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BEZEICHNUNG
nano - »Nano's ANOther editor«, inspiriert von Pico
ÜBERSICHT
nano [Optionen] [[+Zeile[,Spalte]] Datei] …
nano [Optionen] [[+[crCR](/|?)Zeichenkette] Datei] …
BESCHREIBUNG
nano ist ein kleiner und freundlicher Editor. Er kopiert das Aussehen und Verhalten von Pico, ist aber
freie Software und implementiert verschiedene Funktionen, die Pico fehlen, wie beispielsweise: Öffnen
mehrerer Dateien, zeilenweises Rollen, Rückgängig machen und Wiederholen, farbige Syntaxhervorhebung,
Zeilennummern und fließenden Umbruch überlanger Zeilen.
Wenn Sie in der Befehlszeile einen Dateinamen angeben, können Sie den Cursor in einer bestimmten Zeile
platzieren, indem Sie die Zeilennummer mit einem Pluszeichen (+) dem Dateinamen voranstellen. Mit einem
Komma können Sie sogar die gewünschte Spalte angeben. Der Cursor kann in die erste oder letzte Zeile des
Vorkommens einer bestimmten Zeichenkette gesetzt werden, indem Sie diese Zeichenkette nach einem +/ oder
+? dem Dateinamen voranstellen. Fügen Sie zusätzlich ein c und/oder r nach dem Pluszeichen ein, wird für
die Zeichenkette Groß-/Kleinschreibung berücksichtigt beziehungsweise die Zeichenkette als regulärer
Ausdruck betrachtet. Diese Suchmodi können explizit deaktiviert werden, indem Sie Groß- statt
Kleinschreibung verwenden: C und/oder R. Wenn die Zeichenkette Leerzeichen enthält, muss sie in
Anführungszeichen gesetzt werden. Ein Beispiel, in dem eine Datei geöffnet und der Cursor beim ersten
Vorkommen des Wortes »Foo« gesetzt werden soll:
nano +c/Foo Datei
Als Spezialfall: wird beim Aufruf anstatt eines Dateinamens ein Minuszeichen (-) angegeben, liest nano
Daten aus der Standardeingabe.
BEARBEITUNG
Eingabe von Text und Bewegen innerhalb einer Datei ist einfach: durch Eingabe der Buchstaben und
Verwenden der normalen Cursortasten. Befehle können Sie mit der Strg-Taste (^) und den Alt- oder
Metatasten (M-) eingeben. Die Eingabe ^K löscht die aktuelle Zeile und schreibt sie in die
Zwischenablage. Mehrere aufeinander folgende Eingaben von ^K schreiben die gelöschten Zeilen zusammen in
die Zwischenablage. Jede Bewegung des Cursors oder Eingabe eines anderen Befehls führt dazu, dass die
nächste Eingabe von ^K die Zwischenablage überschreibt. Ein ^U fügt den aktuellen Inhalt der
Zwischenablage an der aktuellen Cursorposition ein.
Wenn ein etwas genauerer Textteil ausgeschnitten oder kopiert werden soll, können Sie die Markierung mit
^6 beginnen, den Cursor zum gewünschten Ende bewegen (der markierte Text wird nun hervorgehoben) und dann
mit ^K den Text ausschneiden oder mit M-6 in die Zwischenablage kopieren. Sie können den markierten Text
auch mit ^O in einer Datei speichern oder mit ^T^T die Rechtschreibung prüfen lassen.
In einigen Terminals kann Text auch mit den Pfeiltasten bei gedrückt gehaltener Umschalttaste markiert
werden. Wenn Sie außerdem die Strg- oder Alt-Taste gedrückt halten, wird dies beschleunigt. Durch jede
Bewegung des Cursors ohne Gedrückthalten der Umschalttaste wird eine solche Auswahl abgebrochen.
Ein gültiger Unicode-Codepunkt kann durch Eingabe von M-V, gefolgt von den Hexadezimalstellen des
Codepunkts, in den Puffer eingefügt werden (beendet mit der <Leertaste> oder der <Eingabetaste>, falls es
weniger als sechs Stellen sind). Ein wörtlicher Steuercode (außer ^J) kann durch Eingabe von M-V, gefolgt
von der entsprechenden Tastenfolge, eingefügt werden.
Die zwei Zeilen am unteren Bildschirmrand zeigen einige wichtige Befehle; die eingebaute Hilfe (^G)
listet alle verfügbaren Befehle auf. Die voreingestellten Tastaturschnellzugriffe können über eine Datei
nanorc geändert werden, siehe nanorc(5).
OPTIONEN
-A, --smarthome
macht die Pos1-Taste intelligenter. Wenn die Pos1-Taste irgendwo gedrückt wird, außer am äußersten
Anfang von Nicht-Leerraum in einer Zeile, dann springt der Cursor zu diesem Anfang (entweder
vorwärts oder rückwärts). Befindet sich der Cursor bereits an dieser Position, springt er zum
tatsächlichen Anfang der Zeile.
-B, --backup
sichert beim Speichern einer Datei die vorherige Version mit dem Namen der aktuellen Datei, dem
eine Tilde (~) angehängt wird.
-C Verzeichnis, --backupdir=Verzeichnis
erstellt nicht nur eine Sicherungsdatei und behält diese, sondern erstellt eine eindeutig
nummerierte Datei jedes Mal, wenn eine Datei gespeichert wird – sofern Sicherungen aktiviert sind
(-B). Die eindeutig nummerierten Dateien werden im angegebenen Verzeichnis gespeichert.
-D, --boldtext
verwendet für die Benutzeroberfläche Fettdruck anstelle von inversem Text. Dies kann durch Setzen
der Optionen titlecolor, statuscolor, keycolor, functioncolor, numbercolor und/oder selectedcolor
in Ihrer Datei nanorc außer Kraft gesetzt werden. Siehe nanorc(5).
-E, --tabstospaces
wandelt jeden eingegebenen Tabulator in Leerzeichen um, und zwar in die Anzahl der Leerzeichen,
wie der Tabulator an dieser Position einnehmen würde.
-F, --multibuffer
liest standardmäßig eine Datei in einen neuen Puffer ein.
-G, --locking
aktiviert beim Bearbeiten von Dateien die Dateisperrung im Vim-Stil.
-H, --historylog
speichert die letzten 100 Suchzeichenketten, Ersetzungszeichenketten und ausgeführten Befehle, so
dass sie in späteren Sitzungen leicht wiederverwendet werden können.
-I, --ignorercfiles
übergeht sowohl die systemweite nanorc als auch die nanorc des Benutzers.
-J Zahl, --guidestripe=Zahl
blendet einen Markierungsbalken in der angegebenen Spalte ein, anhand dessen Sie die Breite des
Texts besser beurteilen können. Die Farbe des Balkens kann mit der Anweisung set stripecolor in
Ihrer Datei nanorc angepasst werden.
-K, --rawsequences
interpretiert Escape-Sequenzen direkt, anstatt sie durch ncurses übersetzen zu lassen. Falls Sie
diese Option benötigen, damit einige Tasten korrekt funktionieren, bedeutet das, dass die von
Terminfo bereitgestellte Terminalbeschreibung dem tatsächlichen Verhalten Ihres Terminals nicht
vollständig entspricht. Dies kann beispielsweise passieren, wenn Sie sich per SSH an einer
BSD-Maschine anmelden. Wenn Sie diese Option verwenden, wird die Mausunterstützung in nano
deaktiviert.
-L, --nonewlines
fügt nicht automatisch einen Zeilenvorschub an, wenn ein Text nicht mit einem solchen endet. (Das
kann dazu führen, dass Sie POSIX-inkompatible Textdateien speichern.)
-M, --trimblanks
entfernt angehängten Leerraum beim automatischen harten Umbruch oder bei der Ausrichtung von Text
vom Ende der Zeile.
-N, --noconvert
deaktiviert die automatische Umwandlung von Dateien aus dem DOS/Mac-Format.
-O, --bookstyle
fasst beim Ausrichten jede Zeile, die mit Leerraum beginnt, als Beginn eines Absatzes auf (außer
wenn automatisches Einrücken aktiviert ist).
-P, --positionlog
protokolliert für die 200 zuletzt bearbeiteten Dateien die letzte Position des Cursors und setzt
ihn beim erneuten Öffnen der Datei wieder an diese Stelle.
-Q "regulärer_Ausdruck", --quotestr="regulärer_Ausdruck"
legt den regulären Ausdruck für die Übereinstimmungsfindung für Zitate fest. Der Vorgabewert ist
»^([ \t]*([!#%:;>|}]|//))+«. (Beachten Sie, dass dabei \t für den echten Tabulator steht.) Dadurch
wird es ermöglicht, beim Verfassen von E-Mails Blöcke aus zitiertem Text neu auszurichten und
Blöcke von Zeilenkommentaren beim Schreiben von Quellcode neu umzubrechen.
-R, --restricted
aktiviert den eingeschränkten Modus: Es wird nichts aus einer Datei gelesen oder in diese
geschrieben, die nicht in der Befehlszeile übergeben wurde. Das bedeutet, dass keine
Verlaufsdateien gelesen oder geschrieben werden, keine Rechtschreibprüfung erlaubt wird, nichts an
eine Datei angehängt oder ihr vorangestellt oder die Datei unter einem anderen Namen gespeichert
wird, wenn bereits ein Name vergeben wurde; außerdem werden keine Sicherungsdateien erstellt. Sie
können den eingeschränkten Modus auch aktivieren, indem Sie nano mit einem Namen aufrufen, der mit
»r« beginnt (zum Beispiel rnano).
-S, --softwrap
zeigt Zeilen, die länger als die Bildschirmbreite sind, in mehreren Zeilen an (Sie können diesen
fließenden Zeilenumbruch so einrichten, dass an Leerzeichen statt grob am Bildschirmrand
umgebrochen wird, indem Sie auch --atblanks verwenden). (Die frühere kurze Option -$ ist nun als
veraltet anzusehen.)
-T Anzahl, --tabsize=Anzahl
setzt die Größe (Breite) von Tabulatoren auf die angegebene Anzahl Spalten. Die Anzahl muss größer
als 0 sein. Der Vorgabewert ist 8.
-U, --quickblank
blendet die Statuszeile bereits nach einem Tastendruck anstelle von 20 aus. Beachten Sie, dass die
Option -c (--constantshow) dies außer Kraft setzt. Wenn die Option --minibar oder --zero wirksam
ist, blendet --quickblank eine Meldung bereits nach 0,8 Sekunden anstelle der vorgegebenen 1,5
Sekunden aus.
-V, --version
gibt die Versionsnummer aus und beendet das Programm.
-W, --wordbounds
erkennt Wortgrenzen anders, indem Interpunktionszeichen als Teil eines Wortes angesehen werden.
-X "Zeichen", --wordchars="Zeichen"
gibt an, welche anderen Zeichen (neben den normalen alphanumerischen Zeichen) als Teil eines
Wortes betrachtet werden sollen. Wenn Sie diese Option verwenden, dann werden Sie wahrscheinlich
die Option -W (--wordbounds) nicht benötigen.
-Y Name, --syntax=Name
gibt den Namen der zu verwendenden Syntaxhervorhebung an. Verwendet werden die in den
nanorc-Dateien definierten Syntaxhervorhebungen.
-Z, --zap
bewirkt, dass durch Drücken einer unmodifizierten Rückschritt- oder Entf-Taste der markierte
Bereich gelöscht wird (anstelle eines einzelnen Zeichens und ohne Auswirkung auf die
Zwischenablage).
-a, --atblanks
bricht bei aktiviertem fließendem Zeilenumbruch bei Leerräumen anstatt immer beim Erreichen des
Bildschirmrandes um.
-b, --breaklonglines
bricht die aktuelle Zeile automatisch hart um, wenn sie zu lang wird. Diese Option ist das
Gegenstück zu -w (--nowrap) – die zuletzt angegebene Option ist wirksam.
-c, --constantshow
zeigt die Cursorposition permanent in der Statuszeile an. Beachten Sie, dass dies -U
(--quickblank) außer Kraft setzt.
-d, --rebinddelete
interpretiert die Entf- und Rückschrittasten anders, so dass sowohl Rückschritt als auch Entf
korrekt funktionieren. Sie sollten diese Option nur verwenden, wenn auf Ihrem System entweder die
Rückschrittaste als Entf-Taste wirkt oder die Entf-Taste als Rückschrittaste.
-e, --emptyline
verwendet die Leerzeile unter der Titelleiste nicht und lässt diese leer.
-f Datei, --rcfile=Datei
liest zum Setzen der Optionen für nano nur die angegebene Datei, anstatt sowohl die systemweite
nanorc als auch die des Benutzers zu lesen.
-g, --showcursor
macht den Cursor im Dateibrowser (indem er auf den hervorgehobenen Eintrag gesetzt wird) und im
Hilfebetrachter sichtbar. Dies ist für Benutzer mit Braille-Zeile oder weniger schwerwiegenden
Sehbehinderungen nützlich.
-h, --help
zeigt eine Zusammenfassung der verfügbaren Befehlszeilenoptionen an und beendet das Programm.
-i, --autoindent
rückt eine neue Zeile automatisch um die gleiche Anzahl Tabulatoren und/oder Leerzeichen wie die
vorhergehende Zeile ein (oder wie die nächste Zeile, wenn die vorhergehende Zeile der Anfang eines
Absatzes ist).
-j, --jumpyscrolling
rollt den Inhalt des Puffers um einen halben Bildschirminhalt statt um eine Zeile.
-k, --cutfromcursor
bewirkt, dass der Befehl zum Ausschneiden von Text (normalerweise ^K) nur von der aktuellen
Cursorposition bis zum Ende der Zeile anstatt die gesamte Zeile ausschneidet.
-l, --linenumbers
Zeigt Zeilennummern links vom Textbereich an. (Jede Zeile mit einem Anker erhält außerdem eine
Markierung im Randbereich.)
-m, --mouse
aktiviert Mausunterstützung, falls dies auf Ihrem System verfügbar ist. Wenn aktiviert, können Sie
den Cursor mittels Mausklicks platzieren, die Markierung (mit einem Doppelklick) setzen und
Tastenkombinationen ausführen. Die Maus wird im X Window System funktionieren, und auch auf der
Konsole, wenn gpm läuft. Text kann weiterhin durch Ziehen markiert werden, während die
Umschalttaste gedrückt gehalten wird.
-n, --noread
fasst jeden in der Befehlszeile übergebenen Namen als neue Datei auf. Dies ermöglicht nano, in
benannte Pipes (Weiterleitungen) zu schreiben: Es wird mit einem leeren Puffer begonnen und in die
Pipe geschrieben, wenn der Benutzer die »Datei« speichert. Auf diese Weise kann nano als Editor in
Kombination mit beispielsweise gpg verwendet werden, ohne dass erst sensible Daten auf die
Festplatte geschrieben werden müssen.
-o Verzeichnis, --operatingdir=Verzeichnis
legt das Verzeichnis fest, in dem gearbeitet werden soll. Dadurch wird nano veranlasst, etwas
Ähnliches wie ein »Chroot« (temporäres Wurzelverzeichnis) einzurichten.
-p, --preserve
erhält die Sequenzen XON und XOFF (^Q und ^S), so dass diese vom Terminal abgefangen werden.
-q, --indicator
zeigt eine Bildlaufleiste am rechten Rand des Editorfensters an. Es zeigt die Position des
Sichtfeldes im Puffer an, sowie welcher Anteil des Puffers vom Sichtfeld abgedeckt ist.
-r Anzahl, --fill=Anzahl
legt die gewünschte Breite für die Ausrichtung und den automatischen harten Zeilenumbruch auf die
angegebene Anzahl Spalten fest. Ist die Anzahl 0 oder kleiner, wird ein harter Zeilenumbruch an
der Bildschirmbreite minus der Anzahl Spalten ausgeführt, wodurch sich der Umbruchpunkt an der
Bildschirmbreite orientiert und sich mit verändert, wenn die Bildschirmbreite geändert wird. Der
Vorgabewert ist -8.
-s "Programm [Argument …]", --speller="Programm [Argument …]"
gibt das für die Rechtschreibprüfung und -korrektur zu verwendende Programm an, welches statt der
eingebauten Korrektur verwendet werden soll, die hunspell(1) oder spell(1) aufruft.
-t, --saveonexit
speichert einen geänderten Puffer stets ohne Nachfrage (beim Beenden mit ^X).
-u, --unix
speichert eine Datei standardmäßig im Unix-Format. Dies setzt das Standardverhalten von nano außer
Kraft, in dem eine Datei in dem Format gespeichert wird, in dem sie bereits vorliegt. Diese Option
ist wirkungslos, wenn Sie auch --noconvert angeben.
-v, --view
zeigt lediglich die Datei an und verhindert die Bearbeitung (schreibgeschützter Modus). In diesem
Modus ist es dem Benutzer gestattet, auch andere Dateien zur Betrachtung zu öffnen, außer wenn
ebenfalls --restricted angegeben ist.
-w, --nowrap
bricht die aktuelle Zeile nicht automatisch hart um, wenn sie zu lang wird. Dies ist die Vorgabe.
Diese Option ist das Gegenstück zu -b (--breaklonglines) – die zuletzt angegebene Option ist
wirksam.
-x, --nohelp
zeigt die zwei Hilfezeilen am unteren Rand des Bildschirms nicht an.
-y, --afterends
bewirkt, dass »Strg+Pfeiltaste rechts« und »Strg+Entf« am Wortende anstatt am Wortanfang stoppt.
-!, --magic
Wenn weder der Name noch die erste Zeile der Datei einen Hinweis liefert, wird versucht, die
anwendbare Syntax mittels Libmagic zu bestimmen.
-%, --stateflags
verwendet die obere rechte Ecke des Bildschirms zum Anzeigen einiger Statusindikatoren, wenn
Folgendes aktiv ist: I bei automatischer Einrückung, M bei Markierungen, L bei hartem Umbruch
überlanger Zeilen, R bei der Aufzeichnung eines Makros und S bei fließendem Zeilenumbruch. Wenn
der Puffer geändert wurde, wird ein Stern (*) nach dem Dateinamen in der Mitte der Titelleiste
angezeigt.
-_, --minibar
unterdrückt die Anzeige der Titelleiste und zeigt stattdessen am unteren Bildschirmrand im Bereich
der Statuszeile Informationen zum aktuellen Puffer an. In dieser »Minibar« wird links der
Dateiname angezeigt, gefolgt von einem Raute-Zeichen, falls der Puffer geändert wurde. Rechts wird
Folgendes angezeigt: die aktuelle Zeilen- und Spaltennummer, der Code des Zeichens unter dem
Cursor (im Unicode-Format: U+xxxx), die gleichen Indikatoren, wie sie auch mit --stateflags
angezeigt werden, sowie ein Prozentsatz, wie weit sich der Cursor in der Datei befindet
(zeilenbezogen). Beim Laden oder Speichern einer Datei und auch beim Wechsel zwischen Puffern wird
nach dem Dateinamen die Anzahl der Zeilen im Puffer angezeigt. Diese Zahl wird nach dem nächsten
Tastendruck gelöscht oder durch einen [i/n]-Zähler ersetzt, falls mehrere Puffer geöffnet sind.
Die Zeile einschließlich Spaltennummer sowie der Zeichencode werden nur dann angezeigt, wenn
--constantshow verwendet wird. Mit M-C können Sie die Anzeige ein- oder ausblenden. Die
Statusindikatoren werden nur angezeigt, wenn --stateflags verwendet wird.
-0, --zero
verbirgt alle Elemente der Benutzerschnittstelle (Titelleiste, Statuszeile und Hilfezeilen) und
verwendet alle Zeilen des Terminals für die Anzeige des Pufferinhalts. Die Statuszeile erscheint
nur dann, wenn eine wichtige Meldung anzuzeigen ist und wird nach 1,5 Sekunden oder beim nächsten
Tastendruck ausgeblendet. Mit M-Z kann die Anzeige der Titelleiste und Statuszeile und mit M-X die
Anzeige der Hilfezeilen ein- oder ausgeschaltet werden.
UMSCHALTUNGEN
Unter den oben genannten Optionen können einige auch ein- und ausgeschaltet werden, wenn nano läuft.
Beispielsweise schaltet M-L den harten Umbruch langer Zeilen, M-S den fließenden Umbruch, M-N die Anzeige
der Zeilennummern, M-M die Verwendung der Maus, M-I die automatische Einrückung und M-X die Anzeige der
Hilfezeilen ein oder aus. Am Ende des mit ^G angezeigten Hilfetexts finden Sie eine vollständige Liste.
Der Umschalter M-X ist speziell: Er funktioniert in allen Menüs, außer im Hilfebetrachter und im Linter.
Alle anderen Umschalter funktionieren nur im Hauptmenü.
DATEIEN
Wenn --rcfile angegeben ist, liest nano nur die angegebene Datei zum Setzen der Optionen,
Syntaxhervorhebung und Tastenbindungen. Ohne diese Option wird nano zwei Konfigurationsdateien lesen:
zuerst die nanorc des Systems (falls diese existiert) und danach die nanorc des Benutzers (falls diese
existiert), entweder ~/.nanorc oder $XDG_CONFIG_HOME/nano/nanorc oder ~/.config/nano/nanorc, je nachdem,
welche zuerst gefunden wird. Siehe nanorc(5) für weitere Informationen zu den möglichen Inhalten dieser
Dateien.
Siehe /usr/share/nano/ und /usr/share/nano/extra/ für die verfügbaren Definitionen der farblichen
Syntaxhervorhebungen.
ANMERKUNGEN
Die Option -z (--suspendable) wurde entfernt. Das Schieben in den Hintergrund ist standardmäßig aktiviert
und ist über ^T^Z erreichbar. Falls Sie zum Schieben in den Hintergrund ein einfaches ^Z bevorzugen,
fügen Sie bind ^Z suspend main zu Ihrer Nanorc hinzu.
Falls kein alternativer Befehl zur Rechtschreibprüfung in der Befehlszeile oder in einer der
nanorc-Dateien angegeben ist, sucht nano in der Umgebungsvariable SPELL danach.
In einigen Fällen versucht nano, den Puffer in einer Notfalldatei zu speichern. Dies geschieht
hauptsächlich dann, wenn nano ein SIGHUP oder SIGTERM empfängt oder der Speicher ausgeschöpft ist. Der
Puffer wird in eine Datei namens nano.save geschrieben, falls für den Puffer noch kein Name vergeben
wurde, oder die Endung .save wird zum aktuellen Dateinamen hinzugefügt. Falls eine Notfalldatei gleichen
Namens im aktuellen Verzeichnis bereits existiert, wird außer der Endung .save eine Zahl hinzugefügt (zum
Beispiel .save.1, damit sie eindeutig unterscheidbar wird. Im Mehrpuffer-Modus schreibt nano alle offenen
Puffer in deren jeweilige Notfalldateien.
FEHLER
Die Aufzeichnung und Wiedergabe von Tastaturmakros funktioniert nur in einem Terminalemulator fehlerfrei,
jedoch nicht in einer Linux-Konsole (VT), da Letztere standardmäßig nicht zwischen modifizierten und
unmodifizierten Pfeiltasten unterscheiden kann.
Bitte melden Sie alle andere Fehler, die sie entdecken, auf:
https://savannah.gnu.org/bugs/?group=nano.
Wenn nano abstürzt, speichert es alle geänderten Puffer sicherheitshalber in Dateien mit der Endung
.save. Falls es Ihnen gelingt, den Absturz zu reproduzieren und Sie einen Backtrace haben wollen, dann
definieren Sie die Umgebungsvariable NANO_NOCATCH.
HOMEPAGE
https://nano-editor.org/
SIEHE AUCH
nanorc(5)
/usr/share/doc/nano/ (oder äquivalent auf Ihrem System)
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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Januar 2023 Version 7.2 NANO(1)