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BEZEICHNUNG

       wipefs - eine Signatur von einem Gerät löschen

ÜBERSICHT

       wipefs [Optionen] Gerät...

       wipefs [--backup] -o Versatz Gerät...

       wipefs [--backup] -a Gerät...

BESCHREIBUNG

       wipefs kann die Signaturen von Dateisystemen, RAID oder Partitionstabellen (Magic Strings)
       vom angegebenen Gerät löschen, um diese für libblkid unsichtbar zu machen. wipefs löscht
       nicht das Dateisystem selbst oder irgendwelche andere Daten von dem Gerät.

       Werden keine Optionen verwandt, wird wipefs alle sichtbaren Dateisysteme und deren Versatz
       auf der Basis grundlegender Signaturen auflisten. Die Vorgabeausgabe kann sich ändern.
       Daher sollten Sie wann immer möglich vermeiden, die Vorgabeausgabe in Skripten zu
       verwenden. Definieren Sie in Umgebungen, in denen eine stabile Ausgabe benötigt wird,
       immer explizit die Spalten mittels --output Spaltenliste.

       wipefs ruft das BLKRRPART-Ioctl nach dem Löschen einer Partitionstabelle auf, um den
       Kernel über die Änderung zu informieren. Der Ioctl wird zuletzt aufgerufen und wenn alle
       angegebenen Signaturen von allen angegebenen Geräten bereits gelöscht sind. Mit dieser
       Funktion können sowohl Inhalte von Partitionen als auch Partitionstabellen auf
       Plattenlaufwerken gelöscht werden, zum Beispiel mit wipefs -a /dev/sdc1 /dev/sdc2
       /dev/sdc.

       Beachten Sie, dass einige Dateisysteme und einige Partitionstabellen (z.B. FAT, ZFS, GPT)
       mehr magische Zeichenketten auf dem Gerät speichern. Der Befehl wipefs listet (seit v2.31)
       alle Versätze auf, an denen magische Zeichenketten erkannt wurden.

       Mit der Option -a werden alle für libblkid(3) sichtbaren Magic Strings gelöscht. In diesem
       Fall durchsucht wipefs das Gerät erneut nach einer Änderung (Löschen), bis kein Magic
       String gefunden wird.

       Beachten Sie, dass wipefs keine verschachtelten Partitionstabellen auf Geräteteilen
       löscht. Die Option --force wird dazu benötigt.

OPTIONEN

       -a, --all
           löscht alle verfügbaren Signaturen. Die zu löschenden Signaturen können mit der Option
           -t eingegrenzt werden.

       -b, --backup
           erstellt eine Sicherung der Signatur in der Datei
           $HOME/wipefs-<Gerätename>-<Versatz>.bak. Weitere Details finden Sie im Abschnitt
           BEISPIELE.

       -f, --force
           erzwingt das Löschen selbst dann, wenn das Dateisystem eingehängt ist. Dies ist
           notwendig, um die Partitionstabellensignatur eines blockorientierten Gerätes löschen
           zu können.

       -J, --json
           verwendet das JSON-Ausgabeformat.

       --lock[=Modus]
           verwendet eine exklusive BSD-Sperre für das Gerät oder die Datei, auf dem/der es
           agiert. Das optionale Argument Modus kann yes, no (oder 1 und 0) oder nonblock sein.
           Falls das Argument Modus weggelassen wird, wird standardmäßig yes angenommen. Diese
           Option setzt die Umgebungsvariable $LOCK_BLOCK_DEVICE außer Kraft. Standardmäßig wird
           überhaupt keine Sperre gesetzt, dies wird aber empfohlen, um Kollisionen mit Udevd
           oder anderen Werkzeugen zu vermeiden.

       -i, --noheadings
           unterdrückt die Ausgabe einer Kopfzeile.

       -O, --output Liste
           gibt die anzuzeigenden Spalten an. Mit --help erhalten Sie eine Liste aller
           unterstützten Spalten.

       -n, --no-act
           sorgt dafür, dass alles erledigt wird, bis auf den endgültigen Aufruf von write(2).

       -o, --offset Versatz
           gibt den Ort der Signatur (in Bytes) an, die vom Gerät gelöscht werden soll. Die Zahl
           für Versatz kann ein Präfix »0x« enthalten, so dass die Zahl als Hexadezimalwert
           interpretiert iwrd. Es ist möglich, die Option -o mehrmals anzugeben.

           Dem Argument Größe kann eines der multiplikativen Suffixe KiB (=1024), MiB
           (=1024*1024) und so weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das »iB« ist
           optional, zum Beispiel ist »K« gleichbedeutend mit »KiB«) oder die Suffixe KB (=1000),
           MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB, ZB und YB folgen.

       -p, --parsable
           veranlasst die Ausgabe in einem auswertbaren anstatt menschenlesbaren Format. Alle
           potenziell unsicheren Zeichen einer Zeichenkette werden in den korrespondierenden
           Hexadezimalwert umgewandelt, indem das Präfix »\x« vorangestellt wird.

       -q, --quiet
           unterdrückt die Ausgabe vom Meldungen nach dem erfolgreichen Löschen der Signatur.

       -t, --types Liste
           grenzt die ausgegebenen oder zu löschenden Signaturen ein. Es können in einer durch
           Kommata getrennten Liste mehrere Typen angegeben werden. Der Liste oder den
           angegebenen Typen kann ein »no« vorangestellt werden, um die Typen anzugeben, für die
           keine Aktion ausgeführt werden soll. Weitere Details finden Sie in mount(8).

       -h, --help
           zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

       -V, --version
           zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       LIBBLKID_DEBUG=all
           aktiviert die Fehlersuch-Ausgabe von libblkid(3)

       LOCK_BLOCK_DEVICE=<Modus>
           verwendet eine exklusive BSD-Sperre. Der Modus ist »1« oder »0«. Siehe --lock für
           weitere Details.

BEISPIELE

       wipefs /dev/sda*
           gibt Informationen über sda und alle Partitionen auf sda aus.

       wipefs --all --backup /dev/sdb
           löscht alle Signaturen vom Gerät /dev/sdb und erstellt eine Sicherungsdatei
           ~/wipefs-sdb-<Versatz>.bak für jede Signatur.

       dd if=~/wipefs-sdb-0x00000438.bak of=/dev/sdb seek=$((0x00000438)) bs=1 conv=notrunc
           stellt die ext2-Signatur aus der Sicherungsdatei ~/wipefs-sdb-0x00000438.bak wieder
           her.

AUTOREN

       Karel Zak <kzak@redhat.com>

SIEHE AUCH

       blkid(8), findfs(8)

FEHLER MELDEN

       Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf
       https://github.com/util-linux/util-linux/issues.

VERFÜGBARKEIT

       Der Befehl wipefs ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv
       <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/> heruntergeladen werden kann.