungen.

       -z, --null-data
              Behandelt Ein- und Ausgabedaten als Folge von Zeilen, die jede mit einem  NULL-Byte
              (das  Zeichen  ASCII  NUL (Nullbyte)) anstelle eines Zeilenvorschubs endet. Wie die
              Optionen -Z oder --null kann diese Option zusammen mit Befehlen wie sort -z für die
              Verarbeitung beliebiger Dateinamen eingesetzt werden.

REGULÄRE AUSDRÜCKE

       Unter  einem  regulären Ausdruck versteht man ein Muster, das eine Menge von Zeichenketten
       beschreibt. Reguläre Ausdrücke werden analog zu arithmetischen Ausdrücken  aufgebaut:  Sie
       werden mit Hilfe verschiedener Operatoren aus kleineren Ausdrücken zusammengesetzt.

       grep  versteht  drei verschiedene Klassen regulärer Ausdrücke: »gewöhnliche« (basic, BRE),
       »erweiterte« (extended, ERE) und »perl«  (PCRE).  GNU  grep  stellt  für  gewöhnliche  und
       erweiterte   reguläre   Ausdrücke   die   gleiche   Funktionalität   bereit.   In  anderen
       Implementierungen  steht  mit   gewöhnlichen   regulären   Ausdrücken   jedoch   nur   ein
       eingeschränkter  Funktionsumfang zur Verfügung. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf
       erweiterte reguläre Ausdrücke;  die  Unterschiede  zu  gewöhnlichen  regulären  Ausdrücken
       werden  im  Anschluss  daran  zusammengefasst.  Die  Perl-kompatiblen  regulären Ausdrücke
       stellen zusätzliche  Funktionen  bereit  und  sind  in  pcresyntax(3)  und  pcrepattern(3)
       dokumentiert, funktionieren aber nur, wenn PCRE-Unterstützung aktiviert ist.

       Grundlegende Bausteine sind die regulären Ausdrücke, die auf ein einzelnes Zeichen passen.
       Die meisten Zeichen, insbesondere alle Buchstaben  und  Ziffern,  sind  zugleich  reguläre
       Ausdrücke,  die  auf  sich  selbst  passen. Alle Metazeichen, die eine besondere Bedeutung
       besitzen, können durch einen vorangestellten Rückschrägstrich geschützt werden.

       Der Punkt . steht für jedes einzelne Zeichen. Es ist nicht festgelegt,  ob  er  auf  einen
       Kodierfehler passt.

   Zeichenklassen und Klammerausdrücke
       Ein Klammerausdruck ist eine durch [ und ] eingeschlossene Liste von Zeichen. Er passt auf
       jedes Zeichen aus der Liste. Beginnt die Liste mit dem Symbol ^, so passt der Ausdruck auf
       alle  Zeichen, die nicht in der Liste enthalten sind; es ist nicht spezifiziert, ob es auf
       einen Kodierfehler passt. Beispielsweise passt der reguläre Ausdruck [0123456789] auf eine
       beliebige einzelne Ziffer.

       Innerhalb  eines  Klammerausdrucks sind Bereichsausdrücke (range expressions) möglich. Ein
       Bereichsausdruck besteht aus zwei durch einen Bindestrich getrennten Zeichen. Er steht für
       ein   einzelnes   Zeichen   einschließlich   der   Begrenzungszeichen,   das   gemäß   der
       Sortierreihenfolge der Locale und dem Zeichensatz zwischen den  beiden  Begrenzungszeichen
       liegt.  Zum Beispiel ist in der Standard-Locale C [ad] äquivalent zu [abcd]. Viele Locales
       sortieren Zeichen in  der  Wörterbuch-Reihenfolge.  Dort  ist  [ad]  in  der  Regel  nicht
       gleichwertig  mit  [abcd];  es  wäre  zum  Beispiel  gleichbedeutend mit [aBbCcDd]. Um die
       traditionelle Interpretation von Klammerausdrücken zu bewirken, können  Sie  die  C-Locale
       verwenden. Dazu setzen Sie die Umgebungsvariable LC_ALL auf den Wert C.

       Schließlich   gibt   es   noch   einige   vordefinierte   Zeichenklassen   innerhalb   von
       Klammerausdrücken mit (im Englischen) selbsterklärenden  Namen.  Das  sind  im  Einzelnen:
       [:alnum:]   (Buchstaben   und   Ziffern),   [:alpha:]   (Buchstaben),  [:blank:],[:cntrl:]
       (Steuerzeichen), [:digit:] (Ziffern), [:graph:] (graphische Zeichen, das  heißt  [:alnum:]
       und  [:punct:]),  [:lower:]  (Kleinbuchstaben),  [:print:]  (druckbare Zeichen), [:punct:]
       (Satzzeichen), [:space:] (Leerraum), [:upper:] (Großbuchstaben)  und  [:xdigit:]  (Ziffern
       des  Hexadezimalsystems).  So  bedeutet  beispielsweise  [[:alnum:]] die Zeichenklasse der
       Ziffern und Buchstaben in der aktuellen Locale. In der C-Locale und  der  Zeichenkodierung
       ASCII ist dies dasselbe wie [0-9A-Za-z]. (Beachten Sie, dass die eckigen Klammern Teil des
       symbolischen Namens der einzelnen Klassen sind. Zusätzlich dazu müssen  noch  die  eckigen
       Klammern  angegeben werden, die eine Liste von Zeichen begrenzen.) Die meisten Metazeichen
       verlieren innerhalb eines Klammerausdrucks ihre besondere Bedeutung. Um ein  ]  selbst  zu
       beschreiben,  muss  es  an erster Stelle der Kette gesetzt werden. Soll ^ als gewöhnliches
       Zeichen auftreten, darf es nicht an erster Stelle stehen. Das Zeichen  -  selbst  muss  an
       letzter Stelle der Kette auftauchen.

   Setzen von Ankern
       Die  Metazeichen  Dach  ^  und  Dollar  $  passen  auf  die  leere  Zeichenkette am Anfang
       beziehungsweise Ende einer Zeile.

   Das Backslash-Zeichen (Rückschrägstrich) und spezielle Ausdrücke
       Ganz ähnlich  passen  die  Symbole  \<  und  \>  auf  die  leere  Zeichenkette  am  Anfang
       beziehungsweise Ende eines Wortes. Das Symbol \b passt auf die leere Zeichenkette an einem
       Wortrand; \B bezeichnet das Gegenteil davon und passt auf die  leere  Zeichenkette,  falls
       die  sich nicht an einem Wortrand befindet. Das Symbol \w ist ein Synonym für [_[:alnum:]]
       und \W steht für [^_[:alnum:]].

   Wiederholungen
       Einem regulären Ausdruck können einer oder mehrere Wiederholungsoperatoren folgen:
       ?      Das vorhergehende Objekt ist optional und tritt höchstens einmal auf.
       *      Das vorhergehende Objekt tritt kein Mal oder beliebig oft auf.
       +      Das vorhergehende Objekt tritt ein- oder mehrmals auf.
       {n}    Das vorhergehende Objekt tritt genau n-mal auf.
       {n,}   Das vorhergehende Objekt tritt n-mal oder öfter auf.
       {,m}   Das vorhergehende Objekt tritt höchstens m-mal auf. Dies ist eine GNU-Erweiterung.
       {n,m}  Das vorhergehende Objekt tritt mindestens n- und höchstens m-mal auf.

   Verknüpfung
       Zwei reguläre Ausdrücke können verbunden werden. Der entstehende reguläre  Ausdruck  passt
       auf  jede  Zeichenkette,  die  aus  zwei  aneinander  gesetzten  Teilketten,  die  auf die
       zugehörigen Teilausdrücke passen, besteht.

   Alternativen
       Sind zwei reguläre Ausdrücke durch den Infix-Operator | verbunden, so  passt  der  gesamte
       reguläre Ausdruck auf jede Zeichenkette, die auf einen der beiden Teilausdrücke passt.

   Priorität
       Wiederholungsoperatoren   besitzen   höhere   Priorität  als  eine  Aneinanderreihung.  Am
       niedrigsten ist die Priorität der Alternative. Teilausdrücke können  in  Klammern  gesetzt
       werden, um diese Regeln explizit abzuändern.

   Rückwärtsverweise und Teilausdrücke
       Die  Rückwärtsreferenz  \n  -  wobei  n  für  eine  einzelne  Ziffer steht - steht für die
       Zeichenkette, die wiederum auf den vorhergehenden, eingeklammerten Teilausdruck  Nummer  n
       des regulären Ausdrucks passt.

   Vergleich gewöhnlicher und erweiterter regulärer Ausdrücke
       In gewöhnlichen regulären Ausdrücken besitzen die Metazeichen ?, +, {, }, |, ( und ) keine
       besondere  Bedeutung.  Stattdessen  müssen  die  mit  einem  Rückschrägstrich  geschützten
       Versionen \?, \+, \{, \}, \|, \( und \) verwendet werden.

EXIT-STATUS

       Normalerweise  ist  der Exit-Status 0, wenn eine Zeile ausgewählt ist, 1 wenn keine Zeilen
       ausgewählt wurden, und 2 wenn ein Fehler aufgetreten ist. Allerdings ist  der  Exit-Status
       auch  dann  0,  wenn  ein  Fehler  aufgetreten  ist,  sofern die Optionen -q, --quiet oder
       --silent übergeben wurden und eine Zeile ausgewählt ist.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       Das Verhalten von grep wird durch die folgenden Umgebungsvariablen bestimmt.

       Die  Locale  für  die  Kategorie   LC_foo   wird   durch   die   Untersuchung   der   drei
       Umgebungsvariablen  LC_ALL,  LC_foo  und  LANG (in dieser Reihenfolge) bestimmt. Die erste
       dieser Variablen, die gesetzt ist, gibt die Locale an. Ist  beispielsweise  LC_ALL  nicht,
       dafür  aber  LC_MESSAGES  auf  pt_BR  gesetzt,  dann  wird  für  die Kategorie LC_MESSAGES
       brasilianisches Portugiesisch verwendet. Die C-Locale wird verwendet,  wenn  keine  dieser
       Umgebungsvariablen  gesetzt  ist,  wenn der Locale-Katalog nicht installiert ist oder wenn
       grep ohne Unterstützung für Landessprachen (national  language  support,  NLS)  kompiliert
       wurde. Der Shell-Befehl locale -a zeigt die derzeit verfügbaren Locales an.

       GREP_COLORS
              Steuert,  wie  die Option --color die Ausgabenhervorhebung durchführt. Ihr Wert ist
              eine durch Doppelpunkte getrennte Liste von Fähigkeiten, deren Standardwert  gleich
              ms=01;31:mc=01;31:sl=:cx=:fn=35:ln=32:bn=32:se=36  ist. (Die booleschen Fähigkeiten
              rv und ne sind also weggelassen (d.h. auf false gesetzt)). Es werden die  folgenden
              Fähigkeiten unterstützt.

              sl=    SGR-Teilsequenz  für ganze ausgewählte Zeilen (d.h. übereinstimmende Zeilen,
                     wenn die Befehlszeilenoption -v weggelassen wird oder nicht übereinstimmende
                     Zeilen,  wenn -v angegeben wird). Wenn jedoch sowohl die boolesche Fähigkeit
                     rv als auch die Befehlszeilenoption -v angegeben  werden,  gilt  die  Option
                     stattdessen  für passende Kontextzeilen. Der Standardwert ist leer (d.h. das
                     Standard-Farbpaar des Terminals).

              cx=    SGR-Teilsequenz für ganze Kontextzeilen (d.h. nicht übereinstimmende Zeilen,
                     wenn  die  Befehlszeilenoption  -v  weggelassen  wird  oder übereinstimmende
                     Zeilen, wenn -v angegeben wird). Wenn jedoch sowohl die boolesche  Fähigkeit
                     rv  als  auch  die  Befehlszeilenoption -v angegeben werden, gilt die Option
                     stattdessen für nicht passende Zeilen. Der Standardwert ist leer  (d.h.  das
                     Standard-Farbpaar des Terminals).

              rv     Boolescher  Wert,  der die Bedeutung der Fähigkeiten sl= und cx= vertauscht,
                     wenn die Befehlszeilenoption -v gewählt wird.  Der  Standardwert  ist  false
                     (d.h. die Fähigkeit wird nicht genutzt).

              mt=01;31
                     SGR-Teilsequenz  für  passenden,  nicht leeren Text in jeder passenden Zeile
                     (d.h. einer ausgewählten Zeile, wenn die Befehlszeilenoption -v  weggelassen
                     wird  oder  einer  Kontextzeile,  wenn  -v angegeben wurde). Die Wahl dieser
                     Option ist gleichwertig mit der Wahl des gleichen Wertes für  ms=  und  mc=.
                     Der  Standardwert  ist  fetter roter Text vor der aktuellen Hintergrundfarbe
                     der Zeile.

              ms=01;31
                     SGR-Teilsequenz für passenden,  nicht  leeren  Text  in  einer  ausgewählten
                     Zeile. (Dies wird nur verwendet, wenn die Befehlszeilenoption -v weggelassen
                     wird.) Die Wirkung der Fähigkeit sl= (oder cx=, wenn rv gesetzt ist)  bleibt
                     aktiv,  wenn  diese auftritt. Der Standardwert ist ein fetter roter Text vor
                     dem aktuellen Zeilenhintergrund.

              mc=01;31
                     SGR-Teilsequenz für passenden, nicht  leeren  Text  in  einer  Kontextzeile.
                     (Dies wird nur verwendet, wenn die Befehlszeilenoption -v gewählt wird.) Die
                     Wirkung der Fähigkeit cx= (oder sl=, wenn rv gesetzt ist) bleibt aktiv, wenn
                     diese  sich  aktivieren.  Der Standardwert ist ein fetter roter Text vor dem
                     aktuellen Zeilenhintergrund.

              fn=35  SGR-Teilsequenz für Dateinamen, die  beliebigen  Kontextzeilen  vorausgehen.
                     Standard  ist  ein violetter Textvordergrund vor dem Standardhintergrund des
                     Terminals.

              ln=32  SGR-Teilsequenz für Zeilennummern, die beliebigen Kontextzeilen vorausgehen.
                     Standard  ist  ein  grüner  Textvordergrund  vor dem Standardhintergrund des
                     Terminals.

              bn=32  SGR-Teilsequenz   für   »Byte   Offsets«,   die   beliebigen   Kontextzeilen
                     vorausgehen.    Standard    ist   ein   grüner   Textvordergrund   vor   dem
                     Standardhintergrund des Terminals.

              se=36  SGR-Teilsequenz für Separatoren, die zwischen  die  Felder  für  ausgewählte
                     Zeilen  (:),  für  Kontextzeilen  (-)  und zwischen Gruppen von benachbarten
                     Zeilen  (wenn  ein  von  Null  verschiedener  Kontext  gewählt  wurde  (--))
                     eingefügt werden. Der Standardwert ist ein blaugrüner (cyan) Textvordergrund
                     vor dem Standardhintergrund des Terminals.

              ne     Boolescher Wert, der das Löschen bis zum Zeilenende mittels »Erase  in  Line
                     (EL)  to  Right« (\33[K) verhindert, wenn ein eingefärbtes Element endet. Er
                     wird für Terminals benötigt, die EL nicht unterstützten.  Ansonsten  ist  er
                     nützlich   für   Terminals,   für   die   die  boolesche  Terminfo-Fähigkeit
                     back_color_erase (bce) nicht  gilt,  wenn  die  gewählten  Markierungsfarben
                     nicht  den Hintergrund beeinflussen oder wenn EL zu langsam ist oder zu viel
                     Flackern verursacht. Der Standardwert ist false  (d.h.  die  Fähigkeit  wird
                     weggelassen).

              Beachten  Sie,  dass boolesche Fähigkeiten keinen =…-Teil aufweisen. Sie werden per
              Vorgabe weggelassen (d.h.  auf  false  gesetzt)  und  werden  aktiviert,  wenn  sie
              angegeben werden.

              Im  Abschnitt »Wahl der grafischen Darstellung« (Select Graphic Rendition, SGR) der
              Dokumentation des Textterminals finden Sie zulässige Werte und ihre  Bedeutung  als
              Zeichenattribute.    Diese    Teilzeichenkettenwerte    sind    ganze   Zahlen   in
              Dezimaldarstellung und können mit einem Semikolon verbunden  werden.  grep  erzeugt
              aus dem Ergebnis eine vollständige SGR-Sequenz (\33[m). Gebräuchliche Bestandteile
              der Sequenz sind 1 für fett, 4 für unterstrichen, 5  für  blinken,  7  für  inverse
              Darstellung,  39  für  Standard-Vordergrundfarbe,  30  bis  37  für  die  Farben im
              Vordergrund, 90  bis  97  für  Vordergrundfarben  im  16-Farben-Modus,  38,5,0  bis
              38,5,255  für  Vordergrundfarben  in den 88-Farben- und 256-Farben-Modi, 49 für die
              Standard-Hintergrundfarbe, 40  bis  47  für  Hintergrundfarben,  100  bis  107  für
              Hintergrundfarben  im 16-Farben-Modus und 48,5,0 bis 48,5,255 für Hintergrundfarben
              in den 88-Farben- und 256-Farben-Modi.

       LC_ALL, LC_COLLATE, LANG
              Diese Variablen gibt die Locale für die Kategorie LC_CTYPE  an.  Sie  bestimmt  die
              Sortierreihenfolge,  mit der Ausdrücke zur Angabe eines Bereichs wie beispielsweise
              [a-z] ausgewertet werden.

       LC_ALL, LC_CTYPE, LANG
              Diese Variablen gibt die Locale für die Kategorie LC_CTYPE  an,  die  die  Art  der
              Zeichen  festlegt,  z.B.  welche  Zeichen  Leerraumzeichen  sind.  Diese  Kategorie
              bestimmt auch die Zeichenkodierung, d.h. ob Text in UTF-8, ASCII oder einer anderen
              Kodierung  vorliegt.  In  der  C- oder POSIX-Locale sind alle Zeichen als einzelnes
              Byte kodiert und jedes Byte ist ein gültiges Zeichen.

       LC_ALL, LC_MESSAGES, LANG
              Diese Variablen wählen die Locale für die Kategorie LC_MESSAGES. Diese  legt  fest,
              in  welcher  Sprache  grep seine Meldungen ausgibt. Die Standard-Locale C verwendet
              Meldungen in amerikanischem Englisch.

       POSIXLY_CORRECT
              Falls gesetzt, verhält sich  grep  strikt  nach  dem  POSIX-Standard.  Anderenfalls
              ähnelt  sein Verhalten eher dem anderer GNU-Programme. POSIX verlangt von Optionen,
              die nach einem Dateinamen angegeben sind, dass sie als Dateinamen behandelt werden.
              Normalerweise behandelt grep sie immer als Optionen, gleichgültig an welcher Stelle
              sie  auftreten.  Ferner  verlangt  POSIX,  unbekannte  Optionen  als   »unzulässig«
              anzuzeigen. In den Standardeinstellungen meldet grep sie lediglich als »ungültig«'.
              POSIXLY_CORRECT deaktiviert auch  _N_GNU_nonoption_argv_flags_,  das  im  Folgenden
              genauer beschrieben wird.

       _N_GNU_nonoption_argv_flags_
              (Hier  ist  N  die  numerische  Kennung des grep-Prozesses.) Falls das i-te Zeichen
              dieser Umgebungsvariablen den Wert 1 hat, wird das i-te Argument von grep nicht als
              Option    verarbeitet,   selbst   wenn   es   wie   eine   Option   aussieht.   Ein
              Befehlszeileninterpreter  kann  diese   Umgebungsvariable   für   jeden   von   ihm
              ausgeführten Befehl setzen, um anzuzeigen, welche der Argumente durch Ersetzung von
              Platzhaltern  Mustererkennung  von  Dateinamen  erzeugt  worden  sind  und  deshalb
              keinesfalls  als  Optionen berücksichtigt werden sollen. Dieses Verhalten steht nur
              in  Verbindung  mit  der  GNU-C-Bibliothek  zur  Verfügung  und  nur   dann,   wenn
              POSIXLY_CORRECT nicht gesetzt ist.

ANMERKUNGEN

       Diese  Handbuchseite  wird nur sporadisch aktualisiert, die vollständige Dokumentation ist
       meistens aktueller.

COPYRIGHT

       Copyright 1998-2000, 2002, 2005-2022 Free Software Foundation, Inc.

       Dies ist freie Software, in den Quellen finden Sie die Bedingungen zur Weitergabe. Es gibt
       KEINE  Garantie,  auch nicht für die MARKTREIFE oder die TAUGLICHKEIT FÜR EINEN BESTIMMTEN
       ZWECK.

FEHLER

   Fehler berichten
       Schicken  Sie  Fehlermeldungen  (auf  Englisch)  per  E-Mail  an  die   Fehlermeldeadresse
       ⟨bug-grep@gnu.org⟩.  Ein  E-Mail-Archiv  ⟨https://lists.gnu.org/mailman/listinfo/bug-grep⟩
       und  eine  Fehlerdatenbank  ⟨https://debbugs.gnu.org/cgi/pkgreport.cgi?package=grep⟩  sind
       verfügbar.

   Bekannte Fehler
       Eine  große  Zahl  von  Wiederholungen im Konstrukt {m,n} kann dazu führen, dass grep sehr
       viel Speicherplatz verbraucht. Darüber hinaus gibt es noch weitere ungewöhnliche  reguläre
       Ausdrücke, deren Verarbeitung exponentiell viel Zeit und Speicher benötigt und dazu führen
       kann, dass grep den Speicherplatz erschöpft.

       Rückwärtsreferenzen sind sehr langsam  und  können  exponentiell  viel  Zeit  in  Anspruch
       nehmen.

BEISPIEL

       Das folgende Beispiel gibt den Ort und den Inhalt jeder Zeile aus, die ein »f« enthält und
       mit »c« endet, innerhalb aller Dateien im  aktuellen  Verzeichnis,  deren  Namen  ein  »g«
       enthalten  und mit ».h« enden. Die Option -n gibt Zeilennummern aus, das Argument -- fasst
       Erweiterungen von »*g*.h«, die mit »-« beginnen, als Dateinamen  und  nicht  als  Optionen
       auf,  und  die  leere  Datei  /dev/null  lässt Dateinamen auch dann ausgeben, wenn nur ein
       Dateiname der Form »*g*.h« entspricht.

         $ grep -n -- 'f.*\.c$' *g*.h /dev/null
         argmatch.h:1:/* definitions and prototypes for argmatch.c

       Die einzige Trefferzeile ist die Zeile 1 von argmatch.h. Beachten  Sie,  das  die  in  dem
       Muster  verwendete  Syntax regulärer Ausdrücke sich von der Globbing-Syntax unterscheidet,
       die von der Shell zum Finden von Dateinamenübereinstimmungen verwendet wird.

SIEHE AUCH

   Normale Handbuchseiten
       awk(1), cmp(1), diff(1), find(1), perl(1), sed(1), sort(1), xargs(1),  read(2),  pcre2(3),
       pcre2syntax(3), pcre2pattern(3), terminfo(5), glob(7), regex(7)

   Komplette Dokumentation
       Es  ist  ein vollständiges Handbuch ⟨https://www.gnu.org/software/grep/manual/⟩ verfügbar.
       Wenn die Programme info und grep auf Ihrem Rechner ordnungsgemäß installiert sind,  können
       Sie mit dem Befehl

              info grep

       auf das vollständige Handbuch zugreifen.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung  dieser  Handbuchseite  wurde  von  Martin  Eberhard  Schauer
       <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Mario Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com>,  Dr.  Tobias
       Quathamer <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
       Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der  Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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