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BEZEICHNUNG

       systemd-pstore.service, systemd-pstore - Ein Dienst, um Inhalte von Pstore zu archivieren

ÜBERSICHT

       /usr/lib/systemd/systemd-pstore

       systemd-pstore.service

BESCHREIBUNG

       systemd-pstore.service ist ein Systemdienst, der die Inhalte des dauerhaften
       Speicherdateisystems Pstore von Linux auf anderem Speicher archiviert und daher die in
       Pstore bestehende Information erhält und den Pstore-Speicher für zukünftige
       Fehlerereignisse bereinigt.

       Linux stellt ein dauerhaftes Speicherdateisystem (Pstore) bereit, das Fehlerdatensätze
       speichern kann, wenn der Kernel stirbt (oder neustartet oder ausgeschaltet wird). Diese
       Datensätze können wiederum zur Fehlersuche bei Kernelproblemen referenziert werden
       (derzeit stopft der Kernel das Ende des Kernelprotokolls, das auch einen Stack-Backtrace
       enthält, in den Pstore).

       Das Pstore-Dateisystem unterstützt eine Reihe von Backends, die dauerhaftem Speicher
       entsprechen, wie ACP-ERST und UEFI-Variablen. Die Pstore-Backends bieten typischerweise
       eine recht geringe Menge an dauerhaftem Speicherplatz, z.B. 64 KiB, der sich schnell
       füllen und daher nachfolgende Kernel-Abstürze daran hindern kann, Fehler aufzuzeichnen.
       Daher besteht die Notwendigkeit, den Inhalt des Pstores zu überwachen und auszulesen, so
       dass zukünftige Kernel-Probleme auch Informationen im Pstore aufzeichnen können.

       Der Pstore-Dienst ist vom Kdump-Dienst unabhängig. Insbesondere in Cloud-Umgebungen sind
       das Wirts- und Gastdateisystem auf fernen Dateisystemen (z.B. iSCSI oder NFS), daher
       verlässt sich Kdump (implizit oder explizit) auf ein korrektes Funktionieren der
       Netzwerksoftware *und* der Hardware *und* der Infrastruktur. Daher kann es nicht möglich
       sein, einen Speicherauszug des Kernels in eine Datei aufzunehmen, da Schreiben über das
       Netzwerk nicht möglich sein könnte.

       Das Pstore-Backend ist andererseits komplett lokal und stellt einen Pfad bereit, um
       Fehlerdatensätze zu speichern, die einen Neustart überleben und bei der
       Post-Mortem-Fehlersuche helfen.

       Das Programm systemd-pstore erledigt die eigentliche Arbeit. Beim Starten wird die Datei
       pstore.conf eingelesen und der Inhalt des Verzeichnisses /sys/fs/pstore/ wird entsprechend
       der Optionen verarbeitet. Pstore-Dateien werden in das Journal geschrieben und optional in
       /var/lib/systemd/pstore/ abgespeichert.

KONFIGURATION

       Das Verhalten von systemd-pstore wird durch die Konfigurationsdatei
       /etc/systemd/pstore.conf und entsprechenden Schnippseln /etc/systemd/pstore.conf.d/*.conf
       konfiguriert, siehe pstore.conf(5).

   Pstore-Verarbeitung deaktivieren
       Um die Pstore-Verarbeitung durch systemd-pstore zu deaktivieren, setzen Sie Folgendes:

           Storage=none

       in pstore.conf(5).

   Kernelparameter
       Der Kernel verfügt über zwei Parameter,
       /sys/module/kernel/parameters/crash_kexec_post_notifiers und
       /sys/module/printk/parameters/always_kmsg_dump, die das Schreiben in den Pstore steuern.
       Der erste Parameter ermöglicht das Speichern des Kernelprotokolls (einschließlich des
       Strack-Trace) bei einer Panik oder einem Absturz in den Pstore. Der zweite Parameter
       ermöglicht das Speichern des Kernel-Protokolls bei einem normalem Herunterfahren des
       Systems (Herunterfahren, Neustart oder Anhalten). Diese Parameter werden über den
       Mechanismus tmpfiles.d(5), insbesondere der Datei /usr/lib/tmpfiles/systemd-pstore.conf,
       verwaltet.

VERWENDUNG

       Im Journal gespeicherte Daten können ganz normal mit journalctl(1) betrachtet werden.

SIEHE AUCH

       pstore.conf(5)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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