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BEZEICHNUNG

       getutent,  getutid,  getutline, pututline, setutent, endutent, utmpname - auf Einträge der
       utmp-Datei zugreifen

BIBLIOTHEK

       Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

       #include <utmp.h>

       struct utmp *getutent(void);
       struct utmp *getutid(const struct utmp *ut);
       struct utmp *getutline(const struct utmp *ut);

       struct utmp *pututline(const struct utmp *ut);

       void setutent(void);
       void endutent(void);

       int utmpname(const char *Datei);

BESCHREIBUNG

       Neue  Applikationen  sollten  die  in  POSIX.1  spezifizierten  »utmpx«-Versionen   dieser
       Funktionen verwenden, siehe STANDARDS.

       utmpname()  setzt  den Namen der Datei im utmp-Format, auf die die anderen utmp-Funktionen
       zugreifen. Wenn utmpname() nicht benutzt wird, um  den  Dateinamen  zu  setzen  bevor  die
       anderen Funktionen benutzt werden, wird von diesen _PATH_UTMP angenommen, wie in <paths.h>
       definiert.

       setutent() setzt den Dateizeiger auf den Anfang der Datei utmp zurück. Im Allgemeinen  ist
       es sinnvoll, dies vor Verwendung der anderen Funktionen aufzurufen.

       endutent()  schließt die Datei utmp. Sie sollte aufgerufen werden, wenn die Verwendung der
       anderen Funktionen im Benutzercode beendet ist.

       getutent() liest eine Zeile ab der aktuellen Dateiposition in der Datei utmp. Es wird  ein
       Zeiger  auf  eine  Struktur  zurückgegeben,  welche  die  Felder  der  Zeile  enthält. Die
       Definition dieser Struktur ist in utmp(5) aufgeschlüsselt.

       getutid() sucht ab der aktuellen Dateiposition in der Datei utmp vorwärts,  basierend  auf
       ut.  Wenn  ut->ut_type  gleich  RUN_LVL,  BOOT_TIME,  NEW_TIME  oder  OLD_TIME ist, findet
       getutid() den ersten Eintrag, dessen Feld ut_type ut->ut_type entspricht. Wenn ut->ut_type
       gleich  INIT_PROCESS,  LOGIN_PROCESS, USER_PROCESS oder DEAD_PROCESS ist, findet getutid()
       den ersten Eintrag, dessen Feld ut_id ut->ut_id entspricht.

       getutline() sucht ab der aktuellen Dateiposition in der Datei utmp vorwärts. Die  Funktion
       überprüft Einträge, deren Feld ut_type gleich USER_PROCESS oder LOGIN_PROCESS ist und gibt
       den ersten Eintrag zurück, dessen Feld ut_line ut->ut_line entspricht.

       pututline() schreibt die  utmp-Struktur  ut  in  die  Datei  utmp.  Die  Funktion  benutzt
       getutid(),  um  den  geeigneten  Platz in der Datei für das Einfügen des neuen Eintrags zu
       finden. Wenn kein geeigneter Platz für ut gefunden  werden  kann,  hängt  pututline()  den
       neuen Eintrag am Ende der Datei an.

RÜCKGABEWERT

       getutent(),  getutid()  und  getutline()  liefern  bei Erfolg einen Zeiger auf eine struct
       utmp-Struktur zurück und NULL bei Fehlern (dies schließt den Fall ein,  dass  ein  Eintrag
       nicht  gefunden  wird,  »record  not found«). Die Struktur struct utmp wird als statischer
       Speicher alloziert und kann von nachfolgenden Aufrufen überschrieben werden.

       Bei Erfolg gibt pututline() ut zurück; bei Fehlern gibt die Funktion NULL zurück.

       Wenn der Name erfolgreich gespeichert wurde, gibt utmpname() 0 zurück, bei Fehlern -1.

       Im Fehlerfall setzen diese Funktionen errno, um den Fehler anzuzeigen.

FEHLER

       ENOMEM Speicher aufgebraucht.

       ESRCH  Eintrag nicht gefunden.

       setutent(), pututline() und  die  getut*()-Funktionen  können  aus  den  gleichen  Gründen
       fehlschlagen wie in open(2) beschrieben.

DATEIEN

       /var/run/utmp
              Datenbank aktuell angemeldeter Benutzer

       /var/log/wtmp
              Datenbank früherer Benutzeranmeldungen

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.

       ┌────────────────────────┬───────────────────────┬────────────────────────────────────────┐
       │SchnittstelleAttributWert                                   │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼────────────────────────────────────────┤
       │getutent()              │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsafe init race:utent              │
       │                        │                       │ race:utentbuf sig:ALRM timer           │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼────────────────────────────────────────┤
       │getutid(), getutline()  │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsafe init race:utent sig:ALRM     │
       │                        │                       │ timer                                  │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼────────────────────────────────────────┤
       │pututline()             │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsafe race:utent sig:ALRM timer    │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼────────────────────────────────────────┤
       │setutent(), endutent(), │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsafe race:utent                   │
       │utmpname()              │                       │                                        │
       └────────────────────────┴───────────────────────┴────────────────────────────────────────┘
       In der obigen Tabelle bedeutet utent  in  race:utent,  dass,  falls  eine  der  Funktionen
       setutent(), getutent(), getutid(), getutline(), pututline(), utmpname() oder endutent() in
       verschiedenen Threads eines Programms parallel verwandt  werden,  konkurrierende  Zugriffe
       auf Daten (»data races«) auftreten könnten.

STANDARDS

       XPG2, SVr4.

       In XPG2 und SVID 2 ist dokumentiert, dass die Funktion pututline() void zurückgibt und das
       tut sie auch auf vielen Systemen (AIX, HP-UX). HP-UX führt eine neue Funktion _pututline()
       mit dem oben angegebenen Prototyp für pututline() ein.

       Alle  diese  Funktionen  sind  jetzt  auf  Nicht-Linux-Systemen überholt. POSIX.1-2001 und
       POSIX.1-2008 folgt SUSv1 und erwähnt keine dieser Funktionen, sondern nutzt

           #include <utmpx.h>

           struct utmpx *getutxent(void);
           struct utmpx *getutxid(const struct utmpx *);
           struct utmpx *getutxline(const struct utmpx *);
           struct utmpx *pututxline(const struct utmpx *);
           void setutxent(void);
           void endutxent(void);

       Diese Funktionen werden von der Glibc bereitgestellt und erledigen die gleiche Aufgabe wie
       ihre  Äquivalente  ohne  das  »x«, aber verwenden struct utmpx, welche unter Linux als das
       Gleiche wie struct utmp  definiert  ist.  Der  Vollständigkeit  wegen  stellt  Glibc  auch
       utmpxname() bereit, obwohl diese Funktion nicht von POSIX.1 beschrieben wird.

       Auf  manchen  anderen Systemen ist die utmpx-Struktur eine Obermenge der utmp-Struktur mit
       zusätzlichen Feldern und größeren Versionen der  vorhandenen  Felder.  Zudem  werden  auch
       parallele Dateien unterstützt, oft /var/*/utmpx und /var/*/wtmpx.

       Die  Linux-Glibc  auf  der  anderen Seite verwendet keine parallele utmpx-Datei, weil ihre
       utmp-Struktur schon groß genug ist. Die oben aufgeführten »x«-Funktionen sind  nur  Aliase
       für ihre Gegenstücke ohne »x« (z. B. ist getutxent() ein Alias für getutent()).

ANMERKUNGEN

   Anmerkungen zur Glibc
       Die  oben  erwähnten  Funktionen sind nicht multithread-fähig. Glibc fügt ablaufinvariante
       Versionen hinzu.

       #include <utmp.h>

       int getutent_r(struct utmp *ubuf, struct utmp **ubufp);
       int getutid_r(struct utmp *ut,
                     struct utmp *ubuf, struct utmp **ubufp);
       int getutline_r(struct utmp *ut,
                       struct utmp *ubuf, struct utmp **ubufp);

       Mit Glibc erforderliche Feature-Test-Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       getutent_r(), getutid_r(), getutline_r():
           _GNU_SOURCE
               || /* Seit Glibc 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE
               || /* Glibc <= 2.19: */    _SVID_SOURCE || _BSD_SOURCE

       Diese Funktionen sind GNU-Erweiterungen, Gegenstücke der Funktionen gleichen  Namens  ohne
       den  Suffix  _r.  Das  Argument  ubuf gibt diesen Funktionen einen Ort für die Speicherung
       ihrer Ergebnisse. Bei Erfolg geben Sie  0  zurück  und  schreiben  einen  Zeiger  auf  das
       Ergebnis in * ubufp. Tritt ein Fehler auf, geben diese Funktionen -1 zurück. Es gibt keine
       utmpx-Äquivalente dieser Funktionen. (POSIX.1 beschreibt diese Funktionen nicht.)

BEISPIELE

       Das folgende Beispiel erstellt und entfernt einen umtp-Datensatz. Es wird angenommen, dass
       es  in  einem  Pseudo-Terminal läuft. Zur Verwendung in einer realen Anwendung sollten Sie
       die Rückgabewerte von getpwuid(3) und ttyname(3) prüfen.

       #include <pwd.h>
       #include <stdlib.h>
       #include <string.h>
       #include <time.h>
       #include <unistd.h>
       #include <utmp.h>

       int
       main(void)
       {
           struct utmp entry;

           system("Echo vor dem Hinzufügen des Eintrags:;who");

           entry.ut_type = USER_PROCESS;
           entry.ut_pid = getpid();
           strcpy(entry.ut_line, ttyname(STDIN_FILENO) + strlen("/dev/"));
           /* stimmt nur für ptys namens /dev/tty[pqr][0-9a-z] */
           strcpy(entry.ut_id, ttyname(STDIN_FILENO) + strlen("/dev/tty"));
           time(&entry.ut_time);
           strcpy(entry.ut_user, getpwuid(getuid())->pw_name);
           memset(entry.ut_host, 0, UT_HOSTSIZE);
           entry.ut_addr = 0;
           setutent();
           pututline(&entry);

           system("Echo nach dem Hinzufügen des Eintrags:;who");

           entry.ut_type = DEAD_PROCESS;
           memset(entry.ut_line, 0, UT_LINESIZE);
           entry.ut_time = 0;
           memset(entry.ut_user, 0, UT_NAMESIZE);
           setutent();
           pututline(&entry);

           system("Echo nach dem Entfernen des Eintrags:;who");

           endutent();
           exit(EXIT_SUCCESS);
       }

SIEHE AUCH

       getutmp(3), utmp(5)

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung  dieser  Handbuchseite  wurde  von  Martin   Eberhard   Schauer
       <Martin.E.Schauer@gmx.de>,  Mario  Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com>, Dr. Tobias
       Quathamer <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License
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