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BEZEICHNUNG

       debuild - baut ein Debian-Paket

ÜBERSICHT

       debuild [Debuild-Optionen] [Dpkg-Buildpackage-Optionen] [--lintian-opts Lintian-Optionen]
       debuild [Debuild-Optionen] binary|binary-arch|binary-indep|clean

BESCHREIBUNG

       debuild  erstellt  alle  Dateien,  die  zum  Hochladen  eines  Debian-Pakets  nötig sind. Zuerst führt es
       dpkg-buildpackage aus, dann lintian für die erstellte .changes-Datei (unter  der  Annahme,  dass  lintian
       installiert ist) und signiert schließlich die .changes- und/oder gegebenenfalls die .dsc-Dateien (mittels
       debsign(1)  anstelle  von dpkg-buildpackage(1) selbst; alle passenden Schlüsselsignierungsoptionen werden
       übergeben). An dpkg-buildpackage und lintian können Parameter übergeben werden, wobei  letztere  mit  der
       Option  --lintian-opts  angegeben  werden.  Die  in  diesem  Fall  erlaubten  Optionen sind --lintian und
       --no-lintian, um den Lintian-Schritt zu erzwingen beziehungsweise  zu  überspringen.  Standardmäßig  wird
       lintian   ausgeführt.   Außerdem   sind   verschiedene   Optionen   für   das  Setzen  und  Erhalten  von
       Umgebungsvariablen verfügbar, wie nachfolgend im Abschnitt »Umgebungsvariablen« beschrieben.  Bei  dieser
       Methode  debuild  auszuführen  wird  außerdem  das  Bauprotokoll ../<Paket>_<Version>_<Architektur>.build
       gesichert.

       Eine alternative Möglichkeit, debuild zu benutzen,  besteht  darin,  einen  oder  mehrere  der  Parameter
       binary,  binary-arch,  binary-indep  und  clean  zu  verwenden.  In  diesem  Fall wird debuild versuchen,
       Root-Rechte zu bekommen und dann debian/rules mit den angegebenen Parametern auszuführen. Um  Root-Rechte
       zu  bekommen,  kann  eine der Optionen --rootcmd=Befehl_um_Root_zu_werden oder -rBefehl_um_Root_zu_werden
       benutzt werden. Befehl_um_Root_zu_werden ist wahrscheinlich entweder  fakeroot,  sudo  oder  super.  Eine
       weitere  Erörterung  dieses  Punkts  finden  Sie nachfolgend. Wieder können die Optionen zum Erhalten der
       Umgebung verwendet werden. In diesem Fall wird debuild  außerdem  versuchen,  zuerst  dpkg-checkbuilddeps
       auszuführen;  dies kann explizit mittels der Optionen -D beziehungsweise -d angefordert oder abgeschaltet
       werden. Beachten Sie außerdem, dass  wenn  entweder  eine  dieser  beiden  oder  eine  -r-Option  in  der
       Konfigurationsdateioption  DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS  angegeben  wurde,  dies  dann  sogar in dieser
       Aufrufmethode von debuild erkannt wird.

       debuild  liest  außerdem,  wie  nachfolgend  beschrieben,  die   devscripts-Konfigurationsdateien.   Dies
       ermöglicht die Angabe von Standardoptionen.

Prüfung von Verzeichnisnamen

       Ebenso  wie mehrere andere Skripte im Paket devscripts wird debuild den Verzeichnisbaum emporsteigen, bis
       es eine debian/changelog-Datei findet. Als eine Schutzmaßnahme gegen  verirrte  Dateien,  die  potenziell
       Probleme  bereiten,  wird  es  den  Namen  des  übergeordneten Verzeichnisses untersuchen, sobald es eine
       debian/changelog-Datei findet und prüfen, ob der Verzeichnisname  dem  Paketnamen  entspricht.  Wie  dies
       genau  geschieht,  wird  durch die beiden Konfigurationsdateivariablen DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL und
       DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX sowie ihre entsprechenden Befehlszeilenoptionen --check-dirname-level  und
       --check-dirname-regex geregelt.

       DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL kann die folgenden Werte annehmen:

       0      prüft den Verzeichnisnamen nie.

       1      prüft  den  Verzeichnisnamen  nur,  falls  in  der  Suche  nach  debian/changelog  das Verzeichnis
              gewechselt werden muss. Dies ist das Standardverhalten.

       2      prüft den Verzeichnisnamen immer.

       Der Verzeichnisname wird geprüft, indem getestet wird, ob der  aktuelle  Verzeichnisname  (wie  er  durch
       pwd(1)   bestimmt   wurde)   zum  regulären  Ausdruck  passt,  der  durch  die  Konfigurationsdateioption
       DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX oder  die  Befehlszeilenoption  --check-dirname-regex  regulärer  Ausdruck
       angegeben wurde. Hierbei ist regulärer Ausdruck ein regulärer Perl-Ausdruck (siehe perlre(3perl)), der an
       den  Anfang  und  das  Ende  verankert  wird.  Falls  regulärer Ausdruck ein »/« enthält, muss er auf den
       vollständigen Verzeichnispfad passen. Wenn nicht, dann muss er  auf  den  vollständigen  Verzeichnisnamen
       passen.  Falls  regulärer  Ausdruck die Zeichenkette »PACKAGE« beinhaltet, wird diese durch den Namen des
       Quellpakets ersetzt, wie er aus dem Changelog bestimmt wird.  Der  vorgegebene  Wert  für  den  regulären
       Ausdruck ist: »PACKAGE(-.+)?«, daher entspricht er Verzeichnisnamen wie PACKAGE und PACKAGE-Version.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       As  environment  variables can affect the building of a package, often unintentionally, debuild sanitises
       the environment by removing all environment variables except for TERM, HOME, LOGNAME, GNUPGHOME, PGPPATH,
       GPG_AGENT_INFO, DBUS_SESSION_BUS_ADDRESS, FAKEROOTKEY, DEB_*, the (C, CPP, CXX, LD and F)FLAGS  variables
       and  their  _APPEND  counterparts  and the locale variables LANG and LC_*. TERM is set to `dumb' if it is
       unset, and PATH is set to "/usr/sbin:/usr/bin:/sbin:/bin:/usr/bin/X11".

       Falls erforderlich ist, dass eine bestimmte Umgebungsvariable unverändert an den Bauprozess durchgeleitet
       wird, kann dies mittels einer --preserve-envvar-Umgebungsvariablen angegeben werden (dies kann  auch  als
       Option  -e  Umgebungsvariable  geschrieben  werden).  Die Umgebung kann mittels der Option --preserve-env
       unverändert belassen  werden.  PATH  wird  jedoch  sogar  in  diesem  Fall  auf  den  oben  beschriebenen
       vernünftigen Wert gesetzt. Die einzige Möglichkeit, PATH vor dem Zurücksetzen zu bewahren, besteht darin,
       eine  --preserve-envvar PATH-Option anzugeben. Seien Sie aber gewarnt, dass die Benutzung von Programmen,
       die an Nichtstandardorten liegen, leicht dazu führen kann, dass das Paket beschädigt ist, da es nicht auf
       Standardsystemen gebaut werden kann.

       Beachten Sie, dass Verzeichnisse mittels der Option --prepend-path an den Anfang des zurückgesetzten PATH
       hinzugefügt werden können. Dies ist nützlich, wenn zum Bauen die Verwendung  von  Werkzeugen  wie  ccache
       oder distcc gewünscht wird.

       Es ist außerdem möglich, zu verhindern, dass etwas wie FOO=bar debuild -e FOO durch Schreiben von debuild
       -e FOO=bar oder der Langform debuild --set-envvar FOO=bar getippt werden muss.

SUPERUSER-ANFORDERUNGEN

       debuild  muss  als  Superuser  ausgeführt  werden, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Es gibt grundlegend
       verschiedene Arten, dies zu erreichen. Die erste und bevorzugte Methode besteht in  der  Benutzung  eines
       Befehls,  um  Root-Rechte  zu  erlangen. Es ist wahrscheinlich am besten, fakeroot(1) zu verwenden, da es
       nicht das Gewähren echter Rechte beinhaltet. super(1) und sudo(1) sind weitere Möglichkeiten. Falls keine
       -r-Option (oder --rootcmd) angegeben wurde (und erinnern Sie  sich  daran,  dass  dpkg-buildpackage  eine
       -r-Option  ebenfalls akzeptiert) und keine der folgenden Methoden benutzt wird, dann wird stillschweigend
       von -rfakeroot ausgegangen.

       Die zweite Methode besteht darin, etwas wie su(1) zu verwenden, um Root zu werden,  und  dann  alles  als
       Root  zu  tun.  Beachten  Sie  jedoch,  dass  lintian  abbrechen wird, falls es als Root oder Setuid-Root
       ausgeführt wird; dies kann mittels der Option --allow-root  von  lintian  verhindert  werden,  falls  Sie
       wissen, was Sie tun.

       Die  dritte  mögliche  Methode  ist,  dass  debuild als Setuid-Root installiert wurde. Dies ist nicht die
       Standardmethode und wird dergestalt vom Systemadministrator installiert werden müssen. Es  muss  außerdem
       erkannt  werden,  dass  jedermann, der debuild als Root oder Setuid-Root ausführt, vollen Zugriff auf den
       ganzen Rechner hat. Diese Methode wird daher nicht empfohlen, wird aber funktionieren. debuild könnte mit
       den Rechten 4754 installiert werden, so dass es nur Mitglieder der besitzenden Gruppe  ausführen  können.
       Ein  Nachteil  dieser  Methode  wäre,  dass  andere  Benutzer nicht in der Lage wären, dieses Programm zu
       verwenden. Es gibt viele andere Varianten dieser Option unter Einbeziehung mehrerer  Kopien  von  debuild
       oder  der  Verwendung  von  Programmen  wie  sudo  oder  super,  um ausgewählten Anwendern Root-Rechte zu
       gewähren. Falls der Systemadministrator  dies  tun  möchte,  sollte  er  das  Programm  dpkg-statoverride
       benutzen,  um  die Rechte von /usr/bin/debuild zu ändern. Dies wird sicherstellen, dass diese Rechte über
       Upgrades hinweg erhalten werden.

HOOKS

       debuild unterstützt eine Reihe von Hooks, wenn dpkg-buildpackage  ausgeführt  wird.  Beachten  Sie,  dass
       debuild,  falls  einige  der  Hooks  von clean-hook bis final-clean benutzt werden, einige Abschnitte des
       dpkg-buildpackage-Prozesses emulieren wird, statt sie  direkt  auszuführen,  da  dpkg-buildpackage  keine
       Hooks unterstützt. Folgende Hooks sind verfügbar:

       dpkg-buildpackage-hook
              wird ausgeführt bevor dpkg-buildpackage beginnt, indem dpkg-checkbuilddeps aufgerufen wird.

       clean-hook
              wird  ausgeführt, bevor dpkg-buildpackage debian/rules clean ausführt, um den Quellverzeichnisbaum
              zu bereinigen (wird sogar ausgeführt, falls der  Verzeichnisbaum  nicht  bereinigt  wird,  da  -nc
              verwendet wird).

       dpkg-source-hook
              wird  nach  dem  Bereinigen  des Verzeichnisbaums und vor dem Ausführen von dpkg-source ausgeführt
              (wird sogar ausgeführt, falls dpkg-source nicht aufgerufen wird, da -b, -B oder -A benutzt wird).

       dpkg-build-hook
              wird nach dpkg-source und vor dem Aufruf von debian/rules build ausgeführt (wird sogar ausgeführt,
              falls es sich um das Bauen eines reinen Quellpakets  handelt,  wodurch  debian/rules  build  nicht
              aufgerufen wird).

       dpkg-binary-hook
              wird  zwischen  debian/rules build und debian/rules binary(-arch) ausgeführt. Läuft nur, falls ein
              Binärpaket gebaut wird.

       dpkg-genchanges-hook
              wird nach dem Bau eines Binärpakets und vor dem Aufruf von dpkg-genchanges ausgeführt.

       final-clean-hook
              wird nach dpkg-genchanges und vor dem abschließenden debian/rules  clean  ausgeführt  (wird  sogar
              ausgeführt, falls der Verzeichnisbaum nach dem Baunicht bereinigt wird, was Standard ist).

       lintian-hook
              wird  (einmal)  vor  dem  Aufruf  von lintian ausgeführt (wird sogar dann ausgeführt, wenn lintian
              nicht aufgerufen wird).

       signing-hook
              wird nach dem Aufruf von lintian, bevor irgendwelche Signierung erfolgt,  ausgeführt  (wird  sogar
              dann ausgeführt, wenn nichts signiert wird).

       post-dpkg-buildpackage-hook
              wird ausgeführt, nachdem alles beendet ist.

       Ein   Hook-Befehl   kann   entweder   in   der   Konfigurationsdatei   angegeben   werden,  zum  Beispiel
       DEBUILD_SIGNING_HOOK='foo' (beachten Sie, dass Bindestriche in Unterstriche geändert  werden!)  oder  als
       eine  --signing-hook-foo-Befehlszeilenoption. Der Befehl führt bestimmte Prozentzeichenersetzungen durch:
       %% wird durch ein einzelnes %-Zeichen ersetzt, %p  wird  durch  den  Paketnamen  ersetzt,  %v  durch  die
       Versionsnummer  des  Pakets,  %s  durch die Versionsnummer der Quelle und %u durch die Versionsnummer der
       Originalautoren. Weder %s noch %u werden eine Epoche enthalten. %a wird 1  sein,  falls  die  unmittelbar
       folgende  Aktion  ausgeführt  wird  und 0 falls nicht (zum Beispiel wird %a im dpkg-source-Hook 1 werden,
       falls dpkg-source ausgeführt werden soll und 0 falls nicht). Dann wird es  zum  Erledigen  an  die  Shell
       gereicht, daher kann es Weiterleitungen und Ähnliches enthalten. Um zum Beispiel nur den dpkg-source-Hook
       auszuführen,  falls  dpkg-source ausgeführt wird, könnte der Hook etwas wie »if [ %a -eq 1 ]; then …; fi«
       sein.

       Bitte seien Sie mit Hooks vorsichtig, da ihre falsche Verwendung zu Paketen führen kann,  die  nicht  aus
       der  Quelle  gebaut  werden  können  (FTBFS/fail  to  build  from  source).  Sie können nützlich sein, um
       Momentaufnahmen von Dingen aufzuzeichnen oder dergleichen.

       Schlussendlich können nur dpkg-buildpackage-hook und die Hooks  ab  lintian-hook  benutzt  werden,  falls
       dpkg-cross  installiert  ist. (Dies ist deshalb, weil debuild intern dpkg-buildpackage neu implementiert,
       aber nicht versucht den dpkg-cross-Ersatz dieses Skripts neu zu implementieren.)

OPTIONEN

       Einzelheiten finden Sie oben.

       --no-conf, --noconf
              keine Konfigurationsdateien lesen, Dies kann nur als erste auf der Befehlszeile angegebene  Option
              benutzt werden.

       --rootcmd=Befehl-zum-Erlangen-von-Root-Rechten, -rBefehl-zum-Erlangen-von-Root-Rechten
              Befehl zum Erlangen von Root- (oder Fake-Root-)Rechten

       --preserve-env
              bereinigt die Umgebung nicht, ausgenommen PATH.

       --preserve-envvar=Variable, -eVariable
              entfernt die Variable Variable nicht aus der Umgebung.

              Falls  Variable  mit einem Stern (»*«) endet, dann werden alle Variablen, deren Namen zum Teil von
              Variable vor dem Stern passen, erhalten.

       --set-envvar=Variable=Wert, -eVariable=Wert
              setzt die Umgebungsvariable Variable auf Wert und entfernt sie nicht aus der Umgebung.

       --prepend-path=Wert
              Sobald der normalisierte PATH gesetzt ist, wird ihm Wert vorangestellt.

       --lintian
              führt lintian nach dpkg-buildpackage  aus.  Dies  ist  das  Standardverhalten  und  verkehrt  alle
              Konfigurationsdateidirektiven ins Gegenteil.

       --no-lintian
              führt lintian nicht nach dpkg-buildpackage aus.

       --no-tgz-check
              prüft   nicht  einmal,  falls  dpkg-buildpackage  ausgeführt  wird  und  die  Versionsnummer  eine
              Debian-Revision hat, ob die .orig.tar.gz-Datei oder das  .orig-Verzeichnis  existiert,  bevor  das
              Bauen gestartet wird.

       --tgz-check
              prüft, falls dpkg-buildpackage ausgeführt wird und die Versionsnummer eine Debian-Revision hat, ob
              die  .orig.tar.gz-Datei oder das .orig-Verzeichnis existiert, bevor das Bauen gestartet wird. Dies
              ist das Standardverhalten.

       --username Benutzername
              verwendet beim Signieren debrsign anstelle von debsign. Benutzername gibt die Legitimation an, die
              verwendet werden soll.

       --foo-hook=Hook
              setzt einen Hook, wie oben beschrieben. Falls Hook leer ist, entfernt dies den Hook.

       --clear-hooks
              bereinigt alle Hooks. Sie können später durch Befehlszeilenoptionen wieder eingesetzt werden.

       --check-dirname-level N
              Die Erklärung dieser Option finden Sie im vorhergehenden Abschnitt Prüfung von Verzeichnisnamen.

       --check-dirname-regex regulärer Ausdruck
              Die Erklärung dieser Option finden Sie im vorhergehenden Abschnitt Prüfung von Verzeichnisnamen.

       -d     führt nicht dpkg-checkbuilddeps aus, um Bauabhängigkeiten zu prüfen.

       -D     führt dpkg-checkbuilddeps aus, um Bauabhängigkeiten zu prüfen.

KONFIGURATIONSVARIABLEN

       Die beiden Konfigurationsdateien /etc/devscripts.conf und ~/.devscripts werden durch eine Shell in dieser
       Reihenfolge eingelesen,  um  Konfigurationsvariablen  zu  setzen.  Befehlszeilenoptionen  können  benutzt
       werden, um einige der Konfigurationsdateieinstellungen außer Kraft zu setzen, andernfalls kann die Option
       --no-conf  benutzt werden, um das Lesen dieser Dateien zu vermeiden. Einstellungen aus Umgebungsvariablen
       werden ignoriert, wenn diese Konfigurationsdateien gelesen werden. Die derzeit erkannten Variablen sind:

       DEBUILD_PRESERVE_ENV
              Falls dies auf yes gesetzt ist, ist  es  so,  als  ob  der  Befehlszeilenparameter  --preserve-env
              benutzt würde.

       DEBUILD_PRESERVE_ENVVARS
              die  Umgebungsvariablen,  die  erhalten  werden  sollen.  Dies  sollte eine durch Kommas getrennte
              Variablenliste sein. Dies entspricht der Verwendung mehrerer --preserve-envvar- oder -e-Optionen.

       DEBUILD_SET_ENVVAR_Variable=Wert
              Dies entspricht --set-envvar=Variable=Wert.

       DEBUILD_PREPEND_PATH
              Dies entspricht --prepend-path.

       DEBUILD_ROOTCMD
              Diese Variable auf Programm zu setzen ist die Entsprechung von -rProgramm.

       DEBUILD_TGZ_CHECK
              Diese Variable auf no zu setzen ist dasselbe wie die Befehlszeilenoption --no-tgz-check.

       DEBUILD_SIGNING_USERNAME
              Das Setzen dieser Variable entspricht der Benutzung der Befehlszeilenoption --username.

       DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS
              Diese Optionen werden an den Aufruf von dpkg-buildpackage weitergegeben  werden.  Sie  werden  vor
              allen  anderen  Befehlszeilenoptionen übergeben. Falls eine Option ein Leerzeichen enthalten soll,
              muss durch Verwendung zusätzlicher Anführungszeichen verhindert werden, dass die Shell die  Option
              in  mehrere  trennt.  Um zum Beispiel sicherzustellen, dass immer (auch beim Sponsern) Ihr eigener
              GPG-Schlüssel verwendet wird, kann die Konfigurationsdatei folgende Zeile enthalten:

              DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS="-k'Julian Gilbey <jdg@debian.org>' -sa"

              die  genau  zwei  Optionen  angibt.  Ohne  die  zusätzlichen  einfachen  Anführungszeichen   würde
              dpkg-buildpackage  berechtigterweise  beklagen, dass Gilbey eine unbekannte Option ist (es beginnt
              nicht mit einem --Zeichen).

              Falls diese Option  eine  -r-,  -d-  oder  -D-Option  enthält,  wird  diese  immer  durch  debuild
              mitberücksichtigt.   Beachten  Sie,  dass  eine  -r-Option  in  dieser  Variable  die  Einstellung
              DEBUILD_ROOTCMD außer Kraft setzt.

       DEBUILD_FOO_HOOK
              die Hook-Variable für den Hook foo. Weitere Einzelheiten finden Sie  im  vorhergehenden  Abschnitt
              über Hooks. Standardmäßig ist sie leer.

       DEBUILD_LINTIAN
              Soll lintian ausgeführt werden? Falls dies auf no gesetzt ist, dann wird lintian nicht ausgeführt.

       DEBUILD_LINTIAN_OPTS
              Dies  sind  Optionen,  die an den Aufruf von lintian übergeben werden sollen. Sie werden vor jeder
              anderen Befehlszeilenoption angegeben. Diese  Variable  wird  verwendet,  wie  bei  der  Variablen
              DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS beschrieben.

       DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL, DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX
              Die   Erklärung   dieser   Variablen   finden   Sie   im   vorhergehenden  Abschnitt  Prüfung  von
              Verzeichnisnamen. Beachten Sie, dass dies paketweite Konfigurationsvariablen sind und  daher  alle
              devscripts-Skripte   beeinflussen,   die   ihren  Wert  prüfen.  Dies  wird  in  ihren  jeweiligen
              Handbuchseiten und in devscripts.conf(5) beschrieben.

BEISPIELE

       Um  Ihr  eigenes  Paket  zu  bauen,  führen  Sie  einfach  debuild  aus  dem   Quellen-Verzeichnis   aus.
       dpkg-buildpackage(1)-Optionen können auf der Befehlszeile übergeben werden.

       Die  typischen  Befehlszeilenoptionen,  um nur die binären Pakete zu bauen, ohne die .changes-Datei (oder
       die nicht existierende .dsc-Datei) zu signieren:

              debuild -i -us -uc -b

       Ändern Sie das -b in -S, um nur ein Quellpaket zu bauen.

       Ein Beispiel, das lintian verwendet, um die erzeugten Pakete zu testen, und diesem eine Option mitgibt:

              debuild --lintian-opts -i

       Beachten Sie hier die Reihenfolge  der  Optionen:  Zuerst  kommen  die  debuild-Optionen,  dann  die  von
       dpkg-buildpackage,  dann  am  Ende die Prüferoptionen. (Und standardmäßig wird lintian aufgerufen.) Falls
       Sie feststellen, dass Sie wiederholt die  selben  dpkg-buildpackage-Optionen  benutzen,  sollten  Sie  in
       Betracht  ziehen,  die  Konfigurationsdateioption  DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS  zu  benutzen, wie oben
       beschrieben.

       Um ein Paket für ein sponserndes Hochladen zu bauen, wobei foobar_1.0-1.dsc und die jeweilige  Quelldatei
       gegeben sind, führen Sie Befehle wie die folgenden aus:

              dpkg-source -x foobar_1.0-1.dsc
              cd foobar-1.0
              debuild -k0x12345678

       wobei  0x12345678 durch Ihre GPG-Schlüsselkennung oder andere Schlüsselbezeichner wie Ihre E-Mail-Adresse
       ersetzt wird. Außerdem können Sie wieder die Konfigurationsdateioption DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS wie
       oben beschrieben verwenden, um zu vermeiden, dass Sie die Option -k jedes Mal tippen müssen, wenn Sie ein
       gesonsortes Hochladen durchführen.

SIEHE AUCH

       chmod(1),  debsign(1),  dpkg-buildpackage(1),  dpkg-checkbuilddeps(1),  fakeroot(1),  lintian(1),  su(1),
       sudo(1), super(1), devscripts.conf(5), dpkg-statoverride(8)

AUTOR

       Das  ursprüngliche  debuild-Programm  wurde  von Christoph Lameter <clameter@debian.org> geschrieben. Die
       aktuelle Version wurde von Julian Gilbey <jdg@debian.org> verfasst.

ÜBERSETZUNG

       Diese Übersetzung wurde mit dem Werkzeug po4a  <URL:https://po4a.alioth.debian.org/>  durch  Chris  Leick
       c.leick@vollbio.de im Juli 2012 erstellt und vom deutschen Debian-Übersetzer-Team korrekturgelesen. Bitte
       melden  Sie  alle Fehler in der Übersetzung an debian-l10n-german@lists.debian.org oder als Fehlerbericht
       an das Paket devscripts. Sie können mit dem folgenden Befehl das englische Original anzeigen  »man  -L  C
       Abschnitt deutsche_Handbuchseite«.

DEBIAN                                        Debian-Hilfswerkzeuge                                   DEBUILD(1)