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BEZEICHNUNG

       systemd-repart, systemd-repart.service - Partitionen automatisch vergrößern und hinzufügen

ÜBERSICHT

       systemd-repart [OPTIONEN…] [[BLOCKGERÄT]…]

       systemd-repart.service

BESCHREIBUNG

       Basierend auf den in repart.d(5) beschriebenen Konfigurationsdateien kann systemd-repart
       Partitionstabellen vergrößern und hinzufügen.

       Wird er ohne Argumente aufgerufen, dann agiert er auf dem Blockgerät, das dem
       Wurzeldateisystem des laufenden Betriebssystems zugrundeliegt, womit Partitionen des
       gestarteten Betriebssystemabbildes selbst vergrößert oder hinzugefügt werden. Falls
       --image= verwandt wird, wird er auf der festgelegten Abbild-Datei agieren. Beim Aufruf in
       der Initrd agiert es stattdessen auf das /sysroot/ zugrundeliegende Blockgerät, d.h. auf
       dem Blockgerät, auf das in Kürze übergeleitet wird. Der Dienst systemd-repart.service wird
       im Allgemeinen beim Systemstart in der Initrd ausgeführt, um die Partitionstabelle des
       Betriebssystems zu ergänzen, bevor deren Partitionen eingehängt werden. systemd-repart
       agiert (größtenteils) in einem reinen inkrementellen Modus: er vergrößert nur bestehende
       Partitionen oder fügt neue Partitionen hinzu; er verkleinert oder verschiebt keine
       Partitionen oder löscht diese. Der Dienst ist zur Ausführung bei jedem Systemstart
       gedacht; wenn er allerdings erkennt, dass die Partitionstabelle bereits den installierten
       Konfigurationsdateien repart.d/*.conf entspricht, führt es keine Aktion aus.

       systemd-repart ist für den Einsatz beim Ausbringen von Betriebssystemabbildern gedacht, um
       diese beim ersten Systemstart automatisch auf das System, auf dem sie betrieben werden,
       anzupassen. Damit können auszubringende Abbilder eine minimale Größe haben und bei Bedarf
       beim Systemstart automatisch ergänzt werden und von Plattenplatz Besitz ergreifen, der
       verfügbar ist, aber noch nicht verwandt wird. Insbesondere werden die folgenden
       Anwendungsfälle abgedeckt:

       •   Die Wurzelpartition kann vergrößert werden, um den gesamten verfügbaren Plattenplatz
           zu belegen.

       •   Eine Partition für /home/, zur Auslagerung oder /srv kann hinzugefügt werden.

       •   Eine zweite (oder dritte, …) Wurzelpartition kann hinzugefügt werden, um A/B-artige
           Installationen zu berücksichtigen, bei der eine zweite Version des Wurzeldateisystems
           alternativ verwandt wird, um Aktualisierungsschemata zu implementieren. Das verteilte
           Abbild würde nur eine einzelne Partition (»A«) transportieren, bei einem ersten
           Systemstart würde eine zweite Partition (»B«) für diesen Zweck automatisch erzeugt.

       Der von systemd-repart ausgeführte Algorithmus ist grob wie folgt:

        1. Die repart.d/*.conf-Konfigurationsdateien werden geladen und ausgewertet und nach
           Dateinamen sortiert (ohne das Verzeichnispräfix). Für jede Konfigurationsdatei wird
           nach Ergänzungsdateien in Verzeichnissen mit dem gleichen Namen wie die
           Konfigurationsdatei mit ergänzter Endung ».d« gesucht.

        2. Die auf dem Blockgerät bereits bestehende Partitionstabelle wird geladen und
           ausgewertet.

        3. Die bestehenden Partitionen in der Partitionstabelle werden mit den
           repart.d/*.conf-Dateien nach GPT-Partitionstyp-UUID verglichen. Der ersten bestehenden
           Partition eines bestimmten Typs wird die erste Konfigurationsdatei, die den gleichen
           Typ angibt, zugewiesen. Dann wird die zweite bestehende Partition eines bestimmten
           Typs der zweiten Konfigurationsdatei zugewiesen, die den gleichen Typ angibt und so
           weiter. Nachdem diese iterative Zuweisung abgeschlossen ist, werden alle verbliebenen
           bestehenden Partitionen, für die es keine passenden Konfigurationsdateien gibt, als
           »fremd« betrachtet und unverändert belassen. Jede Konfigurationsdatei, für die derzeit
           keine Partition existiert, wird als Aufforderung verstanden, solch eine Partition zu
           erstellen.

        4. Zu erstellende Partitionen werden jetzt auf der Platte reserviert, wobei die
           Größenbeschränkungen und die in den Konfigurationsdateien erklärten Gewichtungen
           berücksichtigt werden. Freier Platz wird unter Berücksichtigung der Größe und
           Padding-Anforderungen belegt. Zusätzlich werden bestehende Partitionen, die vergrößert
           werden sollen, vergrößert. Neue Partitionen werden immer am Ende der bestehenden
           Partitionstabelle unter Verwendung der ersten Partitionstabellenpostion, deren Index
           größer als der größte aller existierenden Partitionen ist, erstellt. Partitionen
           werden niemals neu sortiert, daher bleiben Partitionsnummern stabil. Wenn Partionen
           erstellt werden, werden sie im kleinsten Bereich des freien Platzes angelegt, der groß
           genug ist, die Größen- und Padding-Beschränkungen zu erfüllen. Das bedeutet, dass
           Partitionen eine andere Reihenfolge auf Platte als in der Partitionstabelle haben
           können. Beachten Sie, dass diese Reservierung ausschließlich im Arbeitsspeicher
           passiert, die Partitionstabelle auf der Platte wird noch nicht aktualisiert.

        5. Allen bestehenden Partitionen, für die Konfigurationsdateien existieren und für die
           derzeit noch keine GPT-Partitionsbezeichnung gesetzt ist, wird eine Bezeichnung
           zugewiesen, entweder explizit aus der Konfiguration heraus oder (falls das fehlt)
           automatisch aus dem Partitionstyp abgeleitet. Das Gleiche erfolgt für alle neu
           erstellten Partitionen. Diese Zuweisungen erfolgen auch ausschließlich im
           Arbeitsspeicher, die Platte wird noch nicht aktualisiert.

        6. Ähnlich wird allen bestehenden Partitionen, für die Konfigurationsdateien existieren
           und deren kennzeichnende UUID derzeit komplett Null ist, eine neue UUID zugewiesen.
           Diese UUID wird mittels eines kryptographischen Hashes aus einem gemeinsamen Startwert
           zusammen mit der Partitionstyp-UUID (und einem Zähler, falls mehrere Partitionen des
           gleichen Typs definiert sind) ermittelt, siehe unten. Das Gleiche erfolgt für alle neu
           erstellten Partitionen. Diese Zuweisungen erfolgen auch nur im Arbeitsspeicher, die
           Platte wird noch nicht aktualisiert.

        7. Falls die Laufwerks-UUID komplett Null ist, wird diese auch ähnlich initialisiert,
           ebenfalls mittels kryptographischen Hashes aus dem gleichen gemeinsamen Startwert.
           Dies erfolgt auch nur im Arbeitsspeicher.

        8. Der den neuen Partitionen zugewiesene Plattenplatz (d.h. was bisher freier Platz war)
           wird gelöscht. Insbesondere werden alle Dateisystemsignaturen entfernt und, falls das
           Gerät dies untersützt, wird der E/A-Steuerbefehl BLKDISCARD erteilt, um die Hardware
           zu informieren, dass der Platz nun leer ist. Zusätzlich wird entsprechend sämtliches
           »Padding« zwischen den Partitionen und dem Ende des Geräts gelöscht.

        9. Die neue Partitionstabelle wird schließlich auf Platte geschrieben. Der Kernel wird
           gebeten, die Partitionstabelle neu einzulesen.

       Als Ausnahme zu der normalerweise streng inkrementellen Arbeitsweise kann systemd-repart
       auch zum Löschen existierender Partitionen beim Aufruf in einem besonderen Modus »Zurück
       auf Werkseinstellung« verwandt werden, um die Installation zurück auf die Vorgaben des
       Lieferanten zu setzen. Dieser Arbeitsmodus wird verwandt, wenn entweder der Schalter
       --factory-reset=yes auf der Befehlszeile des Werkzeugs übergeben wird oder die Aktion
       systemd.factory_reset=yes auf der Kernelbefehlszeile übergeben wird oder die EFI-Variable
       FactoryReset (Lieferanten-UUID 8cf2644b-4b0b-428f-9387-6d876050dc67) auf »yes« gesetzt
       ist. Es ändert den obigen Algorithmus leicht: zwischen den obigen Schritten Drei und Vier
       wird jede Partition, die explizit mit dem logischen Wert FactoryReset= markiert ist,
       gelöscht, und der Algorithmus neu gestartet, wodurch diese Partitionen erneut leer
       erstellt werden.

       Beachten Sie, dass systemd-repart standardmäßig nur Partitionstabellen ändert, es erstellt
       oder vergrößert keine Dateisysteme innerhalb dieser Partitionen, außer die
       Konfigurationsoption Format= ist angegeben. Beachten Sie auch, dass für diesen Zweck
       separate Mechanismen verfügbar sind, beispielsweise systemd-growfs(8) und systemd-makefs.

       Der Hash-Wert der UUIDs, die die neu erstellten Partitionen kennzeichnen (oder bestehenden
       Partitionen, die noch keine UUID hatten, zugewiesen wurden), sowie der Platte als Ganzes,
       wird kryptographisch aus einem gemeinsamen Startwert berechnet. Dieser Startwert ist
       normalerweise die machine-id(5) des Systems, so dass die Maschinenkennung wiederholbar die
       allen Platten zugewiesenen UUIDs bestimmt. Falls die Maschinenkennung nicht gelesen werden
       kann (oder der Benutzer das nachfolgend beschriebene --seed=random übergibt), wird der
       Startwert stattdessen zufällig erzeugt, womit die Partitions-UUIDs letztendlich zufällig
       sind. Der Startwert kann auch explizit gesetzt werden; dafür muss er als UUID über die
       Option --seed= angegeben werden. Durch den Hash der UUIDs mit einem gemeinsamen Startwert
       werden Abbilder, die mit diesem Werkzeug erstellt werden, reproduzierbar und das Ergebnis
       des obigen Algorithmus wird deterministisch.

       Das Positionsargument sollte das Blockgerät angeben, auf dem agiert werden soll. Es kann
       auch statt des Blockgeräteknotenpfades eine reguläre Datei angegeben werden. Dann wird der
       Befehl darauf so agieren, wie er es täte, wenn ein Loopback-Blockgeräteknoten mit der
       angehängten Datei angegben worden wäre. Falls --empty=create angegeben ist, dann wird der
       angegebene Pfad als reguläre Datei erstellt, was für die Erstellung von Plattenabbildern
       von Null auf nützlich ist.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       --dry-run=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls der Schalter nicht angegeben ist, ist
           --dry-run=yes die implizierte Vorgabe. Steuert, ob Systemd-repart die erbetene
           Neupartitionierungsaktion ausführt oder ob es nur anzeigen soll, was es machen würde.
           Die Partitionstabelle des Gerätes wird nur angefasst, falls --dry-run=no festgelegt
           ist.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --empty=
           Akzeptiert entweder »refuse«, »allow«, »require«, »force« oder »create«. Steuert, wie
           auf komplett leeren Blockgeräten agiert werden soll, d.h. solchen, die noch keine
           Partitionstabelle/Plattenbezeichnung tragen. Falls dieser Schalter nicht angegeben
           ist, ist »refuse« die implizite Vorgabe.

           Falls »refuse«, verlangt systemd-repart, dass das Blockgerät, auf dem es agieren soll,
           eine Partitionstabelle trägt und lehnt die Aktion ab, falls keine gefunden wird. Falls
           »allow«, wird der Befehl eine bestehende Partitionstabelle erweitern oder eine neue
           erstellen, falls noch keine existiert. Falls »require«, wird der Befehl eine neue
           Partitionstabelle erstellen, falls noch keine existiert, und die Aktion ablehnen,
           falls bereits eine existiert. Falls »force«, wird es bedingungslos eine frische
           Partitionstabelle erstellen, wodurch die komplette Platte gelöscht wird. Falls
           »force«, werden keine bestehenden Partitionen berücksichtigt bzw. überleben diese
           Aktion. Somit: Verwenden Sie dies vorsichtig, dies ist eine großartige Möglichkeit,
           Ihre sämtlichen Daten zu verlieren. Falls »create«, wird eine neue Loopback-Datei
           unterhalb des mit dem Parameter Geräteknoten übergebenen Pfades erstellt, mit der mit
           --size= angezeigten Größe, siehe unten.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --discard=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls dieser Schalter nicht angegeben wird, ist
           --discard=yes die implizite Vorgabe. Steuert, ob der E/A-Steuerbefehl BLKDISCARD für
           den Bereich, der von hinzugefügten Partitionen belegt wird, oder dem Bereich
           dazwischen, erteilt werden soll. Normalerweise ist es eine gute Idee, diese Anfrage zu
           erteilen, da sie die zugrundeliegende Hardware informiert, dass die betrachteten
           Blöcke als leer angenommen werden sollen, wodurch die Leistung erhöht wird. Falls auf
           einer regulären Datei statt auf einem Blockgeräteknoten agiert wird, dann wird eine
           Sparse-Datei erstellt.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --size=
           Akzeptiert eine Größe in Bytes mittels der üblichen Endungen K, M, G, T oder den
           besonderen Wert »auto«. Falls verwandt, muss der angegebene Geräteknotenpfad sich auf
           eine reguläre Datei beziehen, die dann auf die angegeben Größe vergrößert wird, falls
           sie kleiner ist, bevor irgendwelche Änderungen an der Partitionstabelle erfolgen.
           Falls als »auto« angegeben, wird die minimale Größe für das Platten-Abbild automatisch
           bestimmt (d.h. die minimale Größe aller Partitionen wird unter Berücksichtigung des
           Platzbedarfs für zusätzliche Metadaten aufsummiert). Dieser Schalter wird nicht
           unterstützt, falls der angegebene Knoten ein Blockgerät ist. Dieser Schalter hat
           keinen Effekt, falls die Datei bereits so groß wie oder größer als die angegebene
           Größe ist. Die angegebene Größe wird implizit auf Vielfache von 4096 aufgerundet. Wird
           dies zusammen mit --empty=create verwandt, dann gibt dies die anfängliche Größe der zu
           erstellenden Loopback-Datei an.

           Die Option --size=auto berücksichtigt die Größe von bereits existierenden Partitionen.
           Allerdings trägt sie Partitionstabellen, die nicht eng gepackt sind, keine Rechnung:
           die konfigurierten Partitionen könnten weiterhin nicht in das zugrundeliegende Gerät
           passen, falls zwischen den bereits existierenden Partitionen (oder vor der ersten
           Partition) leerer Platz existiert, der nicht vollständig von zu erstellenden oder
           anzuwachsenden Partitionen ausgefüllt werden kann.

           Beachten Sie auch, dass die automatische Größenbestimmung keine Dateien oder
           Verzeichnisse berücksichtigt, die mit CopyFiles= angegeben sind: die Aktion könnte
           fehlschlagen, falls die angegebenen Dateien oder Verzeichnisse mehr Plattenplatz
           benötigen, als für die partitionsbezogenen minimalen Größenbegrenzung konfiguriert
           ist.

           Hinzugefügt in Version 246.

       --factory-reset=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls dieser Schalter nicht angegeben wird, ist
           --factory=reset=no die implizite Vorgabe. Steuert, ob im oben beschriebenen Modus
           »Zurück auf Werkseinstellung« agiert werden soll. Falls auf wahr gesetzt, wird dies
           alle bestehenden, mit FactoryReset= auf »yes« gesetzten Partitionen früh entfernen,
           während der Neupartitionierungsalgorithmus ausgeführt wird. Verwenden Sie dies
           vorsichtig, dies ist eine großartige Möglichkeit, Ihre sämtlichen Daten zu verlieren.
           Beachten Sie, dass Partitionsdateien FactoryReset= explizit einschalten müssen, da die
           Option standardmäßig ausgeschaltet ist. Falls keine Partitionen für die Rückkehr in
           die Werkseinstellungen markiert sind, hat dieser Schalter keine Auswirkungen. Beachten
           Sie, dass es zwei andere Möglichkeiten gibt, die Aktion »Zurück auf Werkseinstellung«
           zu erbitten: mittels der Kernelbefehlszeile oder über eine EFI-Variable, siehe oben.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --can-factory-reset
           Falls dieser Schalter angegeben ist, wird die Platte nicht neupartitioniert.
           Stattdessen wird ermittelt, ob bestehende Partitionen mit FactoryReset= markiert sind.
           Falls dies der Fall ist, wird sich das Werkzeug mit einem Exit-Status 0 beenden,
           andernfalls mit einem von 0 verschiedenen Wert. Dieser Schalter wird dazu verwandt,
           schnell zu bestimmen, ob das laufende System das in systemd-repart eingebaute
           Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen unterstützt.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --root=
           Akzeptiert einen Pfad zu einem Verzeichnis, das als Wurzeldateisystem bei der Suche
           nach repart.d/*.conf-Dateien, der Maschinenkennungsdatei, die als Startwert verwandt
           werden soll, und für die Quelldateien und -Verzeichnisse CopyFiles= und CopyBlocks=
           eingesetzt werden soll. Wird dies auf dem regulären Dateisystem aufgerufen, ist die
           Vorgabe das Wurzeldateisystem »/« des Rechners. Beim Aufruf in der Initrd ist die
           Vorgabe /sysroot/, so dass das Werkzeug auf der Konfiguration und der im
           Wurzeldateisystem, auf das später übergeleitet wird, gespeicherten Maschinenkennung
           agieren wird.

           Siehe --copy-source= für eine beschränktere Option, die nur CopyFiles= betrifft.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --image=
           Akzeptiert einen Pfad zu einer Abbilddatei oder einem Abbildgerät, das in ähnlicher
           Art wie --root= eingehängt und verwandt werden soll, siehe oben.

           Hinzugefügt in Version 249.

       --image-policy=Richtlinie
           Akzeptiert gemäß systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als
           Argument. Die Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen
           Plattenabbild durchgesetzt, siehe oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die
           Richtlinie »*«, d.h. alle erkannten Dateisysteme im Abbild werden verwandt.

       --seed=
           Akzeptiert eine UUID oder den besonderen Wert random als Argument. Falls eine UUID
           festgelegt ist, werden die Partitionen und der Partitionstabelle selbst zuzuweisenden
           UUIDs durch kryptographisches Hashen daraus abgeleitet. Falls nicht angegeben, wird
           versucht, die Maschinenkennung des Rechners abzuleiten (oder genauer, aus dem mit
           --root= konfigurierten Wurzelverzeichnis) und dies stattdessen als Startwert zu
           verwenden, ansonsten wird auf einen zufälligen Startwert zurückgefallen. Verwenden Sie
           --seed=random, um einen zufälligen Startwert zu erzwingen. Durch explizites Setzen des
           Startwertes können streng reproduzierbare Partitionstabellen erstellt werden.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --pretty=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls dieser Schalter nicht angegeben ist, ist die
           Vorgabe an, falls es von einem interaktiven Terminal aufgerufen wird, ansonsten aus.
           Steuert, ob eine benutzerfreundliche Tabelle angezeigt und graphisch die angewandten
           Änderungen dargestellt werden sollen.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --definitions=
           Akzeptiert einen Dateisystempfad. Falls angegeben, werden die *.conf-Dateien aus dem
           angegebenen Verzeichnis gelesen, statt nach ihnen in /usr/lib/repart.d/*.conf,
           /etc/repart.d/*.conf, /run/repart.d/*.conf zu suchen.

           Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --key-file=
           Akzeptiert einen Dateisystempfad. Konfiguriert den zu verwendenden
           Verschlüsselungsschlüssel, wenn LUKS2-Datenträger mit der Einstellung Encrypt=key-file
           in Partitionsdateien eingerichtet werden. Sollte sich auf eine normale Datei, die den
           Schlüssel enthält, beziehen, oder ein AF_UNIX-Datenstrom-Socket im Dateisystem. In
           letzterem Fall wird zu dieser eine Verbindung aufgenommen und der Schlüssel daraus
           gelesen. Falls dieser Schalter nicht angegeben ist, wird der leere Schlüssel (d.h. ein
           Schlüssel der Länge Null) verwandt. Dieses Verhalten ist für die Einrichtung von
           verschlüsselten Partitionen während der frühen erstmaligen Systemstartphase nützlich,
           bei denen des vom Anwender bereitgestellte Passwort erst in einem späteren
           Einrichtungsschritt empfangen wird.

           Hinzugefügt in Version 247.

       --private-key=
           Akzeptiert einen Dateisystempfad. Konfiguriert den bei der Erstellung von
           Verity-Signaturpartitionen mit der Einstellung Verity=signature in Partitionsdateien
           zu verwendenen Signaturschlüssel.

           Hinzugefügt in Version 252.

       --certificate=
           Akzeptiert einen Dateisystempfad. Konfiguriert das bei der Erstellung von
           Verity-Signaturpartitionen mit der Einstellung Verity=signature in Partitionsdateien
           zu verwendene PEM-kodierte X.509-Zertifikat.

           Hinzugefügt in Version 252.

       --tpm2-device=, --tpm2-pcrs=
           Konfiguriert das TPM2-Gerät und die Liste der PCRs, die für mit der Option
           Encrypt=tpm2 konfigurierten LUKS2-Datenträger verwandt werden. Diese Option akzeptiert
           die gleichen Parameter wie die identisch benannte Option in systemd-cryptenroll(1) und
           hat die gleiche Auswirkung auf Partitionen, bei denen TPM2-Registrierung erbeten wird.

           Hinzugefügt in Version 248.

       --tpm2-device-key= [PATH], --tpm2-seal-key-handle= [HANDLE]
           Configures a TPM2 SRK key to bind encryption to. See systemd-cryptenroll(1)  for
           details on this option.

           Hinzugefügt in Version 255.

       --tpm2-public-key= [PFAD], --tpm2-public-key-pcrs= [PCR…]
           Konfiguriert eine TPM2-signierte PCR-Richtlinie, an die die Verschlüsselung gebunden
           wird. Siehe systemd-cryptenroll(1) für Details zu diesen zwei Optionen.

           Hinzugefügt in Version 252.

       --tpm2-pcrlock= [PFAD]
           Configures a TPM2 pcrlock policy to bind encryption to. See systemd-cryptenroll(1)
           for details on this option.

           Hinzugefügt in Version 255.

       --split= [LOGISCH]
           Aktiviert die Erstellung von geteilten Artefakten von Partitionen, die mit SplitName=
           konfiguriert wurden. Falls aktiviert, wird für jede Partition mit gesetztem SplitName=
           eine getrennte Ausgabedatei erstellt, die nur den Inhalt dieser Partition enthält. Der
           Ausgabedateiname besteht aus dem Loopback-Dateinamen, dem der mit SplitName=
           konfigurierte Name angehängt wird. Falls der Loopback-Dateiname auf ».raw« endet, wird
           die neue Endung stattdessen vor der Erweiterung ».raw« eingefügt.

           Beachten Sie, dass --split unabhängig von --dry-run ist. Selbst wenn --dry-run
           aktiviert ist, werden die Trennungsartefakte weiterhin aus einem bestehenden Abbild
           erstellt, falls --split aktiviert ist.

           Hinzugefügt in Version 252.

       --include-partitions= [PARTITION…], --exclude-partitions= [PARTITION…]
           Diese Optionen legen fest, auf welchen Partitionstypen systemd-repart agieren sollte.
           Falls --include-partitions= verwandt wird, werden alle Partitionen, die nicht
           festgelegt wurden, ausgeschlossen. Falls --exclude-partitions= verwandt wird, werden
           alle Partitionen, die festgelegt wurden, ausgeschlossen. Beide Optionen akzeptieren
           eine Kommata-getrennte Liste von GPT-Partitionstyp-UUIDs oder -Kennzeichner (siehe
           Type= in repart.d(5)).

           Hinzugefügt in Version 253.

       --defer-partitions= [PARTITION…]
           Diese Option legt fest, welche Partitionstypen systemd-repart zurückstellen soll. Alle
           mit dieser Option zurückgestellten Partitionen werden weiterhin bei der Berechnung der
           Größen und Versätze anderer Partitionen berücksichtigt, aber nicht tatsächlich auf die
           Plattenabbilder geschrieben. Die Gesamtauswirkung dieser Option besteht darin, dass
           bei der erneuten Ausführung von systemd-repart ohne diese Option die fehlenden
           Partitionen hinzugefügt werden, als ob sie nicht bei der ersten Ausführung von
           systemd-repart zurückgestellt worden wären.

           Hinzugefügt in Version 253.

       --sector-size= [BYTE]
           Diese Option ermöglicht die Konfiguration der Sektorgrößen von durch systemd-repart
           erstellten Abbildern. Sie akzeptiert einen Wert, der eine Potenz von »2« zwischen
           »512« und »4096« ist. Diese Option ist bei der Erstellung von Abbildern für Platten
           nützlich, die eine andere Sektorengröße als die Platte verwenden, auf der das Abbild
           erstellt wird.

           Hinzugefügt in Version 253.

       --architecture= [ARCH]
           Diese Option erlaubt das Außerkraftsetzen der für die Architektur-spezifischen
           Partitionstypen verwandten Architektur. Wird sie beispielsweise auf »arm64« gesetzt,
           wird ein in repart.d/-Ergänzungen referenzierter Partitionstyp »root-x86-64«
           stattdessen dynamisch als Referenz auf »root-arm64« eingefügt. Akzeptiert entweder
           »alpha«, »arc«, »arm«, »arm64«, »ia64«, »loongarch64«, »mips-le«, »mips64-le«,
           »parisc«, »ppc«, »ppc64«, »ppc64-le«, »riscv32«, »riscv64«, »s390«, »s390x«, »tilegx«,
           »x86« oder »x86-64«.

           Hinzugefügt in Version 254.

       --offline= [LOGISCH]
           Weist systemd-repart an, das Abbild offline zu bauen. Akzeptiert einen logischen Wert
           oder »auto«. Standardmäßig »auto«. Falls aktiviert, wird das Abbild ohne die
           Verwendung von Loop-Geräten gebaut. Dies ist nützlich, um Abbilder ohne Privilegien zu
           bauen oder wenn Loop-Geräte nicht verfügbar sind. Falls deaktiviert, wird das Abbild
           immer unter Verwendung von Loop-Geräten gebaut. Falls »auto«, wird systemd-repart die
           Abbilder falls möglich online bauen und auf den offline-Bau zurückfallen, falls
           Loop-Geräte nicht verfügbar oder aufgrund fehlender Berechtigungen nicht im Zugriff
           sind.

           Hinzugefügt in Version 254.

       --copy-from= [ABBILD]
           Weist systemd-repart an, Partitionsdefinitionen aus der Partitionstabelle des
           angegebenen Abbilds zu generieren. Diese Option kann mehrfach angegeben werden, um
           Definitionen aus jeder der angegebenen Abbilder zu generieren. Die generierten
           Definitionen werden die Partitionen in die Zielpartitionstabelle kopieren. Die
           kopierten Partitionen werden die gleiche Größen, Metadaten und Inhalte haben, könnten
           aber eine andere Partitionsnummer haben und sich an verschiedenen Versätzen in der
           Zielpartitionstabelle befinden. Diese Definitionen können mit Partitionsdefinitionen
           kombiniert werden, die von normalen Partitionsdefinitionsdateien ausgelesen werden.
           Die generierten Definitionen haben gegenüber aus Partitionsdefinitionsdateien
           gelesenen Definitionen Vorrang.

           Hinzugefügt in Version 255.

       --copy-source=PFAD, -s PFAD
           Gibt ein Quellverzeichnis an, zu dem alle Quellpfade CopyFiles= als relativ betrachtet
           werden sollen. Dies ist ähnlich zu --root=, gilt aber ausschließlich für die
           Einstellung CopyFiles=. Falls --root= und --copy-source= zusammen verwandt werden,
           gilt erstere wie gewöhnlich, außer für CopyFiles=, wo letztere Vorrang hat.

           Hinzugefügt in Version 255.

       --make-ddi=TYP
           Akzeptiert entweder »sysext«, »confext« oder »portable«. Erstellt ein »Discoverable
           Disk Image« (DDI, Erkennbares Plattenabbild) für eine Systemerweiterung (Sysext, siehe
           systemd-sysext(8) zu Details), eine Konfigurationserweiterung (Confext) oder
           portierbare Dienste[1]. Das generierte Abbild wird aus einem signierten
           Verity-»erofs«-Dateisystem als Wurzelpartition bestehen. In diesem Betriebsmodus
           werden die in /usr/lib/repart.d/*.conf und verwandten Verzeichnissen befindlichen
           Partitionsdefinitionen nicht gelesen und --definitions= wird nicht unterstützt, da die
           geeigneten Definitionen für ausgewählte DDI-Klassen automatisch ausgewählt werden.

           Muss im Zusammenhang mit --copy-source= verwandt werden, um die Dateihierarchie
           festzulegen, mit der das DDI befüllt wird. Das angegebene Verzeichnis sollte ein
           Unterverzeichnis »etc/« enthalten, falls »confext« ausgewählt ist. Falls »sysext«
           ausgewählt ist, sollte es ein Verzeichnis »usr/« oder »opt/« oder beide enthalten.
           Falls »portable« verwandt wird, kann eine vollständige Betriebssystemhierarchie
           bereitgestellt wird.

           Diese Option impliziert --empty=create, --size=auto und --seed=random (letztere kann
           außer Kraft gesetzt werden).

           Der zur Signatur des DDI vewandte private Schlüssel und das Zertifikat muss mit den
           Schaltern --private-key= und --certificate= angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 255.

       -S, -C, -P
           Abkürzungen für --make-ddi=sysext, --make-ddi=confext bzw. --make-ddi=portable.

           Hinzugefügt in Version 255.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       --no-legend
           Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe und die Fußzeile mit Hinweisen.

       --json=MODUS
           Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder »short« (für die kürzest
           mögliche Ausgabe ohne unnötigen Leerraum oder Zeilenumbrüche), »pretty« (für eine
           schönere Version der gleichen Ausgabe, mit Einzügen und Zeilenumbrüchen) oder »off«
           (um die standardmäßig aktivierte JSON-Ausgabe auszuschalten).

EXIT-STATUS

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

BEISPIEL

       Beispiel 1. Erstellen eines Konfigurationserweiterungsabbilds

       The following creates a configuration extension DDI (confext) for an /etc/motd update.

           mkdir tree tree/etc tree/etc/extension-release.d
           echo "Hallo Welt" > tree/etc/motd
           cat > tree/etc/extension-release.d/extension-release.my-motd <<EOF
           ID=fedora
           VERSION_ID=38
           IMAGE_ID=my-motd
           IMAGE_VERSION=7
           EOF
           systemd-repart -C --private-key=privkey.pem --certificate=cert.crt -s tree/ /var/lib/confexts/my-motd.confext.raw
           systemd-confext refresh

       The DDI generated that way may be applied to the system with systemd-confext(1).

SIEHE AUCH

       systemd(1), repart.d(5), machine-id(5), systemd-cryptenroll(1), portablectl(1),
       systemd-sysext(8)

ANMERKUNGEN

        1. portabler Dienst
           https://systemd.io/PORTABLE_SERVICES

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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