Provided by: login_4.1.5.1-1ubuntu9.5_amd64 bug

NAME

       login - startet eine Sitzung auf dem System

ÜBERSICHT

       login [-p] [-h Rechner] [Benutzername] [ENV=VAR...]

       login [-p] [-h Rechner] -f Benutzername

       login [-p] -r Rechner

BESCHREIBUNG

       Das Programm login wird verwendet, um eine neue Sitzung auf dem System zu starten. Es wird
       normalerweise automatisch als Antwort auf die login:-Eingabeaufforderung auf dem Terminal
       des Benutzers ausgeführt. login kann von der Shell besonders behandelt werden und kann
       nicht als Subprozess gestartet werden. Wenn login von einer Shell aufgerufen wird, sollte
       es als exec login ausgeführt werden, so dass die aktuelle Shell des Benutzers beendet wird
       (und somit verhindert wird, dass der neue Benutzer in die Sitzung des alten zurückkehren
       kann). Der Versuch, von einer Shell außer der Anmelde-Shell login auszuführen, wird eine
       Fehlermeldung erzeugen.

       Falls erforderlich, wird der Benutzer anschließend nach einem Passwort gefragt. Dieses
       wird während der Eingabe nicht angezeigt. Es sind nur eine kleine Anzahl von
       Anmeldeversuchen zulässig, ehe login abbricht und die Kommunikation getrennt wird.

       Falls der Passwortverfall für Ihr Konto aktiviert wurde, kann es sein, dass Sie vor der
       weiteren Nutzung nach einem neuen Passwort gefragt werden. Sie müssen Ihr altes und neues
       Passwort angegeben, bevor Sie fortfahren können. In der Dokumentation zu passwd(1) finden
       sich weitere Informationen.

       Die Benutzer- und Gruppen-IDs werden gemäß den Werten in /etc/passwd gesetzt. Die Werte
       für $HOME, $SHELL, $PATH, $LOGNAME und $MAIL werden ebenfalls entsprechend den Feldern im
       Passworteintrag gesetzt. Werte für ulimit, umask und nice können ebenfalls gemäß den
       Werten im GECOS-Feld gesetzt werden.

       Bei einigen Installationen wird anfänglich die Umgebungsvariable $TERM entsprechend dem
       Terminaltyp Ihrer tty-Zeile, wie sie in /etc/ttytype angegeben ist, gesetzt.

       Ein Startskript für Ihren Befehlsinterpreter kann auch ausgeführt werden. Sehen Sie bitte
       in den entsprechenden Handbuchseiten für weitere Informationen darüber nach.

       Eine Subsystem-Anmeldung wird durch einen »*« als erstes Zeichen der Anmelde-Shell
       gekennzeichnet. Das angegebene Home-Verzeichnis wird als Wurzel für das Dateisystem
       verwendet, auf welchem der Benutzer tatsächlich angemeldet ist.

       Es liegt NICHT in der Verantwortung von login, Benutzer aus der utmp-Datei zu entfernen.
       Sowohl getty(8) als auch init(8) sind dafür zuständig, die offenkundige Eigentümerstellung
       einer Terminalsitzung aufzuräumen. Falls Sie login von der Shell ohne exec verwenden, wird
       der Benutzer, den Sie verwenden, weiterhin als angemeldet erscheinen, obwohl Sie die
       »untergeordnete Sitzung« beendet haben.

OPTIONEN

       -f
           Keine Authentifizierung durchführen, Benutzer ist bereits angemeldet.

           Hinweis: In diesem Fall muss Benutzername angegeben werden.

       -h
           Name des entfernt stehenden Rechners für die Anmeldung

       -p
           behält die Umgebungseinstellungen bei

       -r
           führt das Autologin-Protokoll für rlogin aus

       Die Optionen -r, -h und -f können nur verwendet werden, wenn login von Root ausgeführt
       wird.

WARNUNGEN

       Diese Version von login hat viele Optionen für die Kompilierung, wobei eventuell nicht
       alle Optionen auf allen Systemen verwendet werden.

       Der Ort der Konfigurationsdateien kann je nach Konfiguration des Systems unterschiedlich
       sein.

       Es liegt NICHT in der Verantwortung von login, Benutzer aus der utmp-Datei zu entfernen.
       Sowohl getty(8) als auch init(8) sind dafür zuständig, die offenkundige Eigentümerstellung
       einer Terminalsitzung aufzuräumen. Falls Sie login von der Shell ohne exec verwenden, wird
       der Benutzer, den Sie verwenden, weiterhin als angemeldet erscheinen, obwohl Sie die
       »untergeordnete Sitzung« beendet haben.

       Wie bei jedem anderen Programm kann auch das Erscheinungsbild von login vorgespiegelt
       werden. Falls unseriöse Benutzer physischen Zugriff auf den Rechner haben, kann dies von
       einem Angreifer verwendet werden, um das Passwort der Person zu erhalten, die sich als
       nächste vor den Rechner setzt. In Linux können Benutzer den SAK-Mechanismus verwenden, um
       einen vertrauenswürdigen Pfad zu erstellen und somit diesem Angriff zu entgehen.

KONFIGURATION

       Die folgenden Konfigurationsvariablen in /etc/login.defs beeinflussen das Verhalten dieses
       Werkzeugs:

       CONSOLE_GROUPS (Zeichenkette)
           Liste von Gruppen, deren Mitglied der Benutzer wird, wenn der sich auf der Konsole
           anmeldet, die mit dem Parameter CONSOLE festgelegt wird. Standardmäßig ist die Liste
           leer.

           Seien Sie vorsichtig. Benutzer können dauerhaft Zugang zu den Gruppen erlangen, auch
           wenn sie nicht auf der Konsole angemeldet sind.

       DEFAULT_HOME (boolesch)
           Legt fest, ob ein Login erlaubt wird, wenn mit cd nicht in das Home-Verzeichnis
           gewechselt werden kann. Standardmäßig wird dies nicht zugelassen.

           Falls auf yes gesetzt, wird der Benutzer mit dem Wurzelverzeichnis (/) angemeldet,
           wenn mit cd nicht in sein Home-Verzeichnis gewechselt werden kann.

       ENV_PATH (Zeichenkette)
           Wenn gesetzt, wird damit die Umgebungsvariable PATH definiert, wenn sich ein normaler
           Benutzer anmeldet. Der Wert ist eine Liste, deren Einträge durch Doppelpunkte getrennt
           sind (zum Beispiel /bin:/usr/bin). Ihr kann ein PATH= vorangestellt werden. Der
           Standardwert ist PATH=/bin:/usr/bin.

       ENV_SUPATH (Zeichenkette)
           Wenn gesetzt, wird damit die Umgebungsvariable PATH definiert, wenn sich der Superuser
           anmeldet. Der Wert ist eine Liste, deren Einträge durch Doppelpunkte getrennt sind
           (zum Beispiel /sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin). Ihr kann ein PATH= vorangestellt werden.
           Der Standardwert ist PATH=/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin.

       ERASECHAR (Zahl)
           Das Löschzeichen des Terminals (010 = Rücktaste, 0177 = Entf).

           Wenn der Wert mit »0« beginnt, wird er als Oktalzahl gewertet, wenn er mit »0x«
           beginnt, als Hexadezimalzahl.

       FAIL_DELAY (Zahl)
           Wartezeit in Sekunden, ehe nach einem fehlgeschlagenen Anmeldeversuch ein neuer
           unternommen werden kann

       FAKE_SHELL (Zeichenkette)
           Falls angegeben, führt login diese Shell anstelle der in /etc/passwd angegebenen Shell
           des Benutzers aus.

       HUSHLOGIN_FILE (Zeichenkette)
           Falls angegeben, kann diese Datei die übliche Informationsanzeige während des
           Anmeldevorgangs unterbinden. Wenn ein vollständiger Pfad angegeben wird, wird der
           Modus ohne Anmeldeinformationen verwendet, wenn der Name oder die Shell des Benutzers
           in der Datei enthalten sind. Wenn kein vollständiger Pfad angegeben wird, wird der
           Modus ohne Anmeldeinformationen aktiviert, wenn die Datei im Home-Verzeichnis des
           Benutzers existiert.

       KILLCHAR (Zahl)
           Das KILL-Zeichen des Terminals (025 = CTRL/U).

           Wenn der Wert mit »0« beginnt, wird er als Oktalzahl gewertet, wenn er mit »0x«
           beginnt, als Hexadezimalzahl.

       LOGIN_RETRIES (Zahl)
           maximale Anzahl von Anmeldeversuchen, wenn ein falsches Passwort eingegeben wird

           Dies wird höchstwahrscheinlich von PAM überschrieben, da standardmäßig das Modul
           pam_unix drei Versuche enthält. Dennoch stellt dies ein zusätzliches Sicherungssystem
           dar, falls Sie eine Anmeldemöglichkeit einsetzen, die nicht PAM_MAXTRIES beachtet.

       LOGIN_TIMEOUT (Zahl)
           Höchstdauer für einen Anmeldeversuch

       LOG_OK_LOGINS (boolesch)
           aktiviert die Protokollierung erfolgreicher Anmeldungen

       LOG_UNKFAIL_ENAB (boolesch)
           aktiviert die Anzeige unbekannter Benutzernamen, wenn fehlgeschlagene Anmeldeversuche
           aufgezeichnet werden

           Hinweis: Das Protokollieren unbekannter Benutzernamen kann ein Sicherheitsproblem
           darstellen, wenn ein Benutzer sein Passwort anstelle seines Anmeldenamens eingibt.

       TTYGROUP (Zeichenkette), TTYPERM (Zeichenkette)
           Die Rechte des Terminals: Das Anmelde-tty gehört der Gruppe TTYGROUP an, die Rechte
           werden auf TTYPERM gesetzt.

           Standardmäßig ist der Eigentümer des Terminals die Hauptgruppe des Benutzers, die
           Rechte werden auf 0600 gesetzt.

           TTYGROUP kann der Gruppenname oder die als Zahl ausgedrückte Gruppen-ID sein.

           Wenn Sie ein write-Programm haben, das »setgid« für eine Gruppe besitzt, der das
           Terminal gehört, sollten Sie TTYGROUP die Gruppennummer und TTYPERM den Wert 0620
           zuweisen. Oder Sie sollten TTYGROUP als Kommentar belassen und TTYPERM den Wert 622
           oder 600 zuweisen.

       TTYTYPE_FILE (Zeichenkette)
           Falls angegeben, eine Datei, welche einer tty-Zeile den Umgebungsparameter TERM
           zuweist. Jede Zeile hat das Format wie etwa »vt100 tty01«.

       USERGROUPS_ENAB (boolesch)
           Wenn der Wert yes ist, wird userdel die Gruppe des Benutzers entfernen, falls sie
           keine Mitglieder mehr hat, und useradd wird standardmäßig eine Gruppe mit dem Namen
           des Benutzers erstellen.

DATEIEN

       /var/run/utmp
           Liste der aktuellen angemeldeten Sitzungen

       /var/log/wtmp
           Liste der vorangegangenen angemeldeten Sitzungen

       /etc/passwd
           Informationen zu den Benutzerkonten

       /etc/shadow
           verschlüsselte Informationen zu den Benutzerkonten

       /etc/motd
           Datei mit der Systemmeldung des Tages

       /etc/nologin
           verhindert, dass sich Benutzer außer Root anmelden

       /etc/ttytype
           Liste der Terminaltypen

       $HOME/.hushlogin
           unterdrückt die Ausgabe von Systemnachrichten

       /etc/login.defs
           Konfiguration der Shadow-Passwort-Werkzeugsammlung

SIEHE AUCH

       mail(1), passwd(1), sh(1), su(1), login.defs(5), nologin(5), passwd(5), securetty(5),
       getty(8).