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BEZEICHNUNG

       tmpnam, tmpnam_r - einen Namen für eine temporäre Datei erzeugen

ÜBERSICHT

       #include <stdio.h>

       char *tmpnam(char *s);

BESCHREIBUNG

       Die Funktion tmpnam() gibt einen Zeiger auf eine Zeichenkette zurück, die ein gültiger Dateiname ist, und
       sorgt  dafür,  dass  zu  diesem  Zeitpunkt  keine  Datei  mit diesem Namen existiert, so dass ahnungslose
       Programmierer denken könnten, es sei ein geeigneter Name für eine temporäre Datei. Falls das  Argument  s
       NULL  ist,  wird dieser Name in einem statischen Puffer generiert und könnte von nächsten tmpnam()-Aufruf
       überschrieben werden. Falls s nicht NULL ist, wird der Name in das Zeichenfeld  kopiert  (das  mindestens
       die Länge L_tmpnam hat), auf das s zeigt. Im Erfolgsfall wird s zurückgegeben.

       Der  erzeugte Pfadname hat das Pfad-Präfix P_tmpdir. (Sowohl L_tmpnam als auch P_tmpdir sind in <stdio.h>
       definiert, genauso wie das im Folgenden erwähnte TMP_MAX.

RÜCKGABEWERT

       Die Funktion tmpnam() gibt einen Zeiger auf den eindeutigen temporären Dateinamen zurück oder NULL,  wenn
       kein eindeutiger Name generiert werden konnte.

FEHLER

       Es sind keine Fehler definiert.

ATTRIBUTE

   Multithreading (siehe pthreads(7))
       Die  Funktion  tmpnam()  ist  mit  einigen  Ausnahmen  Thread-sicher.  Falls sie mit einem NULL-Parameter
       aufgerufen wird, ist sie nicht Thread-sicher.

       Die Funktion tmpnam_r() ist nicht Thread-sicher.

KONFORM ZU

       SVr4, 4.3BSD, C89, C99, POSIX.1-2001. POSIX.1-2008 kennzeichnet tmpnam() als veraltet.

ANMERKUNGEN

       Die Funktion tmpnam() generiert jedesmal, wenn  sie  aufgerufen  wird,  eine  andere  Zeichenkette.  Dies
       geschieht  bis  zu TMP_MAX Mal. Falls sie öfter als TMP_MAX Mal aufgerufen wird, wird ihr Verhalten durch
       die Implementierung definiert.

       Obwohl tmpnam() Namen generiert, die schwer zu erahnen sind, ist es dennoch möglich,  dass  in  der  Zeit
       zwischen  der  Rückgabe  des  Pfadnamens  und der Zeit, in der er vom Programm geöffnet wird, ein anderes
       Programm einen Pfadnamen mit open(2) erzeugt oder ihn  als  symbolischen  Link  erstellt.  Dies  kann  zu
       Sicherheitslücken  führen.  Um  solche  Möglichkeiten  zu vermeiden, benutzen Sie den Schalter O_EXCL von
       open(2), um diesen Pfadnamen zu öffnen oder besser noch – benutzen Sie mkstemp(3) oder tmpfile(3).

       Portierbare Anwendungen, die Threads benutzen, können tmpnam() nicht mit  einem  Argument  aufrufen,  das
       NULL ist, wenn entweder _POSIX_THREADS oder _POSIX_THREAD_SAFE_FUNCTIONS definiert sind.

       Ein ursprünglicher POSIX-Entwurf schlug eine tmpnam_r()-Funktion vor, die definiert wurde wie folgt

           char *
           tmpnam_r(char *s)
           {
               return s ? tmpnam(s) : NULL;
           }

       scheinbar   als   Warnung   nicht  NULL  zu  benutzen.  Einige  Systeme  implementierten  das.  Um  einen
       Glibc-Prototypen  für  diese  Version  von  <stdio.h>  zu  bekommen,  definieren  Sie  _SVID_SOURCE  oder
       _BSD_SOURCE (vor dem Einbinden irgendeiner Header-Datei).

FEHLER

       Benutzen Sie diese Funktion niemals. Benutzen Sie stattdessen mkstemp(3) oder tmpfile(3).

SIEHE AUCH

       mkstemp(3), mktemp(3), tempnam(3), tmpfile(3)

KOLOPHON

       This  page  is  part  of  release  3.54 of the Linux man-pages project. A description of the project, and
       information about reporting bugs, can be found at http://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother  <krd@gulu.net>  und  Chris  Leick
       <c.leick@vollbio.de> erstellt.

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                                                  21. Juni 2013                                        TMPNAM(3)