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BEZEICHNUNG

       btrfs - ein Werkzeugkasten zum Verwalten von Btrfs-Dateisystemen

ÜBERSICHT

       btrfs [global] <Gruppe> [<Gruppe> …] <Befehl> [<Argumente>]

BESCHREIBUNG

       Das  Dienstprogramm btrfs ist ein Werkzeugkasten zum Verwalten von Btrfs-Dateisystemen. Es
       gibt Befehlsgruppen zum Verwalten von Teildatenträgern, Geräten, ganzen Dateisystemen  und
       andere spezifische Aktionen. Siehe den Abschnitt BEFEHLE.

       Für  einige  Aufgaben stehen eigenständige Werkzeuge zur Verfügung, wie btrfs-convert oder
       btrfstune, die historisch bedingt eigenständig sind und/oder nicht  in  das  Hauptwerkzeug
       integriert wurden. Im Abschnitt EIGENSTÄNDIGE WERKZEUGE finden Sie weitere Details.

       Informationen  zu  weiteren  Themen  (Einhängeoptionen  usw.)  finden Sie in der separaten
       Handbuchseite btrfs(5).

BEFEHLSSYSNTAX

       Jeder Befehl kann so weit abgekürzt werden, wie er in der Kurzform als eindeutiger  Befehl
       erkannt  werden  kann.  In  Skripten  ist  es allerdings empfehlenswert, die vollständigen
       Befehlsnamen zu verwenden. Für alle Befehlsgruppen gibt es eine  Handbuchseite  gemäß  dem
       Namensschema btrfs-<Gruppe>.

       Beispiel:  Es  ist  möglich,  btrfs  sub  snaps  anstelle  von  btrfs  subvolume  snapshot
       aufzurufen. Aber btrfs file s ist nicht zulässig, da file s entweder als  filesystem  show
       oder als filesystem sync interpretiert werden könnte.

       Falls  der  Befehlsname  nicht  eindeutig  ist,  wird eine Liste der im Konflikt stehenden
       Optionen angezeigt.

       Größen können sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausgabe  in  SI-  oder  IEC-I-Einheiten
       angegeben  werden (siehe numfmt(1)), wobei die Endung B angehängt wird. Alle Zahlen werden
       anhand der Regeln der C-Locale formatiert (wobei die Shell-Locale  ignoriert  wird,  siehe
       locale(7)).

       Eine  Übersicht  zu einem gegebenen Befehl erhalten Sie mit btrfs Befehl --help. Mit btrfs
       [Befehl …] --help --full werden alle verfügbaren Optionen angezeigt.

       Globale Optionen werden zwischen btrfs und dem Gruppen-Namen übergeben.  Sie  beeinflussen
       das  nicht-befehlsspezifische Verhalten, zum Beispiel die Ausführlichkeit oder die Art der
       Ausgabe.

       --format <Format>
              zeigt die Ausgabe des Unterbefehls in  dem  angegebenen  Format  (text,  json)  an,
              sofern der Unterbefehl dieses unterstützt.

       -v|--verbose
              erhöht die Ausführlichkeitsstufe des Unterbefehls.

       -q|--quiet
              gibt nur Fehler aus.

       --log <Stufe>
              legt die Protokollierstufe fest (default, info, verbose, debug, quiet).

       Die übrigen Optionen sind nur für das Hauptwerkzeug relevant:

       --help gibt eine Kurzhilfe zu allen Unterbefehlen aus.

       --version
              zeigt die Versionsnummer an.

BEFEHLE

       balance
              verteilt   Btrfs-Dateisystemteile   über   einzelne   oder  mehrere  Geräte.  Siehe
              btrfs-balance(8) für Details.

       check  führt eine Offline-Überprüfung eines Btrfs-Dateisystems aus.  Siehe  btrfs-check(8)
              für Details.

       device verwaltet  Btrfs-Geräte,  kann  unter  anderem  Hinzufügen/Löschen/Durchsuchen usw.
              Siehe btrfs-device(8) für Details.

       filesystem
              verwaltet  ein  Btrfs-Dateisystem,  kann  unter   anderem   Bezeichnungen   setzen,
              synchronisieren usw. Siehe btrfs-filesystem(8) für Details.

       inspect-internal
              stellt      Debug-Werkzeuge      für      Entwickler/Hacker      bereit.      Siehe
              btrfs-inspect-internal(8) für Details.

       property
              ermittelt oder setzt eine Eigenschaft eines Btrfs-Objekts. Siehe  btrfs-property(8)
              für Details.

       qgroup verwaltet   Speicherplatzkontingente  (qgroup)  für  ein  Btrfs-Dateisystem.  Siehe
              btrfs-qgroup(8) für Details.

       quota  verwaltet Speicherplatzkontingente auf  einem  Btrfs-Dateisystem  (Aktivieren,  neu
              Einlesen usw.). Siehe btrfs-quota(8) und btrfs-qgroup(8) für Details.

       receive
              empfängt  Teildatenträger-Daten  aus  der  Standardeingabe  oder  einer  Datei  zur
              Wiederherstellung usw. Siehe btrfs-receive(8) für Details.

       replace
              ersetzt Btrfs-Geräte. Siehe btrfs-replace(8) für Details.

       rescue versucht,   ein   beschädigtes    Btrfs-Dateisystem    wiederherzustellen.    Siehe
              btrfs-rescue(8) für Details.

       restore
              versucht,  Dateien  aus  einem  beschädigten  Btrfs-Dateisystem wiederherzustellen.
              Siehe btrfs-restore(8) für Details.

       scrub  bereinigt ein Btrfs-Dateisystem. Siehe btrfs-scrub(8) für Details.

       send   schreibt  Teildatenträger-Daten  in  die  Standardausgabe  oder  eine   Datei   zur
              Wiederherstellung usw. Siehe btrfs-send(8) für Details.

       subvolume
              erstellt  oder  löscht  einen  Btrfs-Teildatenträger, listet ihn auf oder verwaltet
              ihn. Siehe btrfs-subvolume(8) für Details.

EIGENSTÄNDIGE WERKZEUGE

       Neue Funktionalität könnte über ein eigenständiges Werkzeug  bereitgestellt  werden.  Wenn
       sich die Funktionalität als nützlich erweist, wird das eigenständige Werkzeug für veraltet
       erklärt und seine Funktionalität in  das  Hauptwerkzeug  integriert.  Veraltete  Werkzeuge
       werden nach einer längeren Abschreibungsdauer (nach Jahren) entfernt.

       Aktiv genutzte Werkzeuge ohne ein Pendant in btrfs:

       btrfs-convert
              wandelt Ext2/3/4-Dateisysteme an Ort und Stelle in Btrfs um.

       btrfstune
              passt die Eigenschaften eines nicht eingehängten Dateisystems an.

       btrfs-select-super
              ist  ein  Wiederherstellungswerkzeug zum Überschreiben des primären Superblocks aus
              einer Sicherungskopie.

       btrfs-find-root
              ist ein Wiederherstellungs-Hilfswerkzeug  zum  Auffinden  von  Dateibaumwurzeln  in
              einem Dateisystem.

       In   Umgebungen   mit  beschränkten  Platzverhältnissen  ist  es  möglich,  ein  einzelnes
       Binärprogramm mit der Funktionalität verschiedener eigenständiger Programme zu  erstellen.
       Dies  folgt  dem  Busybox-Konzept, bei dem der Dateiname die Funktionalität bestimmt. Dies
       funktioniert für symbolische und harte Links. Eine vollständige  Liste  erhalten  Sie  mit
       btrfs help --box.

EXIT-STATUS

       btrfs  gibt  bei Erfolg den Exit-Status 0 zurück. Im Fall eines Fehlschlags wird ein von 0
       verschiedener Exit-Status zurückgegeben.

VERFÜGBARKEIT

       btrfs ist Teil des Pakets Btrfs-progs. Auf ⟨https://btrfs.readthedocs.io⟩ finden  Sie  die
       Dokumentation.

SIEHE AUCH

       btrfs(5),    btrfs-balance(8),    btrfs-check(8),    btrfs-convert(8),    btrfs-device(8),
       btrfs-filesystem(8),   btrfs-inspect-internal(8),   btrfs-property(8),    btrfs-qgroup(8),
       btrfs-quota(8),  btrfs-receive(8),  btrfs-replace(8),  btrfs-rescue(8),  btrfs-restore(8),
       btrfs-scrub(8), btrfs-send(8), btrfs-subvolume(8), btrfstune(8), mkfs.btrfs(8)

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
       Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der  Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.