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BEZEICHNUNG

       nano - »Nano's ANOther text editor«, inspiriert von Pico

ÜBERSICHT

       nano [Optionen] [[+Zeile[,Spalte]] Datei] …

       nano [Optionen] [Datei[:Zeile[:Spalte]]] …

       nano [Optionen] [[+[crCR]{/|?}Zeichenkette] Datei] …

HINWEIS

       Um anfängerfreundlich zu sein startet ^F eine Vorwärtssuche, ^B eine Rückwärtssuche, sucht
       M-F das nächste Auftreten vorwärts und sucht M-B  das  nächste  Auftreten  rückwärts  seit
       Version  8.0. Wenn Sie möchten, dass diese Tasturanschläge das machen, was sie vor Version
       8.0 taten, fügen Sie die folgenden Zeilen an das Ende Ihrer Datei nanorc ein:

           bind ^F forward main
           bind ^B back main
           bind M-F formatter main
           bind M-B linter main

BESCHREIBUNG

       nano ist ein kleiner und freundlicher Text-Editor. Er kopiert das Aussehen  und  Verhalten
       von  Pico,  ist  aber  freie  Software und implementiert verschiedene Funktionen, die Pico
       fehlen, wie beispielsweise:  Öffnen  mehrerer  Dateien,  zeilenweises  Rollen,  Rückgängig
       machen  und  Wiederholen, farbige Syntaxhervorhebung, Zeilennummern und fließenden Umbruch
       überlanger Zeilen.

       Wenn Sie in der Befehlszeile einen Dateinamen angeben, können  Sie  den  Cursor  in  einer
       bestimmten  Zeile  platzieren,  indem  Sie  die Zeilennummer mit einem Pluszeichen (+) dem
       Dateinamen voranstellen. Mit einem  Komma können Sie sogar die gewünschte Spalte  angeben.
       Negative Zahlen zählen vom Ende der Datei oder Zeile. Die Zeilen- und Spaltennummer können
       auch angegeben werden, indem sie mit Doppelpunkten hinter den Dateinamen  geklebt  werden.
       (Wenn  ein  Dateiname  einen  Doppelpunkt  gefolgt  von Ziffern enthält, maskieren Sie den
       Doppelpunkt, indem Sie ihm einen dreifachen Rückwärtsschrägstrich voranstellen.)

       Der  Cursor  kann  in  die  erste  oder  letzte  Zeile  des  Vorkommens  einer  bestimmten
       Zeichenkette  gesetzt  werden,  indem  Sie  diese  Zeichenkette  nach einem +/ oder +? dem
       Dateinamen voranstellen. Fügen Sie zusätzlich ein c und/oder r nach dem  Pluszeichen  ein,
       wird   für  die  Zeichenkette  Groß-/Kleinschreibung  berücksichtigt  beziehungsweise  die
       Zeichenkette als regulärer Ausdruck betrachtet. Diese Suchmodi können explizit deaktiviert
       werden,  indem  Sie  Groß-  statt  Kleinschreibung  verwenden:  C  und/oder  R.  Wenn  die
       Zeichenkette Leerzeichen enthält,  muss  sie  in  Anführungszeichen  gesetzt  werden.  Ein
       Beispiel, in dem eine Datei geöffnet und der Cursor beim ersten Vorkommen des Wortes »Foo«
       gesetzt werden soll:

           nano +c/Foo Datei

       Als  Spezialfall:  wird  beim  Aufruf  anstatt  eines  Dateinamens  ein  Minuszeichen  (-)
       angegeben, liest nano Daten aus der Standardeingabe.

BEARBEITUNG

       Eingabe  von  Text  und  Bewegen  innerhalb  einer  Datei  ist  einfach: durch Eingabe der
       Buchstaben und Verwenden der normalen Cursortasten. Befehle können Sie mit der  Strg-Taste
       (^)  und  den Alt- oder Metatasten (M-) eingeben. Die Eingabe ^K löscht die aktuelle Zeile
       und schreibt sie in die Zwischenablage.  Mehrere  aufeinander  folgende  Eingaben  von  ^K
       schreiben  die gelöschten Zeilen zusammen in die Zwischenablage. Jede Bewegung des Cursors
       oder Eingabe eines anderen Befehls führt  dazu,  dass  die  nächste  Eingabe  von  ^K  die
       Zwischenablage  überschreibt.  Ein  ^U fügt den aktuellen Inhalt der Zwischenablage an der
       aktuellen Cursorposition ein.

       Wenn ein etwas genauerer Textteil ausgeschnitten oder kopiert werden soll, können Sie  die
       Markierung  mit  ^6  beginnen, den Cursor zum gewünschten Ende bewegen (der markierte Text
       wird nun hervorgehoben) und dann mit  ^K  den  Text  ausschneiden  oder  mit  M-6  in  die
       Zwischenablage  kopieren.  Sie  können  den  markierten  Text  auch  mit ^O in einer Datei
       speichern oder mit ^T^T die Rechtschreibung prüfen lassen.

       In  einigen  Terminals  kann  Text  auch  mit  den  Pfeiltasten  bei  gedrückt  gehaltener
       Umschalttaste markiert werden. Wenn Sie außerdem die Strg- oder Alt-Taste gedrückt halten,
       wird  dies  beschleunigt.  Durch  jede  Bewegung  des  Cursors  ohne  Gedrückthalten   der
       Umschalttaste wird eine solche Auswahl abgebrochen.

       Ein   gültiger   Unicode-Codepunkt   kann   durch   Eingabe   von  M-V,  gefolgt  von  den
       Hexadezimalstellen des Codepunkts,  in  den  Puffer  eingefügt  werden  (beendet  mit  der
       <Leertaste>  oder  der  <Eingabetaste>,  falls  es  weniger  als  sechs Stellen sind). Ein
       wörtlicher  Steuercode  (außer  ^J)  kann  durch  Eingabe  von  M-V,   gefolgt   von   der
       entsprechenden Tastenfolge, eingefügt werden.

       Die  zwei  Zeilen am unteren Bildschirmrand zeigen einige wichtige Befehle; die eingebaute
       Hilfe   (^G)   listet    alle    verfügbaren    Befehle    auf.    Die    voreingestellten
       Tastaturschnellzugriffe können über eine Datei nanorc geändert werden, siehe nanorc(5).

OPTIONEN

       -A, --smarthome
              macht  die  Pos1-Taste  intelligenter.  Wenn die Pos1-Taste irgendwo gedrückt wird,
              außer am äußersten Anfang von Nicht-Leerraum  in  einer  Zeile,  dann  springt  der
              Cursor  zu  diesem  Anfang  (entweder  vorwärts  oder rückwärts). Befindet sich der
              Cursor bereits an dieser Position, springt er zum tatsächlichen Anfang der Zeile.

       -B, --backup
              sichert beim Speichern  einer  Datei  die  vorherige  Version  mit  dem  Namen  der
              aktuellen Datei, dem eine Tilde (~) angehängt wird.

       -C Verzeichnis, --backupdir=Verzeichnis
              erstellt  nicht  nur  eine  Sicherungsdatei und behält diese, sondern erstellt eine
              eindeutig nummerierte Datei jedes Mal, wenn eine Datei gespeichert  wird  –  sofern
              Sicherungen  aktiviert  sind  (-B).  Die  eindeutig  nummerierten Dateien werden im
              angegebenen Verzeichnis gespeichert.

       -D, --boldtext
              verwendet für die Benutzeroberfläche Fettdruck anstelle  von  inversem  Text.  Dies
              kann  durch  Setzen  der Optionen titlecolor, statuscolor, keycolor, functioncolor,
              numbercolor und/oder selectedcolor  in  Ihrer  Datei  nanorc  außer  Kraft  gesetzt
              werden. Siehe nanorc(5).

       -E, --tabstospaces
              wandelt  jeden eingegebenen Tabulator in Leerzeichen um, und zwar in die Anzahl der
              Leerzeichen, wie der  Tabulator  an  dieser  Position  einnehmen  würde.  (Hinweis:
              Eingefügte Tabulatoren werden nicht konvertiert.)

       -F, --multibuffer
              liest standardmäßig eine Datei in einen neuen Puffer ein.

       -G, --locking
              aktiviert beim Bearbeiten von Dateien die Dateisperrung im Vim-Stil.

       -H, --historylog
              speichert   die   letzten   100   Suchzeichenketten,   Ersetzungszeichenketten  und
              ausgeführten Befehle, so dass sie  in  späteren  Sitzungen  leicht  wiederverwendet
              werden können.

       -I, --ignorercfiles
              übergeht sowohl die systemweite nanorc als auch die nanorc des Benutzers.

       -J Zahl, --guidestripe=Zahl
              blendet  einen  Markierungsbalken  in der angegebenen Spalte ein, anhand dessen Sie
              die Breite des Texts besser beurteilen können. Die Farbe des Balkens kann  mit  der
              Anweisung set stripecolor in Ihrer Datei nanorc angepasst werden.

       -K, --rawsequences
              interpretiert  Escape-Sequenzen  direkt,  anstatt  sie  durch ncurses übersetzen zu
              lassen.  Falls  Sie  diese  Option   benötigen,   damit   einige   Tasten   korrekt
              funktionieren,    bedeutet    das,    dass   die   von   Terminfo   bereitgestellte
              Terminalbeschreibung dem tatsächlichen Verhalten Ihres Terminals nicht  vollständig
              entspricht.  Dies  kann  beispielsweise  passieren,  wenn Sie sich per SSH an einer
              BSD-Maschine anmelden. Wenn Sie diese Option verwenden, wird die  Mausunterstützung
              in nano deaktiviert.

       -L, --nonewlines
              fügt  nicht  automatisch  einen  Zeilenvorschub  an,  wenn ein Text nicht mit einem
              solchen endet. (Das kann  dazu  führen,  dass  Sie  POSIX-inkompatible  Textdateien
              speichern.)

       -M, --trimblanks
              entfernt  angehängten  Leerraum  beim  automatischen  harten  Umbruch  oder bei der
              Ausrichtung von Text vom Ende der Zeile.

       -N, --noconvert
              deaktiviert die automatische Umwandlung von Dateien aus dem DOS/Mac-Format.

       -O, --bookstyle
              fasst beim Ausrichten jede Zeile,  die  mit  Leerraum  beginnt,  als  Beginn  eines
              Absatzes auf (außer wenn automatisches Einrücken aktiviert ist).

       -P, --positionlog
              protokolliert  für  die  200  zuletzt  bearbeiteten Dateien die letzte Position des
              Cursors und setzt ihn beim erneuten Öffnen der Datei wieder an diese Stelle.

       -Q "regulärer_Ausdruck", --quotestr="regulärer_Ausdruck"
              legt den regulären Ausdruck für die Übereinstimmungsfindung für  Zitate  fest.  Der
              Vorgabewert  ist  »^([ \t]*([!#%:;>|}]|//))+«. (Beachten Sie, dass dabei \t für den
              echten Tabulator steht.) Dadurch wird es ermöglicht,  beim  Verfassen  von  E-Mails
              Blöcke  aus  zitiertem  Text neu auszurichten und Blöcke von Zeilenkommentaren beim
              Schreiben von Quellcode neu umzubrechen.

       -R, --restricted
              aktiviert den eingeschränkten Modus: Es wird nichts aus einer Datei gelesen oder in
              diese  geschrieben,  die  nicht  in der Befehlszeile übergeben wurde. Das bedeutet,
              dass   keine   Verlaufsdateien   gelesen    oder    geschrieben    werden,    keine
              Rechtschreibprüfung   erlaubt  wird,  nichts  an  eine  Datei  angehängt  oder  ihr
              vorangestellt oder die Datei unter  einem  anderen  Namen  gespeichert  wird,  wenn
              bereits  ein Name vergeben wurde; außerdem werden keine Sicherungsdateien erstellt.
              Sie können den eingeschränkten Modus auch aktivieren,  indem  Sie  nano  mit  einem
              Namen aufrufen, der mit »r« beginnt (zum Beispiel rnano).

       -S, --softwrap
              zeigt  Zeilen, die länger als die Bildschirmbreite sind, in mehreren Zeilen an (Sie
              können diesen fließenden Zeilenumbruch so einrichten,  dass  an  Leerzeichen  statt
              grob am Bildschirmrand umgebrochen wird, indem Sie auch --atblanks verwenden). (Die
              frühere kurze Option -$ ist nun als veraltet anzusehen.)

       -T Anzahl, --tabsize=Anzahl
              setzt die Größe (Breite) von Tabulatoren auf die  angegebene  Anzahl  Spalten.  Die
              Anzahl muss größer als 0 sein. Der Vorgabewert ist 8.

       -U, --quickblank
              blendet  die  Statuszeile  bereits  nach  einem  Tastendruck  anstelle  von 20 aus.
              Beachten Sie, dass die Option -c (--constantshow) dies außer Kraft setzt. Wenn  die
              Option --minibar oder --zero wirksam ist, blendet --quickblank eine Meldung bereits
              nach 0,8 Sekunden anstelle der vorgegebenen 1,5 Sekunden aus.

       -V, --version
              gibt die Versionsnummer aus und beendet das Programm.

       -W, --wordbounds
              erkennt Wortgrenzen anders,  indem  Interpunktionszeichen  als  Teil  eines  Wortes
              angesehen werden.

       -X "Zeichen", --wordchars="Zeichen"
              gibt  an,  welche anderen Zeichen (neben den normalen alphanumerischen Zeichen) als
              Teil eines Wortes betrachtet werden sollen. Wenn Sie diese Option  verwenden,  dann
              werden Sie wahrscheinlich die Option -W (--wordbounds) nicht benötigen.

       -Y Name, --syntax=Name
              gibt  den  Namen der zu verwendenden Syntaxhervorhebung an. Verwendet werden die in
              den nanorc-Dateien definierten Syntaxhervorhebungen.

       -Z, --zap
              bewirkt, dass durch Drücken einer unmodifizierten Rückschritt- oder Entf-Taste  der
              markierte  Bereich  gelöscht  wird  (anstelle  eines  einzelnen  Zeichens  und ohne
              Auswirkung auf die Zwischenablage).

       -a, --atblanks
              bricht bei aktiviertem fließendem Zeilenumbruch bei Leerräumen anstatt  immer  beim
              Erreichen des Bildschirmrandes um.

       -b, --breaklonglines
              bricht  die aktuelle Zeile automatisch hart um, wenn sie zu lang wird. Diese Option
              ist das Gegenstück zu -w (--nowrap) – die zuletzt angegebene Option ist wirksam.

       -c, --constantshow
              zeigt die Cursorposition permanent in der Statuszeile an. Beachten Sie,  dass  dies
              -U (--quickblank) außer Kraft setzt.

       -d, --rebinddelete
              interpretiert die Entf- und Rückschrittasten anders, so dass sowohl Rückschritt als
              auch Entf korrekt funktionieren. Sie sollten diese Option nur verwenden,  wenn  auf
              Ihrem  System entweder die Rückschrittaste als Entf-Taste wirkt oder die Entf-Taste
              als Rückschrittaste.

       -e, --emptyline
              verwendet die Leerzeile unter der Titelleiste nicht und lässt diese leer.

       -f Datei, --rcfile=Datei
              liest zum Setzen der Optionen für nano nur die angegebene Datei, anstatt sowohl die
              systemweite nanorc als auch die des Benutzers zu lesen.

       -g, --showcursor
              macht  den Cursor im Dateibrowser (indem er auf den hervorgehobenen Eintrag gesetzt
              wird) und im Hilfebetrachter sichtbar. Dies ist für Benutzer mit Braille-Zeile oder
              weniger schwerwiegenden Sehbehinderungen nützlich.

       -h, --help
              zeigt eine Zusammenfassung der verfügbaren Befehlszeilenoptionen an und beendet das
              Programm.

       -i, --autoindent
              rückt eine neue Zeile  automatisch  um  die  gleiche  Anzahl  Tabulatoren  und/oder
              Leerzeichen  wie  die vorhergehende Zeile ein (oder wie die nächste Zeile, wenn die
              vorhergehende Zeile der Anfang eines Absatzes ist).

       -j, --jumpyscrolling
              rollt den Inhalt des Puffers um einen halben Bildschirminhalt statt um eine Zeile.

       -k, --cutfromcursor
              bewirkt, dass der Befehl zum Ausschneiden von Text (normalerweise ^K) nur  von  der
              aktuellen  Cursorposition  bis  zum  Ende  der  Zeile  anstatt  die  gesamte  Zeile
              ausschneidet.

       -l, --linenumbers
              Zeigt Zeilennummern links vom Textbereich an. (Jede Zeile mit  einem  Anker  erhält
              außerdem eine Markierung im Randbereich.)

       -m, --mouse
              aktiviert  Mausunterstützung,  falls  dies  auf  Ihrem  System  verfügbar ist. Wenn
              aktiviert, können Sie den Cursor mittels Mausklicks platzieren, die Markierung (mit
              einem  Doppelklick)  setzen  und  Tastenkombinationen ausführen. Die Maus wird im X
              Window System funktionieren, und auch auf der Konsole, wenn gpm  läuft.  Text  kann
              weiterhin durch Ziehen markiert werden, während die Umschalttaste gedrückt gehalten
              wird.

       -n, --noread
              fasst jeden in  der  Befehlszeile  übergebenen  Namen  als  neue  Datei  auf.  Dies
              ermöglicht  nano,  in  benannte  Pipes  (Weiterleitungen) zu schreiben: Es wird mit
              einem leeren Puffer begonnen und in die Pipe geschrieben,  wenn  der  Benutzer  die
              »Datei«  speichert.  Auf  diese  Weise  kann  nano  als  Editor  in Kombination mit
              beispielsweise gpg  verwendet  werden,  ohne  dass  erst  sensible  Daten  auf  die
              Festplatte geschrieben werden müssen.

       -o Verzeichnis, --operatingdir=Verzeichnis
              legt  das  Verzeichnis  fest,  in  dem  gearbeitet  werden  soll. Dadurch wird nano
              veranlasst,  etwas  Ähnliches  wie  ein  »Chroot«  (temporäres   Wurzelverzeichnis)
              einzurichten.

       -p, --preserve
              erhält  die  Sequenzen  XON  und  XOFF  (^Q  und  ^S),  so  dass diese vom Terminal
              abgefangen werden. Beachten Sie, dass die Option -/ (--modernbindings)  dies  außer
              Kraft setzt.

       -q, --indicator
              zeigt  eine  Bildlaufleiste  am  rechten  Rand  des Editorfensters an. Es zeigt die
              Position des Sichtfeldes im  Puffer  an,  sowie  welcher  Anteil  des  Puffers  vom
              Sichtfeld abgedeckt ist.

       -r Anzahl, --fill=Anzahl
              legt  die  gewünschte  Breite  für  die  Ausrichtung  und  den automatischen harten
              Zeilenumbruch auf die angegebene  Anzahl  Spalten  fest.  Ist  die  Anzahl  0  oder
              kleiner,  wird  ein  harter  Zeilenumbruch an der Bildschirmbreite minus der Anzahl
              Spalten  ausgeführt,  wodurch  sich  der  Umbruchpunkt  an   der   Bildschirmbreite
              orientiert  und  sich  mit  verändert, wenn die Bildschirmbreite geändert wird. Der
              Vorgabewert ist -8.

       -s "Programm [Argument …]", --speller="Programm [Argument …]"
              gibt das für die Rechtschreibprüfung und -korrektur  zu  verwendende  Programm  an,
              welches statt der eingebauten Korrektur verwendet werden soll, die hunspell(1) oder
              spell(1) aufruft.

       -t, --saveonexit
              speichert einen geänderten Puffer stets ohne Nachfrage (beim Beenden mit ^X).

       -u, --unix
              speichert eine Datei standardmäßig im Unix-Format. Dies setzt das Standardverhalten
              von  nano außer Kraft, in dem eine Datei in dem Format gespeichert wird, in dem sie
              bereits vorliegt. Diese Option ist wirkungslos, wenn Sie auch --noconvert angeben.

       -v, --view
              zeigt lediglich die Datei an und  verhindert  die  Bearbeitung  (schreibgeschützter
              Modus).  In  diesem  Modus  ist  es dem Benutzer gestattet, auch andere Dateien zur
              Betrachtung zu öffnen, außer wenn ebenfalls --restricted angegeben ist.

       -w, --nowrap
              bricht die aktuelle Zeile nicht automatisch hart um, wenn sie zu  lang  wird.  Dies
              ist  die  Vorgabe.  Diese  Option ist das Gegenstück zu -b (--breaklonglines) – die
              zuletzt angegebene Option ist wirksam.

       -x, --nohelp
              zeigt die zwei Hilfezeilen am unteren Rand des Bildschirms nicht an.

       -y, --afterends
              bewirkt, dass »Strg+Pfeiltaste rechts«  und  »Strg+Entf«  am  Wortende  anstatt  am
              Wortanfang stoppt.

       -!, --magic
              Wenn  weder  der  Name  noch  die erste Zeile der Datei einen Hinweis liefert, wird
              versucht, die anwendbare Syntax mittels Libmagic zu bestimmen.

       -%, --stateflags
              verwendet  die  obere  rechte   Ecke   des   Bildschirms   zum   Anzeigen   einiger
              Statusindikatoren,  wenn Folgendes aktiv ist: I bei automatischer Einrückung, M bei
              Markierungen, L bei hartem Umbruch überlanger Zeilen, R bei der Aufzeichnung  eines
              Makros und S bei fließendem Zeilenumbruch. Wenn der Puffer geändert wurde, wird ein
              Stern (*) nach dem Dateinamen in der Mitte der Titelleiste angezeigt.

       -_, --minibar
              unterdrückt  die  Anzeige  der  Titelleiste  und  zeigt  stattdessen   am   unteren
              Bildschirmrand im Bereich der Statuszeile Informationen zum aktuellen Puffer an. In
              dieser »Mini bar« (Mini-Statuszeile) wird links der  Dateiname  angezeigt,  gefolgt
              von  einem  Raute-Zeichen,  falls  der Puffer geändert wurde. Rechts wird Folgendes
              angezeigt: die aktuelle Zeilen- und Spaltennummer, der Code des Zeichens unter  dem
              Cursor  (im  Unicode-Format:  U+xxxx),  die  gleichen Indikatoren, wie sie auch mit
              --stateflags angezeigt werden, sowie ein Prozentsatz, wie weit sich der  Cursor  in
              der  Datei befindet (zeilenbezogen). Beim Laden oder Speichern einer Datei und auch
              beim Wechsel zwischen Puffern wird nach dem Dateinamen die  Anzahl  der  Zeilen  im
              Puffer angezeigt. Diese Zahl wird nach dem nächsten Tastendruck gelöscht oder durch
              einen  [i/n]-Zähler  ersetzt,  falls  mehrere  Puffer  geöffnet  sind.  Die   Zeile
              einschließlich  Spaltennummer sowie der Zeichencode werden nur dann angezeigt, wenn
              --constantshow verwendet wird. Mit M-C können Sie die Anzeige ein- oder ausblenden.
              Die Statusindikatoren werden nur angezeigt, wenn --stateflags verwendet wird.

       -0, --zero
              verbirgt  alle  Elemente  der  Benutzerschnittstelle  (Titelleiste, Statuszeile und
              Hilfezeilen)  und  verwendet  alle  Zeilen  des  Terminals  für  die  Anzeige   des
              Pufferinhalts.  Die  Statuszeile  erscheint  nur  dann,  wenn eine wichtige Meldung
              anzuzeigen  ist  und  wird  nach  1,5  Sekunden  oder  beim  nächsten   Tastendruck
              ausgeblendet.  Mit M-Z kann die Anzeige der Titelleiste und Statuszeile und mit M-X
              die Anzeige der Hilfezeilen ein- oder ausgeschaltet werden.

       -/, --modernbindings
              verwendet  Tastenbindungen  ähnlich  denen,  die  die  meisten  modernen  Programme
              verwenden:  ^X  schneidet  aus,  ^C  kopiert,  ^V  fügt ein, ^Z mach rückgängig, ^Y
              wiederholt, ^F sucht vorwärts, ^G sucht nächsten,  ^S  speichert,  ^O  öffnet  eine
              Datei  ,  ^Q  beendet  und  (wenn  es  das  Terminal  erlaubt)  ^H zeigt die Hilfe.
              Desweiteren  setzt  ^A  die  Markierung,  führt  ^R  Ersetzungen  durch,  sucht  ^D
              vorhergehendes,  zeigt  ^P  die Position, springt ^T zu einer Zeile, schreibt ^W in
              eine Datei raus und führt ^E einen Befehl aus. Beachten Sie, dass dies  die  Option
              -p (--preserve) außer Kraft setzt.

UMSCHALTUNGEN

       Unter  den  oben genannten Optionen können einige auch ein- und ausgeschaltet werden, wenn
       nano läuft. Beispielsweise  schaltet  M-L  den  harten  Umbruch  langer  Zeilen,  M-S  den
       fließenden  Umbruch,  M-N  die Anzeige der Zeilennummern, M-M die Verwendung der Maus, M-I
       die automatische Einrückung und M-X die Anzeige der Hilfezeilen ein oder aus. Am Ende  des
       mit ^G angezeigten Hilfetexts finden Sie eine vollständige Liste.

       Der  Umschalter M-X ist speziell: Er funktioniert in allen Menüs, außer im Hilfebetrachter
       und im Linter. Alle anderen Umschalter funktionieren nur im Hauptmenü.

DATEIEN

       Wenn --rcfile angegeben ist, liest nano nur die angegebene Datei zum Setzen der  Optionen,
       Syntaxhervorhebung    und    Tastenbindungen.   Ohne   diese   Option   wird   nano   zwei
       Konfigurationsdateien lesen: zuerst die nanorc des Systems  (falls  diese  existiert)  und
       danach  die  nanorc  des  Benutzers  (falls  diese  existiert),  entweder  ~/.nanorc  oder
       $XDG_CONFIG_HOME/nano/nanorc  oder  ~/.config/nano/nanorc,  je  nachdem,   welche   zuerst
       gefunden  wird. Siehe nanorc(5) für weitere Informationen zu den möglichen Inhalten dieser
       Dateien.

       Siehe /usr/share/nano/ und /usr/share/nano/extra/ für  die  verfügbaren  Definitionen  der
       farblichen Syntaxhervorhebungen.

ANMERKUNGEN

       Die  Option  -z  (--suspendable)  wurde  entfernt.  Das  Schieben  in  den Hintergrund ist
       standardmäßig aktiviert und ist über ^T^Z  erreichbar.  Falls  Sie  zum  Schieben  in  den
       Hintergrund  ein  einfaches  ^Z bevorzugen, fügen Sie bind ^Z suspend main zu Ihrer Nanorc
       hinzu.

       Wenn Sie markierten Text von nano in die  Zwischenablage  des  Systems  kopieren  möchten,
       schauen Sie sich eines der Beispiele in der Handbuchseite nanorc(5) an.

       Falls  kein  alternativer Befehl zur Rechtschreibprüfung in der Befehlszeile oder in einer
       der nanorc-Dateien angegeben ist, sucht nano in der Umgebungsvariable SPELL danach.

       In einigen Fällen versucht nano, den Puffer  in  einer  Notfalldatei  zu  speichern.  Dies
       geschieht hauptsächlich dann, wenn nano ein SIGHUP oder SIGTERM empfängt oder der Speicher
       ausgeschöpft ist. Der Puffer wird in eine Datei namens nano.save  geschrieben,  falls  für
       den  Puffer  noch  kein  Name  vergeben  wurde,  oder  die Endung .save wird zum aktuellen
       Dateinamen hinzugefügt. Falls eine Notfalldatei gleichen Namens im  aktuellen  Verzeichnis
       bereits  existiert,  wird  außer  der  Endung  .save  eine  Zahl hinzugefügt (zum Beispiel
       .save.1, damit sie eindeutig unterscheidbar wird. Im Mehrpuffer-Modus schreibt  nano  alle
       offenen Puffer in deren jeweilige Notfalldateien.

       Falls  Sie  Fragen zur Verwendung zur nano in bestimmten Situationen haben, können Sie auf
       Englisch in help-nano@gnu.org fragen.

FEHLER

       Die  Aufzeichnung  und  Wiedergabe  von   Tastaturmakros   funktioniert   nur   in   einem
       Terminalemulator  fehlerfrei,  jedoch  nicht  in  einer  Linux-Konsole  (VT),  da Letztere
       standardmäßig nicht zwischen modifizierten und unmodifizierten  Pfeiltasten  unterscheiden
       kann.

       Bitte melden Sie alle andere Fehler, die sie entdecken, auf:
       https://savannah.gnu.org/bugs/?group=nano.

       Wenn  nano  abstürzt, speichert es alle geänderten Puffer sicherheitshalber in Dateien mit
       der Endung .save. Falls es Ihnen gelingt, den  Absturz  zu  reproduzieren  und  Sie  einen
       Backtrace haben wollen, dann definieren Sie die Umgebungsvariable NANO_NOCATCH.

HOMEPAGE

       https://nano-editor.org/

SIEHE AUCH

       nanorc(5)

       /usr/share/doc/nano/ (oder äquivalent auf Ihrem System)

ÜBERSETZUNG

       Die    deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario   Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License
       Version  3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.