plucky (3) localtime.3.gz

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BEZEICHNUNG

       asctime, ctime, gmtime, localtime, mktime - Datum und Zeit in aufgeschlüsselte Zeit oder ASCII umwandeln

BIBLIOTHEK

       Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

       #include <time.h>

       char *asctime(const struct tm *tm);
       char *asctime_r(const struct tm *restrict tm,
                           char Puffer[restrict 26]);

       char *ctime(const time_t *Zeitz);
       char *ctime_r(const time_t *restrict Zeitz,
                           char Puffer[restrict 26]);

       struct tm *gmtime(const time_t *zeitz);
       struct tm *gmtime_r(const time_t *restrict zeitz,
                           struct tm *restrict Ergebnis);

       struct tm *localtime(const time_t *zeitz);
       struct tm *localtime_r(const time_t *restrict zeitz,
                           struct tm *restrict Ergebnis);

       time_t mktime(struct tm *tm);

   Mit Glibc erforderliche Feature-Test-Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       asctime_r(), ctime_r(), gmtime_r(), localtime_r():
       _POSIX_C_SOURCE
           || /* Glibc <= 2.19: */ _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE

BESCHREIBUNG

       Die Funktionen ctime(), gmtime() und localtime() benötigen ein Argument des Datentyps time_t, welches die
       Kalenderzeit darstellt. Wenn sie als absoluter Zeitwert interpretiert wird, stellt sie die Unixzeit  dar,
       die Sekunden, die seit dem 1. Januar 1970, 00:00.00 Uhr koordinierter Weltzeit (UTC) verstrichen sind.

       Die Funktionen asctime() und mktime() benötigen jeweils ein Argument das eine aufgeschlüsselte Zeitangabe
       darstellt, die in Jahr, Monat, Tag usw. aufgeteilt ist.

       Aufgeschlüsselte Zeit wird in der Struktur tm gespeichert, die in tm(3type) beschrieben ist.

       Der Aufruf ctime(t) entspricht asctime(localtime(t)). Er konvertiert die Kalenderzeit  t  in  eine  durch
       Null beendete Zeichenkette der Form

           "Wed Jun 30 21:49:08 1993\n"

       Die  Abkürzungen  für  die  Wochentage  sind  »Sun«,  »Mon«,  »Tue«,  »Wed«,  »Thu«, »Fri« und »Sat«. Die
       Abkürzungen für die Monate sind »Jan«, »Feb«, »Mar«, »Apr«, »May«, »Jun«,  »Jul«,  »Aug«,  »Sep«,  »Oct«,
       »Nov«  und  »Dec«.  Der  Rückgabewert  zeigt  auf  eine  statisch  reservierte  Zeichenkette,  die  durch
       nachfolgende Aufrufe von Datums- und Zeitfunktionen überschrieben werden darf. Die  Funktion  setzt  auch
       die  externen  Variablen  tzname,  timezone  und  daylight,  als  ob tzset(3) aufgerufen worden wäre. Die
       ablaufinvariante Version ctime_r() tut dasselbe, speichert aber die Zeichenkette in  einem  vom  Benutzer
       gelieferten  Zeichenkettenpuffer,  der  Platz  für  mindestens 26 Byte haben sollte. tzname, timezone und
       daylight müssen nicht gesetzt sein.

       Die Funktion gmtime() wandelt die Kalenderzeit zeitz in eine aufgeschlüsselte Entsprechung der  Zeit  um,
       die  in  koordinierter Weltzeit (UTC) ausgedrückt wird. Sie kann NULL zurückgeben, wenn das Jahr nicht in
       eine Ganzzahl passt. Der Rückgabewert zeigt auf eine statisch reservierte Struktur, die von nachfolgenden
       Aufrufen  irgendwelcher Datums- und Zeitfunktionen überschrieben werden kann. Die Funktion gmtime_r() tut
       das gleiche, speichert aber die Daten in einer vom Benutzer gelieferten Struktur.

       Die Funktion localtime() wandelt die Kalenderzeit zeitz in eine aufgeschlüsselte  Entsprechung  der  Zeit
       um,  ausgedrückt  relativ  zu der vom Benutzer angegebenen Zeitzone. Die Funktion setzt auch die externen
       Variablen tzname, timezone und daylight, als ob sie tzset(3) aufriefe. Der Rückgabewert  zeigt  auf  eine
       statisch  reservierte  Struktur,  die von nachfolgenden Aufrufen irgendwelcher Datums- und Zeitfunktionen
       überschrieben werden kann. Die Funktion localtime_r() tut das gleiche, speichert aber die Daten in  einer
       vom Benutzer gelieferten Struktur. tzname, timezone und daylight müssen nicht gesetzt sein.

       Die Funktion asctime() wandelt den aufgeschlüsselten Zeitwert tm in eine durch Null beendete Zeichenkette
       mit dem gleichen Format wie ctime(). Der Rückgabewert zeigt auf eine statisch  reservierte  Zeichenkette,
       die  von  nachfolgenden  Aufrufen irgendwelcher Datums- und Zeitfunktionen überschrieben werden kann. Die
       Funktion asctime_r() tut das gleiche, speichert aber die Zeichenkette in einem vom  Benutzer  gelieferten
       Zeichenkettenpuffer, der Platz für mindestens 26 Byte haben sollte.

       Die  Funktion  mktime() wandelt die aufgeschlüsselten Zeitstruktur, die als lokale Zeit ausgedrückt wird,
       in eine Entsprechung der Kalenderzeit. Die Funktion ignoriert  die  Werte,  die  der  Aufrufende  in  den
       Feldern  tm_wday  und tm_yday mitgegeben hat, egal ob in der Zeit der mitgegebenen Struktur tm Sommerzeit
       ist oder nicht: Ein positiver Wert bedeutet, dass Sommerzeit ist, Null bedeutet,  dass  keine  Sommerzeit
       ist  und  ein  negativer  Wert bedeutet, dass mktime() (mit Zeitzoneninformationen und Systemdatenbanken)
       versuchen sollte zu bestimmen, ob zur angegebenen Zeit Sommerzeit ist oder nicht.

       Die Funktion mktime() ändert die Felder der Struktur tm wie folgt: tm_wday und  tm_yday  werden  auf  die
       Werte  gesetzt, die vom Inhalt anderer Felder bestimmt werden; falls Elemente der Stuktur außerhalb ihres
       erlaubten Intervalls liegen, werden sie normalisiert (so  dass  zum  Beispiel  der  40.  Oktober  auf  9.
       November  geändert  wird);  tm_isdst  wird  (unabhängig  vom  anfänglichen Wert) auf einen positiven Wert
       beziehungsweise 0 gesetzt, um anzuzeigen, ob zur angegebenen Zeit Sommerzeit ist oder nicht. Die Funktion
       setzt auch die externen Variablen tzname, timezone und daylight, als ob sie tzset(3) aufriefe.

       Falls  die  angegebene  aufgeschlüsselte  Zeit  nicht als Kalenderzeit (Unixzeit in Sekunden) dargestellt
       werden  kann,  gibt  mktime()  (time_t) -1  zurück  und  verändert  die  Elemente  der  aufgeschlüsselten
       Zeitstruktur nicht.

RÜCKGABEWERT

       Im Erfolgsfall liefern gmtime() und localtime() einen Zeiger auf ein struct tm zurück.

       Im  Erfolgsfall  liefern  gmtime_r()  und  localtime_r()  die Adresse der Struktur zurück, auf die result
       zeigt.

       Im Erfolgsfall liefern asctime() und ctime() einen Zeiger auf eine Zeichenkette zurück.

       Im Erfolgsfall liefern asctime_r() und ctime_r() einen Zeiger zurück, auf den buf zeigt.

       Im Erfolgsfall liefert mktime() die Kalenderzeit (Sekunden seit der Epoch) zurück, ausgedrückt  als  Wert
       des Typs time_t.

       Im  Fehlerfall  liefert mktime() den Wert (time_t) -1 zurück. Die verbliebenen Funktionen liefern NULL im
       Fehlerfall zurück. Im Fehlerfall wird errno gesetzt, um den Fehler anzuzeigen.

FEHLER

       EOVERFLOW
              Das Ergebnis kann nicht dargestellt werden.

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.

       ┌────────────────────────┬───────────────────────┬───────────────────────────────────────────────────────┐
       │SchnittstelleAttributWert                                                  │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼───────────────────────────────────────────────────────┤
       │asctime()               │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsicher race:asctime locale                       │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼───────────────────────────────────────────────────────┤
       │asctime_r()             │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Sicher locale                                      │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼───────────────────────────────────────────────────────┤
       │ctime()                 │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsicher race:tmbuf race:asctime env locale        │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼───────────────────────────────────────────────────────┤
       │ctime_r(), gmtime_r(),  │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Sicher env locale                                  │
       │localtime_r(), mktime() │                       │                                                       │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼───────────────────────────────────────────────────────┤
       │gmtime(), localtime()   │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsicher race:tmbuf env locale                     │
       └────────────────────────┴───────────────────────┴───────────────────────────────────────────────────────┘

VERSIONEN

       POSIX spezifiziert die Parameter von ctime_r() nicht als restrict; dies ist Glibc-spezifisch.

       In vielen Implementierungen, einschließlich Glibc, wird a 0 in tm_mday als letzter Tag des vorhergehenden
       Monats interpretiert.

       Gemäß POSIX.1 wird localtime() benötigt, um sich so zu verhalten, als  sei  tzset(3)  aufgerufen  worden,
       während  localtime_r()  nicht  diese  Anforderung  stellt.  Für  portierbaren  Code  sollte  tzset(3) vor
       localtime_r() aufgerufen werden.

STANDARDS

       asctime()
       ctime()
       gmtime()
       localtime()
       mktime()
              C23, POSIX.1-2024.

       gmtime_r()
       localtime_r()
              POSIX.1-2024.

       asctime_r()
       ctime_r()
              Keine.

GESCHICHTE

       gmtime()
       localtime()
       mktime()
              C89, POSIX.1-1988.

       asctime()
       ctime()
              C89,  POSIX.1-1988.  Wurde  in  C23  und  POSIX.1-2008  als  veraltet  markiert  (und  strftime(3)
              empfohlen).

       gmtime_r()
       localtime_r()
              POSIX.1-1996.

       asctime_r()
       ctime_r()
              POSIX.1-1996.  Wurde  in  POSIX.1-2008  als  veraltet  markiert.  Entfernt  in  POSIX.1-2024  (und
              Empfehlung für strftime(3)).

ANMERKUNGEN

       Die vier Funktionen asctime(), ctime(), gmtime() und localtime() geben einen Zeiger auf  statische  Daten
       zurück  und  sind  daher  nicht  multithread-fähig.  Multithread-fähige Versionen asctime_r(), ctime_r(),
       gmtime_r() und localtime_r werden durch SUSv2 spezifiziert.

       POSIX.1 sagt: »Die Funktionen asctime(), ctime(), gmtime() und localtime() müssen Rückgabewerte in  einem
       von  zwei  statischen  Objekten  liefern:  einer aufgeschlüsselten Zeit und einem Feld des Typs char. Das
       Ausführen irgendeiner der Funktionen, die einen Zeiger auf einen dieser Objekttypen zurückliefert, können
       die  Informationen  in  jedem Objekt des gleichen Typs überschreiben, auf den durch den zurückgelieferten
       Werte  von  einem  vorherigen  Aufruf  von  einem  von  ihnen   gezeigt   wird.«   Dies   kann   in   der
       Glibc-Implementierung vorkommen.

SIEHE AUCH

       date(1),  gettimeofday(2), time(2), utime(2), clock(3), difftime(3), strftime(3), strptime(3), timegm(3),
       tzset(3), time(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite  wurde  von  Patrick  Rother  <krd@gulu.net>,  Chris  Leick
       <c.leick@vollbio.de>,    Mario    Blättermann   <mario.blaettermann@gmail.com>   und   Helge   Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License  Version  3
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