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BEZEICHNUNG

       systemd-networkd-wait-online.service, systemd-networkd-wait-online@.service,
       systemd-networkd-wait-online - auf den Online-Zustand des Netzwerks warten

ÜBERSICHT

       systemd-networkd-wait-online.service

       systemd-networkd-wait-online@.service

       /usr/lib/systemd/systemd-networkd-wait-online

BESCHREIBUNG

       Systemd-networkd-wait-online ist ein einmalig ausgeführter Systemdienst (siehe
       systemd.service(5)), der darauf wartet, dass das Netzwerk eingerichtet wird. In der
       Voreinstellung werden alle Netzwerkschnittstellen berücksichtigt, die
       Systemd-networkd.service(8) bekannt sind und davon verwaltet werden. Maßgebend ist hierbei
       die vollständige Einrichtung der Verbindung oder deren Fehlschlag, beziehungsweise
       mindestens ein Link online ist. Hierbei bedeutet »online«, dass der Betriebsstatus gleich
       oder größer »degraded« ist. Die Schwelle kann mit der Option --operational-state=
       konfiguriert werden.

       Der Dienst systemd-networkd-wait-online.service ruft systemd-networkd-wait-online ohne
       Optionen auf. Daher wartet er, bis alle verwalteten Schnittstellen konfiguriert oder
       fehlgeschlagen sind und mindestens eine online ist.

       Der Dienst systemd-networkd-wait-online@.service akzeptiert einen Schnittstellennamen und
       ruft systemd-networkd-wait-online mit -i und dem angegebenen Schnittstellennamen auf.
       Daher wartet es, bis die angegebene Schnittstelle konfiguriert und online ist.
       Beispielsweise wartet systemd-networkd-wait-online@eth0.service darauf, dass eth0 durch
       systemd-networkd konfiguriert wurde und online ist.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       -i SCHNITTSTELLE[:MIN_BETRIEBSSTATUS[:MAX_BETRIEBSSTATUS]],
       --interface=SCHNITTSTELLE[:MIN_BETRIEBSSTATUS[:MAX_BETRIEBSSTATUS]]
           Netzwerkschnittstelle, auf die gewartet werden soll, bevor entschieden wird, ob das
           System online ist. Dies ist nützlich, wenn das System mehrere konfigurierte
           Schnittstellen hat, aber eine bestimmte notwendig ist, um auf bestimmte
           Netzwerkressourcen zuzugreifen. Wird dies verwandt, werden alle anderen Schnittstellen
           ignoriert. Diese Option kann mehr als einmal verwandt werden, um auf mehrere
           Netzwerkschnittstellen zu warten. Wenn diese Option mehrfach angegeben wird, dann
           wartet systemd-networkd-wait-online darauf, dass alle festgelegten Schnittstellen
           online sind. Optional kann der minimale und maximale Betriebsstatus nach einem
           Doppelpunkt »:« angegeben werden. Bitte lesen Sie networkctl(1) für mögliche
           Betriebsstatus. Falls hier der Betriebsstatus nicht angegeben ist, dann wird der Wert
           aus RequiredForOnline= in der entsprechenden ».network«-Datei verwandt, falls er
           vorhanden ist und andernfalls »degraded«.

           Hinzugefügt in Version 213.

       --ignore=SCHNITTSTELLE
           gibt Netzwerkschnittstellen an, die bei der Feststellung, dass das System online ist,
           ignoriert werden. In der Voreinstellung wird lediglich die Loopback-Schnittstelle
           ignoriert. Wenn mehrere Netzwerkschnittstellen ignoriert werden sollen, kann diese
           Option mehrfach angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 219.

       -o MIN_BETRIEBSSTATUS[:MAX_BETRIEBSSTATUS],
       --operational-state=MIN_BETRIEBSSTATUS[:MAX_BETRIEBSSTATUS]
           Akzeptiert einen minimalen und optional einen maximalen Betriebsstatus. Bitte lesen
           Sie networkctl(1) für mögliche Betriebsstatus. Falls gesetzt, wird der in der
           Einstellung RequiredForOnline= in ».network«-Dateien festgelegte Wert außer Kraft
           gesetzt. Dies setzt aber nicht die in der Option --interface= festgelegten
           Betriebsstatus außer Kraft.

           Hinzugefügt in Version 242.

       -4, --ipv4
           Wartet auf jeder Netzwerkschnittstelle darauf, dass ein IPv4-Adresse konfiguriert
           wird. Falls diese Option mit --any festgelegt wird, dann beendet sich
           systemd-networkd-wait-online erfolgreich, wenn mindestens eine Schnittstelle online
           wird und über eine IPv4-Adresse verfügt. Falls der benötigte minimale Betriebszustand
           unterhalb von »routable« ist, dann muss jeder Link (oder zumindestens ein Link mit
           --any) eine IPv4-linklokale oder eine routebare Adresse haben. Falls der benötigte
           minimale Betriebszustand »routable« ist, dann muss jeder Link eine IPv4-routebare
           Adresse haben.

           Falls weder --ipv4 noch --ipv6 festgelegt ist, dann wird der Wert aus
           RequiredFamilyForOnline= in der entsprechenden .network-Datei verwandt, falls er
           vorhanden ist.

           Hinzugefügt in Version 249.

       -6, --ipv6
           Wartet auf jeder Netzwerkschnittstelle darauf, dass ein IPv6-Adresse konfiguriert
           wird. Falls diese Option mit --any festgelegt wird, dann beendet sich
           systemd-networkd-wait-online erfolgreich, wenn mindestens eine Schnittstelle online
           wird und über eine IPv6-Adresse verfügt. Falls der benötigte minimale Betriebszustand
           unterhalb von »routable« ist, dann muss jeder Link (oder zumindestens ein Link mit
           --any) eine IPv6-linklokale oder eine routebare Adresse haben. Falls der benötigte
           minimale Betriebszustand »routable« ist, dann muss jeder Link eine IPv6-routebare
           Adresse haben.

           Falls weder --ipv4 noch --ipv6 festgelegt ist, dann wird der Wert aus
           RequiredFamilyForOnline= in der entsprechenden .network-Datei verwandt, falls er
           vorhanden ist.

           Hinzugefügt in Version 249.

       --any
           Selbst falls mehrere Schnittstellen in einem konfigurierten Status sind, wird sich
           systemd-networkd-wait-online erfolgreich beenden, wenn mindestens eine Schnittstelle
           online geht. Wenn diese Option mit --interface= angegeben wird, dann wartet
           systemd-networkd-wait-online darauf, dass eine der angegebenen Schnittstellen online
           geht. Diese Option ist nützlich, wenn einige Schnittstellen beim Systemstart keinen
           Träger haben könnten.

           Hinzugefügt in Version 242.

       --timeout=SEK
           lässt den Dienst fehlschlagen, wenn das Netzwerk nicht innerhalb der hier angegebenen
           Zeit online ist. Wird als Wert 0 angegeben, wird die Zeitüberschreitung dadurch
           deaktiviert. In der Voreinstellung werden 120 Sekunden angenommen.

           Hinzugefügt in Version 219.

       -q, --quiet
           Protokollnachrichten unterdrücken.

           Hinzugefügt in Version 242.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd.service(5), systemd-networkd.service(8), networkctl(1)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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