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BEZEICHNUNG

       resolvectl, resolvconf - Domain-Namen, IPv4- und IPv6-Adressen, DNS-Ressourcen-Datensätze
       und -Dienste auflösen; den DNS-Resolver überprüfen und neu konfigurieren

ÜBERSICHT

       resolvectl [OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]

BESCHREIBUNG

       resolvectl kann zum Auflösen von Domain-Namen, IPv4- und IPv6- Adressen,
       DNS-Ressourcendatensätzen und Diensten mit dem systemd-resolved.service(8)-Auflöser-Dienst
       verwandt werden. Standardmäßig wird die angegebene Liste der Parameter als Rechnernamen
       aufgelöst und ihre IPv4- und IPv6-Adressen aufgelöst. Falls die angegebenen Parameter als
       IPv4- oder IPv6-Adressen formatiert sind, erfolgt die umgekehrte Aktion und der
       Rechnername für die angegebene Adresse wird abgefragt.

       Die Ausgabe des Programms enthält Informationen über das für das Abfragen verwandte
       Protokoll und auf welcher Netzschnittstelle die Daten ermittelt wurden. Sie enthält auch
       Informationen, ob die Informationen authentifiziert ermittelt werden konnten. Alle Daten
       mit erfolgreicher lokaler DNSSEC-Überprüfung werden als authentifiziert betrachtet.
       Desweiteren werden alle Daten aus lokalen, vertrauenswürdigen Quellen auch als
       authentifiziert gemeldet, einschließlich der Auflösung des lokalen Rechnernamens, des
       Rechnernamens »localhost« oder aller Daten von /etc/hosts.

BEFEHLE

       query RECHNERNAME|ADRESSE…
           Löst Domain-Namen sowie IPv4- und IPv6-Adressen auf. Wird dies zusammen mit --type=
           oder --class= (siehe unten) verwandt, werden systemnahe DNS-Ressource-Datensätze
           aufgelöst.

           Wenn ein freistehender Domain-Name angegeben ist, wird nach ihm entsprechend der
           konfigurierten Such-Domains gesucht — außer --search=no oder --type=/--class= ist
           angegeben, da beide diese Logik ausschalten.

           Falls ein internationaler Domain-Namen angegeben ist, wird er automatisch gemäß der
           IDNA-Regeln übersetzt, wenn er mittels klassischem DNS aufgelöst wird aber nicht beim
           Nachschlagen mittels MulticastDNS oder LLMNR. Falls --type=/--class= verwandt wird,
           dann wird IDNA-Übersetzung ausgeschaltet und die Domain-Namen werden so wie angegeben
           verarbeitet.

           Falls mit --json= kombiniert (wird nur in Kombination mit --type= unterstützt), werden
           die Resourcen-Datensatzdaten in einem JSON-Objekt ausgegeben.

           Hinzugefügt in Version 239.

       service [[NAME] TYP] DOMAIN
           Löst RFC 6763 DNS-SD[1]- und RFC 2782 SRV[2]-Dienste auf, abhängig von der angegebenen
           Liste von Parametern. Falls drei Parameter übergeben werden, wird der erste als
           DNS-SD-Dienstename, der zweite als SRV-Dienstetyp und der dritte als die zu
           durchsuchende Domain angenommen. In diesem Fall wird ein komplettes DNS-SD-artiges
           SRV- und TXT-Abfragen ausgeführt. Falls nur zwei Parameter angegeben sind, wird der
           erste als SRV-Dienstetyp und der zweite als die in der zu suchenden Domain angenommen.
           In diesem Fall wird kein TXT-Ressourcendatensatz angefordert. Falls schließlich nur
           ein Parameter angegeben ist, wird er als Domain-Name, dem bereits ein SRV-Typ
           vorangestellt wurde, angenommen und eine SRV-Abfrage durchgeführt (kein TXT).

           Hinzugefügt in Version 239.

       openpgp E-MAIL@DOMAIN…
           Fragt PGP-Schlüssel ab, die als OPENPGPKEY-Ressourcendatensätze gespeichert sind,
           siehe RFC 7929[3]. Angegebene E-Mail-Adressenwerden zu dem entsprechenden
           DNS-Domain-Namen aufgelöst und alle OPENPGPKEY-Schlüssel werden ausgegeben.

           Hinzugefügt in Version 239.

       tlsa [FAMILIE] DOMAIN[:PORT]…
           Fragt öffentliche TSL-Schlüssel ab, die als TLSA-Ressourcedatensätze gespeichert sind,
           siehe RFC 6698[4]. Eine Anfrage wird für jeden der angegebenen Namen (mit
           vorangestelltem Port und vorangestellter Familie, d.h. »_Port._Familie.Domain«)
           durchgeführt. Die Portnummer kann nach einem Doppelpunkt (»:«) angegeben werden,
           andernfalls wird standardmäßig 443 verwandt. Die Familie kann als erstes Argument
           verwandt werden, andernfalls wird tcp verwandt.

           Hinzugefügt in Version 239.

       status [LINK…]
           Zeigt die derzeit effektiven globalen und linkbezogenen DNS-Einstellungen. Wenn kein
           Befehl angegeben ist, ist dies die implizite Vorgabe.

           Hinzugefügt in Version 239.

       statistics
           Zeigt die allgemeinen Statistiken des Auflösers an, einschließlich Informationen, ob
           DNSSEC aktiviert und verfügbar ist und Auflösungs- und Überprüfungsstatistiken.

           Hinzugefügt in Version 239.

       reset-statistics
           Setzt die in statistics gezeigten Statistikzähler auf Null zurück. Diese Aktion
           benötigt root-Rechte.

           Hinzugefügt in Version 239.

       flush-caches
           Leert alle Zwischenspeicher der DNS-Ressourcendatensätze, die der Dienst lokal
           verwaltet. Dies ist größtenteils äquivalent zum Senden von SIGUSR2 an den Dienst
           systemd-resolved.

           Hinzugefügt in Version 239.

       reset-server-features
           Leert alle Funktionalitätsstufeninformationen, die der Resolver über bestimmte Server
           gelernt hat und stellt sicher, dass die Serverüberprüfungslogik bei der nächsten
           Abfrageanfrage von Anfang an gestartet wird. Dies ist größtenteils äquivalent zum
           Senden von SIGRTMIN+1 an den Dienst systemd-resolved.

           Hinzugefügt in Version 239.

       dns [LINK [SERVER…]], Domain [LINK [DOMAIN…]], default-route [LINK [LOGISCH…]], llmnr
       [LINK [MODUS]], mdns [LINK [MODUS]], dnssec [LINK [MODUS]], dnsovertls [LINK [MODUS]], nta
       [LINK [DOMAIN…]]
           Ermittelt/Setzt schnittstellenbasierte DNS-Konfiguration. Diese Befehle können zur
           Konfiguration verschiedener DNS-Einstellungen für Netzwerkschnittstellen verwandt
           werden. Diese Befehle können zum Informieren von systemd-resolved oder
           systemd-networkd über schnittstellenbezogene DNS-Konfiguration, die mittels externer
           Mittel bestimmt werden, verwandt werden. Der Befehl dns erwartet IPv4- oder
           IPv6-Adressangaben für zu verwendende DNS-Server. Jede Adresse kann optional eine
           durch »:« abgetrennte Port-Nummer, einen mit »%« abgetrennten
           Netzwerkschnittstellennamen oder -Index und eine durch »#« abgetrennte
           Server-Namensanzeige (SNI) akzeptieren. Wenn eine IPv6-Adresse mit einer Port-Nummer
           angegeben wird, dann muss die Adresse in eckige Klammern eingeschlossen werden. Das
           bedeutet, dass »111.222.333.444:9953%sname#example.com« für IPv4 und
           »[1111:2222::3333]:9953%sname#example.com« für IPv6 akzeptierbare vollständige Formate
           sind. Der Befehl domain= erwartet gültige DNS-Domains, möglicherweise mit
           vorangestelltem »~« und konfiguriert eine schnittstellenbezogene Such- und
           nur-Routing-Domain. Der Befehl default-route erwartet einen logischen Parameter und
           konfiguriert, ob der Link als Standardroute für DNS-Abfragen verwandt werden darf,
           d.h. ob er für Abfragen für Domains geeignet ist, für die kein anderer Link explizit
           konfiguriert wurde. Die Befehle llmnr, mdns, dnssec und dnsovertls können zur
           Konfiguration der schnittstellenbezogenen LLMNR-, MulticastDNS-, DNSSEC- und
           DNSOverTLS-Einstellungen verwandt werden. Schließlich kann der Befehl nta verwandt
           werden, um zusätzliche linkbezogene DNSSEC-NTA-Domains zu konfigurieren.

           Die Befehle dns, domain und nta können eine einzelne leere Zeichenkette als Argument
           akzeptieren, um ihre jeweiligen Wertelisten zurückzusetzen.

           Für Details über diese Einstellungen, ihrer möglichen Werte und ihrer Wirkungen, lesen
           Sie in systemd.network(5) für die korrespondierenden Einstellungen.

           Hinzugefügt in Version 239.

       revert LINK
           Setzt die schnittstellenbezogene DNS-Konfiguration zurück. Falls die DNS-Konfiguration
           zurückgesetzt wird, werden alle schnittstellenbezogenen DNS-Einstellungen auf ihre
           Vorgaben zurückgesetzt, damit werden alle Effekte von dns, domain, default-route,
           llmnr, mdns, dnssec, dnsovertls, nta rückgängig gemacht. Beachten Sie, dass sämtliche
           Konfiguration automatisch verloren geht, wenn eine Netzwerkschnittstelle verschwindet,
           ein explizites Zurücksetzen ist in diesem Fall nicht notwendig.

           Hinzugefügt in Version 239.

       monitor
           Zeigt einen fortlaufenden Datenstrom lokaler Client-Auflösungsanfragen und ihren
           Antworten. Immer wenn eine lokale Abfrage abgeschlossen wurde, wird der
           DNS-Ressourcen-Nachschlageschlüssel und die Ressourcendatensätze angezeigt. Beachten
           Sie, dass dies nur lokal ausgeführte Abfragen anzeigt und nicht sofort in Zusammenhang
           mit DNS-Anfragen steht, die bei konfigurierten DNS-Servern oder den LLMNR- oder
           MulticastDNS-Zonen eingereicht wurden, da Anfragen aus dem lokalen Zwischenspeicher
           beantwortet oder zu mehreren DNS-Transaktionen führen können (beispielsweise um
           DNSSEC-Informationen zu überprüfen). Falls CNAME/CNAME-Umleitungsketten gefolgt wird,
           wird eine separate Anfrage für jedes Element der Kette angezeigt. Verwenden Sie
           --json= zur Aktivierung der JSON-Ausgabe.

           Hinzugefügt in Version 252.

       show-cache
           Zeigt pro Geltungsbereich den aktuellen Zwischenspeicherinhalt. Mit --json= wird die
           JSON-Ausgabe aktiviert.

           Hinzugefügt in Version 254.

       show-server-state
           Zeigt detaillierte Serverzustandsinformationen pro DNS-Server. Mit --json= wird die
           JSON-Ausgabe aktiviert.

           Hinzugefügt in Version 255.

       log-level [STUFE]
           Zeigt die aktuelle Protokollierstufe des Verwalters an, falls kein Argument angegeben
           ist. Falls das optionale Argument STUFE bereitgestellt wird, dann ändert der Befehl
           die aktuelle Protokollierstufe des Verwalters auf STUFE (akzeptiert die gleichen Werte
           wie für das in systemd(1) beschriebene --log-level=).

           Hinzugefügt in Version 244.

OPTIONEN

       -4, -6
           Standardmäßig werden sowohl die IPv4- als auch die IPv6-Adresse beim Auflösen eines
           Rechnernamens erlangt. Durch Angabe von -4 werden nur IPv4-Adressen angefragt, durch
           -6 nur IPv6-Adressen.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -i SCHNITTSTELLE, --interface=SCHNITTSTELLE
           Gibt die Netzschnittstelle an, auf der die Anfrage ausgeführt wird. Dies kann entweder
           als numerischer Schnittstellenindex oder als Netzwerkschnittstellenzeichenkette (z.B.
           »en0«) erfolgen. Beachten Sie, dass diese Option unwirksam ist, falls eine systemweite
           DNS-Konfiguration (wie in /etc/resolv.conf oder /etc/systemd/resolved.conf
           konfiguriert) anstelle von einer linkbasierten Konfiguration verwandt wird.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -p PROTOKOLL, --protocol=PROTOKOLL
           Gibt das Netzwerkprotokoll für die Abfrage an. Kann einer aus »dns« (d.h. klassisches
           unicast DNS), »llmnr« (Link-lokale multicast Namensauflösung[5]), »llmnr-ipv4«,
           »llmnr-ipv6« (LLMNR über die angezeigten darunterliegenden IP-Protokolle), »mdns«
           (Multicast DNS[6]), »mdns-ipv4«, »mdns-ipv6« (MDNS über die angezeigten unterliegenden
           IP-Protokolle) sein. Standardmäßig erfolgt das Abfragen über alle für das Abfragen
           geeigneten Protokolle. Falls dies verwandt wird, schränkt es die zu verwendenden
           Protokolle ein. Verwenden Sie diese Option mehrfach, um die Auflösung über mehrere
           Protokolle gleichzeitig zu ermöglichen. Die Einstellung »llmnr« ist identisch zur
           Angabe dieses Schalters einmal mit »llmnr-ipv4« und einmal mit »llmnr-ipv6«. Beachten
           Sie, dass diese Option den Dienst nicht dazu zwingt, die Aktion mit dem angegebenen
           Protokoll aufzulösen, da dies eine geeignete Netzwerkschnittstelle und -konfiguration
           benötigen könnte. Der besondere Wert »help« kann zum Auflisten aller bekannten Werte
           verwandt werden.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -t TYP, --type=TYP, -c KLASSE, --class=KLASSE
           Wenn dies zusammen mit dem Befehl query verwandt wird, gibt dies den nachzuschlagenden
           DNS-Ressourcendatensatztyp (z.B. A, AAAA, MX, …) und -klasse (z.B. IN, ANY …) an.
           Falls diese Option verwandt wird, wird ein DNS-Ressourcendatensatz mit passender
           Klasse und Typ angefragt. Falls nur ein Typ angegeben ist, ist die Klasse
           standardmäßig IN. Der besondere Wert »help« kann zum Auflisten aller bekannten Werte
           verwandt werden.

           Ohne diese Optionen stellt resolvectl query eine abstrakte Domain-Namen-an-Adressen-
           und Adressen-an-Domain-Namen-Auflösung bereit. Mit diesen Optionen stellt es eine
           systemnahe DNS-Ressourcen-Datensatz-Auflösung bereit. Die Such-Domain-Logik wird
           automatisch ausgeschaltet, wenn diese Optionen verwandt werden, d.h. die angegebenen
           Domain-Namen müssen vollständig qualifizierte Domain-Namen sein. Desweiteren ist auch
           die IDNA-interne Domain-Namen-Übersetzung ausgeschaltet, d.h. internationale
           Domain-Namen sollten in der Notation »xn--…« angegeben werden, außer Nachschlagen in
           MulticastDNS/LLMNR ist gewünscht, dann sollten UTF-8-Zeichen verwandt werden.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --service-address=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), werden die in
           SRV-Ressourcendatensätzen enthaltenen Rechnernamen auch mit aufgelöst, wenn eine
           Diensteauflösung mit --service erfolgt.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --service-txt=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), wird auch der
           TXT-Dienstemetadatendatensatz aufgelöst, wenn eine DNS-SD-Diensteauflösung mit
           --service erfolgt.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --cname=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), wird DNS-CNAME- oder
           DNAME-Umleitungen gefolgt. Andernfalls wird ein Fehler zurückgeliefert, falls ein
           CNAME- oder DNAME-Datensatz bei der Auflösung angetroffen wird.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --validate=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr
           (die Vorgabe) wird DNSSEC-Validierung wie üblich angewandt — unter der Bedingung, dass
           sie für das Netzwerk und systemd-resolved.service als ganzes aktiviert ist. Falls
           falsch, wird DNSSEC-Validierung für die angegebene Anfrage deaktiviert, unabhängig
           davon, ob sie für das Netzwerk oder in dem Dienst aktiviert ist. Beachten Sie, dass
           das Einstellen dieser Option auf wahr keine DNSSEC-Validierung auf Systemen/Netzwerken
           erzwingt, auf denen DNSSEC ausgeschaltet ist. Diese Option ist nur zum Einschalten
           solcher Validierung geeignet, wo sie andernfalls aktiviert ist, nicht zur Aktivierung
           der Validierung, wo sie andernfalls deaktiviert ist.

           Hinzugefügt in Version 248.

       --synthesize=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr
           (die Vorgabe), werden ausgewählte Domains auf dem lokalen System aufgelöst, unter
           anderem »localhost«, »_gateway«, »_outbound«, »_localdnsstub« und »_localdnsproxy«
           oder Einträge aus /etc/hosts. Falls falsch, werden diese Domains nicht lokal aufgelöst
           und schlagen entweder fehl (im Falle von »localhost«, »_gateway« oder »_outbound« und
           ähnlichen) oder werden über reguläre DNS/mDNS/LLMNR-Abfragen an das Netzwerk geleitet
           (im Falle von /etc/hosts-Einträgen).

           Hinzugefügt in Version 248.

       --cache=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr
           (die Vorgabe), verwenden Abfragen den lokalen
           DNS-Ressourcendatensatz-Zwischenspeicher. Falls falsch, werden Abfragen stattdessen in
           das Netzwerk weitergeleitet, unabhängig davon, ob sie bereits im lokalen
           Zwischenspeicher verfügbar sind.

           Hinzugefügt in Version 248.

       --zone=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr
           (die Vorgabe), werden Abfragen aus lokal registrierten LLMNR- oder
           mDNS-Ressourcendatensätzen, falls definiert, beantwortet. Falls falsch, werden lokal
           registrierte LLMNR-/mDNS-Datensätze nicht für Abfragebitten berücksichtigt.

           Hinzugefügt in Version 248.

       --trust-anchor=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr
           (die Vorgabe), werden Abfragen für DS und DNSKEY aus den lokalen
           DNSSEC-Vertrauensankern beantwortet, falls möglich. Falls falsch, wird der lokale
           Vertrauensspeicher für Abfragebitten nicht berücksichtigt.

           Hinzugefügt in Version 248.

       --network=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr
           (die Vorgabe), werden Abfragen mittels DNS-, LLMNR- oder mDNS-Netzwerkanfragen
           beantwortet, falls sie nicht lokal synthetisiert werden können, oder aus dem lokalen
           Zwischenspeicher, der Zone oder Vertrauensankern beantwortet (siehe oben). Falls
           falsch, wird die Anfrage nicht aus dem Netz beantwortet und wird daher fehlschlagen,
           falls keine der angegebenen Quellen sie beantworten kann.

           Hinzugefügt in Version 248.

       --search=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), wird jeder
           angegebene freistehende Rechnername in den in der Such-Domain-Liste konfigurierten
           Domains gesucht, falls die Liste nicht leer ist. Andernfalls ist die Such-Domain-Logik
           deaktiviert. Beachten Sie, dass diese Option wirkungslos ist, falls --type= verwandt
           wird (siehe oben); in diesem Fall ist die Such-Domain-Logik bedingungslos
           ausgeschaltet.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --raw[=payload|packet]
           Gibt die Antwort als binäre Daten aus. Falls es kein Argument gibt oder falls das
           Argument »payload« lautet, werden die Nutzdaten des Pakets exportiert. Falls das
           Argument »packet« ist, wird das gesamte Paket im Leitungsformat ausgegeben, die Länge
           wird als 64-Bit-Zahl im Little-Endian-Format vorangestellt. Dieses Format erlaubt es,
           mehrere Pakete auszugeben und eindeutig auszuwerten.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --legend=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), werden die
           Spaltenköpfe und Metainformationen über die Abfrageantwort gezeigt. Andernfalls wird
           diese Ausgabe unterdrückt.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --stale-data=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr
           (die Vorgabe), werden Abfragen mit veralteten Daten (abgelaufenen
           Ressourcendatensätzen) beantwortet, falls möglich. Falls falsch, werden die veralteten
           Daten für Abfragebitten nicht berücksichtigt.

           Hinzugefügt in Version 254.

       --relax-single-label=LOGISCH
           Akzeptiert einen logischen Parameter; wird in Verbindung mit query verwandt. Falls
           wahr, werden Regeln in Hinblick auf die Weiterleitung bei freistehenden Namen
           gelockert. Standardmäßig falsch. Standardmäßig wird beim Nachschlagen von
           freistehenden Namen angenommen, dass sie sich auf lokale Rechner beziehen, die mit
           lokaler Auflösung wie LLMNR oder mittels Such-Domain-Qualifizierung auflösen lassen
           und nicht unverändert an übergeordnete Dienste weitergegeben werden Falls diese Option
           aktiviert ist, werden diese Regeln deaktiviert und die Abfragen werden trotzdem an
           übergeordnete Dienste weitergeleitet. Siehe auch die Option ResolveUnicastSingleLabel=
           in resolved.conf(5), die eine systemweite Option bereitstellt, die dieses Verhalten
           steuert.

           Hinzugefügt in Version 256.

       --json=MODUS
           Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder »short« (für die kürzest
           mögliche Ausgabe ohne unnötigen Leerraum oder Zeilenumbrüche), »pretty« (für eine
           schönere Version der gleichen Ausgabe, mit Einzügen und Zeilenumbrüchen) oder »off«
           (um die standardmäßig aktivierte JSON-Ausgabe auszuschalten).

       -j
           Äquivalent zu --json=pretty bei der Ausführung in einem Terminal, ansonsten
           --json=short.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

KOMPATIBILITÄT MIT RESOLVCONF(8)

       resolvectl ist ein Programm mit mehreren Aufrufen. Wird es als »resolvconf« ausgeführt
       (normalerweise mittels eines symbolischen Links dieses Namens auf das Programm
       resolvectl), wird es im begrenzten resolvconf(8)-Kompatibilitätsmodus ausgeführt. Es
       akzeptiert größtenteils die gleichen Argumente und schiebt alle Daten in
       systemd-resolved.service(8), ähnlich wie die Befehle dns und domain agieren. Beachten Sie,
       dass systemd-resolved.service das einzige unterstützte Backend ist, was sich von anderen
       Implementierungen dieses Befehls unterscheidet.

       /etc/resolv.conf wird nur mit durch diesen Befehl hinzugefügten Servern aktualisiert, wenn
       /etc/resolv.conf ein Symlink auf /run/systemd/resolve/resolv.conf und keine statische
       Datei ist. Siehe die Diskussion über die Handhabung von /etc/resolv.conf in
       systemd-resolved.service(8).

       Nicht alle von anderen Implementierungen unterstützte Aktionen werden nativ unterstützt.
       Insbesondere:

       -a
           Registriert schnittstellenbezogene DNS-Konfigurationsdaten mit systemd-resolved.
           Erwartet einen Netzwerkschnittstellennamen als einziges Befehlszeilenargument. Liest
           resolv.conf(5)-kompatible DNS-Konfigurationsdaten aus seiner Standardeingabe.
           Relevante Felder sind »nameserver« und »domain«/»search«. Dieser Befehl ist
           größtenteils identisch zum Aufruf von resolvectl mit einer Kombination der Befehle dns
           und domain.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -d
           Deregistriert schnittstellenbezogene DNS-Konfigurationsdaten mit systemd-resolved.
           Dieser Befehl ist größtenteils identisch zum Aufruf von resolvectl revert.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -f
           Falls angegeben, beschweren sich -a und -d nicht über fehlende Netzwerkschnittstellen
           und führen ohne Rückmeldung in diesem Fall keine Aktion aus.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -x
           Dieser Schalter für »exklusive« Aktionen wird nur teilweise unterstützt. Er wird auf
           eine zusätzlich konfigurierte Such-Domain von »~.« abgebildet — d.h. er stellt sicher,
           dass DNS-Verkehr bevorzugt zu dem DNS-Server auf dieser Schnittstelle geroutet wird,
           außer es gibt andere, spezifischere Domains, die auf anderen Schnittstellen
           konfiguriert sind.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -m, -p
           Diese Schalter werden nicht unterstützt und werden stillschweigend ignoriert.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -u, -I, -i, -l, -R, -r, -v, -V, --enable-updates, --disable-updates, --are-updates-enabled
           Diese Schalter werden nicht unterstützt und der Befehl schlägt bei deren Verwendung
           fehl.

           Hinzugefügt in Version 239.

       Siehe resolvconf(8) für Details über diese Befehlszeilenoptionen.

BEISPIELE

       Beispiel 1. Ermitteln der Adresse der Domain von »www.0pointer.net« (A- und
       AAAA-Resourcendatensätze)

           $ resolvectl query www.0pointer.net
           www.0pointer.net: 2a01:238:43ed:c300:10c3:bcf3:3266:da74
                             85.214.157.71

           -- Information acquired via protocol DNS in 611.6ms.
           -- Data is authenticated: no

       Beispiel 2. Ermitteln der Domain der IP-Adresse »85.214.157.71« (PTR-Resourcendatensatz)

           $ resolvectl query 85.214.157.71
           85.214.157.71: gardel.0pointer.net

           -- Information acquired via protocol DNS in 1.2997s.
           -- Data is authenticated: no

       Beispiel 3. Ermitteln des MX-Datensatzes der Domain »yahoo.com«

           $ resolvectl --legend=no -t MX query yahoo.com
           yahoo.com. IN MX    1 mta7.am0.yahoodns.net
           yahoo.com. IN MX    1 mta6.am0.yahoodns.net
           yahoo.com. IN MX    1 mta5.am0.yahoodns.net

       Beispiel 4. Auflösen eines SRV-Dienstes

           $ resolvectl service _xmpp-server._tcp gmail.com
           _xmpp-server._tcp/gmail.com: alt1.xmpp-server.l.google.com:5269 [priority=20, weight=0]
                                        173.194.210.125
                                        alt4.xmpp-server.l.google.com:5269 [priority=20, weight=0]
                                        173.194.65.125
                                        ...

       Beispiel 5. Ermitteln eines PGP-Schlüssels (OPENPGP-Resourcendatensatz)

           $ resolvectl openpgp zbyszek@fedoraproject.org
           d08ee310438ca124a6149ea5cc21b6313b390dce485576eff96f8722._openpgpkey.fedoraproject.org. IN OPENPGPKEY
                   mQINBFBHPMsBEACeInGYJCb+7TurKfb6wGyTottCDtiSJB310i37/6ZYoeIay/5soJjlMyf
                   MFQ9T2XNT/0LM6gTa0MpC1st9LnzYTMsT6tzRly1D1UbVI6xw0g0vE5y2Cjk3xUwAynCsSs
                   ...

       Beispiel 6. Ermitteln eines TLS-Schlüssel (TLSA-Resourcendatensatz))

           $ resolvectl tlsa tcp fedoraproject.org:443
           _443._tcp.fedoraproject.org IN TLSA 0 0 1 19400be5b7a31fb733917700789d2f0a2471c0c9d506c0e504c06c16d7cb17c0
                   -- Cert. usage: CA constraint
                   -- Selector: Full Certificate
                   -- Matching type: SHA-256

       »tcp« und »:443« sind optional und können ausgelassen werden.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-resolved.service(8), systemd.dnssd(5), systemd-networkd.service(8),
       resolvconf(8)

ANMERKUNGEN

        1. RFC 6763 DNS-SD
           https://tools.ietf.org/html/rfc6763

        2. RFC 2782 SRV
           https://tools.ietf.org/html/rfc2782

        3. RFC 7929
           https://tools.ietf.org/html/rfc7929

        4. RFC 6698
           https://tools.ietf.org/html/rfc6698

        5. Linklokale Multicast-Namensauflösung
           https://tools.ietf.org/html/rfc4795

        6. Multicast DNS
           https://www.ietf.org/rfc/rfc6762.txt

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Dr. Tobias Quathamer
       <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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