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BEZEICHNUNG
blkdiscard - Sektoren auf einem Gerät verwerfen
ÜBERSICHT
blkdiscard [Optionen] [-o Versatz] [-l Länge] Gerät
BESCHREIBUNG
blkdiscard wird zum Verwerfen von Gerätesektoren verwendet. Dies ist für Solid State Drives (SSDs) und
sonstige Geräte mit geringem Speicherplatz nützlich. Im Gegensatz zu fstrim(8) wird dieser Befehl direkt
auf dem blockorientierten Gerät angewendet.
Per Vorgabe verwirft blkdiscard alle Blöcke eines Gerätes. Zum Anpassen des Verhaltens sind Optionen
verfügbar, die auf Bereichen oder Größenangaben basieren, wie nachfolgend erläutert.
Das Argument Gerät ist der Pfadname zu dem blockorientierten Gerät.
WARNUNG: Alle Data im verworfenen Bereich des Gerätes gehen verloren!
OPTIONEN
Den Argumenten Versatz und Länge kann eines der multiplikativen Suffixe KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und
so weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das »iB« ist optional, zum Beispiel ist »K«
gleichbedeutend mit »KiB«) oder die Suffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB,
ZB und YB folgen.
-f, --force
deaktiviert sämtliche Überprüfungen. Seit Version 2.36 ist das blockorientierte Gerät standardmäßig
im exklusiven Modus (O_EXCL) geöffnet, um Kollisionen mit dem eingehängten Dateisystem oder einem
anderen Kernel-Subsystem zu vermeiden. Die Option --force deaktiviert den exklusiven Zugriffsmodus.
-o, --offset Versatz
ist der Byte-Versatz des Gerätes, wo mit der Verwerfung begonnen werden soll. Der angegebene Wert
muss an der Sektorengröße des Gerätes ausgerichtet sein. Der Vorgabewert ist 0.
-l, --length Länge
bezeichnet die Anzahl der zu verwerfenden Bytes (vom Anfangspunkt gezählt). Der angegebene Wert muss
an der Sektorengröße des Gerätes ausgerichtet sein. Falls dieser Wert das Ende des Gerätes
überschreitet, stoppt blkdiscard, wenn das Ende der Gerätegröße erreicht ist. Der Vorgabewert ist das
Ende des Gerätes.
-p, --step Länge
gibt die während eines Durchlaufs zu verwerfenden Bytes an. In der Voreinstellung werden alle Bytes
mit einem Ioctl-Aufruf verworfen.
-q, --quiet
unterdrückt Warnmeldungen.
-s, --secure
führt ein sicheres Verwerfen aus. Das ist das gleiche wie ein reguläres Verwerfen, außer dass alle
Kopien der verworfenen Blöcke, die möglicherweise in der Müll-Sammlung erzeugt wurden, auch verworfen
werden müssen. Dieser Vorgang muss vom jeweiligen Gerät unterstützt werden.
-z, --zeroout
füllt mit Nullen, statt zu verwerfen.
-v, --verbose
zeigt die ausgerichteten Werte für Versatz und Länge an. Wenn die Option --step angegeben ist, wird
der Fortschritt des Verwerfungsvorgangs im Sekundentakt angezeigt.
-h, --help
zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.
-V, --version
zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
EXIT-STATUS
blkdiscard gibt die folgenden Rückgabewerte aus:
0
Erfolg
1
Fehlschlag; fehlerhafter Aufruf, Zugriffsrechte- oder sonstiger allgemeiner Fehler
2
Fehlschlag; seit Version 2.39: Das Gerät unterstützt die Verwerfungsaktion nicht.
AUTOREN
Lukas Czerner <lczerner@redhat.com>, Karel Zak <kzak@redhat.com>
SIEHE AUCH
fstrim(8)
FEHLER MELDEN
Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf
https://github.com/util-linux/util-linux/issues.
VERFÜGBARKEIT
Der Befehl blkdiscard ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv
<https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/> heruntergeladen werden kann.
util-linux 2.39.3 2025-06-05 BLKDISCARD(8)