Provided by: qmidiarp_0.6.3-1_amd64 bug

NAME

       qmidiarp - MIDI Arpeggiator, Sequenzer und LFO

SYNOPSIS

       qmidiarp [OPTION] [file]
       qmidiarp { --help | --version }

BESCHREIBUNG

       QMidiArp  ist  ein  erweiterter  Arpeggiator, Stepsequenzer und MIDI LFO. Er kann beliebig
       viele Module parallel ausführen. QMidiArp läuft je nach Option entweder mit JACK MIDI oder
       ALSA  MIDI.  Die  Arpeggiatormodule  erzeugen Sequenzen in Abhängigkeit von den Noten, die
       üblicherweise von einem MIDI-Keyboard oder einem  Sequenzer  an  deren  Eingang  geschickt
       werden.  Die  Stepsequenzermodule  sind  angelehnt  an  die  ersten analogen Sequenzer und
       erzeugen einfache, lineare  und  monophone  Notenmuster.  Die  MIDI  LFOs  erzeugen  davon
       unabhängig MIDI- Controller-Daten in wählbarer Wellenform, Auflösung, Amplitude und Dauer.
       Jedes Modul besitzt ein Filter für eingehende Noten und sein Ausgabeport bzw. Ausgabekanal
       kann  frei  eingestellt  werden.  Da  die  Module  auf  einer gemeinsamen Sequenzerschiene
       arbeiten, sind sie automatisch zueinander synchron. QMidiArp arbeitet mit  einer  internen
       Zeitauflösung  von  192 ticks per beat. Die Queue kann mit einer externen MIDI-Echtzeituhr
       oder mit JACK Transport synchronisiert werden. QMidiArp verfügt ebenso über ein Protokoll-
       Werkzeug,  welches  eingehende  MIDI  Ereignisse  abhängig  von ihrem Typ in verschiedenen
       Farben darstellt. QMidiArp benutzt den Qt4 Toolkit.

   Allgemeine Funktion
       Wenn keine Startoptionen angegeben werden, startet QMidiArp als JACK MIDI client mit einem
       MIDI-Eingang  und  zwei  MIDI-Ausgängen. Durch die -a Option wird QMidiArp als ALSA client
       gestartet.

       Ein neuer Arpeggiator, Sequenzer oder LFO wird erzeugt  durch  Klicken  auf  Modul-->Neuer
       Arp...,  Modul-->Neuer  Sequenzer..., oder Modul-->Neuer LFO... in der Werkzeugleiste oder
       im Menu Modul. Ein neuer Reiter mit dem gewählten Modul erscheint  im  Hauptbedienfenster.
       Module  können  mit  den  entsprechenden  Symbolen  der Werkzeugleiste oder Menüfunktionen
       umbenannt oder gelöscht werden. Die Module können vom  Hauptfenster  gelöst  und  parallel
       dargestellt  und  gesteuert  werden.  Hierzu  klickt man auf das Symbol rechts oben in der
       Titelleiste jedes Moduls. Durch erneutes klicken dieses Symbols werden die  Module  wieder
       in  die  Reiterleiste  eingefügt.  Die  Module  können  auch nebeneinander im Hauptfenster
       angeordnet werden, wenn man das  Hauptfenster  vor  dem  Einfügen  eines  Moduls  genügend
       vergrößert.  Alle  Einstellungen  (d.h.  alle Module, deren Parameter sowie alle sonstigen
       Änderungen, die unter Ansicht-->Einstellungen getätigt wurden) können in  einer  QMidiArp-
       XML-Datei  (.qmax) gespeichert und von dort wieder geladen werden. Das Tempo kann in beats
       pro Minute (BPM) eingestellt werden und gilt für alle  Module.  Die  Queue  wird  mit  dem
       blauen Pfeilsymbol gestartet/gestoppt.

   MIDI-Clock-Betrieb (nur mit ALSA MIDI verfügbar)
       Im  ALSA  MIDI  Modus benutzt QMidiArp sein eigenes Timing, kann aber wahlweise eingehende
       MIDI-Realtime-Clock Signale als Taktquelle und Start/Stop-Signale  verwenden.  Sobald  der
       MIDI-Uhr  -Knopf rechts vom Tempo-Wahlfeld betätigt wird, wird der ALSA-Sequenzer gestoppt
       und QMidiArp wartet auf das "MIDI  Clock  Start"-Signal  einer  externen  Quelle,  die  an
       QMidiArp's  MIDI-Eingang  angeschlossen  wurde.  Sobald  dieses Signal eintrifft, wird die
       Sequenzerzeugung  mit  der   MIDI-Taktvorgabe   der   externen   Quelle   gestartet.   Der
       Sequenzer/Arpeggiator hält an, sobald ein "MIDI Clock Stop"-Signal empfangen wird. Während
       des  "MIDI-Clock-Betriebs"  sind  die  QMidiArp-eigenen  Start/Stop-Funktionen  sowie  das
       Hinzufügen oder Laden weiterer Module gesperrt. Sie werden erst bei erneutem Klick auf das
       MIDI-Uhrsymbol wieder verfügbar. Die Synchronisation mit der externen Quelle  funktioniert
       am  besten,  wenn  das  Tempo  von QMidiArp mit dem der externen Quelle übereinstimmt. Das
       externe Tempo wird jedoch bei laufendem Sequenzer gemessen, sodaß ab dem zweiten Start die
       Synchronisation funktioniert, auch wenn das ursprüngliche Tempo nicht übereinstimmt.

   JACK Transport Client-Betrieb
       Wird  das Jack Transport Connect Icon angeklickt, so versucht QMidiArp eine Verbindung mit
       einem laufenden JACK server. Wenn  diese  gelingt,  agiert  QMidiArp  als  Jack  Transport
       Client,  d.h.  das  Tempo  und  die  Synchronisierung wird von einem JACK Transport Master
       bereitgestellt. Hierbei startet QMidiArp seinen  eigenen  Sequenzer  neu  bei  jedem  Jack
       Transport  Start,  unabhängig  von der anfänglichen Transportposition. Dies gilt ebenfalls
       bei  einer  Schleife  des  JACK  Transportbandes.  Der  Jack  Betrieb   wird   automatisch
       deaktiviert, wenn kein Jack server gefunden werden kann.

       Bemerkung:  Die Zustände der MIDI Clock and Jack Transport Modi werden beim Abspeichern in
       der QMidiArp Session Datei mit abgespeichert und beim Öffnen dieser wiederhergestellt.

   Arpeggiatormodule
       QMidiArp's Arpeggiatormodule können komplexe Sequenzen produzieren, die von  den  auf  dem
       Keyboard  gespielten  Noten abgeleitet werden. Die entstehende Sequenz hängt vom Arpeggio-
       Muster und von den Modulparametern ab. QMidiArp's Arpeggiatoren  wurden  inspiriert  durch
       den MAP1 hardware Arpeggiator von Rudi Linhard.

       Eingangs- and Ausgangsfelder

       Jeder  Arpeggiator hat ein Eingangs-Feld und ein Ausgangs-Feld. Das Eingangsfeld definiert
       den Notenbereich und den MIDI-Kanal, für den der  jeweilige  Arp  empfänglich  sein  soll.
       Noten,  die dieses Filter passieren, werden nach Tonhöhe sortiert dem internen Notenpuffer
       des Arpeggiators zugefügt. Noten, die nicht vom Filter  erfasst  werden,  können  entweder
       verworfen    oder    an    einen    bestimmten    Port    weitergeleitet   werden   (siehe
       Ansicht-->Einstellungen). Das Feld Ausgang enthält die Einstellungen  für  MIDI-Kanal  und
       Ausgabeport, an den der Arpeggiator seine Noten sendet.

       Arpeggiator-Muster

       Arpeggio-Muster  können  im  Muster-  Feld gewählt und geändert werden. Bereits definierte
       Arpeggio-Vorlagen können via Drop-Down-Menü ausgewählt werden. Das  gerade  aktive  Muster
       wird  im  Stile  einer  "Piano-Stanzrolle" dargestellt, in der die Basisnoten als Streifen
       erscheinen. Die Position der Streifen in vertikaler  Richtung  entspricht  dem  jeweiligen
       Notenwert.   Oktavenübergänge   (siehe   Arpeggio-Vorlagen   bearbeiten   )   werden   als
       hervorgehobenene horizontale Linien dargestellt. Die tatsächlich gesendeten  Noten  hängen
       ab  von  den  empfangenen  Eingangsnoten. Diese werden in aufsteigender Reihenfolge den im
       Muster definierten Noten zugeordnet. Zum  Beispiel  bedeutet  ein  einzelner  Streifen  im
       unteren  Teil der Grafik ("Simple"-Muster), daß beim ersten Durchlauf durch das Muster die
       unterste empfangene Note gespielt wird. Wenn ein Akkord auf dem  Keyboard  gespielt  wird,
       und  nur  eine  Note im Muster definiert ist, wird beim ersten Durchlauf die unterste Note
       gespielt und die Noten der folgenden Durchläufe von dem eingestellten "Wiederholungsmodus"
       bestimmt.  Wenn  das Muster mehrere übereinander liegende Streifen enthält (Akkord-Modus),
       werden auf dem  Keyboard  gespielte  Akkorde  auch  als  Akkorde  gesendet.  Die  maximale
       Polyphonie  der  gesendeten  Akkorde  entspricht  der  Anzahl  der  übereinander liegenden
       Streifen.

       Wiederholungsmodus

       Der Wiederholungsmodus bestimmt das Verhalten der Arpeggios über  mehrere  Durchläufe  des
       Musters hinweg. Er ist entscheidend, wenn die Anzahl der auf dem Keyboard gespielten Noten
       die Anzahl der Noten im Muster übersteigt. Wenn "Aufsteigend" gewählt ist, wird bei  jedem
       Durchlauf die nächst höhere Note des Keyboard-Akkordes gespielt. Ist "Absteigend" gewählt,
       so wird die nächst tiefere Note gespielt. Wenn nur eine  Note  im  Muster  vorhanden  ist,
       erzeugt  dies  ein klassisches lineares Arpeggio. So kann man selbst mit einfachen Mustern
       wie "01" oder "0" ein komplettes Arpeggio leicht  erzeugen.  Wenn  der  Wiederholungsmodus
       "Statisch"  gewählt  ist,  ist  dieser  klassische  Arpeggio-Modus  deaktiviert,  und  die
       gesendeten Noten bleiben konstant.

       Triggermodus (Verhalten bei neuer Stakato-Note)

       QMidiArp's Arpeggiatoren besitzen drei Startmodi. Steht der Modus auf  "Durchspielen",  so
       läuft  die  Sequenz  synchron  zur  internen  oder  externen  Uhr  ununterbrochen  weiter,
       unabhängig von dem Moment, in dem neue Tasten gedrückt werden.  Bei  "Neustart"  wird  die
       Sequenzposition  zum  Start  zurückgeschickt,  wenn eine neue Taste stakato gespielt wird.
       Dies geschieht aber  ohne  das  Timing  des  Sequenzers  zu  beeinflussen.  Nur  im  Modus
       "Loslaufen" startet das Arpeggio mit dem Timing der gespielten stakato Note.

       Muster Bearbeiten

       Die  Arpeggio-Muster  sind  durch  eine  Text-Sequenz  definiert, die einerseits die Noten
       selbst als Zahlen von 0...9 enthält, aber andererseits auch Steuersymbole zur Änderung von
       Tempo,  Anschlagsdynamik,  Oktave  und  Akkord-Modus.  Durch  Anwählen  des Symbols Muster
       bearbeiten  im  Muster-Feld  macht  man  das  momentane  Muster  als  Text  sichtbar   und
       veränderbar.  Die  Änderungen  können bei laufender Queue geschehen, jedoch wird bei jeder
       Änderung die Sequenzerzeugung erneut gestartet. Das geänderte Muster kann  durch  Anwählen
       des  Symbols  Muster Speichern als neues Muster in die Vorlagenliste abgespeichert werden.
       Das momentan aktive Muster kann durch Anwählen des Muster löschen Symbols  aus  der  Liste
       entfernt   werden.   Alle  Muster-Vorlagen  werden  beim  Speichern  eines  neuen  Musters
       unmittelbar in die .qmidiarprc Ressourcen-Datei  geschrieben,  und  eventuell  vorhandenen
       weiteren  Arpeggiatoren in der Reiterleiste zur Verfügung gestellt. Die Vorlagenliste wird
       beim Starten von QMidiArp geladen.

       Die Syntax des Muster-Textes ist folgende:

       0..9 : Indizes der Noten
          + : Eine Oktave höher
          - : Eine Oktave tiefer
          = : Standard-Oktave
          > : doppeltes Tempo
          < : halbes Tempo
          . : Standard-Tempo
        ( ) : Beginn und Ende des Akkord Modus,
              z.B. erzeugt (012) einen Akkord der untersten drei Noten
          / : Anschlag erhöhen um 20%
          \ : Anschlag senken um 20%
          d : doppelte Notenlänge
          h : halbe Notenlänge
          p : Pause

       Die Wirkung Steuersymbole bleibt bis  zum  Ende  eines  Muster-Durchlaufes  bestehen.  Das
       Symbol > erhöht zum Beispiel das Tempo aller folgenden Noten im Muster bis zu seinem Ende.
       Beim nächsten Durchlauf des Musters wird das Tempo dann  wieder  auf  seinen  Ausgangswert
       (Viertelnoten) geschaltet.

       Zufallsfunktion

       Das  Timing,  der  Anschlag  und  die  Länge  der  gesendeten  Noten  können mit Hilfe der
       Zufallsfunktionen zu Abweichungen gebracht werden. Diese  werden  mit  den  entsprechenden
       Reglern  im  Feld  Zufall eingestellt. Man kann dadurch den Arpeggiator weniger mechanisch
       klingen lassen. Bei höheren Werten erzeugt man interessante Akzente innerhalb der Muster.

       Hüllkurve

       QMidiArp kann der Anschlagsdynamik der Arpeggios eine Hüllkurve  überlagern,  um  langsame
       Übergänge  von  Akkordmustern zu erzeugen. Die Funktion dieser Hüllkurve wird durch Attack
       -Zeit und Release -Zeit definiert. Wird eine von Null verschiedene Attackzeit gewählt,  so
       werden  die  Anschläge  der  gesendeten Noten während der Attackzeit von Null bis zu ihrem
       eigentlichen Wert hochgefahren. Ist eine Releasezeit verschieden von Null eingestellt,  so
       werden  die losgelassenen Noten weiterhin gesendet, und ihre Anschlagsdynamik wird während
       der Releasezeit auf Null heruntergefahren. Erst dann wird die Note aus dem internen Puffer
       entfernt.  Die  Hüllkurven-Funktion  hat  nur  dann  Wirkung,  wenn der angesteuerte Klang
       anschlagsempfindlich ist. Sie funktioniert am besten mit Mustern mit hoher Polyphonie, zum
       Beispiel "Chord Oct 16 A".

       Groove

       Die  Groove  -Regler  erlauben  es,  Noten innerhalb eines Taktes linear zu verschieben in
       ihrer Zeit, Länge und ihrem Anschlag. Dies  kann  benutzt  werden,  um  Swing-Rythmen  und
       Akzente  zu erzeugen, oder um den Akzent auf eine bestimmte Stelle jedes Taktes zu setzen.
       Die Groove-Einstellungen gelten für alle Arpeggios in der Reiterleiste.

   LFO-Module
       Parallel  zu  den  Arpeggiatoren  kann  QMidiArp  auch  MIDI-Steuerdaten   in   Form   von
       Niederfrequenz-Oszillatoren  (LFOs)  an einen zugeordneten Ausgang schicken. Die LFO-Daten
       bestehen aus MIDI-Controller-Signalen, die mit den  Arpeggiator-Sequenzen  synchron  sind.
       Der Sequenzer muss gestartet werden, damit die LFOs Daten produzieren. Jedes LFO-Modul hat
       ein Wellenform- Feld, in dem  die  Form  der  gesendeten  Daten  bestimmt  wird,  und  ein
       Ausgangs-  Feld,  um  den  MIDI-Kanal,  ALSA-Ausgangsport  und  die  ID des zu erzeugenden
       Controllers einzustellen. Die folgenden  Wellenformen  stehen  im  Moment  zur  Verfügung:
       Sinus,  Sägezahn  steigend, Dreieck, Sägezahn fallend, Rechteck und Frei. Die Frequenz der
       LFOs wird in Vielfachen und Teilern des Sequenzer- Tempos eingestellt, dabei bedeutet eine
       LFO-Frequenz  von  1,  dass  eine  volle  Welle  pro beat (Vierteltakt) erzeugt wird. Wenn
       niedrigere Frequenzen als 1 gewählt werden, muss auch die Länge  der  Wellenform  angepaßt
       werden,  um  eine  volle  Welle zu erzeugen. Die zeitliche Auflösung der LFOs bestimmt die
       Anzahl der Signale, die in jedem Vierteltakt  ausgegeben  werden.  Die  höchste  Auflösung
       beträgt  192  Signale  pro  Vierteltakt.  Niedrige  Werte  der  Auflösung führen zu hörbar
       rythmischen  Controller-Änderungen,  während  höhere  Auflösungen   zu   mehr   und   mehr
       kontinuierlichen  Wellenformen  führen.  Amplitude  und  Offset  der Wellenform können von
       0...127 eingestellt werden.

       Stummschalten einzelner Punkte der Wellenform

       Einzelne Punkte der  Wellenform  kann  man  mit  der  rechten  Maustaste  stumm  schalten.
       Stummgeschaltete Wellenform-Punkte erscheinen in dunklerer Farbe.

       Freie Wellenform

       Wenn  Frei  gewählt  wird, kann die Wellenform mit der linken Maustaste in der Wellenform-
       Graphik gezeichnet werden. Beim  Modifizieren  einer  errechneten  Wellenform  wird  diese
       automatisch  in  die  freie  Form  kopiert.  Dies  überschreibt  die  vorhergehende  freie
       Wellenform mit der gerade dargestellten  Form.  Wie  alle  LFO-Funktionen  kann  auch  das
       Zeichnen oder Stummschalten bei laufendem Sequenzer geschehen.

       Abspielrichtung und Wiederholungsmodus

       Die folgenden Abspielmodi stehen zur Verfügung

         ->_> : Vorwärts und wiederholen
         <_<- : Rückwärts und wiederholen
         ->_< : Hin und her und wiederholen
         >_<- : Her und hin und wiederholen
         ->_| : Forwärts Einzeldurchlauf
         |_<- : Rückwärts Einzeldurchlauf

       Die Änderungen des Abspielmodus werden sofort angewandt.

       Aufnahme

       Controller-Daten, die das Filter im Eingang passieren, können kontinuierlich aufgezeichnet
       werden durch wählen des Aufnehmen Knopfes. Dieser Knopf ist selbst über  MIDI  ansteuerbar
       (siehe MIDI Learn) und QMidiArp wird somit zu einem einfachen Control-Looper/Sampler.

       LFO Eingangsfeld Im Eingangsfeld kann man den MIDI CC wählen der aufzunehmen ist. Man kann
       außerdem einstellen, wie der LFO auf eingehende Noten reagiert. So wie  die  Arpeggiatoren
       kann  der LFO bei Notenempfang neugestartet oder getriggert werden, und die LFO Welle kann
       durch losgelassene Tasten gestoppt  werden  wenn  Note  Off  Signal  am  Eingang  mit  dem
       entsprechenden Kanal empfangen wird.

       LFO Ausgangs-Feld

       Das  LFO  Ausgangs-Feld enthält die Einstellungen für Ausgang, Kanal und Controller ID der
       LFO-Daten jedes LFO-Reiters. Es erlaubt auch ein komplettes Stummschalten jedes LFOs durch
       Klicken des Stumm Knopfes.

   Step-Sequenzer-Module
       Durch  klicken  auf  Neuer  Sequenzer...  in  der  Werkzeugleiste wird ein neues Seq Modul
       hinzugefügt. Jedes dieser Module erzeugt eine einfache,  lineare  und  monophone  Sequenz,
       ähnlich  wie die ersten Hardware-Analogsequenzer. So wie die LFOs sind auch die Seq Module
       bei laufendem Sequenzer steuerbar, ebenfalls ähnlich einem analogen Stepsequenzer.

       Programmieren einer Sequenz

       So wie bei den LFO-Modulen, kann man Sequenzen programmieren, in dem man  mit  der  linken
       Maustaste   in   der  grafischen  Darstellung  jede  Notenhöhe  einstellt.  Es  steht  ein
       Notenbereich von 4 Oktaven zur Verfügung, wobei die niedrigste Note ein C2 ist,  wenn  die
       globale Stimmung auf Null steht. Die Länge der Sequenz kann zwischen 1 und 8 Vierteltakten
       liegen. Die zeitliche Auflösung wird zwischen 1 und 16 Noten pro Vierteltakt  eingestellt.
       Eine  Auflösung  von  4  bedeutet  daher, daß der Sequenzer Sechzehntel-Noten spielt. Eine
       Sequenz kann ebenfalls direkt über eine Tastatur eingegeben werden mit Hilfe der  Aufnahme
       Funktion.  Durch  Anklicken des Aufnahme Knopfes werden auf einer angeschlossenen Tastatur
       gespielte Noten Schritt für Schritt aufgenommen, beginnend mit der zuletzt geänderten Note
       in  der Sequenz. Hierzu muß der Noteneingang des Moduls aktiviert sein. Die Programmierung
       kann auch bei laufendem Sequenzer geschehen.

       Regler für alle Noten

       QMidiArp erlaubt die globale Einstellung des Anschlags (Lautstärke),  der  Notenlänge  und
       der Transposition der Sequenz in Halbtönen.

       Eingans- und Ausgangsfelder der Seq Module

       Die  Einstellungen  im Eingangs-Feld bestimmen, wie die über den einstellbaren MIDI- Kanal
       empfangenen Noten verarbeitet werden. Wenn Note angekreuzt ist, wird die komplette Sequenz
       beim nächsten Durchlauf auf die Tonhöhe der empfangenen Note transponiert. Wenn zusätzlich
       Anschlag angekreuzt ist, werden auch die Anschlagsdynamik-Daten der empfangenen Noten  auf
       die  Sequenz  übertragen,  und die gesendeten Noten bekommen dieselbe Anschlagsdynamik wie
       die auf der Tastatur gespielte Note.  Weitere  Optionen  des  Eingangsfeldes  steuern  das
       Start-  und  Stop-Verhalten  der  Sequenz  beim Empfang von Noten. Neustart verursacht ein
       Zurücksetzen der Sequenz an den Start, jedoch ohne den Rhythmus zu unterbrechen. Nur  wenn
       Trigger  angewählt  ist, startet die Sequenz exakt mit dem Timing der angeschlagenen Note.
       Note Off stoppt den Notenausgang beim Loslassen von Noten. Ist Schleife  nicht  angewählt,
       so läuft die Sequenz nur einmal nach dem Start (oder nach) Notenanschlag) durch.

       Das Ausgangs-Feld der Seq-Module ist das gleiche wie das der Arpeggiator- oder LFO-Module.

       Man  kann  die  Sequenz  mit Akzenten versehen, wenn man zusätzlich ein LFO-Modul aufbaut,
       welches an denselben Kanal und  Ausgang  zum  Beispiel  Filterfrequenz-Controller  schickt
       (CC#74).

   Einstellungen
       Dieses  Fenster  erlaubt  die Konfigurierung, ob und an welchen Ausgang diejenigen Signale
       weitergeleitet werden, die von keinem der Module verarbeitet werden ( unpassende Signale).
       Hier wird auch bestimmt, ob empfangene MIDI Steuersignale (Control events) benutzt werden,
       um die Module zu steuern (siehe B.MIDI-Steuerung). Durch Ankreuzen des Kästchens  Kompakte
       Darstellung  der Module werden alle folgenden erzeugten Module in einer Platzsparenden Art
       dargestellt, um eine bessere Parallel-Darstellung auf dem Schreibtisch zu ermöglichen.

       Die Einstellungen werden zusammen mit den Moduldaten in der .qmax-Datei gespeichert.

   MIDI-Steuerung
       MIDI-Steuersignale werden in QMidiArp verarbeitet, wenn die Option Module  steuerbar  über
       MIDI Controller im Einstellungen Fenster aktiviert ist.

       Lernen von MIDI

       Die  Steuerungen werden durch Rechtsklick auf ein entsprechendes Steuerelement zugeordnet.
       Durch Auswählen von Lernen von MIDI wartet QMidiArp auf ein MIDI-Steuerungssignal, was zum
       Beispiel  von  einem  angeschlossenen  Controller  gesendet  wird.  Das  erste  eingehende
       Steuerungssignal wird dann dem entsprechenden Element zugeordnet. Es können  auch  mehrere
       MIDI-Steuerungen   einem   einzelnen  Element  zugeordnet  werden.  Wird  MIDI-Steuerungen
       vergessen ausgewählt, so werden alle Zuordnungen entfernt. Durch Auswahl von  MIDI  Lernen
       abbrechen wird der Lernprozeß beendet.

       Anmerkung:  Stummschaltungs-Steuerungen  werden zunächst als "Toggles" interpretiert, d.h.
       bei jedem eingehenden Controller-Wert von 127 wird der Stummschaltungsknopf  umgeschaltet.
       Dies kann im Steuerungseditor nachfolgend geändert werden.

       Steuerungs-Editor

       Dieses  Fenster  wird  durch  Auswahl  von MIDI-Steuerungen im Ansicht Menu geöffnet. Jede
       zugeordnete Steuerung kann in der dargestellten Tabelle geändert oder entfernt werden. Die
       Stummschaltungs-Funktion  hat  hierbei  eine  Besonderheit.  Wenn  die  min  und max Werte
       identisch sind, so wird die Stummschaltung umgeschaltet, wenn der  eingestellte  Wert  von
       dem zugeordneten Controller übermittelt wird. Sind min und max voneinander verschieden, so
       wird das entsprechende Modul beim Eingehen des min-Wertes stummgeschaltet und bei Eingehen
       des max-Wertes lautgeschaltet.

       Bei   klicken  auf  Entfernen  wird  die  ausgewählte  Zeile  aus  der  Tabelle  entfernt.
       Wiederherstellen  lädt  die  momentane  Steuerungsbelegung   neu.   Cancel   verläßt   den
       Steuerungseditor  und  verwirft  die  Änderungen,  und nur durch klicken auf OK werden die
       Änderungen wirksam.

   Globaler Speicher
       Ein weiteres verfügbares Dockfenster dient zum Speichern  und  Zurückrufen  der  Parameter
       aller  Module  auf  einmal.  In  diesem  Fenster  entspricht jedes Modul einer Spalte. Die
       Bedienelemente in der ersten Spalte gelten für alle Module gemeinsam.  Wenn  man  auf  den
       kleinen  Speichern  Kopf in der ersten Spalte klickt, speichern alle Module ihre Parameter
       ab,  dargestellt  als  Reihe  von  Schaltern.  Es  erscheint  außerdem  ein  neuer  leerer
       Speicherplatz. Die Parameter an dem gespeicherten Platz können dann durch Betätigen dieser
       Schalter aktiviert werden, für jedes Modul einzeln, oder für alle Module gemeinsam mit dem
       numerierten  Knopf  in  der  ersten  Spalte. Ein Speicherplatz kann wieder gelöscht werden
       durch Klicken des Knopfes "Pfeil" am Ende der Liste. Wird  ein  neues  Modul  hinzugefügt,
       wenn  schon Speicherplätze für die anderen Module existieren, so sind die Plätze des neuen
       Moduls zunächst leer. Sie können durch erneutes Speichern gefüllt werden.

       Wenn QMidiArp's Sequenzer läuft, hängt  das  Umschaltverhalten  von  der  Auswahl  in  den
       Comboboxen der ersten Zeile des Fensters ab.

       Ende  von  veranlaßt die Umschaltung dann, wenn dasjenige Modul sein Sequenzende erreicht,
       das in der zweiten Combobox ausgewählt ist. Wird in diesem Zustand ein individuelles Modul
       umgeschaltet,  so  tritt  dieses  an  die  Stelle des Zeitgebers, d.h. es schaltet am Ende
       seiner Sequenz um.

       Wenn Nach gewählt ist, passiert das Umschalten  nach  der  festen  Anzahl  von  kompletten
       Vierteltakten (Beats), die in der zweiten Combobox gewählt ist.

       Das  Schalten kann über einen MIDI Controller geschehen, der durch die MIDI Lernen Context
       Menus der oberen Knöpfe zugewiesen wird. Hierbei beachten, daß  der  Controller  Wert  der
       Speicherplatzzuweisung  entspricht,  und daß die Skalierung des Controllers eventuell über
       den Steuerungs-Editor angepaßt werden muß.

       Mit dem globalen Speicher wird QMidiArp zum einfachen aber praktischen Live Sequenzer. Der
       Eintrag  Golbaler  Speicher  im  Ansicht  Menü  oder  in der Hauptwerkzeugleiste kann aber
       benutzt werden, um das Speicherfenster zu verstecken oder anzuzeigen.

   Protokoll
       Das Protokoll-Fenster zeichnet empfangene MIDI-Daten mit Zeitinformation  auf  und  stellt
       diese  als  Liste  dar.  Das Protokoll wird zu Beginn am unteren Ende des Programmfensters
       angezeigt  und  kann  verborgen  oder  als  separates  Fenster  frei  beweglich  auf   der
       Arbeitsfläche   platziert   werden.   Das   Aufzeichnen  der  MIDI-Signale  kann  generell
       abgeschaltet oder auch selektiv für Signale der MIDI-Echtzeituhr eingeschaltet werden.

   Beispieldateien
       Es gibt zurzeit drei Beispiel-Arpeggios. Das Arpeggio demo.qma ist  ursprünglich  für  die
       folgende  Klang-Auswahl  gedacht:  Ch 1: Marimba, Ch 2: Celesta, Ch 3: Acoustic Bass, aber
       man kann interessante Ergebnisse auch mit einer anderen Instrument- Belegung erhalten.

       Das demo_seqlfo.qmax Beispiel zeigt die parallele Benutzung der neuen Sequenzer- und  LFO-
       Module.  Die  Ausgänge sollten an perkussive Synthesizer Sounds geschickt werden. Die LFOs
       sind für eine Filterfrequenz-Steuerung vorgesehen, die über  den  MIDI-Standard-Controller
       #CC74  geschieht.  Paul Nasca's ZynAddSubFX verarbeitet diese Standard-Controller, und man
       erhält gute Ergebnisse mit den Preset-Sounds "Bass 1" und "Plucked 3".

OPTIONEN

       --portCount <Anzahl>
              Setz  die  Anzahl  der  verfügbaren  ALSA-Ausgänge  auf  den  Wert  <Anzahl>.   Der
              voreingestellte Wert beträgt 2.

       --help Gibt die verfügbaren Kommandozeilenoptionen aus und beendet das Programm.

       --version
              Gibt die Programmversion aus und beendet das Programm.

       --alsa ALSA MIDI Treiber verwenden

       --jack JACK MIDI Treiber verwenden (default)

       Datei  Name einer QMidiArp-Datei (.qmax) zu Öffnen beim Start des Programms.

DATEIEN

       *.qmax
              QMidiArp-XML-Dateien,  enthalten  Daten  aller  Module  sowie Einstellungen im XML-
              Textformat.

BEISPIELE

       Eine  Beispieldatei  kann  in  einem  der   folgenden   Verzeichnisse   gefunden   werden:
       /usr/share/qmidiarp oder /usr/local/share/qmidiarp

BEMERKUNGEN

       Fehler und Warnungen werden nach stderr(3) geschrieben.

UNTERSTÜTZUNG

       qmidiarp-devel@lists.sourceforge.net

AUTOREN

       Frank  Kober,  Nedko  Arnaudov,  Guido  Scholz,  Matthias  Nagorni.  Das  Original  dieser
       Handbuchseite  wurde  von  Frank  Kober  <emuse@users.sourceforge.net>  geschrieben;   die
       deutsche Übersetzung wurde von Robert Dietrich <flyingrobin@online.de> angefertigt.

                                            2011-11-10                                QMIDIARP(1)