plucky (1) networkctl.1.gz

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BEZEICHNUNG

       networkctl - Den Status der Netzwerkverbindungen abfragen oder verändern

ÜBERSICHT

       networkctl [OPTIONEN…] BEFEHL [VERBINDUNG…]

BESCHREIBUNG

       networkctl kann zum Abfragen und Verändern des Zustands von Netzwerkverbindungen, wie sie von
       systemd-networkd gesehen werden, verwandt werden. Bitte lesen Sie systemd-networkd.service(8) für eine
       Einführung in die grundlegenden Konzepte, Funktionalitäten und Konfigurationssyntax.

BEFEHLE

       Die folgenden Befehle werden verstanden:

       list [MUSTER…]
           Zeigt eine Liste der existierenden Verbindungen und ihren Status. Falls eine oder mehrere MUSTER
           angegeben sind, werden nur die Links, die darauf passen, angezeigt. Falls keine weiteren Argumente
           angegeben sind, werden alle Verbindungen angezeigt, andernfalls nur die angegebenen Verbindungen.
           Erstellt Ausgabe ähnlich folgender:

               IDX LINK         TYPE     OPERATIONAL SETUP
                 1 lo           loopback carrier     unmanaged
                 2 eth0         ether    routable    configured
                 3 virbr0       ether    no-carrier  unmanaged
                 4 virbr0-nic   ether    off         unmanaged

               4 links listed.

           Der Betriebsstatus ist einer der Folgenden:

           missing
               Das Gerät fehlt.

               Hinzugefügt in Version 245.

           off
               Das Gerät ist ausgeschaltet.

               Hinzugefügt in Version 240.

           no-carrier
               Das Gerät ist eingeschaltet, hat aber noch kein Signal (Träger).

               Hinzugefügt in Version 240.

           dormant
               Das Gerät hat ein Signal, ist aber noch nicht für normalen Verkehr bereit.

               Hinzugefügt in Version 240.

           degraded-carrier
               Einer der gebündelten oder Bridge-Slave-Netzwerkschnittstellen ist ausgeschaltet, hat kein Signal
               oder ist in einem ruhendem Zustand und die Master-Schnittstelle hat keine Adresse.

               Hinzugefügt in Version 242.

           carrier
               Der Link hat ein Signal oder für Master bei Bündelungen oder Bridges, alle gebündelten oder
               Bridge-Slave-Netzwerkschnittstellen sind an dem Master angebunden.

               Hinzugefügt in Version 240.

           degraded
               Der Link hat ein Signal und eine auf dem konfigurierten lokalen Link gültige Adresse. Für
               gebundene oder Bridge-Master bedeutet dies, dass nicht alle Slave-Netzwerkschnittstellen über ein
               Signal verfügen, aber mindestens eine.

               Hinzugefügt in Version 240.

           enslaved
               Der Link hat ein Signal und ist an eine Bündelung oder Bridge-Master-Netzwerkschnittstelle
               angebunden.

               Hinzugefügt in Version 242.

           routable
               Der Link hat ein Signal und eine weiterleitbare Adresse. Für Master bei Bündelungen oder Bridges
               ist es nicht notwendig, dass alle Slave-Netzwerkschnittstellen über ein Signal verfügen, aber
               mindestens eine muss.

               Hinzugefügt in Version 240.

           Der Einrichtungsstatus ist einer der Folgenden:

           pending
               systemd-udevd(8) bearbeitet den Link noch, es ist noch nicht klar, ob es den Link verwalten wird.

               Hinzugefügt in Version 240.

           initialized
               systemd-udevd(8) hat den Link verarbeitet, aber es ist noch nicht klar, ob es den Link verwalten
               wird.

               Hinzugefügt in Version 251.

           configuring
               Die Konfigurations für den Link wird abgerufen oder der Link wird konfiguriert.

               Hinzugefügt in Version 240.

           configured
               Link wurde erfolgreich konfiguriert.

               Hinzugefügt in Version 240.

           unmanaged
               systemd-networkd(8) handhabt den Link nicht.

               Hinzugefügt in Version 240.

           failed
               systemd-networkd(8) konnten den Link nicht konfigurieren.

               Hinzugefügt in Version 240.

           linger
               Der Link ist verschwunden, wurde aber von systemd-networkd(8) noch nicht freigegeben.

               Hinzugefügt in Version 240.

           Hinzugefügt in Version 219.

       status [MUSTER…]
           Zeigt Informationen über die angegebenen Verbindungen: Typ, Status, Kernelmodultreiber, Hardware- und
           IP-Adresse, konfigurierte DNS-Server usw. Falls eine oder mehrere MUSTER angegeben sind, werden nur
           die Links, die darauf passen, angezeigt.

           Wenn keine Verbindungen angegeben wurden, wird ein Gesamtnetzwerkstatus angezeigt. Siehe auch die
           Option --all.

           Erstellt Ausgabe ähnlich folgender:

               ●        State: routable
                 Online state: online
                      Address: 10.193.76.5 on eth0
                               192.168.122.1 on virbr0
                               169.254.190.105 on eth0
                               fe80::5054:aa:bbbb:cccc on eth0
                      Gateway: 10.193.11.1 (CISCO SYSTEMS, INC.) on eth0
                          DNS: 8.8.8.8
                               8.8.4.4

           Im Gesamtnetzwerkstatus hängt der Online-Status von den einzelnen Online-Status aller benötigten
           Links ab. Standardmäßig werden verwaltete Links für »online« benötigt. In diesem Fall ist der
           Online-Status einer der folgenden:

           unknown
               Alle Links haben einen unbekannten Online-Status (d.h. es gibt keine benötigten Links).

               Hinzugefügt in Version 249.

           offline
               Alle benötigten Links sind offline.

               Hinzugefügt in Version 249.

           partial
               Einige, aber nicht alle, benötigten Links sind online.

               Hinzugefügt in Version 249.

           online
               Alle benötigten Links sind online.

               Hinzugefügt in Version 249.

           Hinzugefügt in Version 219.

       lldp [MUSTER…]
           Zeigt entdeckte LLDP- (Link Layer Discovery Protocol)Nachbarn. Falls ein oder mehrere MUSTER
           angegeben sind, werden nur die Nachbarn auf diesen Schnittstellen angezeigt. Andernfalls werden die
           Nachbarn auf allen Schnittstellen angezeigt. Beachten Sie, dass LLDP= auf der angegebenen
           Schnittstelle eingeschaltet sein muss, damit diese funktioniert, siehe systemd.network(5) für
           Details.

           Erstellt Ausgabe ähnlich folgender:

               LINK    SYSTEM-NAME SYSTEM-DESCRIPTION CHASSIS-ID        PORT-ID PORT-DESCRIPTION CAPS
               enp0s25 GS1900      -                  00:e0:4c:00:00:00 2       Port #2           ..b........

               Capability Flags:
               o - Other; p - Repeater;  b - Bridge; w - WLAN Access Point; r - Router;
               t - Telephone; d - DOCSIS cable device; a - Station; c - Customer VLAN;
               s - Service VLAN, m - Two-port MAC Relay (TPMR)

               1 neighbor(s) listed.

           Hinzugefügt in Version 219.

       label
           Zeigt numerische Adresskennzeichnungen, die zur Adressauswahl verwandt werden können. Dies ist die
           gleiche Information, die ip-addrlabel(8) zeigt. Siehe RFC 3484[1] für eine Diskussion von
           Adresskennzeichnungen.

           Erstellt Ausgabe ähnlich folgender:

               Prefix/Prefixlen                          Label
                       ::/0                                  1
                   fc00::/7                                  5
                   fec0::/10                                11
                   2002::/16                                 2
                   3ffe::/16                                12
                2001:10::/28                                 7
                   2001::/32                                 6
               ::ffff:0.0.0.0/96                             4
                       ::/96                                 3
                      ::1/128                                0

           Hinzugefügt in Version 234.

       delete GERÄT…
           Löscht virtuelle Netdevs. Akzeptiert Schnittstellennamen oder Indexnummer.

           Hinzugefügt in Version 243.

       up GERÄT…
           Aktiviert Geräte. Akzeptiert Schnittstellennamen oder Indexnummer.

           Hinzugefügt in Version 246.

       down GERÄT…
           Deaktiviert Geräte. Akzeptiert Schnittstellennamen oder Indexnummer.

           Hinzugefügt in Version 246.

       renew GERÄT…
           Erneuert dynamische Konfigurationen, z.B. vom DHCP-Server empfangene Adressen. Akzeptiert
           Schnittstellennamen oder Indexnummer.

           Hinzugefügt in Version 244.

       forcerenew GERÄT…
           Sendet FORCERENEW-Nachrichten an alle verbundenen Clients, löst DHCP-Rekonfiguration aus. Akzeptiert
           Schnittstellennamen oder Indexnummer.

           Hinzugefügt in Version 246.

       reconfigure GERÄT…
           Konfiguriert Netzwerkschnittstellen neu. Akzeptiert einen Schnittstellennamen oder eine Index-Nummer.
           Beachten Sie, dass dies nicht die der angegebenen Schnittstelle entsprechenden ».netdev« oder
           ».network« neu lädt. Falls Sie daher diese Konfigurationsdateien bearbeiten, ist es notwendig, zuerst
           networkctl reload aufzurufen, um die neuen Einstellungen anzuwenden.

           Hinzugefügt in Version 244.

       reload
           Lädt .netdev- und .network-Dateien neu.

           Falls eine neue oder veränderte .netdev-Datei gefunden wird, dann wird das entsprechende Netdev
           erstellt bzw. aktualisiert. Beachten Sie, dass einige Einstellungen nicht angewandt werden könnten,
           falls die entsprechende Schnittstelle bereits existiert. Z.B. können VLAN-Kennungen nicht nach der
           Erstellung der Schnittstelle geändert werden, daher wird eine Änderung der [VLAN] Id= nicht wirksam
           werden, falls die entsprechende VLAN-Schnittstelle bereits existiert. Um solche Einstellungen
           anzuwenden, muss die Schnittstelle vor dem Neuladen manuell entfernt werden. Beachten Sie auch, dass
           systemd-networkd(8) das der Datei entsprechende bestehende Netdev nicht entfernt, selbst wenn eine
           .netdev-Datei entfernt wird.

           Falls eine neue, veränderte oder entfernte .network-Datei gefunden wird, dann werden alle auf die
           Datei passenden Schnittstellen rekonfiguriert.

           Hinzugefügt in Version 244.

       edit FILE|@GERÄT…
           Bearbeitet Netzwerkkonfigurationsdateien, einschließlich .network-, .netdev- und .link-Dateien. Falls
           keine Netzwerkkonfigurationsdatei gefunden wird, die auf den angegebenen Namen passt, wird eine neue
           unter /etc/ oder /run/, abhängig von der Angabe von --runtime, erstellt. Falls insbesondere dem Namen
           »@« vorangestellt wird, wird diese als Netzwerkschnittstelle behandelt und das Bearbeiten wird auf
           den ihr zugeordneten Netzwerkkonfigurationsdateien erfolgen. Zusätzlich kann dem Schnittstellennamen
           »:network« (die Vorgabe), »:link« oder »:netdev« angehängt werden, um den Typ der
           Netzwerkkonfiguration auszuwählen, auf dem gearbeitet werden soll.

           Falls --drop-in= angegeben ist, wird die Ergänzungsdatei anstelle der Hauptkonfigurationsdatei
           bearbeitet. Sofern --no-reload nicht angegeben ist, wird systemd-networkd nach Abschluss der
           Bearbeitung der .network- oder .netdev-Dateien neu geladen. Das gleiche gilt für .link-Dateien und
           systemd-udevd(8). Beachten Sie, dass die geänderten Link-Einstellungen nach dem Neuladen nicht
           automatisch angewandt werden. Um dies zu erreichen, lösen Sie Uevents für die entsprechende
           Schnittstelle aus. Weitere Informationen finden Sie in systemd.link(5).

           Falls --stdin angegeben ist, wird der neue Inhalt von der Standardeingabe gelesen. In diese Modus
           wird der alte Inhalt der Datei verworfen.

           Hinzugefügt in Version 254.

       cat [DATEI|@GERÄT…]
           Zeigt Netzwerkkonfigurationsdateien. Dieser Befehl berücksichtigt vorangestellte »@« auf eine
           ähnliche Art wie edit. Dabei wird zusätzlich das Anhängen von »:all« zur gesamten Anzeige aller Typen
           von Konfigurationsdateien, die der Schnittstelle zugeordnet sind, unterstützt. Falls kein Argument
           angegeben ist, werden networkd.conf(5) und seine Ergänzungsdateien angezeigt.

           Hinzugefügt in Version 254.

       mask DATEI…
           Maskiert Netzwerkkonfigurationsdateien, dazu gehören Dateien .network, .netdev und .link. Ein Symlink
           des angegebenen Namens wird unter /etc/ oder /run/ erstellt, der auf /dev/null zeigt, abhängig davon,
           ob --runtime angegeben ist. Falls eine nicht leere Konfigurationsdatei mit dem angegebenen Namen
           unter dem Zielverzeichnis oder einem Verzeichnis mit höherer Priorität existiert (z.B. wird --runtime
           verwandt, während eine bestehende Konfiguration in /etc/ liegt), wird die Aktion abgebrochen.

           Dieser Befehl berücksichtigt --no-reload auf die gleiche Art wie edit.

           Hinzugefügt in Version 256.

       unmask DATEI…
           Entmaskiert Netzwerkkonfigurationsdateien, d.h. macht die Auswirkung von mask rückgängig. Beachten
           Sie, dass dieser Befehl unabhängig vom Geltungsbereich des Verzeichnisses agiert, d.h. --runtime hat
           keine Auswirkungen.

           Dieser Befehl berücksichtigt --no-reload auf die gleiche Art wie edit und mask.

           Hinzugefügt in Version 256.

       persistent-storage LOGISCH
           Benachrichtigt systemd-networkd.service(8), dass der dauerhafte Speicher für den Dienst bereit ist.
           Dies wird von systemd-networkd-persistent-storage.service aufgerufen. Normalerweise sollte dieser
           Befehl von Benutzer oder Administratoren nicht manuell aufgerufen werden.

           Hinzugefügt in Version 256.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       -a --all
           Zeigt mit status alle Verbindungen.

           Hinzugefügt in Version 219.

       -s --stats
           Zeigt mit status Link-Statistiken.

           Hinzugefügt in Version 243.

       -l, --full
           Verkürzt die Ausgabe nicht.

           Hinzugefügt in Version 245.

       -n, --lines=
           Steuert bei der Verwendung mit status die Anzahl der anzuzeigenden Journal-Einträge, gezählt vom
           neusten. Akzeptiert eine positive Ganzzahl als Argument. Standardmäßig 10.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --drop-in=NAME
           Bearbeitet bei der Verwendung mit edit die Ergänzungsdatei NAME anstelle der
           Hauptkonfigurationsdatei.

           Hinzugefügt in Version 254.

       --no-reload
           Bei der Verwendung mit edit, mask oder unmask werden systemd-networkd.service(8) oder
           systemd-udevd.service(8) nicht nach Abschluss der Aktion neu geladen.

           Hinzugefügt in Version 254.

       --runtime
           Bei der Verwendung mit edit oder mask wird auf Dateien unterhalb von /run/ anstelle von /etc/ agiert.

           Hinzugefügt in Version 256.

       --stdin
           Bei der Verwendung mit edit werden die Inhalte der Datei von der Standardeingabe gelesen und der
           Editor wird nicht gestartet. In diesem Modus werden die alten Inhalte der Datei automatisch ersetzt.
           Dies ist nützlich, um die Konfiguration von Skripten heraus aus zu »bearbeiten«, insbesondere so,
           dass Ergänzungsverzeichnisse in einem Durchlauf erstellt und befüllt werden.

           In diesem Modus können mehrere Ergänzungen mit --drop-in= »bearbeitet« werden und die gleichen
           Inhalte werden in alle von ihnen geschrieben. Andernfalls wird genau eine Hauptkonfigurationsdatei
           erwartet.

           Hinzugefügt in Version 257.

       --no-ask-password
           Befragt den Benutzer nicht für Authentifizierung für privilegierte Aktionen.

       --json=MODUS
           Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder »short« (für die kürzest mögliche Ausgabe
           ohne unnötigen Leerraum oder Zeilenumbrüche), »pretty« (für eine schönere Version der gleichen
           Ausgabe, mit Einzügen und Zeilenumbrüchen) oder »off« (um die JSON-Ausgabe auszuschalten, was die
           Vorgabe ist).

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

       --no-legend
           Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe und die Fußzeile mit Hinweisen.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

EXIT-STATUS

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

SIEHE AUCH

       systemd-networkd.service(8), systemd.network(5), systemd.netdev(5), ip(8)

ANMERKUNGEN

        1. RFC 3484
           https://tools.ietf.org/html/rfc3484

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3
       ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE
       HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
       Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.