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BEZEICHNUNG

       cacheflush - Befehls- und/oder Datencache(s) zurückschreiben und freigeben

BIBLIOTHEK

       Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

       #include <sys/cachectl.h>

       int cacheflush(void Adr[.aByte], int nByte, int cache);

       Hinweis:  Auf  einigen Architekturen gibt es keinen Glibc-Wrapper für diesen Systemaufruf;
       siehe ANMERKUNGEN.

BESCHREIBUNG

       cacheflush() schreibt den Inhalt der angegebenen Cache(s)  für  den  Benutzeradressbereich
       Adr bis (Adr+aByte-1) in den Speicher zurück. cache ist eine der folgenden Konstanten:

       ICACHE den Befehlscache freigeben.

       DCACHE zurück  in  den  Speicher  schreiben  und  die  betroffenen Bereiche des Caches für
              ungültig erklären, also freigeben.

       BCACHE identisch mit (ICACHE|DCACHE).

RÜCKGABEWERT

       cacheflush() gibt 0 bei Erfolg zurück. Im Fehlerfall wird  -1  zurückgeliefert  und  errno
       gesetzt, um den Fehler anzuzeigen.

FEHLER

       EFAULT Auf  den  Adressbereich  von Adr bis (Adr+aByte-1) kann (ganz oder teilweise) nicht
              zugegriffen werden.

       EINVAL Dem Parameter cache ist keiner der Werte  ICACHE,  DCACHE  oder  BCACHE  zugewiesen
              (siehe aber auch FEHLER).

VERSIONEN

       cacheflush()  sollte  nicht in Programmen verwandt werden, die portabel sein sollen. Unter
       Linux erschien dieser Aufruf zuerst auf  der  MIPS-Architektur,  heutzutage  stellt  Linux
       einen Systemaufruf cacheflush() aber auch auf einigen anderen Architekturen zur Verfügung,
       allerdings mit anderen Argumenten.

   Architektur-spezifische Varianten
       Glibc stellt einen Wrapper für die Architekturen ARC, CSKY,  MIPS  und  NIOS2  für  diesen
       Systemaufruf bereit, dessen Prototyp in der ÜBERSICHT gezeigt ist.

       Auf  einigen anderen Architekturen stellt Linux diesen Systemaufruf mit anderen Argumenten
       bereit:

       M68K:
              int cacheflush(unsigned long Adr, int scope, int cache,
                             unsigned long laenge);

       SH:
              int cacheflush(unsigned long Adr, unsigned long laenge, int op);

       NDS32:
              int cacheflush(unsigned int start, unsigned int ende, int cache);

       Auf den obigen Architekturen stellt Glibc keinen Wrapper für diesen  Systemaufruf  bereit;
       rufen Sie ihn mittels syscall(2) auf.

   GCC-Alternative
       Sie  werden  wahrscheinlich  die  in  GCC  eingebaute  Funktion  __builtin___clear_cache()
       verwenden wollen, die eine portierbare Schnittstelle über  die  von  GCC  und  kompatiblen
       Compilern   unterstützten  Plattformen  bereitstellt,  außer  Sie  benötigen  die  feinere
       Steuerung, die dieser Systemaufruf bereitstellt.

           void __builtin___clear_cache(void *anfang, void *ende);

       Auf Plattformen, bei denen der Instruktionszwischenspeicher nicht  rausgeschrieben  werden
       muss, hat __builtin___clear_cache() keine Auswirkung.

       Hinweis: Auf einigen GCC-kompatiblen Compilern verwendet der Prototyp für diese eingebaute
       Funktion char * anstatt void * für die Parameter.

STANDARDS

       Historisch war dieser Systemaufruf auf allen MIPS-UNIX-Varianten, inklusive RISC/os, IRIX,
       Ultrix,  NetBSD,  OpenBSD  und  FreeBSD (und auf einigen nicht-UNIX-MIPS-Betriebssystemen)
       verfügbar,  so  dass  die   Existenz   dieses   Aufrufs   in   MIPS-Betriebssystemen   der
       de-facto-Standard ist.

FEHLER

       Linux-Kernel  älter  als Linux 2.6.11 ignorieren die Argumente Adr und aByte. Dadurch wird
       die Funktion relativ aufwändig. Daher wird immer der ganze Cache freigegeben.

       Die Funktion verhält sich immer so, als ob BCACHE als Argument für cache übergeben  worden
       wäre und führt keine Fehlerprüfung auf dem Argument cache durch.

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung  dieser  Handbuchseite  wurde  von  Ralf Baechle <ralf@waldorf-
       gmbh.de>,  Martin  Eberhard  Schauer  <Martin.E.Schauer@gmx.de>   und   Helge   Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
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