Provided by: net-tools_1.60-25ubuntu2.1_amd64
NAME
netstat - Anzeige von Netzwerksverbindungen, Routentabellen, Schnittstellenstatistiken, maskierten Verbindungen, Netlink-Nachrichten und Mitgliedschaft in Multicastgruppen
SYNOPSIS
netstat [-venaoc] [--tcp|-t] [--udp|-u] [--raw|-w] [--groups|-g] [--unix|-x] [--inet|--ip] [--ax25] [--ipx] [--netrom] netstat [-veenc] [--inet] [--ipx] [--netrom] [--ddp] [--ax25] {--route|-r} netstat [-veenpac] {--interfaces|-i} netstat [-enc] {--masquerade|-M} netstat [-cn] {--netlink|-N} netstat {-V|--version} {-h|--help}
BESCHREIBUNG
Netstat zeigt Informationen des Linux Netzwerkssystems an. Bitte beachten Sie, dass der Inhalt der deutschen man-page nicht vollständig ist, im Moment. (no option) Ohne Optionen zeigt netstat den Zustand von offenen Sockets an. Wird keine Adressfamilie angegeben, dann werden die offenen Sockets aller konfigurierten Adressfamilien gedruckt. Die Option -e gibt zusätzliche Informationen aus (User ID). Mit der Option -v gibt netstat zusätzlich Fehlermeldungen über von Kernel nicht unterstützte Adressfamilien aus. Die Option -p gibt zusätzlich die PID und den Namen des Programms, das den Socket geöffnet hat, aus. -a druckt alle Sockets einschließlich der auf Verbinungen wartenden Serversockets aus. Die Adressfamilie inet zeigt RAW, UDP und TCP Sockets an. -r, --route Die -r, --route Option gibt die Routentabellen des Kernels im gleichen Format wie route -e aus. netstat -er benutzt das Ausgabeformat von route. Wegen Details siehe route(8). -i, --interfaces Wird die -i, --interfaces Option verwendet, so wird eine Tabelle aller Schnittstellen ausgedruckt. Die Ausgabe ist im Format von ifconfig -e und wird in ifconfig(8) beschrieben. netstat -ei druckt eine Tabelle für Interfaces wie ifconfig. Die -a Option schließt Schnittstellen, die gar nicht konfiguriert sind in die Ausgabe ein, d.h. die die U=UP Flagge nicht gesetzt haben). -M, --masquerade Eine Liste aller maskierten Sitzungen wird dargestellt. Der -e Schalter schließt zusätzlich Information über Sequenznummern und Deltas, die durch das Umschreiben von FTP- Sitzungen (PORT Kommando) verursacht werden. Maskieren wird dazu verwendet um Maschinen mit inoffiziellen Netzwerkssitzungen vor der Außenwelt zu verstecken. Dies wird in ipfw(4), ipfwadm(8) und ipfw(8) beschrieben. -N, --netlink Aktuelle Kern unterstützen die Kommunikation zwischen Kern und Anwendungen durch eine Option namens Netlink. Netlink ermöglicht es Informationen über die Erzeugung und das Löschen von Schnittstellen oder Routen von /dev/route (36,0) zu erhalten.
OPTIONEN
-v, --verbose macht detailiertere Ausgaben. Insbesondere wird ausgegeben, welche Adressfamilien nicht im Kern konfiguriert sind. -n, --numeric gibt numerische Adressen aus, anstelle zu versuchen, den symbolischen Rechner, Port oder Benutzernamen auszugeben. -p, --programs Zeigt den Prozessnamen und die PID des Eigentümers des Sockets, der ausgegeben wird. Nur der Eigentümer eines Prozess oder Root haben alle die dazu nötigen Privilegien. -A, --af Familie benutzt einen alternativen Weg, um Adressfamilien zu setzen. Familie ist eine von Kommatas abgetrennte Liste von Schlüsselworten für Adressfamilien wie inet, unix, ipx, ax25, netrom und ddp. Dies hat den gleichen Effekt wie die Langoptionen --inet, --unix, --ipx, --ax25, --netrom und --ddp. -c, --continuous Mit dieser Option wiederholt netstat im Sekundenabstand die Ausgabe, bis es abgebrochen wird.
AUSGABE
Aktive Internet-Verbindungen (TCP, UDP, RAW) Proto Das von Socket verwendete Protokoll (TCP, UDP, RAW). Recv-Q Die Anzahl von Bytes, die noch nicht von der Anwendung vom Socket abgeholt wurden. Send-Q Die Anzahl von Bytes, die von der Gegenseite noch nicht bestätigt wurde. Lokale Adresse Die lokale Adresse (lokaler Rechnername) und Portnummer des Sockets. Außer bei Verwendung der -n Option wird die Socketadresse nach dem kanonischen Rechnernamen und die Portnummer in den zugehörigen Dienstenamen aufgelßt. Gegenadresse Die Adresse und Portnummer der Gegenseite des Sockets. Wie bei lokalen Adressen schaltet der -n Schalter die Umwandlung von Rechneradresse und Portnummer ab. State Der Zustand des Sockets. Da RAW-Sockets keinen und UDP-Sockets üblicherweise keinen Zustand haben, kann diese Spalte leer bleiben. Normalerweise ist sie einer von mehreren Werten: VERBUNDEN The socket has an established connection. SYN_SENT Es wird versucht auf dem Socket eine Verbindung aufzubauen. SYN_RECV Eine Verbindungsanfrage wurde von der Gegenseite empfangen. FIN_WAIT1 Der Socket wurde geschloßen und die Verbindung wird beendet. FIN_WAIT2 Die Verbindung ist geschlßen und der Socket wartet darauf, daß sie von der Gegenseite ebenfalls geschloßen wird. TIME_WAIT Der Socket ist nach dem Schließen im Wartezustand um Pakete handzuhaben, die sich eventuell noch im Netzwerk befinden. CLOSE Der Socket wird nicht benutzt. CLOSE_WAIT Die Gegenseite hat die Verbindung beendet und das Schließen des Sockets wird erwartet. LAST_ACK Die Gegenseite hat die Verbindung beendet und der Socket ist geschloßen; die Bestätigung wird abgewartet. LISTEN Der Socket wartet auf eingehende Verbindungen. Diese Sockets werden nur angezeit, wenn die The socket is listening for incoming connections. Those sockets are only displayed if the -a,--listening Option gegeben wird. CLOSING Beide Sockets sind geschloßen es wurden aber noch nicht alle Daten geschickt. UNKNOWN Der Zustand des Sockets ist unbekannt. Benutzer Der Name oder die Benutzer-ID des Eigentümers des Sockets. PID/Program name Durch einen Schrägstrich abgetrenntes Paar von Prozess-ID und Programmname des Programms, das diesen Socket besitzt. Die Option -p schaltet die Anzeige dieser Spalte ein. Es werden root Privilegien benötigt um die nötigen Daten zu erhalten. Für IPX Sockets sind diese Daten nicht verfügbar. Timer (Dies muß noch geschrieben werden) Aktive Sockets in der UNIX Domäne Proto Das Protokoll (in der Regel unix), das vom Socket verwendet wird. RefZäh Der Referenzzähler, d.h. die Zahl der Prozesse, die diesen Socket benutzen. Flaggen Die Flaggen, die angezeigt werden sind SO_ACCEPTON (angezeigt als ACC), SO_WAITDATA (W) oder SO_NOSPACE (N). SO_ACCECPTON wird auf unverbundenen Sockets verwendet, wenn die zugehörigen Sockets auf Verbindungsanfragen warten. Die anderen Flaggen sind normalerweise nicht von Interesse. Typ Es gibt verschiedene Arten von Socketzugriff: SOCK_DGRAM Der Socket wird im verbindungslosen Datagram-Modus verwendet. SOCK_STREAM Dies ist ein verbindungsorientierter Stream-Socket. SOCK_RAW Der Socket wird als RAW-Socket verwendet. SOCK_RDM Dieser Socket bedient zuverlßig zugestellte Nachrichten. SOCK_SEQPACKET Dies ist ein Socket, der die Zustellung in der richtigen Reihenfolge garantiert. SOCK_PACKET Socket mit direktem (RAW) Zugriff auf die Schnittstelle. UNKNOWN Wer weiß, was uns die Zukunft bringt soll es hier hinschreiben :-) Zustand Dieses Feld enthält eines der folgenden Schlüsselworte: FREI Der Socket ist unbenutzt HÖrt Der Socket lauscht nach Verbindungsanfragen. Diese Sockets werden nur angezeigt, wenn die -a,--listening Option gesetzt ist. VERBINDUNGSAUFBAU Auf dem Socket wird gerade eine Verbindung aufgebaut. VERBUNDEN Auf dem Socket ist Verbindung aufgebaut. VERBINDUNGSABBAU Die Verbindung des Sockets wird gerade abgebaut. (empty) Der Socket hat keine Verbundung zu einem anderen Socket. UNKNOWN Ein Socket sollte niemals in diesem Zustand sein. PID/Programmname Prozess-ID und Programmname des Programs, das diesen Socket hält. Details siehe oben unter Aktive Internetverbindungen. Pfad This displays the path name as which the corresponding processes attached to the socket. Aktive IPX-Sockets (Dieser Abschnitt sollte von jemandem, der davon Ahnung hat geschrieben werden.) Aktive NET/ROM-Verdingungen (Dieser Abschnitt sollte von jemandem, der davon Ahnung hat geschrieben werden.) Aktive AX.25-Verbindungen (Dieser Abschnitt sollte von jemandem, der davon Ahnung hat geschrieben werden.)
BEMERKUNGEN
Seit der Kern Version 2.2 zeigt netstat -i keine Schnittstellenstatistiken von Schnittstellenaliasen mehr an. Um Statistiken per Schnittstelle zur erhalten, müssen jetzt mit dem ipchains(8) Befehl explizite Regeln zugefügt werden.
DATEIEN
/etc/services -- Die Zuordungstabelle für Netzwerksdienste /proc/net/dev -- Informationen üeber Netzwerksschnittstellen /proc/net/raw -- Informationen über RAW-Sockets /proc/net/tcp -- Informationen über TCP-Sockets /proc/net/udp -- Informationen über UDP-Sockets /proc/net/igmp -- IGMP-bezogene Informationen /proc/net/unix -- Informationen über UNIX-Sockets /proc/net/ipx -- Informationen üeber IPX-Sockets /proc/net/ax25 -- Informationen über AX25-Sockets /proc/net/appeltalk -- Informationen über Appletalk-/DDP-Sockets /proc/net/nr -- Informationen über NET/ROM-Sockets /proc/net/route -- Informationen zu Kernelrouten /proc/net/ax25_route -- Kernelinformationen zum AX25-Routen /proc/net/ipx_route -- Kernelinformationen zum IPX-Routen /proc/net/nr_nodes -- Kernelliste der NET/ROM-Knoten /proc/net/nr_neigh -- Kernelliste der NET/ROM-Nachbarn /proc/net/ip_masquerade -- Liste der maskierten Verbindungen.
SIEHE AUCH
route(8), ifconfig(8), ipfw(4), ipfw(8), ipfwadm(8) ipchains(8)
PROBLEME
Ändert sich der Zustand des Sockets während er gerade angezeigt wird, so kann unsinnige Information ausgegeben werden. Dies ist jedoch unwahrscheinlich. Die netstat -i die beschrieben wird sollte nach einigem Säubern der BETA-Version des Codes des Net-Tools Packets funktionieren.
AUTOREN
Die Benutzerschnittstelle wurde von Fred Baumgarten <dc6iq@insu1.etec.uni-karlsruhe.de> geschrieben, die Manpage zum größten Teil von Matt Welsh <mdw@tc.cornell.edu>. Sie wurde von Alan Cox <Alan.Cox@linux.org> aktualisiert, benötigt aber weitere Arbeit. Die Manpage und der eigentliche netstat Befehl wuren von Bernd Eckenfels <ecki@linux.de> vollständig neu geschrieben.
Übersetzung
Ralf Bächle <ralf@gnu.org>