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BEZEICHNUNG

       exit - ein normales Prozessende veranlassen

ÜBERSICHT

       #include <stdlib.h>

       void exit(int status);

BESCHREIBUNG

       Die  Funktion  exit()  veranlasst  ein  normales  Prozessende  und gibt den Wert von status & 0377 an den
       Elternprozess zurück (siehe wait(2)).

       Die mit atexit(3) und on_exit(3) registrierten Funktionen werden in  der  umgekehrten  Reihenfolge  ihrer
       Registrierung  aufgerufen.  (Eine  solche  Funktion  kann  atexit(3)  oder  on_exit(3)  aufrufen, um eine
       zusätzliche  Funktion  zu  registrieren,  die  während  des  Exit-Prozesses  ausgeführt  wird;  die  neue
       Registrierung wird am Anfang der Liste verbleibender Funktionen hinzugefügt, die noch aufgerufen werden.)
       Wenn  eine dieser Funktionen nicht zurückkehrt (z.B. wenn sie _exit(2) aufruft oder sich selbst mit einem
       Signal beendet), dann wird keine der verbleibenden Funktionen aufgerufen und die weitere  Exit-Ausführung
       (insbesondere  Leeren  von  stdio(3)-Datenströmen)  wird  abgebrochen.  Falls  eine Funktion mehrmals mit
       atexit(3) oder on_exit(3) registriert wurde, dann wird sie so oft aufgerufen, wie sie registriert wurde.

       Alle offenen stdio(3)-Datenströme werden geleert  und  geschlossen.  Durch  tmpfile(3)  erzeugte  Dateien
       werden entfernt.

       Der  C-Standard  spezifiziert  zwei  Konstanten,  EXIT_SUCCESS  und EXIT_FAILURE, die an exit() übergeben
       werden und ein erfolgreiches beziehungsweise erfolgloses Beenden anzeigen.

RÜCKGABEWERT

       Die Funktion exit() kehrt nichts zurück.

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
       ┌───────────────┬───────────────────────┬─────────────────────┐
       │ SchnittstelleAttributWert                │
       ├───────────────┼───────────────────────┼─────────────────────┤
       │ exit()        │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsafe race:exit │
       └───────────────┴───────────────────────┴─────────────────────┘

       Die Funktion exit() verwendet eine globale Variable,  die  nicht  geschützt  ist,  daher  ist  sie  nicht
       multithread-fähig.

KONFORM ZU

       POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, C89, C99, SVr4, 4.3BSD.

ANMERKUNGEN

       Es  ist  undefiniert,  was geschieht, wenn eine der mit atexit(3) und on_exit(3) registrierten Funktionen
       exit() oder longjmp(3) aufruft. Beachten Sie, dass ein Aufruf von execve(2)  die  mittels  atexit(3)  und
       on_exit(3) erstellten Registrierungen entfernt.

       EXIT_SUCCESS  und  EXIT_FAILURE zu benutzen ist etwas portierbarer (auf Nicht-UNIX-Umgebungen), als 0 und
       einen Wert ungleich Null wie 1 oder -1 zu verwenden. Insbesondere VMS hat andere Konventionen.

       BSD versuchte, die Exit-Codes zu standardisieren; siehe die Datei <sysexits.h>.

       Nach exit() muss der Exit-Status  an  den  Elternprozess  übertragen  werden.  Dabei  werden  drei  Fälle
       unterschieden.  Falls beim Elternprozess SA_NOCLDWAIT gesetzt ist oder die SIGCHLD-Behandlungsroutine auf
       SIG_IGN gesetzt wurde, wird der Status verworfen. Wenn der Elternprozess  auf  den  Kindprozess  wartete,
       wird  er  über  den  Exit-Status benachrichtigt. In beiden Fällen »stirbt« der Prozess, der beendet wird,
       sofort. Falls der Elternprozess nicht angezeigt hat, dass er nicht am Exit-Status interessiert ist,  aber
       nicht  darauf  wartet, dann wird der zu beendende Prozess in einen »Zombieprozess« verwandelt (was nichts
       anderes ist, als ein Behälter für einen einzelnen Wert, den Exit-Status), so dass der  Elternprozess  den
       Exit-Status erfahren kann, indem er später eine der wait(2)-Funktionen aufruft.

       Wenn  die Implementation das Signal SIGCHLD unterstützt, wird dieses Signal an den Elternprozess gesandt.
       Falls der Elternprozess SA_NOCLDWAIT gesetzt hat, ist nicht definiert, ob ein SIGCHLD gesandt wird.

       Falls der Prozess der führende Prozess der  Sitzung  ist  und  sein  steuerndes  Terminal  das  steuernde
       Terminal  der  Sitzung  ist,  dann  wird jedem Prozess in der Vordergrund-Prozessgruppe dieses steuernden
       Terminals ein SIGHUP-Signal gesandt und das Terminal wird von dieser Sitzung gelöst, was ermöglicht, dass
       es von einem neuen steuernden Prozess übernommen wird.

       Falls das Beenden des Prozesses das Verwaisen einer Prozessgruppe verursacht und jedes Mitglied  der  neu
       verwaisten  Gruppe  gestoppt  wird, dann wird ein SIGHUP-Signal gefolgt von einem SIGCONT-Signal an jeden
       Prozess in dieser Prozessgruppe gesandt. Lesen Sie  setpgid(2),  wenn  Sie  eine  Erläuterung  verwaister
       Prozessgruppen suchen.

SIEHE AUCH

       _exit(2), setpgid(2), wait(2), atexit(3), on_exit(3), tmpfile(3)

KOLOPHON

       Diese  Seite  ist  Teil  der  Veröffentlichung  4.04  des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des
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       sich unter http://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung  dieser  Handbuchseite  wurde  von  Stefan   Janke   <gonzo@burg.studfb.unibw-
       muenchen.de> und Chris Leick <c.leick@vollbio.de> erstellt.

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Linux                                            8. August 2015                                          EXIT(3)