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BEZEICHNUNG

       scandir,  scandirat,  alphasort,  versionsort  - durchsucht ein Verzeichnis nach passenden
       Einträgen

BIBLIOTHEK

       Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

       #include <dirent.h>

       int scandir(const char *restrict Verzz,
                   struct dirent ***restrict namelist,
                   int (*filter)(const struct dirent *),
                   int (*vergl)(const struct dirent **,
       const struct dirent **));

       int alphasort(const struct dirent **a, const struct dirent **b);
       int versionsort(const struct dirent **a, const struct dirent **b);

       #include <fcntl.h>          /* Definition von AT_*-Konstanten */
       #include <dirent.h>

       int scandirat(int Verzdd, const char *restrict Verzz,
                   struct dirent ***restrict namelist,
                   int (*filter)(const struct dirent *),
                   int (*vergl)(const struct dirent **,
       const struct dirent **));

   Mit Glibc erforderliche Feature-Test-Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       scandir(), alphasort():
           /* Seit Glibc 2.10: */ _POSIX_C_SOURCE >= 200809L
               || /* Glibc <= 2.19: */ _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE

       versionsort():
           _GNU_SOURCE

       scandirat():
           _GNU_SOURCE

BESCHREIBUNG

       Die  Funktion  scandir()  durchsucht  das   Verzeichnis   Verzz   und   ruft   für   jeden
       Verzeichniseintrag  filter()  auf.  Einträge,  für  die  filter()  einen  Wert  ungleich 0
       zurückgibt, werden in Zeichenketten gespeichert, derenSpeicher  mit  malloc(3)  reserviert
       wird.  Danach werden die Zeichenkettenmit qsort(3) unter Verwendung der Vergleichsfunktion
       vergl() sortiert und im Feld namelist gesammelt, dessen Speicher ebenfalls  mit  malloc(3)
       reserviert wird. Falls filter gleich NULL ist, werden alle Einträge ausgewählt.

       Die  Funktionen  alphasort()  und  versionsort() können als die Vergleichsfunktion vergl()
       benutzt werden.  Die  erste  sortiert  die  Verzeichniseinträge  mittels  strcoll(3),  die
       letztere strverscmp(3) auf den Zeichenketten (*a)->d_name und (*b)->d_name.

   scandirat()
       Die  Funktion  scandirat()  funktioniert  genauso  wie  scandir(),  abgesehen von den hier
       beschriebenen Unterschieden.

       Falls der in Verzz angegebene Pfadname relativ ist, wird er  relativ  zu  dem  Verzeichnis
       interpretiert,  auf  das  sich  der  Dateideskriptor  Verzdd  bezieht  (statt  relativ zum
       aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses, so wie scandir()  einen  relativen
       Pfadnamen behandeln würde).

       Falls  Verzz  relativ  ist und Verzdd den besonderen Wert AT_FDCWD annimmt, wird Verzz als
       relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie  von
       scandir()).

       Falls Verzz absolut ist, wird Verzdd ignoriert.

       Lesen Sie openat(2) für die Erklärung der Notwendigkeit von scandirat().

RÜCKGABEWERT

       Die  Funktion  scandir()  liefert  die  Anzahl  ausgewählter  Verzeichniseinträge  oder im
       Fehlerfall -1 zurück, wobei errno gesetzt wird, den Fehler anzuzeigen.

       Die Funktionen alphasort() und versionsort() liefern eine Zahl  kleiner  als  Null,  Null,
       oder größer als Null zurück, wenn das erste Argument entsprechend als kleiner, gleich oder
       größer als das zweite Argument angesehen wird.

FEHLER

       EBADF  (scandirat())  Verzz ist relativ, aber Verzdd ist weder AT_FDCWD noch ein  gültiger
              Dateideskriptor.

       ENOENT Der Pfad in Verzz existiert nicht.

       ENOMEM Der Speicher reicht nicht aus, um den Vorgang zu beenden.

       ENOTDIR
              Der Pfad in Verzz ist kein Verzeichnis.

       ENOTDIR
              (scandirat())  Verzz ist ein relativer Pfadname und Verzdd ist ein Dateideskriptor,
              der sich auf eine Datei bezieht, die kein Verzeichnis ist.

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.

       ┌──────────────────────────────────────────────┬───────────────────────┬──────────────────┐
       │SchnittstelleAttributWert             │
       ├──────────────────────────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────┤
       │scandir(), scandirat()                        │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Sicher        │
       ├──────────────────────────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────┤
       │alphasort(), versionsort()                    │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Sicher locale │
       └──────────────────────────────────────────────┴───────────────────────┴──────────────────┘

STANDARDS

       alphasort()
       scandir()
              POSIX.1-2008.

       versionsort()
       scandirat()
              GNU.

GESCHICHTE

       alphasort()
       scandir()
              4.3BSD, POSIX.1-2008.

       versionsort()
              Glibc 2.1.

       scandirat()
              Glibc 2.15.

ANMERKUNGEN

       Seit Glibc 2.1 verwendet alphasort() strcoll(3); früher nutzte sie strcmp(3).

       Vor Glibc 2.10 hatten die zwei Argumente von alphasort() und versionsort() den  Typ  const
       void *.  Als alphasort() in POSIX.1-2008 standardisiert wurde, wurde der Argumententyp als
       typsicherer const struct dirent ** spezifiziert und Glibc 2.10  änderte  die  Definitionen
       von  alphasort()  (und  dem  nicht standardisierten versionsort()), um auf den Standard zu
       passen.

BEISPIELE

       Das nachfolgende Programm  gibt  eine  Liste  von  Dateien  im  aktuellen  Verzeichnis  in
       umgekehrter Reihenfolge aus.

   Programmquelltext

       #define _DEFAULT_SOURCE
       #include <dirent.h>
       #include <stdio.h>
       #include <stdlib.h>

       int
       main(void)
       {
           struct dirent **namelist;
           int n;

           n = scandir(".", &namelist, NULL, alphasort);
           if (n == -1) {
               perror("scandir");
               exit(EXIT_FAILURE);
           }

           while (n--) {
               printf("%s\n", namelist[n]->d_name);
               free(namelist[n]);
           }
           free(namelist);

           exit(EXIT_SUCCESS);
       }

SIEHE AUCH

       closedir(3),  fnmatch(3),  opendir(3),  readdir(3),  rewinddir(3),  seekdir(3), strcmp(3),
       strcoll(3), strverscmp(3), telldir(3)

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde    von    Markus    Kaufmann
       <markus.kaufmann@gmx.de>,   Martin   Eberhard   Schauer  <Martin.E.Schauer@gmx.de>,  Mario
       Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>  und  Helge  Kreutzmann  <debian@helgefjell.de>
       erstellt.

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