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BEZEICHNUNG

       fallocate - einer Datei Platz im Dateisystem zuweisen oder die Zuweisung lösen

ÜBERSICHT

       fallocate [-c] [-n] [-p] [-z] [-o Versatz] -l Länge Dateiname

       fallocate -d [-o Versatz] [-l Länge] Dateiname

BESCHREIBUNG

       fallocate  wird verwendet, um Blöcke für eine Datei vorzureservieren oder die Reservierung
       aufzuheben. Wenn das Dateisystem den fallocate-Systemaufruf  unterstützt,  geschieht  dies
       schnell  durch Zuweisung von Blöcken und Markierung dieser Blöcke als nicht initialisiert.
       Dadurch ist direkter E/A-Zugriff auf die Datenblöcke  unnötig.  Diese  Vorgehensweise  ist
       bedeutend schneller als die Erzeugung der Datei durch Füllen mit Nullen.

       Der von fallocate zurückgegebene Exit-Code ist 0 bei Erfolg und 1 bei Fehlschlag.

OPTIONEN

       Die  Argumente  für  Länge  und  Versatz  können  durch  die Binärsuffixe KiB (=1024), MiB
       (=1024*1024) und so weiter für GiB, TiB, PiB und EiB ergänzt werden, wobei das »iB«  nicht
       erforderlich  ist.  Zum  Beispiel ist »K« gleichbedeutend mit »KiB«. Möglich sind außerdem
       die Dezimalsuffixe KB (=1000), MB (=1000*1000), GB, PB und EB.

       Die Optionen --collapse-range, --dig-holes, --punch-hole und --zero-range  schließen  sich
       gegenseitig aus.

       -c, --collapse-range
              entfernt  einen  Bereich  aus  einer  Datei,  ohne  ein »Loch« zu hinterlassen. Der
              »zusammenzuklappende« Dateibereich beginnt bei Versatz und erstreckt sich über  die
              angegebene Länge in Byte. Nach Abschluss des Vorgangs ist der Inhalt der Datei, der
              ursprünglich an der Stelle Versatz+Länge stand, nun an der Stelle Versatz  und  die
              Datei  ist  Länge  Byte  kleiner. Die Option --keep-size kann für die Anwendung von
              »collapse range« nicht angegeben werden.

              Dies ist seit Linux 3.15  für  ext4  (nur  für  Extent-basierte  Dateien)  und  XFS
              verfügbar.

       -d, --dig-holes
              Detect and dig holes. This makes the file sparse in-place, without using extra disk
              space. The minimum size of the hole depends on filesystem I/O block  size  (usually
              4096  bytes).  Also, when using this option, --keep-size is implied. If no range is
              specified by --offset and --length, then the entire file is analyzed for holes.

              Sie können sich diese Option wie das Ergebnis des Befehls »cp --sparse« vorstellen,
              wobei  die  Zieldatei  den  Namen  der  Ursprungsdatei erhält und kein zusätzlicher
              Speicherplatz erforderlich ist.

              Mit der Option --punch-hole erhalten Sie eine Liste der unterstützten Dateisysteme.

       -l, --length Länge
              gibt die Länge des Zuweisungsbereiches in Byte an.

       -n, --keep-size
              verhindert  die  Änderung  der  eigentlichen  Länge  der  Datei.   Dadurch   können
              tatsächlich  auch  Blöcke  nach  dem  Dateiende  (EOF) zugewiesen werden, die durch
              Abschneiden entfernt werden können.

       -o, --offset Versatz
              legt den Anfang des Zuweisungsbereiches in Byte fest.

       -p, --punch-hole
              löscht eine Zuweisung (d.h. erzeugt ein »Loch«) im Bereich, der bei Versatz beginnt
              und  sich  über  die angegebene Länge in Bytes erstreckt. Innerhalb des angegebenen
              Bereiches  werden  Dateisystemblöcke  partiell   auf   Null   gesetzt   und   ganze
              Dateisystemblöcke  aus der Datei entfernt. Nach erfolgreichem Aufruf geben folgende
              Aufrufe Nullen aus diesem Bereich zurück. Diese Option darf nicht gleichzeitig  mit
              --zero-range   angegeben   werden.  Außerdem  wird  in  dieser  Option  --keep-size
              impliziert.

              Dies wird für XFS (seit Linux 2.6.38), ext4 (seit Linux  3.0),  Btrfs  (seit  Linux
              3.7) und tmpfs (seit Linux 3.5) unterstützt.

       -v, --verbose
              aktiviert den ausführlichen Modus.

       -z, --zero-range
              Zeroes  space in the byte range starting at offset and continuing for length bytes.
              Within the specified range, blocks are preallocated for the regions that  span  the
              holes  in  the file. After a successful call, subsequent reads from this range will
              return zeroes.

              Zeroing is done within the filesystem  preferably  by  converting  the  range  into
              unwritten  extents.  This  approach  means  that  the  specified  range will not be
              physically zeroed out on the device (except for partial blocks at the either end of
              the range), and I/O is (otherwise) required only to update metadata.

              Die  Option --keep-size kann angegeben werden, um Änderungen der Länge der Datei zu
              verhindern.

              Dies ist verfügbar seit Linux 3.14 für ext4 (nur für Extent-basierte  Dateien)  und
              XFS.

       -V, --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       -h, --help
              zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.

AUTOREN

       Eric Sandeen ⟨sandeen@redhat.com⟩
       Karel Zak ⟨kzak@redhat.com

SIEHE AUCH

       fallocate(2), posix_fallocate(3), truncate(1)

VERFÜGBARKEIT

       Der  Befehl  fallocate ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux Kernel-Archiv
       ⟨ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/⟩. heruntergeladen werden kann.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
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