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NAME

       arp - Manipulation des ARP-Caches

SYNOPSIS

       arp [-vn] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -a [Rechnername]

       arp [-v] [-i Schnittstelle] -d Rechnername [pub]

       arp [-v] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -s Rechnername hw_adr [temp]

       arp [-v] [-H Typ] [-i Interface] -s Rechnername hw_adr [netmask Maske] pub

       arp [-v] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -Ds Rechnername Schnittstelle2 [netmask Maske] pub

       arp [-vnD] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -f [Dateiname]

BESCHREIBUNG

       Arp kann den ARP-Cache des Kernels auf verschiedene Arten manipulieren. Die hauptsächliche
       Verwendung ist es, Adresszuordnungseinträge zu löschen und von Hand neue zu erzeugen.  Zum
       Zweck  der  Fehlersuche  ist  es  möglich,  mit dem arp-Programm den Inhalt des ARP-Caches
       vollständig auszugeben.

       ARP steht  für  Address  Resolution  Protocol,  welches  dazu  verwendet  wird,  über  die
       IPv4-Adresse die MAC-Adresse von Nachbarn im Netzwerk zu finden.

OPTIONEN

       -v, --verbose
              Ausführlichere Ausgaben.

       -n, --numeric
              Numerische  Adressausgaben  anstatt  zu versuchen, den symbolischen Rechner-, Port-
              oder Benutzernamen zu ermitteln.

       -H Typ, --hw-type Typ
              Beim Setzen oder Auslesen des ARP-Caches schränkt diese  Option  ein,  auf  welcher
              Klasse  von  Einträgen  arp  operieren  soll. Der Standardwert dieses Arguments ist
              ether (d.h. Hardwarecode 0x01 für IEEE  802.3  10Mbps  Ethernet).  Andere  mögliche
              Werte  sind  Netzwerkstechnologien  so  wie  z.B. ARCnet (arcnet), PROnet (pronet),
              AX.25 (ax25) und NET/ROM (netrom).

       -a [Rechnername], --display [Rechnername]
              Zeigt  die  Einträge  der  angegebenen  Rechner  an.  Wird  kein  hostname-Argument
              verwendet, so werden alle Einträge aufgelistet.

       -d Rechnername, --delete Rechnername
              Alle  Einträge  für  den angegebenen Host entfernen. Dies kann z.B. benutzt werden,
              wenn ein System angehalten wird.

       -D, --use-device
              Die Hardwareadresse der Netzwerksschnittstelle Schnittstelle2 verwenden.

       -i Schnittstelle, --device Schnittstelle
              Eine Netzwerksschnittstelle auswählen. Es werden nur Einträge  für  die  angegebene
              Schnittstelle  ausgegeben.  Beim  Setzen  von permanenten oder temporären Einträgen
              wird diese Schnittstelle mit  dem  Eintrag  assoziiert.  Wird  diese  Option  nicht
              verwendet,  so  versucht der Kernel, auf Basis der Routentabelle eine Schnittstelle
              auszuwählen. Für pub-Einträge ist die angegebene Schnittstelle diejenige,  auf  der
              ARP-Anfragen beantwortet werden.
              ANMERKUNG:  Diese  Schnittstelle  muß  eine andere sein als die, auf welche die IP-
              Datagramme weitergeleitet werden.

       -s Rechnername hw_addr, --set Rechnername hw_addr
              Erzeugt manuell einen ARP-Adresseintrag für den Rechner  Rechnername,  in  dem  die
              Hardwareadresse  auf hw_addr gesetzt ist. Das genaue Format der Hardwareadresse ist
              abhängig von der Hardwareklasse, aber  für  die  meisten  Klassen  kann  man  davon
              ausgehen,  daß  die übliche Darstellung verwendet wird. Für die Ethernetklasse sind
              dies sechs hexadezimale, durch  Doppelpunkte  getrennte  Bytes.  Beim  Zufügen  von
              Proxy-ARP-Enträgen  (das  sind die mit dem gesetzten published-Flag) kann die Maske
              für ARP-Einträge für  ganze  Subnetze  angegeben  werde.  Von  dieser  Praxis  wird
              abgeraten.  Sie  wird von älteren Kerneln unterstützt, da sie gelegentlich nützlich
              ist. Der Eintrag wird permanent im ARP-Cache gespeichert, wenn das temp-Flag  nicht
              angegeben wird.
              ANMERKUNG:  Ab  der Kernelversion 2.2.0 ist es nicht mehr möglich, ARP-Einträge für
              ganze Teilnetze zu erzeugen. Stattdessen wird automatisches Proxy ARP durchgeführt,
              d.h.  wenn  eine Route existiert und Forwarding eingeschaltet ist, wird automatisch
              ein temporärer Proxyarpeintrag erzeugt. Siehe auch arp(7) für mehr Details.

       -f [Dateiname], --file [Dateiname]
              Ähnlich der -s Option, außer, daß  diesmal  die  Adressinformation  aus  der  Datei
              Dateiname verwendet wird. Dies kann verwendet werden, wenn ARP-Einträge für etliche
              Rechner erzeugt werden müssen. Der Name dieser Datei ist oft /etc/ethers, aber dies
              ist   nicht  offizieil  standardisiert.  Wenn  kein  Dateinamen  angeben  ist  wird
              /etc/ethers benutzt.

              Das Format der Datei ist einfach; es enthält nur ASCII-Textzeilen,  die  aus  einem
              Rechnernamen  und  einer  Hardwareadresse getrennt von einem Zwischenraum bestehen.
              Zusätzlich können die Flaggen pub, temp and netmask angegeben werden.

       Überall, wo Rechnername erwartet wird, kann auch  eine  IP-Adresse  in  Form  eines  durch
       Punkte getrennten Dezimalquadrupels angegeben werden.

       Aus  Kompatiblitätsgründen  können  Rechnername  und  die  Hardwareadresse auch vertauscht
       werden.

       Jeder vollständige Eintrag wird im ARP-Cache mit dem C-Flag markiert. Permanente  Einträge
       werden mit M und zu publizierende Einträge mit P markiert.

BEISPIELE

       /usr/sbin/arp -i eth0 -Ds 10.0.0.2 eth1 pub

       Beantwortet  ARP-Anfragen für 10.0.0.2 die auf der Schnittstelle eth0 empfangen werden mit
       der MAC-Adresse für eth1.

       /usr/sbin/arp -i eth1 -d 10.0.0.1

       Entfernt den ARP-Eintrag für 10.0.0.1 auf der Schnittstelle  eth1.  Dies  betrifft  sowohl
       publizierte Proxy-ARP-Einträge als auch auf permanente ARP-Einträge.

DATEIEN

       /proc/net/arp,
       /etc/networks
       /etc/hosts
       /etc/ethers

SIEHE AUCH

       ethers(5), rarp(8), route(8), ifconfig(8), netstat(8)

AUTOREN

       Fred    N.    van    Kempen,    <waltje@uwalt.nl.mugnet.org>,    Bernd   Eckenfels   <net-
       tools@lina.inka.de>.

Übersetzung

       Ralf Bächle <ralf@linux-mips.org>, Simon A. Eugster <simon.eu@gmail.com>